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Cor hominis abyssus

16. Juli 2012 in Aktuelles, 45 Lesermeinungen
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Vatileaks: Das giftige Leiden der Eifersucht hat im Vatikan nun viele erreicht. Von Paul Badde / Die Welt


Rom (kath.net/DieWelt) Rom rumort. Alle Welt rätselt. Einer sitzt. Der ehemalige Kammerdiener des Papstes, Paolo Gabriele (46), bleibe noch einige Tage in Haft, gab Vatikansprecher Pater Federico Lombardi (69) am Donnerstag bekannt – nach Ablauf jener 50-Tage-Frist, die im Vatikanstaat für Untersuchungshaft gilt. Der Kammerdiener, sagte Lombardi, bleibe weiterhin der einzige Verdächtige. Komplizen seien nicht bekannt.

Pater Lombardi ist ein verlässlicher Ehrenmann. Was den justiziablen Teil des Falles angeht, in dem Gabriele über lange Zeit eine Unmenge vertraulicher Dokumente aus dem Haus des Papstes kopiert und in verschiedene Hände weiter gegeben hat, lässt sich wohl kaum mehr dazu sagen. Aus dem Blickwinkel der Ermittler gilt der Aktendieb, der mit beiden Händen "nella marmelata" erwischt wurde, immer noch als der einzige Schuldige.

Der Journalist nannte seine Quellen "Maria"

Hinter – oder besser vor – das Haus des Rechts hat die menschliche Natur allerdings das Haus der Intrigen, des Neides, der Bosheit gebaut. Hier geht es nicht um Straftaten, sondern um allzumenschliche Abgründe. Zu diesem Haus mit vielen Räumen liefert das Buch "Sua Santità" des Enthüllungsjournalisten Gianluigi Nuzzi (43) eine Art Generalschlüssel.

Nach einer Reihe von vertraulichen Dokumenten, die seit Anfang des Jahres aus dem Vatikan in die italienische Presse sickerten, hat Nuzzi hier seit dem 17. Mai eine enorme Menge an Briefen vom Schreibtisch des Papstes en bloc vermarktet. "Die Regeln der Transparenz sollten auch für die Kirche gelten", begründet er sein Vorgehen, weil "Geheimhaltung das Vorzimmer des Zweifels und des Misstrauens" sei. Doch nun kehrt sich die von ihm beschworene Transparenz gegen seine eigene Quellen.

In seinem Buch gab er ihnen den Sammelnamen "Maria". Wer oder was ist das – eine Person oder eine Chiffre? Es seien "praktizierende Katholiken, die im Vatikan arbeiten oder leben und solches Vertrauen genießen, dass sie Zugang zu vertraulichen Dokumenten haben." Diesen "kleinen Helden des Buchs" werde Nuzzi immer danken.

Sie werden sich für den Dank allerdings nicht mehr viel kaufen können. Da ist eben zuerst Paolo "Paoletto" Gabriele, sein Hauptlieferant, den er auf Seite 11 einmal beiläufig erwähnt und mit der unvorsichtigen Veröffentlichung einer Abrechnung – auf Seite 311 – hinter Gitter brachte, weil nur er dieses Papier zweifelsfrei hatte entwenden können.

Benedikt XVI. (85) habe Paoletto "geliebt wie einen Sohn", hat Kardinalstaatssekretär Bertone kürzlich erklärt. Dennoch fing Päulchen schon vor Jahren an, ihn zu bestehlen wie ein Rabe. Es waren aber keine Edelsteine, sondern immer nur Papiere. Geheimste Papiere, die er aus den päpstlichen Gemächern heraus trug — auch deutsche Briefe, die er selber nicht einmal lesen konnte.

Auch die Staatsanwälte ermitteln

Das ist eine der vielen Erkenntnisse einer Untersuchungskommission aus drei alten Kardinälen, die der Papst zur Aufklärung des Verrats berufen hat, um nicht nur die "kleinen Helden" Nuzzis, sondern im Notfall jedermann im Vatikan befragen zu können. Kardinäle etwa sind nur Kardinälen zu Rede und Antwort verpflichtet.

Unter ihnen gehen die Untersuchungen routiniert weiter, wiederholt Pater Lombardi in seinen trockenen Briefings, wobei er die Nase so rümpft, als versuche er, die verrutschte Brille wieder vor die Augen zu balancieren. Vier bis fünf Anhörungen gibt es pro Woche in diesen heißen Sommertagen in Rom, von Klerikern wie von Laien, wobei eine solche "Anhörung einer Person noch nicht gleichbedeutend mit einem Verdacht" sei, wie Lombardi betont.

