Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  2. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium
  3. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  4. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  5. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  6. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  7. Mehrheit der Deutschen fürchtet Islamisierung Europas
  8. Höchstgericht entscheidet über Bibel-Tweet von Ex-Ministerin Räsänen
  9. Vatikan: Religionsfreiheit durch Urteil gegen Kardinal bedroht
  10. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  11. Meloni: Leihmutterschaft ist ,unmenschliche Praxis‘
  12. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  13. Taylor sei mit Euch
  14. Pascha Christi – Pascha der Kirche. Ein neuer Ostermorgen
  15. Der Teufel sitzt im Detail

Haiti: Kein Platz für Ordensfrauen und Priester

17. Dezember 2010 in Weltkirche, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Priesterseminar: 270 Studenten in Zelten – Priestern und Ordensleuten fehlt es am Allernötigsten, sogar an sauberem Trinkwasser


München (kath.net/KIN) Die katholische Kirche in Haiti befindet sich knapp ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben vom Januar 2010 im Ausnahmezustand. Das berichtet der Lateinamerika-Referent des weltweiten katholischen Hilfswerks "Kirche in Not", Rafael D´Aqui, nach seiner Rückkehr von einer Projektreise in den Karibikstaat. "Die Priester und Ordensschwestern arbeiten Tag und Nacht, um der notleidenden Bevölkerung zu helfen", sagt er, "doch fehlt es ihnen am Nötigsten - sogar an sauberem Trinkwasser."

Nach dem Ausbruch der Cholera und der jüngsten Eskalation der Gewalt nach den umstrittenen Wahlen sei nach Einschätzung D´Aquis die Zukunft weiterhin ungewiss. "Kirche in Not" wolle den Menschen in Haiti helfen, "wieder ein normales Leben zu führen". Für das pastorale Hilfswerk stehe
dabei der "Wiederaufbau der seelsorglichen Strukturen" im Vordergrund.

D´Aqui erklärt: "Im nationalen Priesterseminar Haitis in Lillavois lernen zurzeit 270 Priesteramtskandidaten in Zelten unter Palmen Theologie und Philosophie." Durch das Erdbeben war das Priesterseminar von Port-au-Prince zerstört worden, viele angehende Priester wurden damals unter den Trümmern begraben.

"Wir haben geholfen, Land zu kaufen, auf dem ein neues Priesterseminar errichtet werden soll", erzählt D´Aqui. Bis jetzt sei aber noch nichts gebaut worden. "Der Nuntius hat uns gesagt, er hoffe, im Januar den Grundstein legen zu können." Bis der Bau fertig ist, bleibe es beim Unterricht in den Zelten. In ihrer notdürftigen Bleibe träumen die Seminaristen von einer Bibliothek. Ein Auto soll angeschafft werden, um die Versorgung mit Nahrungsmitteln zu erleichtern und um die angehenden Priester zu den Menschen zu bringen. "Seelsorge ist in Haiti Knochenarbeit", sagt D´Aqui.


Nicht weit von der Hauptstadt Port au Prince liegt der kleine Vorort Rivière Froid. Dort arbeitet der Orden der "Kleinen Schwestern von der heiligen Thérèse". Er kümmert sich vor allem um die in großer Armut lebenden Bewohner der unzugänglichen Berge Haitis. Durch das Erdbeben hatten die Ordensfrauen fast alle ihre Häuser verloren, 150 Schüler und vier Schwestern waren beim Einsturz der Gebäude ums Leben gekommen. Seitdem leben die 50 überlebenden "Kleinen Schwestern" zusammengepfercht in einem vom Erdbeben schwer beschädigten Haus. Einige von ihnen sind schon alt und gebrechlich. Dennoch nehmen sie noch den beschwerlichen Weg in die Berge auf sich. D´Aqui betonte, dass "Kirche in Not" das Haus reparieren werde, damit die Ordensfrauen wieder einen Zufluchtsort haben und von ihrem Dienst ausruhen können.

