Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Vatikan verbietet Alte Messe im Bistum Tyler
  2. Franziskus an Beichtväter: Gebt auch Andersglaubenden den Segen
  3. Der alte und künftige römische Ritus
  4. Die Kirche und das Ende der Ampel
  5. Das Schweigen der Synode zum Alten Ritus
  6. Bischof Paprocki verteidigt Gebet zum Erzengel Michael am Ende der Messe
  7. Kardinal Müller: „Deshalb haben sich Katholiken für Trump entschieden“
  8. Kardinal Eijk: „Wir müssen die katholische Sexualethik an die junge Generation weitergeben“
  9. Studie: Antibabypille führt zu Schrumpfung des Gehirns
  10. Links-Katholiken und Trump ODER wenn der Verstand aussetzt
  11. „Je présente mes excuses aux catholiques” - „Ich entschuldige mich bei den Katholiken“
  12. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  13. ‚Markus Krall ist kein Antisemit’ – Portal der Schweizer Bischöfe muss Widerruf veröffentlichen
  14. Christbaum für Petersplatz: Proteste gegen Fällung uralter Tanne - "Anachronistisches Massaker"
  15. „Ist die Synode über ‚Synodalität‘ reibungslos zu Ende gegangen?“

Wenn Männer nach einer Abtreibung leiden

6. Oktober 2007 in Interview, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Männer sind keine Statisten, denen die "Entscheidung" der Frau für oder gegen das Kind egal ist, sagt Kevin Burke, Fachmann für Post-Abortion-Traumata, im Interview (Teil 1).


King of Prussia (www.kath.net / zenit) Wenn ein Mann aufgrund der Abtreibung seines Kindes leidet und sich anderen darüber mitteilt, gibt er anderen Männern die Möglichkeit, ihre eigene Rolle bei der Abtreibung und die damit verbundenen tiefgreifenden Folgen für ihr eigenes Leben zu bedenken und zu verarbeiten. Das sagt Kevin Burke, Spezialist in Sachen Post-Abortion-Problematik, im ZENIT-Interview.

Burke ist zweiter Direktor von „Rachel’s Vineyard Ministries“ und pastoraler Mitarbeiter bei den „Priestern für das Leben“. Zusammen mit David Wemhoff und Marvin Stockwell hat er vor kurzem ein neues Buch mit dem Titel „Redeeming a Father’s Heart“ (Die Heilung eines Vaterherzens) herausgebracht, in dem aufgezeigt wird, wie die Wunden von Männern, deren Kind abgetrieben wurden, verheilen können.

Diese Wunden und Verletzungen, mögliche Wege der Heilung und die Frage, wie Männer Frauen beistehen können, die schon einmal abgetrieben haben, beleuchtet Burke im Folgenden näher.

ZENIT: Ihr neues Buch „Redeeming a Father’s Heart“ handelt vom Leid, das Männer nach der Abtreibung ihres Kindes erfahren. Wie kommt es, dass dieses Thema bisher so wenig Beachtung gefunden hat?

Burke: Wir alle haben jahrelang immer wieder die abgedroschene Phrase gehört: „Die Abtreibung ist eine private und persönliche Entscheidung, die eine Frau mit sich selbst, ihrer Ärztin und ihrem Gott zu fällen hat.“ Die Männer waren in diesem Prozess sozusagen nur Statisten. Sie galten als Personen, die von der „Entscheidung“ der Frau kaum betroffen und an ihr unbeteiligt waren.

Tatsache ist jedoch, dass die Männer in 95 Prozent aller Abtreibungsentscheidungen verstrickt sind und dass sie durch ihre Teilnahme an der Abtreibung ihres Kindes einen tiefen Schock davontragen.

Bei unserer Arbeit als beratende Sachverständige haben meine Frau Theresa und ich mit vielen Einzelpersonen und Paaren zusammengearbeitet, die zu uns kamen, um nach einer Abtreibung Heilung zu finden. In den vergangenen acht Jahren haben wir erlebt, dass immer mehr Männer und Frauen an unseren Rachel's-Vineyard-Kursen teilnehmen.

Viele Männer kommen zusammen mit ihren Frauen, oder nachdem ihre Partnerin an einem dieser Heilungsseminar teilgenommen hat. Wenn sie mit uns über ihre Abtreibung sprechen, erkennen wir sehr schnell, welche verheerenden Folgen für ihr Leben damit verbunden sind.

Ähnlich wie bei den Frauen werden die Männer – wenn sie die Erfahrung machen, dass sie vom Schmerz über die Abtreibung von Grund auf geheilt werden – von Scham und Schuldgefühlen befreit, die sie ins Schweigen und in die Isolation getrieben haben. Dann sind sie bereit, ihre Erfahrung auch mit anderen zu teilen, weil sie schließlich erkennen, dass ihre Gefühle normal sind, dass sie nicht allein dastehen.

Abtreibung tut weh, und sie hat starke Auswirkungen auf die Beziehungen in der Familie und am Arbeitsplatz. Wenn ein Mann seine Erfahrung engen Freunden und Angehörigen mitteilt, gibt er damit anderen Männern die Möglichkeit, ihre eigene Rolle bei der Abtreibung und die damit verbundenen tiefgreifenden Folgen für ihr eigenes Leben zu überdenken und sich ebenfalls mitzuteilen, um so Heilung zu erfahren.

ZENIT: Wie unterscheidet sich – abgesehen davon, dass bei Männern der physische Schmerz ausbleibt, der mit der Durchführung einer Abtreibung verbunden ist – der seelische Schmerz und der Heilungsprozess bei Männern nach einer Abtreibung von der Erfahrung der Frauen?

Burke: Die meisten Männer ermutigen ihre Freundinnen, Lebenspartnerinnen oder Ehefrauen zur Abtreibung oder versuchen, sie dazu zu überreden oder sogar zu zwingen. Viele andere Männer lassen die Mutter ihres Kindes materiell oder auch emotional im Stich, wenn sie erfahren, dass sie schwanger ist.

Die Mutter wird allein gelassen und muss nun allein die volle Last der Entscheidung und die Last der physischen und emotionalen Folgen der Abtreibung tragen. Oft mag der Mann sich einreden, die Abtreibung sei im besten Interesse der Mutter, und er mag ihr seelisches Leid nicht wahrhaben wollen, das die Abtreibung nach sich zieht.

Ein wichtiger Bestandteil der Heilung beginnt für viele Männer mit einer sehr schmerzhaften Reue über ihre Rolle im Abtreibungsgeschehen und darüber, dass sie die Mutter und das Baby nicht vor Schaden geschützt haben. Dieser Akt der Demut öffnet für sie die Tür zur Anerkennung der Tatsache, dass sie einen Sohn oder eine Tochter verloren haben.

Diese Erkenntnis wiederum erlaubt es ihnen, näher zu untersuchen, wie dieser Verlust sich in ihrem Leben ausgewirkt hat; wie er ihr väterliches Herz verwundet hat. Und so werden sie dazu ermutigt, sich nach der Versöhnung mit Gott und ihrem Kind auszustrecken auf dem Weg zur Heilung, zum Frieden und zur Gesundung, zum Heilwerden in Christus.

Am anderen Ende des Spektrums stehen jene Männer, die aus natürlichem Instinkt heraus die Mutter ihres Kindes von einer Abtreibung abhalten wollen. Sie tun alles, was in ihrer Kraft steht, um beiden – Mutter und Baby – Unterstützung anzubieten.

Wenn sie erkennen, dass sie machtlos sind und den Tod ihres Sohnes oder ihrer Tochter nicht verhindern können, bekommen sie in der Regel schwere Depressionen und empfinden Wut und Schmerz, was zu einer inneren Selbstzerstörung führen kann. Diese kann vielerlei Formen und Gestalten annehmen. Sie zeigt sich etwa in der Drogen-, Alkohol- und Spielsucht, in einem offensichtlichen Problem bei der Zornbewältigung, in Pornographiesucht usw.

