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| Das Kreuz mit Madonna15. August 2009 in Aktuelles, keine Lesermeinung Wie Madonna christliche Symbole für sich nutzt Hamm (www.kath.net/glaubenslust.de) Und immer noch geht ihr der Stoff nicht aus: Ausgerechnet an Mariä Himmelfahrt tritt Madonna dieses Jahr in Polen auf, am wichtigsten Marienfest, an dem die Polen ihre Krolowa Polski, ihre Königin Maria verehren. Jetzt hagelte es Proteste. Die Provokation trägt Früchte. Hat die Pop-Ikone erreicht, was sie wollte? Zwei Seelen in ihrer Brust? Im Like A Prayer-Video wimmelt es von brennenden Kreuzen, Madonna küsst einen schwarzen Heiligen. In Justify my love dann wieder Provokation mit dem Kreuz - die italienische Bischofskonferenz rief im selben Jahr sogar zum Boykott ihrer Konzerte auf. Auffallend auch immer wieder das doppelte Frauenbild, das Madonna zeichnet, etwa in La Isla Bonita: Die eine Madonna, schlicht gekleidet, kniend in ihrem Kämmerlein und den Rosenkranz betend, die andere, eine heißblütige Flamenco-Tänzerin, räkelt sich auf dem Boden und gesellt sich zu den lebenslustigen Musikanten auf der Straße. Die echte Madonna stammt aus einem sehr katholischen Haus, als Mädchen wollte sie angeblich sogar Nonne werden. Ihre Mutter, die ihr das Beten beibrachte, starb, als Madonna fünf Jahre alt war. Das bietet schon genug Stoff für ein wenig Psychoanalyse: Madonna, die später zum Sexsymbol wird, kann sich nicht lossagen von der Faszination, die die christliche Symbolik auf sie ausübt, weil sie unbewusst eine tiefe Sehnsucht treibt - nach dem Urvertrauten, nach der Liebe ihrer Mutter, letztlich nach einer höheren Liebe. Im Video Oh Father arbeitet sie vieles davon auf. Ihr Kind nennte sie 1996 trotz Dauer-Clinch mit der katholischen Kirche Maria Lourdes, nach dem berühmten Wallfahrtsort. Madonna, die ewig Zerrissene zwischen Sex und kindlicher Reinheit des Herzens? Showbiz als Religion Es ist wahrscheinlich simpler: Madonnas Seele gehört dem Showbiz, sie weiß um die Wirkkraft und die Universalität christlicher Symbole und macht sie sich zunutze. Sie weiß, wie sehr sie damit provoziert - und findet es fantastisch. Sie verletzt andere Menschen, doch fehlt ihr die Dimension, es wirklich zu bemerken. Zufall, dass ihr Polen-Konzert genau auf Mariä Aufnahme in den Himmel fällt? Natürlich nicht. Dass jetzt auch noch Proteste angekündigt sind, ja, dass es sogar Initiativen gab, die das Konzert verhindern wollten, ist Öl auf ihr Feuer. Dennoch war es die richtige Entscheidung, das Konzert wie geplant stattfinden zu lassen - fürchtete man in Polen doch, sonst provinziell oder fundamentalistisch zu erscheinen. Und die Proteste? Sind sie nicht letztlich das von ihr selbst gemeißelte Mosaikteilchen für die perfekte Show? Ja. Aber was uns heilig ist, dafür dürfen wir auch ruhig einmal die Stimme erheben: einstimmen in einen 2000 Jahre alten Gesang. Von Antonia Groll Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuKurios
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