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Haiti: Kein Platz für Ordensfrauen und Priester

17. Dezember 2010 in Weltkirche, keine Lesermeinung
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Priesterseminar: 270 Studenten in Zelten – Priestern und Ordensleuten fehlt es am Allernötigsten, sogar an sauberem Trinkwasser


München (kath.net/KIN) Die katholische Kirche in Haiti befindet sich knapp ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben vom Januar 2010 im Ausnahmezustand. Das berichtet der Lateinamerika-Referent des weltweiten katholischen Hilfswerks "Kirche in Not", Rafael D´Aqui, nach seiner Rückkehr von einer Projektreise in den Karibikstaat. "Die Priester und Ordensschwestern arbeiten Tag und Nacht, um der notleidenden Bevölkerung zu helfen", sagt er, "doch fehlt es ihnen am Nötigsten - sogar an sauberem Trinkwasser."

Nach dem Ausbruch der Cholera und der jüngsten Eskalation der Gewalt nach den umstrittenen Wahlen sei nach Einschätzung D´Aquis die Zukunft weiterhin ungewiss. "Kirche in Not" wolle den Menschen in Haiti helfen, "wieder ein normales Leben zu führen". Für das pastorale Hilfswerk stehe
dabei der "Wiederaufbau der seelsorglichen Strukturen" im Vordergrund.

D´Aqui erklärt: "Im nationalen Priesterseminar Haitis in Lillavois lernen zurzeit 270 Priesteramtskandidaten in Zelten unter Palmen Theologie und Philosophie." Durch das Erdbeben war das Priesterseminar von Port-au-Prince zerstört worden, viele angehende Priester wurden damals unter den Trümmern begraben.

"Wir haben geholfen, Land zu kaufen, auf dem ein neues Priesterseminar errichtet werden soll", erzählt D´Aqui. Bis jetzt sei aber noch nichts gebaut worden. "Der Nuntius hat uns gesagt, er hoffe, im Januar den Grundstein legen zu können." Bis der Bau fertig ist, bleibe es beim Unterricht in den Zelten. In ihrer notdürftigen Bleibe träumen die Seminaristen von einer Bibliothek. Ein Auto soll angeschafft werden, um die Versorgung mit Nahrungsmitteln zu erleichtern und um die angehenden Priester zu den Menschen zu bringen. "Seelsorge ist in Haiti Knochenarbeit", sagt D´Aqui.


Nicht weit von der Hauptstadt Port au Prince liegt der kleine Vorort Rivière Froid. Dort arbeitet der Orden der "Kleinen Schwestern von der heiligen Thérèse". Er kümmert sich vor allem um die in großer Armut lebenden Bewohner der unzugänglichen Berge Haitis. Durch das Erdbeben hatten die Ordensfrauen fast alle ihre Häuser verloren, 150 Schüler und vier Schwestern waren beim Einsturz der Gebäude ums Leben gekommen. Seitdem leben die 50 überlebenden "Kleinen Schwestern" zusammengepfercht in einem vom Erdbeben schwer beschädigten Haus. Einige von ihnen sind schon alt und gebrechlich. Dennoch nehmen sie noch den beschwerlichen Weg in die Berge auf sich. D´Aqui betonte, dass "Kirche in Not" das Haus reparieren werde, damit die Ordensfrauen wieder einen Zufluchtsort haben und von ihrem Dienst ausruhen können.

Das Hilfswerk ruft seine Unterstützer zur erneuten Hilfe für die notleidenden Menschen in Haiti auf. "Das ist die Stunde des Speckpaters", betonte Geschäftsführerin Karin Maria Fenbert. "Unser Gründer, Pater Werenfried, hätte diesen Zuständen niemals tatenlos zugesehen." Der Bericht ihres Länderreferenten habe sie "an die Lage im Nachkriegsdeutschland" erinnert. Damals habe Pater Werenfried das Leid der Menschen in folgende Worte gekleidet:

"Hundert Kilometer ostwärts liegt eine Stadt in Trümmern. Es ist fast nichts mehr davon übrig, nur ein riesenhafter Bunker, wie sie die Deutschen überall gebaut haben, um die Bevölkerung vor den Bomben zu schützen. Die übrig gebliebenen, völlig verarmten Menschen der Stadt, hausen in diesem einzigen Bunker. Tausende hocken hier beisammen. Es herrscht ein verpesteter Gestank. (…) Wieder wird es Weihnachten, und Christus verlangt danach, von den Seinen aufgenommen zu werden. Unsichtbar wandert er auf unseren Straßen. Seid dann nicht wie die Raubtierherde von Bethlehem, wie die gleichgültigen Wirtsleute, wie die wohlhabenden Bürger in den Kammern ihrer provinziellen Selbstzufriedenheit. Öffnet eure Türen und eure Herzen einer jeden Not, die die Not Christi ist."

Heute liege mit Port-au-Prince "eine Stadt 8000 Kilometer westwärts" in Trümmern, sagte Fenbert. Die Entfernung sei größer, doch "das Leiden der Menschen ist sehr ähnlich und kann uns Katholiken nicht gleichgültig sein". "Kirche in Not" werde daher der Kirche Haitis weiterhin mit Gebet und finanziellen Mitteln helfen.

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Bild: Priesterseminar Haiti (c) KIRCHE IN NOT


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