Solche Männer benötigen sofortige Beratung und eine wirksame Betreuung, wie sie das Rachel’s-Vineyard-Seminar bietet, so dass sie auf emotionaler und spiritueller Ebene Heilung erfahren.Bedenken Sie, dass auch Männer, die an der Entscheidung zur Abtreibung beteiligt sind und diese unterstützen, Post-Abortion-Symptome erleben – Scham, Schuldgefühle, schwer erklärbaren Kummer, Angstgefühle, Depressionen und Beziehungsprobleme.

Andere Männer leiden wieder an sexuellen Funktionsstörungen, Pornographiesucht und anderen Problemen, die damit verbunden sind.In der Regel tauchen die Symptome gerade da auf, wo die Wunde wirklich liegt – häufig in Form von späteren Beziehungsproblemen, Zwangsvorstellungen und Neurosen, die mit der Sexualität zu tun haben.

Die Geschichte von Jonathan Flora in „Redeeming A Father’s Heart“ zeigt, dass die Symptome verborgen sein können, unter der glänzenden Oberfläche eines äußerst erfolgreichen Geschäftsmanns, der viele Jahre lang, emotional scheinbar völlig unbeteiligt, in wechselnden Beziehungen lebt. Sein Herz jedoch ist verwundet, gewissermaßen abgetrennt von Vertrautheit und Liebe, nach der wir alle hungern.

Die Männer sind von selbst oft nicht in der Lage, diese Symptome mit dem Verlust, der eine Abtreibung bedeutet, in Verbindung zu bringen. Sie brauchen einen Berater, einen Geistlichen oder einem Freund, um das herauszufinden; eine geeignete Website oder ein Buch wie „Redeeming a Father’s Heart.“

[Teil 2 des Interviews erscheint am 8. Oktober]



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Abtreibung

  1. ‚The Satanic Temple’ eröffnet ‚Abtreibungsklinik’ in Virginia
  2. Kamala Harris: Keine Ausnahmen für Christen bei Abtreibung
  3. ‚Danke an die Regierung Biden/Harris. Mein Mann wird heute zum alleinerziehenden Vater’
  4. UK: Mann wegen stiller Gebete vor Abtreibungsklinik verurteilt
  5. Lebensschutz hat höchste Priorität für US-Bischöfe
  6. ‚Barbarisch’ – Kardinal Hollerich lehnt Abtreibung ab
  7. Lebensschützerin Lila Rose: Taylor Swifts Unterstützung für Kamala Harris/Tim Walz ist ‚traurig’
  8. Abtreibungs-Referenden in zehn US-Bundesstaaten
  9. Sylvester Stallone: Ich lebe nur weil die Abtreibungsversuche nicht funktioniert haben
  10. Milliardenschwere US-Stiftung geht gegen Lebensschützer vor







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN!
  2. Kardinal Müller: „Deshalb haben sich Katholiken für Trump entschieden“
  3. Die Kirche und das Ende der Ampel
  4. Links-Katholiken und Trump ODER wenn der Verstand aussetzt
  5. Bischof Paprocki verteidigt Gebet zum Erzengel Michael am Ende der Messe
  6. „Je présente mes excuses aux catholiques” - „Ich entschuldige mich bei den Katholiken“
  7. Vatikan verbietet Alte Messe im Bistum Tyler
  8. Franziskus an Beichtväter: Gebt auch Andersglaubenden den Segen
  9. Die ersten Personalentscheidungen von Trump werden den Autokraten dieser Welt nicht gefallen
  10. „Ist die Synode über ‚Synodalität‘ reibungslos zu Ende gegangen?“
  11. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  12. Paris: Weitere Details zur Wiedereröffnung von Notre-Dame bekannt
  13. Das Schweigen der Synode zum Alten Ritus
  14. „Demokratie, in der nur noch linke Positionen zulässig sind, ist keine Demokratie“
  15. Bischof Barron will Synode für „überwältigende Mehrheit der Laien“

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz