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Emma tritt Eva

19. März 2009 in Deutschland, keine Lesermeinung
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Alice Schwarzers Kampfblatt bleibt Eva Herman auf den Fersen - Von Eckhard Nickig


München (kath.net/idea)
Seit die ehemalige Tagesschau-Sprecherin Eva Herman die Dogmen des Feminismus infrage stellt, wie zum Beispiel dass Frauen von der Idiotie der Mutterrolle befreit werden müssten, ist sie zum vorrangigen Feindobjekt des Feministenblattes „Emma“ geworden.

Dass sie als medienpräsente, karriereerfahrene und taffe Frau gar nicht in das Klischee des rückständigen frömmelnden Heimchens mit Dutt passt, macht sie für die Zeitschrift von Alice Schwarzer umso gefährlicher. Deshalb bleibt „Emma“ der Eva auf den Fersen und schickt ihre Mitarbeiterinnen sogar in christliche Versammlungen.

Für die neueste Ausgabe (März/April 2009) hat eine Emma-Schreiberin Frau Herman beim Gebetsfrühstück in Leipzig aufgespürt und tüchtig „entlarvt“. Die Mitarbeiterin hat ihren ganzen Wortschatz an abwertenden Verben und Adjektiven zusammengetragen und über den Artikel ausgestreut.

Denn Eva Herman hat in ihrem Vortrag in Leipzig nicht einfach gesprochen, sie hat „geraunt“, „inbrünstig suggeriert“, „kräftig abgeledert“, „gewettert“ und sich „echauffiert“. Ihre Aussagen sind „abstrus“, „krude“ und die Vereine, mit denen sie zusammenarbeitet, wie das Familiennetzwerk, sind „dubios“.


Vieles steht in Anführungszeichen, doch leider erfährt die Leserin nicht, ob das Zitate sind oder Einblendungen der Autoren. Hat das „Familienetzwerk“ tatsächlich von einer „Ideologie des Bösen“ gesprochen oder hat „Emma“ da etwas hineininterpretiert? Das ist zwar ganz schlechter Journalismus, aber was bedeutet schon seriöses Schreiben, wenn es darum geht, der „Emma“-Leserin die Leibhaftige vorzuführen.

„Karriere als Reichsfrauenministerin“

Die Verfasserin meint, bei Eva Herman existierten Frauen einzig und allein als Mütter. Dass es Frauen gebe, die gerne berufstätig seien, scheine ihr fremd zu sein (was unsinnig ist, wenn man auch nur einen oberflächlichen Blick in ihre Bücher wirft). Auch die Nazi-Keule darf nicht fehlen: Mit ihrem Frauenbild hätte Herman „Karriere als Reichsfrauenministerin“ machen können. Das Weltbild von „Emma“ scheint indes von keiner Geschichtskenntnis getrübt zu sein. Denn es waren die Nationalsozialisten, die die Frauenerwerbsquote bis 1939 auf den höchsten Stand brachten, den es im Deutschen Reich je gegeben hatte: 36,1 %.

Zwar wurde im Dritten Reich der Mutter-Mythos gepflegt, doch die Mütter waren nur als Gebärmaschinen gefragt, nicht als Bezugspersonen und Erzieherinnen ihrer Kinder. Es ist das Kennzeichen faschistischer wie kommunistischer Diktaturen, dass sie der Familie misstrauen und die Kinder am liebsten aus den Familien herausholen und sie stattdessen in ideologisch aufgeladenen staatlichen Kollektiven erziehen wollen.

Faschismus wie Kommunismus sind „Krippen-Ideologien“.

Doch „Emma“ will nicht aufklären, sondern kämpfen. Man will Frauen, die dem Feminismus nicht folgen, vorführen und lächerlich machen und wird dabei immer selbstgefälliger. Denn spätestens seit Alice Schwarzer mit der Kanzlerin Sekt trinkt wie kürzlich bei einer Feier zum 90-jährigen Jubiläum des Frauenwahlrechts , darf sich die Radikale von einst in der Mitte der Gesellschaft wähnen.

Von diesem Standpunkt aus werden diejenigen, die früher einmal die Mitte ausmachten – traditionelle Familien oder Christen etwa – zu dubiosen Randfiguren. Selbst die CDU scheint dabei zu sekundieren.

Während Angela und Alice sich zuprosten, wurde ein Auftritt von Eva Herman bei einer CDU-Vereinigung in Hannover von der örtlichen Parteiführung mit der Begründung verhindert, Frau Herman sei als Rednerin im Wahlkreis von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen unzumutbar. Ein Prosit auf die neue Mitte!




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