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Ein Gotteshaus ganz in weiß

12. Februar 2010 in Deutschland, keine Lesermeinung
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Eine Bayerwald-Gemeinde will nur aus Schnee eine Kirche bauen - Von Christoph Renzikowski und Egon Binder (KNA)


Mitterfirmiansreut (kath.net/KNA) Einen außergewöhnlichen Kirchbau haben sich Bewohner von Mitterfirmiansreut tief im Bayerischen Wald vorgenommen: ein Gotteshaus ganz aus Schnee. Völlig neu ist der Plan allerdings nicht, denn schon vor 100 Jahren errichteten ihre Vorfahren einen solchen Bau in dem auf gut 1.000 Meter Meereshöhe gelegenen Ort - «aus Protest gegen die Welt, die ihren entlegenen Winkel vergessen wollte, und um auf ihre Kirchensorgen hinzuweisen»,
wie es in der Überlieferung heißt.

In den strengen Winterwochen konnten die Mitterdörfler oft wochenlang nicht ins acht Kilometer entfernte Mauth zur Messe gehen. Zu groß waren die Strapazen. Und für die Errichtung einer Kirche aus Stein waren sie zu arm. Als ein Schneesturm den Besuch der Christmette unmöglich machte, wurde die seltsame Idee geboren. «Die Geschichte hat mich immer fasziniert», sagt Bernd Stiefvater. Der Wirt der «Firmianstub'n» ist beeindruckt davon, «was die Leute damals für ihren Glauben auf sich genommen haben». Und was das damals für ein Aufsehen erregt hat.


Seit einer Woche steht der von Stiefvater initiierte Förderverein «100 Jahre Schneekirche Mitterfirmiansreut» im Register. Im eiskalten Winter 1910/1911 schnitten die Männer und Frauen wochenlang tischgroße Blöcke aus den weißen Massen. Erst am 28. März wurde das Gebäude fertig: 14 Meter lang, 7 Meter breit, 4 Meter hoch, mit Rundbogenfenstern und zwei Türmen. Das einzige damals geschossene Foto ging um die Welt und wurde sogar in US-amerikanischen Illustrierten gedruckt.

Im Mai schmolz das wohl weltweit einzigartige Gotteshaus dahin, aber die Waldler hatten ihr Ziel erreicht: Viele Spenden flossen zur Errichtung einer eigenen Kirche. 1923 war es endlich so weit. Das 1930 erweiterte Gebäude steht am historischen Platz der einstigen Schneekirche. Deswegen musste der Förderverein für seinen Nachbau einen neuen Standort suchen: auf einer Pferdekoppel zwischen der alten Schule und einem Skilift.

Mehr als ein Meter Schnee, nächtliche Temperaturen bis knapp unter 20 Grad Minus - so ein Winterwetter wie jetzt wäre ideal für das Vorhaben, sagt der Gastwirt. Notfalls sollen Schneekanonen das Baumaterial liefern. «Die Zeiten haben sich einfach geändert.»

Mehr Probleme dürfte es aber mit den Behörden geben. Wenn die Kirche tatsächlich wie geplant für Gottesdienste und andere kulturelle Veranstaltungen genutzt werden soll, sind heute - anders als vor 100 Jahren - strenge Auflagen zu erfüllen. Um die Statik vor allem der Decke zu sichern, denkt Stiefvater über Hilfskonstruktionen aus Alu oder Schalungstafeln aus Holz nach. Dabei gehen ihm zwei Urlaubsgäste zur Hand: ein Architekt und ein Prüfingenieur. Davon abgesehen soll die Schneekirche von 1911 aber so original wie möglich wiedererstehen.

Dafür brauchen die Mitterfirmiansreuter auch Sponsoren. Um die 100.000 Euro schätzt Stiefvater die Kosten. Inzwischen zählt sein Verein knapp 70 Mitglieder, auch Unterstützer aus dem benachbarten Tschechien sind darunter. Natürlich möchte er die katholische Kirche für eine Förderung gewinnen. Schließlich haben sich die historischen Erbauer der Schneekirche architektonisch am Passauer Dom orientiert.

Wenn es die Witterung zulässt und bis dahin eine Baugenehmigung erteilt ist, wollen Stiefvater und seine Mitstreiter im November loslegen. Dann könnte schon die Weihnachtsmette 2010 «ganz in weiß» gefeiert werden.

Hinweis: Weitere Informationen unter www.schneekirche.de im Internet.


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