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Wirrwarr um geplatzte Stammzell-Konferenz im Vatikan21. April 2012 in Aktuelles, 5 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Offenbar wollte Päpstliche Akademie für das Leben nicht Druck zur Ausladung bestimmter Referenten nachgeben und sagte deshalb die gesamte Veranstaltung ab
Washington (kath.net/KAP) Der Vatikan hat eine Stammzell-Konferenz offenbar mit widersprüchlichen Begründungen abgesagt. Während die ausrichtende Päpstliche Akademie für das Leben einerseits finanzielle Engpässe geltend machte, war in einem anderen Schreiben der Akademieleitung an Mitglieder von politischem Druck wegen missliebiger Referenten die Rede. Das berichtet das amerikanische katholische Nachrichtenportal CNA am Mittwoch unter Berufung auf Kopien der betreffenden Briefe. Demzufolge berufen sich der Kanzler der Akademie, Renzo Pegoraro, und Studienleiter Msgr. Jacques Suaudeau in einem auf den 4. April datierten Schreiben an die Referenten auf einen Mangel an Sponsoren für die Tagung, die von 25. bis 28. April im Vatikan stattfinden sollte. Zugleich wiesen sie jeden Einfluss von Lebensschutz-Aktivisten auf die Entscheidung zurück. Diese Personen genössen "keinerlei Glaubwürdigkeit bei der Päpstlichen Akademie für das Leben oder anderen Organen des Heiligen Stuhls".
Laut CNA verschickte der Kanzler mit gleichem Datum einen anderslautenden Brief an Akademiemitglieder. Als einen Grund für die Absage nenne er darin "Drohungen von einigen Personen, die mit falschen und tendenziösen Informationen Fragen, Zweifel und sogar Angst bei einflussreichen Respektspersonen erregen konnten". Pegoraro betone weiter, die Tagung zur klinischen Anwendung von Stammzellforschung habe "nutzlose Kontroversen über menschliche embryonale Stammzellen" beiseite lassen wollen. Die Forschung an solchen Zellen wird von der katholischen Kirche als unethisch abgelehnt. Mindestens drei Akademiemitglieder, die zuvor gegen eine Teilnahme von Vertretern der Forschung an embryonalen Stammzellen protestiert hatten, erhielten CNA zufolge keines der beiden Schreiben. Ein anonymes Mitglied der Akademie erhob gegenüber CNA schwere Vorwürfe gegen die Organisatoren der Tagung. Die Auswahl der Referenten sei "offensichtlich in Widerspruch zu den Statuten" gestanden. Einwände gegen bestimmte Teilnehmer seien nicht nur von Lebensschützern außerhalb des Gremiums, sondern auch intern und aus dem Leitungsrat vorgebracht worden. Die Akademie sei schließlich "von einer höheren Autorität angewiesen worden, die ungeeigneten Redner auszuladen", zitiert CNA seine Quelle weiter. Die Akademie habe dies als unpraktikabel angesehen und stattdessen die ganze Veranstaltung abgesagt. Die Akademie hatte Ende März bekannt gegeben, man habe die Konferenz aus finanziellen und organisatorischen Gründen absagen müssen. Es habe an Vorbereitungszeit, Anmeldungen und Sponsoren gefehlt. Ausdrücklich wies die Akademie Medienberichte zurück, nach denen die vorgesehene Teilnahme von zwei mit embryonalen Stammzellen arbeitenden Forschern ein Grund sei. Die "große Mehrheit der Mitglieder" befürworte den Dialog auch mit Forschern, die nicht kirchlich gebunden seien. Die Päpstliche Akademie für das Leben wurde 1994 als Beratungsorgan für die kirchliche Position zu Lebensschutz und Biomedizin gegründet. Die Mitglieder werden vom Papst ernannt. Copyright 2012 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich. Alle Rechte vorbehalten.
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Lesermeinungen | Wild Yam 21. April 2012 | | | Absage ist konsequent Nachdem im September 2010 die weltweit erste klinische Studie einer US Biotech-Firma, in der Querschnittsgelähmte mit embryonalen Stammzellen behandelt wurden, wegen Tumorbildung abgebrochen werden musste und der Europäische Gerichtshof am 18.10.2011 ein grundlegendes Urteil gefällt hat, dass menschliche embryonale Stammzellen nicht patentiert werden dürfen, ist die Absage des Dritten Internationalen Kongresses über verantwortungsbewusste Stammzellforschung vom 25. bis 28. April in Vatikanstadt nur konsequent. | 0
| | | 21. April 2012 | | | Gott sei Dank wurde die Konferenz abgesagt, bevor der Verwirrer mehr Schaden stiften konnte. Bereits der frühere Leiter Salvatore Fisichella hat mit seinen Stellungnahmen zur Verwendung von Impfstoffen, für deren Produktion Zellen von abgetriebenen Föten verwendet werden und in der Angelegenheit der Doppelabtreibung des vergewaltigten 9-jährigen brasilianischen Mädchens für Unverständnis gesorgt.
Warum ist es in dieser so grundlegenden Materie so schwierig, einen glaubensstarken Präsidenten zu finden. Höchst irritierend finde ich das Zitat, dass Lebensschützer \"keinerlei Glaubwürdigkeit bei der Päpstlichen Akademie für das Leben oder anderen Organen des Heiligen Stuhls\" genössen. Hier scheint ein verdrehtes Feindbild zu bestehen.
Kann mir jemand sagen, ob mit \"von einer höheren Autorität angewiesen worden, die ungeeigneten Redner auszuladen\" der Heilige Vater selbst gemeint ist, oder wer höhere Autorität besitzt?
Totus tuus | 1
| | | Kathole 21. April 2012 | | | Kampf für das Lebensrecht - Kein Spielfeld für akademische Eitelkeiten und gespaltene Zungen Die Spitze der Päpstliche Akademie für das Leben (PAL) hat anscheinend vergessen, daß sie nicht zur Pflege wissenschaftlicher Eitelkeiten da ist, und um sich im weltlichen Glanz einiger prominenter Forscher zu sonnen, welche die ethisch völlig inakzeptable embryonale Stammzellenforschung aktiv betreiben und befürworten.
Ein solcher Forscher, George Daley vom Harvard Stem Cell Institute, sollte sogar den Hauptvortrag halten! Als weitere Teilnehmer der Veranstaltung, welche die Forschung mit embryonalen Stammzellen klar unterstützen, waren Alan Trounson vom California Institute for Regenerative Medicine y John Wagner vom Institut für Stammzellenforschung der Universität von Minnesota geladen.
Daß der Heilige Stuhl sich mit diesem speziellen Forschungsfeld überhaupt so detailliert und engagiert befaßt, hat ja mit der enormen moralischen Relevanz der Entscheidung über den eingeschlagenen Forschungsweg zu tun, die keine zweideutigen Botschaften erlaubt. www.aciprensa.com/noticia.php?n=36589 | 3
| | | El Greco 21. April 2012 | | | Päpstliche Akademie für das Leben... da geht es wohl auch zwischen verschiedenen Fraktionen hin und her, s. Hirntod, s. Stammzellforschung usw. Grob gesprochen: Es geht um viel Geld, oder? | 1
| | | Psalm1 21. April 2012 | | |
\"Zugleich wiesen sie jeden Einfluss von Lebensschutz-Aktivisten auf die Entscheidung zurück. Diese Personen genössen \"keinerlei Glaubwürdigkeit bei der Päpstlichen Akademie für das Leben oder anderen Organen des Heiligen Stuhls\". \"
Ach! Woher wissen das denn die Akademieverantwortlichen so genau? | 1
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