Das Hilfswerk ruft seine Unterstützer zur erneuten Hilfe für die notleidenden Menschen in Haiti auf. "Das ist die Stunde des Speckpaters", betonte Geschäftsführerin Karin Maria Fenbert. "Unser Gründer, Pater Werenfried, hätte diesen Zuständen niemals tatenlos zugesehen." Der Bericht ihres Länderreferenten habe sie "an die Lage im Nachkriegsdeutschland" erinnert. Damals habe Pater Werenfried das Leid der Menschen in folgende Worte gekleidet:

"Hundert Kilometer ostwärts liegt eine Stadt in Trümmern. Es ist fast nichts mehr davon übrig, nur ein riesenhafter Bunker, wie sie die Deutschen überall gebaut haben, um die Bevölkerung vor den Bomben zu schützen. Die übrig gebliebenen, völlig verarmten Menschen der Stadt, hausen in diesem einzigen Bunker. Tausende hocken hier beisammen. Es herrscht ein verpesteter Gestank. (…) Wieder wird es Weihnachten, und Christus verlangt danach, von den Seinen aufgenommen zu werden. Unsichtbar wandert er auf unseren Straßen. Seid dann nicht wie die Raubtierherde von Bethlehem, wie die gleichgültigen Wirtsleute, wie die wohlhabenden Bürger in den Kammern ihrer provinziellen Selbstzufriedenheit. Öffnet eure Türen und eure Herzen einer jeden Not, die die Not Christi ist."

Heute liege mit Port-au-Prince "eine Stadt 8000 Kilometer westwärts" in Trümmern, sagte Fenbert. Die Entfernung sei größer, doch "das Leiden der Menschen ist sehr ähnlich und kann uns Katholiken nicht gleichgültig sein". "Kirche in Not" werde daher der Kirche Haitis weiterhin mit Gebet und finanziellen Mitteln helfen.

KIRCHE IN NOT:

Österreich:
www.kirche-in-not.at

KIRCHE IN NOT
Hernalser Hauptstraße 55/1/8
1172 Wien
Tel: +43(1) 405 25 53
Fax: +43(1) 405 54 62-75
E-Mail: [email protected]


Deutschland:
www.kirche-in-not.de

Kirche in Not
Lorenzonistr. 62
81545 München
Deutschland

Telefon: +49 / 89 / 64 24 888 – 0
Fax: +49 / 89 / 64 24 888 50
E-Mail: [email protected]

Bild: Priesterseminar Haiti (c) KIRCHE IN NOT


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Haiti

  1. Haiti: Bischöfe entsetzt über Gewalt-Eskalation
  2. Haiti: Wiederaufbau in Pfarreien geht voran
  3. Haiti: Erdbebenopfer gründet Fußballmannschaft für Beinamputierte
  4. Ein Priesterseminar aus Wellblechhütten
  5. 60 Stunden unter Trümmern
  6. Die Welt hat Haiti vergessen – der Papst und die Kirche nicht
  7. Gott segne das Volk von Haiti!
  8. Wiederaufbau in Haiti - Nuntius bittet um Geduld
  9. Haiti – ‚Christus blieb bei den Menschen’
  10. Weihbischof: Gott und der Staatengemeinschaft danken







Top-15

meist-gelesen

  1. KOMMEN SIE MIT! EINMALIGE REISE - 13. Oktober 2024 in Fatima + Andalusien!
  2. Kardinal Müller: "Sie sind wie die SA!"
  3. Eine kleine Nachbetrachtung zu einer Konferenz in Brüssel
  4. Schweiz: Bischof Bonnemain bei Beerdigung von Bischof Huonder
  5. ,Ich habe Pornographie gemacht – jetzt mache ich Rosenkränze!‘
  6. Der Teufel sitzt im Detail
  7. Ablehnung von Fiducia supplicans: Afrikas Bischöfe haben ‚für die ganze Kirche’ gesprochen
  8. Das Mediennetzwerk Pontifex, gegründet 2005 als "Generation Benedikt", beendet seine Tätigkeit
  9. "Ich verzeihe dir, du bist mein Sohn. Ich liebe dich und werde immer für dich beten"
  10. Frankreich: „Inzwischen bedeutet Katholizismus, seinen Glauben erklären zu können“
  11. Der Mann mit Ticketnummer 2387393
  12. Taylor sei mit Euch
  13. Großes Interesse an Taylor Swift-Gottesdienst in Heidelberg
  14. Krakau: Einleitung des Seligsprechungsprozesses der mit 25-Jahren ermordeten Helena Kmieć
  15. Bistum Trier entlässt AFD-Landtagsabgeordneten Schaufert aus einem Kirchengremium

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz