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Die Wundmale Pater Pios bleiben ein Rätsel

6. November 2007 in Aktuelles, keine Lesermeinung
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Gerüchte, dass der Heilige sie sich selber beigebracht hat, entpuppten sich als Sturm im Wasserglas - Von Guido Horst / Die Tagespost


Rom (kath.net/DieTagespost)
Es war wie ein Angriff auf ein Nationalheiligtum. Der 1999 selig- und 2002 heiliggesprochene Pater Pio da Pietrelcina ist aus dem religiösen Leben Italiens nicht wegzudenken. Seine Bilder hängen in den Bars, baumeln an den Rückspiegeln der Autos und Busse, und auf manchen ist zu sehen, wie die segnende Hand des Paters verbunden ist, um die Stigmata, die Wundmale an den beiden Händen, zu verbergen. Die Nachricht, dass sich der Kapuzinerpater diese offenen Wunden selber mit einer ätzenden Chemikalie zugefügt haben könnte, hatte in der vergangenen Woche für größte Aufregung gesorgt, die aber dann in dieser Woche wieder in sich zusammensackte – das Ansehen des großen Heiligen aus dem Kloster von San Giovanni Rotondo hat sie unbeschadet überstanden.

Eine Wirkung, die Pater Pio schon zu Lebzeiten erzielte

Ausgelöst hatte die Debatte das jüngste Buch des Turiner Historikers Sergio Luzzatto – ein Jude, was die Polemik zusätzlich entfachte. Unter dem Titel „LAltro Cristo. Padre Pio e lItalia del Novecento“ (Der andere Christus. Pater Pio und das Italien des zwanzigsten Jahrhunderts) zeichnet das sorgfältig recherchierte Werk die Wirkungsgeschichte nach, die Pater Pio schon zu Lebzeiten entfachte, in der Kirche und bei den Päpsten, aber auch in Gesellschaft und Politik. Zu den zahlreichen Quellen, die der Historiker nutzte, gehörte auch das aus dem Jahr 1919 stammende Zeugnis eines Apothekers aus der Provinzhauptstadt Foggia, bei dem der damals schon über sein Kloster hinaus bekannte Pater über dessen Kusine ein Fläschchen Phenol und später nochmals das Betäubungsmittel Veratrin bestellt hatte. Jetzt weigerte sich der Apotheker, schickte die Bestellung des Kapuziners an den zuständigen Ortsbischof von Manfredonia, einen Gegner Pater Pios, der die Schreiben an den Vatikan weiterleitete, wo sie unbeantwortet verblieben.

Für einige Tage schlugen die Wellen hoch

Der Kapuzinerorden wies bereits vor einer Woche den Verdacht zurück, Pater Pio habe sich die Wunden selbst zugefügt. Der Ordensmann sei in seinem Konvent auch für medizinische Dienste zuständig gewesen und habe das ätzende Phenol zur Desinfektion von Spritzen benutzt, erklärte der Sprecher der Kapuzinerprovinz Foggia, Antonio Belpiede, in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung „Il Giornale“. Und mit dem Betäubungsgift Veratrin habe Pater Pio heimlich seine Stigmata desinfiziert. Denn anfangs habe sich der Pater seiner Wunden geschämt und sie verbergen wollen. Aber das aus dem Buch Luzzattos zitierte Zeugnis des Apothekers reichte aus, um für einige Tage die Wellen hochschlagen zu lassen.

Die einen erinnerten an die innerkirchlichen Untersuchungen, die Pater Pio später über sich ergehen lassen musste, auch an das Unverständnis, das etwa Papst Johannes XXIII. dem Kapuziner entgegenbrachte. Andere sahen in dem Werk des Turiner Historikers eine Art „jüdisch-freimaurerische Verschwörung“, die das Andenken an den Heiligen beschmutzen sollte. Erst Fernsehauftritte Luzzattos und ein sachlicher Artikel des katholischen Schriftstellers Vittorio Messori sorgten dafür, dass das Thema schnell wieder aus den Medien verschwand.

Denn die Stigmata, die Pater Pio bis zum Vorabend seines Todes im Jahr 1968 erhalten blieben, waren Gegenstand mehrerer Untersuchungen. Es gibt das Zeugnis eines Mediziners, der die Wunden bereits 1919 untersuchte und in einem Bericht vom 28. Oktober desselben Jahres festhielt, dass sie nicht auf Fremdeinwirkung zurückzuführen seien. Ein anderer Arzt versiegelte sogar die Wunden für zwei Wochen, um dann festzustellen, dass sich die Wunden weder zurückgebildet noch entzündet hatten oder eiterten. Alle diese Untersuchungen, einschließlich des Zeugnisses des Apothekers, gehörten zu den Tausenden von Akten, die im Seligsprechungsverfahren für Pater Pio sorgfältig geprüft wurden. So rätselhaft die über fünfzig Jahre anhaltende Stigmatisierung des Heiligen ist – mit einem Fläschchen Phenol ist sie überhaupt nicht zu erklären. „Ich bin ein Rätsel“, hatte Pater Pio einmal gesagt, „vor allem für mich selbst.“ Und dabei bleibt es.

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