Kardinal Pell als Präfekt der Bischofskongregation verhindert?15. Juni 2010 in Aktuelles, 4 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Berichten aus Rom zufolge ist Kardinal George Pell, Erzbischof von Sydney, von der Liste der Kandidaten für die Leitung der Bischofskongregation gestrichen worden. Grund seien Missbrauchsvorwürfe aus den Sechziger-Jahren des letzten Jahrhunderts.
Rom (kath.net/CNA) Kardinal George Pell, Erzbischof von Sydney, ist angeblich von der Kandidatenliste für die Besetzung des Präfekten der Bischofskongregation gestrichen worden. Römischen Quellen zufolge seien Mißbrauchsvorwürfe aus den Sechziger-Jahren die Ursache. Das berichtet die australische Zeitung The Age. Im Jahr 2002 war Pell als Erzbischof von Sydney für kurze Zeit zurückgetreten, nachdem er beschuldigt worden war, einen Jugendlichen in den 1960-er Jahren mißbraucht zu haben. Eine unabhängige Untersuchung eines pensionierten, nicht-katholischen Richters hat ihn von den Vorwürfen freigesprochen.
Letzten Monat hat der italienische Journalist Andrea Tornielli geschrieben, Kardinal Pell sei zum Oberhaupt der Bischofskongregation ernannt worden. Die Ernennung sollte diesen Juni bekanntgegeben werden. Jetzt schreibt Tornielli, Pell habe die Position abgelehnt und alles ist wieder offen. Tornielli zufolge würde dies vom Vatikan mit Pells Alter und Gesundheit begründet. Ein anderer üblicherweise gut informierter Journalist, Marco Tosatto, stellt die Ereignisse in seinem Blog anders dar. Pell ist von Elementen im Vatikan aufgrund der Missbrauchsvorwürfe aus den frühen Sechziger-Jahren verhindert worden, heißt es dort. Im Vatikan habe man Angst, eine Person zur Vorsitzenden der Bischofskongregation zu ernennen, gegen die es einmal Missbrauchsvorwürfe gegeben habe, selbst wenn sich diese nicht bestätigt hätten. Aufgrund der hohen Position des Präfekten werde ein zivilrechtlicher Prozeß gegen Pell befürchtet, wenn er an die Spitze der Bischofskongregation berufen würde, schreibt Tosatto. Eine Sprecherin von Kardinal Pell bezeichnete die Berichte als Gerüchte. Sie würden sich als ebenso falsch herausstellen wie die Behauptung, Pell werde eine Untersuchung über die Missbrauchsfälle in Irland leiten. Der Kardinal habe weder bestätigt, Kandidat für den Präfekten der Bischofskonferenz zu sein, noch, diese Kandidatur zurückzuziehen, sagte die Sprecherin.
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Lesermeinungen | Veritas 16. Juni 2010 | | | Schuldig bei Verdacht? Schuldig bei Verdacht? Das kennt man nur aus übelsten Diktaturen. Aber die sog. \"westliche Welt\" ist ja auch längst zu einer Gesinnungsdiktatur verkommen. Wie sollte es sonst zu erklären sein, dass eine widerlegte Anschuldigung ein solches Gewicht bekommt und mehr zählt als die Wahrheit? Denunziation und Verfolgung sind so Tür und Tor geöffnet. Das kennt man aus zahlreichen Beispielen der Geschichte, und immer waren es deren dunkelste Kapitel. | 1
| | | Dismas 15. Juni 2010 | | | Einfach mal allle verdächtigen! Ich kann es einfach nicht wahrhaben, da möchte man sich doch von dieser heuchlerischen, verlogenen Welt verabschieden!!! Die Kirche soll auf den Pfaden geradlinig ihren Weg gehen. Denn:\"Portes inferi noch praevalebunt\" . Die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen! Glauben das auch die Bischöfe?? | 1
| | | CkH 15. Juni 2010 | | | Schon interessant ...dass frau als Protestantin ganz aktuell echte Vergehen gegen die Straßenverkehrsordnung begehen kann und dann auch noch für die richtigen Konsequenzen bejubelt wird,
man als Bischof in der römisch katholischen Kirche schon allein durch die Möglichkeit eines Zivilprozesses auf Grund unbegründeter und bereits aufgearbeiteter Vorwürfe ruiniert werden kann | 3
| | | M.Schn-Fl 15. Juni 2010 | | | Jeden durch Mißbrauchsvorwürfen verhindern? So. jetzt reicht es schon, daß nur einmal jemand des Mißbrauchs verdächtigt wurde, auch wenn diese Verdächtigung durch einen Richter zurückgewiesen und als haltlos erklärt wurde. Man müßte den Bischöfen in und außerhalb des Vatikans ein Korsett mit starken Stangen verpassen, damit sie nicht ständig einknicken und die Menschen mehr fürchten als den ewige Richter. | 3
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