Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Berlin ist seit Sonntag um eine 'evangelische' Kirche reicher
  2. „Den 25.11.2024 notieren als den Todestag des Altarraums – nach langem, qualvollem Leiden. RIP“
  3. Erhärtet sich der Eindruck, dass AfD nicht für Lebensschutz und Vater-Mutter-Kinder-Familie steht?
  4. Was für ein Tohuwabohu um das Lebensrecht für kleine Kinder in Deutschland!
  5. Der Papst kommt nicht, aber US-Präsident Donald Trump kommt zur Wiedereröffnung von Notre-Dame!
  6. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  7. Neue polyreligiöse Mehrzweckhalle eröffnet
  8. Donald Trump, der 'Katholiken'-Präsident!
  9. Klima und Migration statt Evangelium
  10. Kaminski: Es gibt keinen gesellschaftlichen Wandel, der die Tötung ungeborener Menschen rechtfertigt
  11. Islamkritiker Michael Stürzenberger wegen Volksverhetzung zu 3.600 Euro Geldstrafe verurteilt
  12. Umstrittenes britisches Sterbehilfe-Gesetz erhält in zweiter Lesung die parlamentarische Billigung
  13. Johannes Hartl: „Schande“
  14. Bischöfe Kroatiens und Bosniens rufen zur Neuevangelisierung
  15. Die Überwindung der Bedrängnisse. Die Wechselfälle der Geschichte mit den Augen Gottes betrachten

Satanismus ist, wenn du dich selbst anbetest

vor Minuten in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Der Journalist Carlo Climati klärt in Italien über Esoterik und Okkultismus auf – Und hat damit einen wunden Punkt getroffen Von Marie Czernin / DIE TAGESPOST


Rom (DT)
Erst vor zwei Wochen haben die italienischen Tageszeitungen von einer achtzehnjährigen Italienerin berichtet, die im Toilettenraum ihrer Schule Selbstmord begangen hatte. Untersuchungen ergaben, dass jenes Mädchen den satanischen Rocksänger Marylin Manson anhimmelte.

Im vergangenen Oktober hatten zwei Vierzehnjährige aus einem kleinen Ort in Süditalien versucht, ihrer Freundin den Hals durchzuschneiden. Die beiden Jungen erklärten daraufhin, auch sie seien von Marilyn Manson inspiriert gewesen. Wenige Tage danach profanierten zwei Fünzehnjährige aus der Umgebung von Mailand einige Gräber eines Friedhofes, indem sie mit einem Spray satanische Symbole und umgekehrte Kreuze auf die Grabsteine sprühten.

Darauf schrieben sie neben Flüchen den Namen ihres Idols: Marilyn Manson. „In den letzten Jahren konnten wir bei Jugendlichen einen regelrechten ,boom‘ der Magie, des Okkultismus, des Spiritismus und selbst des Satanismus feststellen“, erklärt der italienische Journalist Carlo Cli-mati in seinem jüngst erschienenen Buch „Die Jugend und der Esoterismus“ (I giovani e l'esoterismo, Verlag Paoline 2001), in dem er von jüngst vorgefallenen Ereignissen in Italien ausgeht, um den Einfluss von Magie, Satanismus und Okkultismus auf Jugendliche zu analysieren. Seit Frühling dieses Jahres, als das Buch zum ersten Mal veröffentlicht wurde, ist nun schon die vierte Auflage auf dem Markt erschienen, was von der großen Aktualität dieser Thematik zeugt.

Climati: „Das Okkulte ist leer und totlangweilig“

Climati widmet ein Kapitel der Entstehung der satanischen Rockmusik und dem „Ritus“ der Diskotheken, spricht über die Gefahren eines unkontrollierten Gebrauchs des Internets und über ideologische Hintergründe der New Age Bewegung. Er deckt weiter auf, was hinter dubiösen Moden wie etwa dem „Piercing“ und den „Tatoos“ steckt, nämlich „regelrechte Initiationsriten“. Und über den Rocksänger Marilyn Manson schreibt er: „Vor einigen Jahren hat Marilyn Manson den Gründer der amerikanischen Satanskirche, Anton La Vey, kennen gelernt und wurde von ihm zum ,Priester‘ geweiht. Seine CDs sind leider großartige ,Werbespots‘ für jene Organisation geworden.“ Auf die Frage, was nun die satanistischen Ideale eines Marilyn Manson sind, habe der Sänger geantwortet: „Satanismus heißt nicht, dass man den Satan an-beten muss. Es heißt einfach, dass der Mensch sein eigener Gott hier auf Erden ist. Du musst niemanden und nichts anbeten, außer dich selbst“.

Climati präzisiert jedoch auch, dass nicht jede Rockmusik automatisch satanistisch sein muss, sondern er zeigt vielmehr auf, wie sich im Laufe der vergangenen vier Jahrzehnte immer mehr eine satanistische Richtung innerhalb der Rockmusik herausgebildet habe, bis sie langsam überhand genommen habe.

Der Autor verweist neben seiner Aktivität als Journalist und Publizist auch auf eine zehnjährige Erfahrung im freiwilligen Dienst an solch gefährdeten Ju-gendlichen. Zusammen mit anderen Freunden hat er festgestellt, dass es nicht ausreicht, sich nur theoretisch mit dem Problem der okkulten Subkultur von Jugendli-chen zu beschäftigen, sondern er erkannte die Notwendigkeit, selbst konkret handeln zu müssen. Er ist Mitglied des GRIS, einer italienischen Forschungsgruppe über Sekten, die im Auftrag der italienischen Bischofskonferenz tätig ist und versucht, dort einzugreifen, wo es den Eltern von Sektenopfern nicht mehr gelingt. „Wir versuchen, den Schwachen vor dem Stärkeren zu verteidigen“, erklärte Climati in einem Gespräch mit der „Tagespost“. „Ich glaube an die Freiheit und die Gerechtigkeit, deshalb verteidige ich den Schwachen, der leidet.

Das Okkulte hat mich nie interessiert, ich finde es leer und totlangweilig. In der Esoterik wird alles zu einem leeren Ritus stilisiert, der keinen wahren Inhalt besitzt. Al-les ist nur Schein. Der christliche Ritus hingegen hat nur Sinn, wenn er von einem christlichen Lebensstil begleitet wird.“

Climati wird in ganz Italien eingeladen, Vorträge zu diesem Thema zu halten. Am vergangenen Wochenende sprach er in Rom vor dem „italienischen Elternverein“ (Associazione Italiana Genitori), einem Verein, in dem Eltern Hilfe suchen, deren Kinder den falschen Versprechungen solch okkulter Gruppen zum Opfer gefallen sind.

Was geht heute oft im Innern von Jugendlichen vor? Es sei hauptsächlich das Problem der Einsamkeit, das Jugendliche dazu treibt, Interesse an okkulten Dingen zu entwickeln, erklärte Climati den besorgten El-tern in Rom. Eltern würden heutzutage oft zu sehr den starken Einfluss der Medien und neuen Informationstechnologien auf die Erziehung von Kindern unterschätzen, die regelrechte Miterzieher geworden sei-en. Über das Internet bekämen die Jugendlichen ganz leicht Zugang zu okkulten und satanischen Organisationen. Auch geschehe dies durch verschiedene Formen von Videospielen, die den Jugendlichen eine Welt suggerierten, in der sie allmählich nicht mehr die Wirklichkeit von der Illusion unterscheiden können, was gerade durch die geistige Vereinsamung inmitten der anonymen Massen noch verstärkt werde.

Kommerzielle Erziehung:
„Mach, was Du willst“Heute ersetze oft eine „kommerzielle Er-ziehung“ die traditionelle Erziehung, die in Liebe auch manchmal Nein sagen könne, so Climati. Die kommerzielle Erziehung basiere hingegen auf dem Grundsatz:
„Mach, was Du willst“, und suggeriere den Jugendlichen eine totale Freiheit.

Dabei würden die Eltern dann übersehen, wie leicht Kinder durch ein unkritisches Konsu-mieren von neuen Informationstechnologi-en indoktriniert, manipuliert und letztendlich versklavt werden. Jugendliche würden dabei leicht in die Wort-Falle einer „Freiheit der Wahl“ geraten, was dazu führe, dass man immer wieder hören könne: Drogen zu nehmen sei eine „Wahl“, abzutreiben sei eine „Wahl“, Selbstmord zu begehen sei eine „Wahl“.

Die Hinwendung vieler junger Menschen zu esoterischen und satanischen Gruppierungen sei nichts anderes als ein verzweifelter Versuch, auf sich in irgendeiner Weise aufmerksam zu machen, erklärte Climati und fügte hinzu: „Viele Jugendliche, die anscheinend transgressiv und aggressiv sind, warten nur darauf, von jemanden geliebt zu werden. Jemand, der sie versteht, ihnen zuhört und sie umarmt.“ Denn junge Menschen hätten letztendlich ein gutes Herz und wollen durch eine „Kultur der Grenze“ herausgefordert werden. Jene „Kultur der Grenze“ müsse die Grundbasis für jede Gesellschaft sein, behauptete Climati und erklärte weiter, dass diese auf zwei grundlegenden Elementen basiere: Erstens auf dem Bewusstsein, das jeder Mensch Grenzen besitze, zweitens auf dem Verständnis, „dass wir nicht alles haben oder alles tun können, weil wir begrenzte Menschen sind.“



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Sekte

  1. Weltuntergangsstimmung bei der „Letzten Generation“
  2. Ex-Mitarbeiterin: Scientology hat mich zur Abtreibung gezwungen
  3. Bremen: Zeugen Jehovas können Religionsunterricht geben
  4. Bei den Zeugen Jehovas wird das Geld knapp
  5. Das Ende der 'Maria Divine Mercy'
  6. Das Ende der 'Maria Divine Mercy' Mit wüsten Beschimpfungen
  7. Gericht verurteilt Mitglieder der 'Zwölf Stämme'
  8. Mormonen: Kirchengründer hatte bis zu 40 Frauen
  9. Verfassungsschutz: Scientology will Wirtschaft unterwandern
  10. Mormonen bauen Tempel - ohne Kaffee und Flüche







Top-15

meist-gelesen

  1. Berlin ist seit Sonntag um eine 'evangelische' Kirche reicher
  2. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  3. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024
  4. „Den 25.11.2024 notieren als den Todestag des Altarraums – nach langem, qualvollem Leiden. RIP“
  5. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  6. Erhärtet sich der Eindruck, dass AfD nicht für Lebensschutz und Vater-Mutter-Kinder-Familie steht?
  7. Donald Trump, der 'Katholiken'-Präsident!
  8. Der ermordete Gott und die leeren Kirchen, oder: Zeichen des verdunstenden Glaubens. Die Hoffnung
  9. Johannes Hartl: „Schande“
  10. Kickl-Lob von Schönborn: "Weiß, dass ich mich damit nicht beliebt mache"
  11. Der Papst kommt nicht, aber US-Präsident Donald Trump kommt zur Wiedereröffnung von Notre-Dame!
  12. Neue polyreligiöse Mehrzweckhalle eröffnet
  13. Was für ein Tohuwabohu um das Lebensrecht für kleine Kinder in Deutschland!
  14. Christlicher Prediger warnt vor neuem Taylor Swift-Album
  15. Happy Thanksgiving - Die "immer wachsame Vorsehung" des allmächtigen Gottes

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz