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Schweizer Pfarrer kämpft gegen ,Parallelkirche’ in seiner Pfarre

18. März 2005 in Schweiz, keine Lesermeinung
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Gegen eine Kirchenspaltung kämpft Pfarrer Rudolf Nussbaumer seit zehn Jahren vergeblich. Nun geht er an die Öffentlichkeit und reicht Klage beim Offizialat in Chur ein.


Steinen, SZ (www.kath.net, sb)
Ein Schweizer Priester kämpft seit Jahren gegen eine „Parallelkirche“ in seiner Pfarre, die immer mehr zur Kirchenspaltung führt. Nun geht Pfarrer Rudolf Nussbaumer von Steinen in der Innerschweiz in die Öffentlichkeit, da seine Arbeit massiv behindert wird – und zwar vom eigenen Dekan, der in derselben Pfarre wohnt.

Nussbaumer reichte Klage beim Offizialat in Chur gegen Dekan Guido Schnellmann ein wegen Amtsbehinderung. Er will dem Dekan seelsorgerliche und liturgische Tätigkeiten in seiner Pfarre verbieten und damit eine Auflösung der „Parallelkirche“ bewirken. Das Pfarreiratsteam stellt sich hinter Pfarrer Nussbaumer und sammelte 364 Unterschriften für sein Anliegen.

Die Geschichte begann vor über zehn Jahren: Seit 1991 behindert Dekan Guido Schnellmann das ordentliche Wirken des Ortspfarrers. Als dieser in seinem 2. Amtsjahr mehrere Katecheten entliess, da diese öffentlich häretische Theorien verbreiteten, verhinderten einige Eltern, dass ihre Kinder die regulären Katechetikstunden weiterhin besuchten. Stattdessen organisierten die Ex-Katecheten mit Hilfe des Dekans alternative Religionsstunden und regelmässige Sonntagsgottesdienste in derselben Pfarrei.

Die Gottesdienste und Religionsstunden wurden und werden in einer Kapelle eines leer stehenden Heimes durchgeführt. Diese fungiert nun unter dem Patronat Schnellmanns als „Parallel-Pfarrkirche“. Es werden dort seit Jahren Veranstaltungen durchgeführt, die die Pfarre spalten: Parallel-Eucharistiefeiern mit fragwürdigen Texten, Bussfeiern mit Generalabsolution, ökumenische Gottesdienste, bei denen auch Brot und Traubensaft an Kinder ausgeteilt wird, Erstkommunionfeiern sowie Firmungen von Weihbischof Vollmar.

Pfarrer Nussbaumer erfährt oft erst im Nachhinein, dass in seiner Pfarrei Taufen stattgefunden haben. Seitens des Dekans und seiner Mitstreiter wird massiv aktive Abwerbung betrieben. Mittlerweile haben mehrere Personen bekannt, dass sie aus der Kirche ausgetreten sind, nachdem sie zu dieser sich „Basisgemeinde“ nennenden Parallelgemeinde gegangen sind.

Bemühungen, Differenzen zu bereinigen und aufeinander zuzugehen, wurden von der „Basisgemeinde“ mit der Einschaltung von Zeitungen, Radios und auch des Fernsehens quittiert. Dieses Angebot und Gebaren der Parallelgemeinde ist auch nur darum möglich, weil Dekan und Weihbischof ihre Angebote auch weiterhin zusichern.

Nichtsdestotrotz blüht die katholische Pfarrei Steinen unter Pfarrer Nussbaumer auf. Die Messen, Anbetungsmöglichkeiten, Bittgänge und Prozessionen erfreuen sich grosser Beliebtheit und die Angebote werden mit grossem Zulauf besucht – ganz im Gegenteil zu den umliegenden Gemeinden, die einen Rückgang an Gottesdienstbesuchern und aktiven Gläubigen zu vermelden haben.

Pfarrer Nussbaumer wandte sich aufgrund der massiven Amtsbehinderungen durch Dekan Schnellmann bereits mehrere Male an den Bischof. Dieser habe seine Anliegen wohlwollend aufgenommen, bis heute aber nicht gehandelt, sagt der Pfarrer.

Als vor einem Monat ein Pfarreiangehöriger verstarb, eskalierte die Situation erneut: Dem Pfarrer wurde von den Angehörigen eröffnet, dass er in der Kirche bei dem Abdankungsgottesdienst nicht als Priester erwünscht sei. Stattdessen sollte Dekan Schnellmann in der Pfarrkirche die Feier halten. Der Pfarrer willigte dazu nicht ein, da dies klar dem kanonischen Recht widersprach und erneut Spaltung und Unruhe in seiner Pfarrei zur Folge gehabt hätte. Wieder kamen Fernsehen und Zeitung, und versuchten – angestachelt von der „Basisgemeinde“ – Druck auf den zuständigen Hirten vor Ort auszuüben. Die Abdankungsfeier fand dann in einem benachbarten Kloster durch Dekan Schnellmann statt.

Daraufhin reagierte das Pfarreiratsteam und verfasste in Eigenregie einen Brief zu Gunsten ihres Pfarrers an die Presse und den Bischof. Darin forderte der Pfarreirat das Eingreifen des Bischofs um der Einheit willen. Eine Katechetin startete eine Unterschriftenaktion, in welcher 364 Unterschriften für Pfarrer Nussbaumer gesammelt wurden und dem Bischof übergeben werden, darunter sind 40 Jugendliche und 13 Nichtkatholiken.

Gleichzeitig klagte Pfarrer Nussbaumer beim Offizialat in Chur gegen Dekan Schnellmann wegen Amtsbehinderung und will damit dem Dekan auf seiner Pfarrei seelsorgerliche und liturgische Tätigkeiten verbieten und eine Auflösung der „Basisgemeinde“ bewirken. Dieser Schritt sei wegen des Nicht-Handelns des Ortsbischofs notwendig geworden, sagt Pfarrer Nussbaumer. Er legte deswegen auch Beschwerde beim Präfekten der Bischofskongregation in Rom, Kardinal Giovanni Battista Re, ein.

Foto: (c) Pfarrei Steinen



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