Parallel dazu ermittelt auch die Staatsanwaltschaft weiter. Es geht in dem Fall nicht nur um schweren Diebstahl, sondern um höchsten Geheimnisverrat, der nach Artikel III, Absatz 2 der Vatikanischen Verfassung für den vorsätzlichen Bruch des "päpstlichen Geheimnisses" sogar die Strafe der Exkommunikation nach sich ziehen kann. Gabriele selbst soll kooperieren, er sei ruhig und "bete viel", wie Pater Lombardi am Donnerstag sagte.


Gabriele hat seine Arbeit gut gemacht

Doch auch wenn der "Rabe" nur zögerlich "singen" sollte, erzählen die bei ihm aufgefundenen Dokumente, sein sichergestellter PC und sein Smartphone natürlich schon Bände über seine Kontakte und seinen Hintergrund.

Und wie eine Nachtigall singt eben weiterhin Nuzzis Buch, das die kriminalistischen Theologen so kritisch studieren wie geschulte Exegeten die Bibel lesen. Danach setzen sich viele Umstände um die Person des Aktendiebs zu dem Fall schon jetzt wie ein Puzzle zusammen.

Denn zur Hauptfigur fehlt "Paoletto" Gabriele alles. Alle, die ihn kennen – und es kennen ihn viele im und rings um den Vatikan - beschreiben ihn als schlichten, einfältigen und frommen Mann. Er hat seine Arbeit gut gemacht. Immer korrekt. Als "bella figura". Da störte auch sein leicht verkniffenes Gesicht kaum, das auf den Fotos vielen erst heute auffällt. Er wollte ein "Buonista" sein, heißt es, ein Gutmensch.

Im Vatikan fing er seine berufliche Karriere als Reinigungskraft an, pflegte die Marmorböden des Petersdoms und der "Sacri Palazzi", bis ihn ein gewisser Monsignor Paolo Sardi (77) an Erzbischof James Harvey (62) weiterempfahl, den Präfekten des päpstlichen Hauses. Es war das große Los für Gabriele. 2006 wurde er Nachfolger des legendären Kammerdieners Angelo Gugel, obwohl der ihn nach einer Prüfung als zu unbedarft empfand und nicht für diesen Dienst empfehlen wollte.

Die Arbeit des Kammerdieners ist ein höchst differenzierter, höchst vertrauensvoller Halbtagsdienst, für den Gabriele neben seinem Gehalt auch mit einer schönen Dienstwohnung in einem Haus hinter der Sankt Anna-Kirche innerhalb der Mauern des Vatikans – und direkt an der roten Mauer mit dem hohen Gitter - an der Via dei Pellegrini für sich, seine Frau und ihre drei Kinder entlohnt wurde. Der Dienst verlangt einen reifen Charakter, den Gabriele offensichtlich nicht hatte.

Vielleicht vertraute er auf sehr hohen Schutz

Darum sitzt er jetzt zwei Blocks weiter in der Kaserne der Gendarmerie streng abgeschirmt in Haft. Aber auch jetzt will er noch am Sonntag – in Begleitung von Gendarmen, ohne Handschellen – zur Sonntagsmesse, und dafür wird er wohl auch beichten wollen, wie alle echten Sünder, aus denen die katholische Kirche ja nun einmal besteht. Alle, die ihn kennen, sind überzeugt, dass er aus frommer Überzeugung gehandelt haben muss und dass er darin wohl bestärkt wurde.

Nach seiner Enttarnung am Dienstagabend des 22. Mai beseitigte er bis zu seiner Verhaftung am Mittwochabend (23. Mai) in höchst auffälliger Weise kein einziges der vielen belastenden Schriftstücke in seiner Wohnung. Eine Hausdurchsuchung schien ihm wohl vollkommen unwahrscheinlich. Auf die langsam mahlenden Mühlen des extrem entschleunigten Vatikans kann er sich dabei nicht verlassen haben. Näher liegt der Verdacht, dass er auf sehr hohen Schutz im Vatikan vertraut haben muss.

In der "Repubblica" weitere Enthüllungen angedroht

Verräterisch sprechend war auch, dass nur Tage nach der Enttarnung Gabrieles durch den päpstlichen Privatsekretär Georg Gänswein (55) die seit Monaten anhaltende Kampagne der "Vatileaks" gegen das vatikanische Leitungspersonal plötzlich ganz offen und zielgerichtet in eine Erpressung eben dieses Sekretärs umschlug, dem von einem anonymen Autor in der "Repubblica" weitere Enthüllungen angedroht wurden, sollte sich der Papst nicht rasch von seinen "unfähigen Mitarbeitern" (collaboratori inetti) trennen.

Es war, als habe einer der tapferen "kleinen Helden" Nuzzis plötzlich die Nerven verloren. Danach war Stille an der Erpresserfront. Gabriele hat von all dem in seinem provisorischen vatikanischen "Sicherheitsraum" schon gar nichts mehr mitbekommen.

Ob ihm hinter Gittern aufgegangen ist, dass er hinters Licht geführt wurde, wird das Gericht in dem Prozess heraus finden müssen, der im Herbst gegen ihn beginnen soll. Doch eigentlich müsste er spätestens zwei Wochen vor seiner Verhaftung gemerkt haben, dass an den Einflüsterungen, die ihn zu dem Vertrauensbruch verführt hatten, etwas nicht stimmen konnte.

Das war, als das Buch Nuzzis mit seiner Diebesware plötzlich mit großem medialen Trara auf den Markt kam. Hatte er sich damit getröstet, dass die vatikanischen Ermittler womöglich nur eine fiktive Spionin namens "Maria" jagten?

"Auffällig viele Kontakte"

Dass nun die Spekulationen über Fraktionen innerhalb der Kurie blühen, ist kein Wunder. Die ganz große Intrige ganz oben – sie ist natürlich der Stoff, nach dem sich mancher die Lippen leckt. Und wenn es nun anders wäre – kleiner, gemeiner?

Halten wir uns doch einfach an das, was vor aller Augen liegt, lesen wir ein wenig die Spuren, in denen auch die Ermittler lesen. Wo wohnte Gabriele, mit wem sprach er, mit wem war er viel zusammen? Er hatte nachmittags viel Zeit, über die es in der italienischen Presse heißt, er habe darin auffällig "viele Kontakte" gepflegt, zu Journalisten ebenso wie zu anderen Bürgern des Vatikanstaates und Italiens.

Darüber wird auch sein Handy eine Menge verraten und seine Sprachbox, sein Mail-Verkehr. Die Kriminalisten des Vatikans beherrschen ihr Handwerk nicht weniger als weltliche Kollegen.

Haushälterin ist dem Papst nah

Keine Raffinesse brauchte es, um herauszufinden, dass in seinem Haus an der Vatikanmauer auch Ingrid Stampa (62) wohnt, die in dem Nuzzi-Buch auf den Seiten 6, 14 und 74 als "treue Haushälterin", "inoffizielle Beraterin" und "eine der wenigen Frauen, auf die der Pontifex" hört, vorkommt (auf Seite 74 wird zudem verraten, auf welche Weise sie sich in höchst delikate Prozesse des Vatikans und Entscheidungen des Papstes einmischte).

Bei Gabrieles Frau und Kindern war die Nachbarin vor und nach dessen Dienstschluss gern gesehener Gast. Keiner im Vatikan war dem Meisterdieb so nah wie sie. "Es war ein intensiver Kontakt", weiß eine andere Nachbarin. Das weiß hinter der Sankt Anna Pforte jeder – von den Offizieren der Schweizer Garde und der Gendarmerie, über die Postboten, die Augustiner der Pfarrei Sankt Anna und die vielen Mitarbeiter der nahen Redaktion des Osservatore Romano.

Der ehemalige Leibarzt Johannes Pauls II. hatte die musische Dame Kardinal Ratzinger 1991 als Haushälterin empfohlen, nachdem dessen Schwester Maria gestorben war. Seit damals ist sie ihm nah. Vor fünf Jahren war auf "Welt Online" aber auch schon von Stimmen auf den Fluren des Vatikans zu lesen, die sie "Päpstin" (Papessa) nannten, weil die scheue Musik-Professorin in "dem undurchsichtigen Kräfteparallelogramm des Staatssekretariats eine kaum definierte Libero-Position" inne hatte, weil sie sich "im Labyrinth der Tapetentüren ungehindert Zugang zum Pontifex zu verschaffen wisse: als selbst ermächtigte Beraterin, die jenseits jeglicher Kompetenz das Ohr und weiche Herz des Heiligen Vaters finde." Das war damals.

Heute ist unter Kennern des Vatikans die weit verbreitete Kenntnis über die Eifersucht Ingrid Stampas auf jede und jeden dazu gekommen, dem der Papst tatsächlich oder möglicherweise noch mehr als ihr vertraut.

Nur von einem in der Eifersucht übertroffen

Von diesem Leiden wird sie in Rom wohl nur noch von der Eifersucht des früheren Ratzinger-Sekretärs und heutigen Kurienbischofs Josef Clemens (65) auf der anderen Seite des Petersplatzes übertroffen, dem es seit Jahren nicht mehr gelingt, einen geradezu irrationalen Neid auf seinen Nachfolger an der Seite des Papstes geheim und im Zaum zu halten. 19 Jahre hatte er Joseph Ratzinger gedient. Dass er seinen Nachfolger für einen "unfähigen Mitarbeiter" des Pontifex hält, pfeifen seit langem die römischen Spatzen von den Dächern.

In seiner Eifersucht fand der Bischof aus Deutschland in der ehrgeizigen Ingrid Stampa seit Jahren eine zuverlässig Gleichgesinnte. Nur sie war deshalb auch Teilnehmerin jener legendären Abendessen, zu denen der Kurienbischof bis vor kurzem den Papst noch dreimal im Jahr zu sich in den obersten Stock des Palazzo del Sant’Uffizio einladen durfte – bis diese Tradition (nach Auskunft eines anderen Bischofs) vor Wochen von Benedikt XVI. selbst abrupt mit einem Brief beendet wurde.

Theologisch hingegen ist die alte Papst-Vertraute und ehemalige Haushälterin seit langem mit Kardinal Paolo Sardi ein Herz und eine Seele, mit eben jenem Monsignore also, der "Paoletto" Gabriele vor Jahren einmal die Tür und den Aufstieg zum Papst-Palast öffnete.

Der gebildete Kirchenfürst aus Norditalien war viele Jahre für die Papstansprachen zuständig, was wohl eine Position mit hohem Verführungsfaktor ist, sich hin und wieder schlauer und päpstlicher vorzukommen als der Papst. Dass er ein Freund der Theologie Joseph Ratzingers war, kann man ihm nicht nachsagen, und auch dem Kurs des Papstes kann er so wenig abgewinnen wie dessen winziger Handschrift, um wenig zu sagen.

All dies wissen im Vatikan viele. Der kleine Staat ist ja auch ein großes Dorf. Am 22. Januar 2011 nahm der Papst das aus Altersgründen eingereichte Rücktrittsgesuch Kardinal Sardis vom Amt des Vize-Kämmerers umstandslos an.

Kein Putsch, keine Palast-Revolution

Es ist nicht zu viel behauptet, dass diese drei Personen – in verschieden großem Abstand – zu, bei oder hinter Paolo Gabriele standen. Natürlich werden sie sich allein deshalb nicht gewundert haben, gleichsam automatisch in die Untersuchung miteinbezogen zu werden – und natürlich gilt für alle die Unschuldsvermutung. Damit durften sie rechnen, als prominente Vertreter jenes Klimas, in dem seine Finger irgendwie immer länger wurden.

Der komplette Hintergrund des systematischen Aktendiebstahls ist also – das lässt sich jetzt schon sagen – durchaus nicht eindimensional. Unterkomplexe Verschwörungstheorien werden dem Fall nicht gerecht. Was sich abzeichnet, ist ein Amalgam des Vertrauensmissbrauchs und Versteckspiels verschiedener Kräfte, die sich – angefangen von Gianluigi Nuzzi – aus verschiedenen Motiven der Diebeskunst des Kammerdieners bedient haben.

Er mag ein betrogener Betrüger sein. Ein Lustspiel ist das Drama dennoch keineswegs, in das er da verwickelt ist. Eine Verschwörung innerhalb der Kurie? Vielleicht auch das, aber nur ein bisschen. Es ist jedenfalls kein Putsch. Keine Palast-Revolution. Kein Dan Brown. Alles ist viel realistischer – und menschlicher: ein Reigen klopfender Herzen voller Neid und Missgunst. Mehr Dostojewski als Shakespeare.

"Cor hominis abyssus" (das Herz des Menschen ist ein Abgrund) weiß Benedikt XVI. von seinem Lieblingstheologen Augustinus. Jetzt steht er erschüttert vor einem Trümmerhaufen zerbrochenen Vertrauens, in einer teuflischen Prüfung im Alter, die noch nicht zu Ende ist. Selbst die klassische alte Kriminalistenfrage "cui bono?" geht in diesem Fall auf tragische Weise ins Leere: "Wem nützt das?"

Denn so fragt keiner, den Eifersucht hat erblinden lassen. Alle wollten dem Papst "helfen", heißt es – von Gianluigi Nuzzi bis zu Paoletto Gabriele. Es ist nicht nur ein bisschen gaga. Es ist irre. Ein grausames Attentat von ganz eigener Art auf den Papst, der für jeden seiner Feinde betet.

"Die Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft", wusste meine Mutter noch; ich weiß nicht woher. Dieses giftige Leiden hat im Vatikan nun viele erreicht, vom "Raben" in seiner Zelle bis zu Benedikt XVI. hoch oben in seinem goldenen Käfig, wo er mit den Schwingen seines Geistes oft so hoch wie ein junger Adler fliegt.


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Lesermeinungen

 Wischy 23. Juli 2012 
 

Nicht schlüssig

Wie soll denn das alles zusammenhängen? Eine eifersüchtige Hausdame und ein neiderfüllter Kurialbischof veranlassen einen Kammerdiener dazu, vertrauliche Papiere aus den Privaträumen Papst Benedikts zu kopieren und an einen außenstehenden Journalisten zu geben, der sie dann veröffentlicht? Was haben die Neider denn davon? Wollen sie den Papst bloßstellen und ihm zu verstehen geben, mit ihnen in seiner Nähe wäre seine Privatsphäre geschützter gewesen? Aber befindet sich die Hausdame nicht immer noch in seiner Nähe?


0
 
 Konrad Georg 20. Juli 2012 
 

Geltungssucht, gepaart mit Wichtigtun

könnte der Anfang dieser Geschichte sein.
Dazu die richtigen Auswerter.
Schon steckt einer im Schlamassel.
Wie soll er da umkehren?


0
 
  20. Juli 2012 
 

Aufruf zum Vertuschen?

@ ususantiquior
Um die menschlichen Schwächen von Personen geht es hier nur vordergründig. Vielmehr geht es um die Kreise, die sich offensichtlich dieser Schwächen bedienen, um Papst Benedikt zu schädigen. Über die muss nachgedacht werden. Ihre Appelle zu \"Diskretion\" und \"Feingefühl\" sind da fehl am Platz und kommen einem Aufruf zum Vertuschen gleich. Die Causa Mixa hat so viel kriminelle Energie erkennen lassen, dass das öffentliche Nach-Denken im Fall Vatileaks von öffentlichen Interesse ist, auch wenn es Interna der Kirche betrifft. Was haben die Missbrauchsfälle gelehrt? Zur historischen Methode gehört es, Fakten grundsätzlich als Mosaiksteine zu einem Bild zu begreifen, das die Wirklichkeit zeigt.


2
 
 ususantiquior 20. Juli 2012 
 

Diskretion und Feingefühl

Bei allem, was die persönliche Umgebung und die menschlichen Schwächen der Menschen um den Papst betrifft, ist bei der Berichterstattung meines Erachtens weniger immer mehr. Gerade wo die weltliche Boulevardpresse immer alles ans Licht zerren will, sollten Katholiken umso mehr Diskretion und Feingefühl walten lassen.


1
 
  19. Juli 2012 
 

Beim Lesen so mancher Zuschriften wäre der Gedanke ja ganz naheliegend, daß die ach so \"erzkonservative Piusbruderschaft\" (welch ein Etikettenschwindel!) und, na ja, Liberale doch vieles gemeinsam haben.
Es geht den beiden Verbündeten wohl weniger um die Neu-evangelisierung, das Reich Gottes, das Seelenheil der Menschen usw. sondern eher doch um die eigene Profilierung. Mit solchen Pharisäern oder Fleischlichen hatte der Herr Jesus ja schon allerhand zu tun gehabt- bis zum Kreuzestod.
Sollen sie machen: sie haben sich schon gerichtet.


1
 
  18. Juli 2012 
 

Die invidia clericalis - der geistliche Neid

@M.Schn-Fl
Neid führt meist nicht unmittelbar zu Aktionen, sondern ist der schwelende Nährboden für diese, zu denen andere aus ihren Interessen den Anstoß geben. Klar ist, dass deutsche Welt- und Ordenskleriker das Ende des Pontifikats Papst Benedikts XVI. herbeiwünschen, vereint mit Protestanten aus der EKD, wie zB. Eckhardt- Göring, die 2005 konstatierte: \"Von diesem Papst ist nichts zu erwarten, nun müssen wir auf den nächsten warten.\" Nachdem sich aber zeigt, dass PBXVI. kein Übergangspapst ist, will man ihm Amtsunfähigkeit anhängen. Dem dient auch die Titanic-Karrikatur, die suggeriert: Wer inkontinent ist, kann die heiligen Handlungen am Altar nicht mehr vollziehen. Damit gesellt sich diese Verunglimpfung dem Dokumentendiebstahl bei und soll die Mär von der Amtsunfähigkeit des Heiligen Vaters erhärten. Wäre in den Schriften Belastendes gefunden worden, hätte man wie bei Mixa, medial einen \"Vertrauensverlust\" skandalisieren können - mit offenem Ende!


4
 
 kreuz 18. Juli 2012 

danke @ M.Schn.-Fl.,

beser hätt ich`s nicht erklären können.
PB`s positiver Artikel als Feigenblett für die \"Welt\", der mainstream (außer Kamann) unter dem dam. Chefr. Th. Schmid aber durchaus immer wieder Süddeutsche-Niveau.
Badde nicht mit \"Welt\" verwechseln.
danke.


1
 
 M.Schn-Fl 18. Juli 2012 
 

Die invidia clericalis - der geistliche Neid

ist eines der größten Übel in der Kirche. In ihr wird das Wirken des Widerschers wirklich greifbar und sichtbar.
Die invidia clericalis offenbart immer die Abwesenheit eines wahrhaft geistlichen Lebens und einer tiefen Christusbeziehung. Sie ist eines der wichtigsten Einfallstore für das Böse in der Kirche und kann nur durch ein tiefes Gebetsleben und ein ständiges Leben aus den Sakramenten vor allem aus dem Sakrament der Wiederversöhnung bekämpft werden.

@Idemar
Ich habe @Kreuz so verstanden, daß darauf hingewiesen werden sollte, daß die Welt nicht Badde ist. Er ist das einzige \"Kirchenlicht\" in dieser Zeitung und meines wissens nach der einzige kenntnisreiche, sehr gebildete und kirchennahe Rom-Korrespondent einer dt. Tageszeitung.
In der Welt gibt es leider auch allzu viele \"kirchenkritische\" Artikel.


2
 
  18. Juli 2012 
 

Falscher Link?

@ Kreuz
Ich verstehe Sie noch immer nicht. Ich habe Ihre Badde-Schelte auf das Interview von 16.6.2010 bezogen, das Sie verlinkt haben, Ihre Bewertung für ungerechtfertigt gehalten und gegenkommentiert. Haben Sie versehentlich einen falschen Text verlinkt, den Sie vorher nicht mehr durchgelesen hatten? Jedenfalls finde ich das verlinkte Interview fair und mixafreundlich. Daraus gegen Badde/Welt-online Abträglichkeiten in Sachen Vatileaks abzuleiten, halte ich für unangebracht.


1
 
 kreuz 18. Juli 2012 

den angeg. Artikel meinte ich nicht @Idemar,

sondern den im link.
1 Tag vor B. Mixa`s Rücktritt wurden die Mißbrauchsvorwürfe in allen Zeitungen gepostet (die Kommentare dazu sind natürlich entfernt), um diese Vorwürfe nach 1 Woche (nachdem er endlich \"gegangen worden war) zurückzunehmen.
http://www.welt.de/vermischtes/article7624727/Mixa-Ermittlungen-wegen-Missbrauchs-eingestellt.html (14.Mai).

die WELT und Badde - das sind 2 Paar Stiefel in dem Fall.
und um eine breite Leserschaft zu halten, schreibt man natürlich für JEDE Klientel das was sie hören will (läßt schreiben).

ich hoffe, mich hier genauer erklärt zu haben. Grüße

www.welt.de/regionales/berlin/article7518449/Bischof-Mixa-wird-sexueller-Missbrauch-vorgeworfen.html


1
 
  17. Juli 2012 
 

Keine Schauermärchen über Badde, bitte!

@ Kreuz
Entschuldigung! Das damalige Interview war von Seiten Paul Baddes sehr wohlwollend und fair geführt worden. Dass Welt-online damals als erstes Medium Bischof Mixa zu Wort kommen und zu den Vorwürfen seiner medialen und klerikalen Feinde Stellung beziehen ließ, war eine kleine Sensation. Keine andere Zeitung hat einen solchen Schritt in der aufgeheizten Zeit damals gewagt. Insofern war die Welt damals wirklich ganz vorne. Bischof Mixa hat sich durch die Behutsamkeit Baddes in einer Weise zeigen können, die physisch und physisch alle widerlegte, die ihn als unzurechnungsfähiges, körperliches Wrack hingestellt hatten. Eine solche öffentliche Plattform hat er nicht wieder erhalten. Aber seine Wiirkung in München, Augsburg, Reiburg, Mainz und Bonn war enorm. Die Abwehrreaktion der Herren von dort blieb nicht aus. Man zwang ihn nächtens zu einer entsprechenden Erklärung. Nichts ist vergessen!


5
 
 kreuz 17. Juli 2012 

ergänzend zum letzten post

ein Interview von Paul Badde mit em. Bischof Mixa am 16.6.2010.
nach über 2 Jahren ist es noch gräßlich in der Erinnerung, wie Mixa niedergemacht wurde.
Alkohol, Mißbrauch, Schläger, auch die WELT war ganz \"vorn\" mit dabei.

www.welt.de/politik/deutschland/article8061378/Walter-Mixa-Der-Druck-war-wie-ein-Fegefeuer.html


3
 
  17. Juli 2012 
 

Amtslimitierung -wie auch immer!

@ Veronika30
Das Zitat stammt aus der Nachmixazeit des Jahres 2010. Von da her gewinnen die Aussagen Kardinal Lehmanns im ZDF des 8.Mai 2010, als er zur Annahme des Rücktritts durch Papst Benedikt vom gleichen Tag in kalter Herzlosigkeit Stellung nahm, ein besonderes Gewicht. Lesen Sie, was Kard. Lehman seinertzeit gesagt hat. Er hat den Papst für die nach seiner Meinung Fehlbesetzung Mixa verantwortlich gemacht. \" Vor sich selber schützen\" heißt in diesem Zusammenhang vor weiteren Fehlentscheidungen schützen, indem man Papst Benedikt in die Resignation \"geleitet\". Flankierend dazu hat der jesuitisch argumentierende @ Friedemann Bach etwa gleichzeitig den Vorschlag gemacht, den Vatikan nach jesuitischen Strukturregeln zu organisieren. Das heißt, das Petrusamt zeitlich zu limitieren. Wer den Reformstau beklagt oder meint, PBXVI. \"fahre die Kirche an die Wand\" oder er habe die\" Kirche nicht mehr im Griff\", versucht, Abhilfe zu schaffen, wie auch immer!


3
 
  17. Juli 2012 
 

@Idemar: Ach so, Kiechle sagt auch mal wieder was!?

Es ist schon wirklich bemerkenswert, dass man vom neuen Jesuitenoberen in Deutschland, Pater Kiechle auch mal wieder was hört. Sonst musste immer Ex-RadioVatikan-D-Chef v. Gemmingen in die Presche springen. Wie will Kiechle denn unseren Papst \"vor sich selbst\" schützen?


1
 
 Dottrina 17. Juli 2012 
 

Ich schätze Paul Badde sehr

und seine Berichterstattung. Sollte es mit diesen Eifersüchteleien denn stimmen, dann sollten sich alle Personen mal genau überlegen, für was das Ganze gut sein soll. Sie sollten ihre Befindlichkeiten hintanstellen und vor allem eines sein: Dem Papst treu. Dieser wunderbare Mensch hat es einfach nicht verdient, wie manche mit ihm umgehen. Ich leide unendlich für und mit meinem Papst, für den ich inständig bete.


5
 
  16. Juli 2012 
 

Zitat

\"Die Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft\" - Dieses Zitat stammt von Friedrich Ernst Daniel Schleiermacher, deutscher Philosoph und evangelischer Theologe (1768 - 1834),
fand Lupenwilli


2
 
 Tilda 16. Juli 2012 
 

Es wird Zeit,dass die leoninischen Gebete wieder gebetet werden.
Papst Leo hat sie nach einer Vision eingeführt. Sie wurden nach jeder stillen Messe gebetet. Das Gebet zum Erzengel Michael ist mir noch aus meiner Kindheit bekannt.


2
 
 placeat tibi 16. Juli 2012 
 

@Idemar

Es ist sicher Wunsch und Absicht auch einiger innerkirchlicher Zirkel, Papst Benedikts Pontifikat wenn möglich rasch zu beenden, oder es zumindest zu beschädigen.
Gerade in D ist das ja himmelschreiend offensichtlich.
Nur möchte ich mich irgendwelcher Spekulationen enthalten, die Vatileaks könnten komplottartig unter Benutzung ungefestigter Dritter im Umfeld des Papstes so geplant und \"ferngesteuert\" sein.
Das \"cui bono?\" deckt sich halt nicht immer mit dem \"who\'s done it?\", oft noch nicht mal mit dem Motiv der \"Täter\". Wenn die Version, die Paul Badde hier nahelegt, zutrifft, reicht es doch Nutznießern, die Ereignisse entsprechend ihren Absichten mittels veröffentlichter Meinung zurechtzubiegen, ohne, daß sie selbst konkret und direkt an Vatileaks beteiligt gewesen wären.


2
 
 kreuz 16. Juli 2012 

ich kann mir vorstellen, daß Badde`s Artikel..

vorsichtig und vorbereitend ist, sozusagen \"scheibchenweise\", in erträglichen Dosen.
es gab bereits am 3.Juli einen Artikel von Badde (s.link), der auch auf kath.net veröff. wurde.

spekulieren würde ich nicht, eher beten und abwarten.

www.vatican-magazin.de/index.php/blog/121-ueberaus-durchtriebene-feinde-erfuellen-die-kirche-mit-bitterkeit


2
 
  16. Juli 2012 
 

Der nächste jesuitisch-ortskirchliche Kirchenkomplott?

@ placeat tibi
Baddes Mutmaßungen berühren wohl noch nicht den Kern von Vatileak. Der liegt tiefer, als es Motive wie Neid und Missgunst im Milieu des italienischen Vatikanpersonal oder bei einem laizistischen Journalisten erwarten ließen. Das Ziel gewisser Kreise ist es, das Ende des Pontifikats Papst Benedikts XVI. einzuläuten. Auch die Diebstähle sollen den Beweis erbringen, das Papst Benedikt die Weltkirche nicht mehr im Griff hat. Der deutsche Jesuitenobere Kiechle meinte daher, man müsse PBXVI. vor sich selber schützen!
Kürzlich wurde hier Papst Benedikt mangelnde Managerqualitäten vorgeworfen. Heute wird Adson mit dem Hinweis auf Personalentscheidungen präziser. Wer hat Interesse, dem Papst auch noch personelle Fehlentscheidungen anzuhängen? Wer hat Papst Benedikt als erster in den Zusammenhang mit einer solchen \"falschen Entscheidung\" gebracht? Richtig! Kardinal Lehmann, als er einen Bischof heruntermachte, den der Papst persönlich ernannt hatte: Bischof Mixa


8
 
  16. Juli 2012 
 

Ich habe mich jetzt noch einmal schlauer gemacht,

und auffällig ist, dass dieser Artikel von Badde (der ja auch auf welt.de publiziert wurde) vor allem auch die Musikprofessorin Stampa und den deutschen Kurienbischof Dr. Josef Clemens abzielt. Da wird es fast schon schwierig zu erklären, dass Gänswein eine nicht zu verhehlende Nähe zu Opus Dei, Clemens aber eine ebensowenig zu verleugnende Nähe zu den Jesuiten hat. Ist vielleicht hier was im Laufen? Dass sich Opus und Jesuiten gar nicht mögen, hört man ja seit einigen Monaten immer wieder sehr deutlich.


3
 
 placeat tibi 16. Juli 2012 
 

@chriseeb74 ?

\"Sie haben die Situation nicht verstanden.\"
-----------
Das mag schon sein, und ein Insider bin ich sicher nicht.
Aber leider hat mir Ihre Andeutung nicht erhellt, was ich denn nicht verstehe. (daß ein Paul Badde dies nun sicher nicht aus Lust am Ausplaudern schreibt, ist mir schon klar, mein Einwand bezog sich dennoch auf das, was er eben konkret schrieb, und den Anwurf, der Papst lange personell öfter daneben, konnte ich dem Artikel nicht entnehmen)

Und \"böses wollen\" hab ich ja gar nicht gesagt und auch nicht unterstellt.


4
 
  16. Juli 2012 
 

PS

Paul Baddes Artikel ist vom Inhalt her eine Pein - Interna, menschliche Befindlichkeiten, Eifersucht, Neid an heiliger Stätte.

Aber sprachlich ein Genuss, ein Meisterstück in der gefährlichen Kunst wenig zu sagen und viel wissen zu lassen.

Ich verneige mich vor der Zusammenfassung der Geschichte in kürzester Formel: \"Mehr Dostojewski als Shakespeare.\"
So mag es sein. So möge es sein - solange es nur kein Dan Brown ist! :-)


2
 
 spesalvi23 16. Juli 2012 

Politik???

Also, weder Mons.Cemens, Frau Stampa, noch der Butler haben irgendetwas mit päpstlicher Personalpolitik zu tun!
Da mag es andere Bespiele geben- im negativen Sinne
Aber auch Positive. Eine Verallgemeinerung ist nicht hilfreich!


2
 
  16. Juli 2012 
 

@placeat tibi

Nein, das ist weder objektiv \"unverschämt\" noch subjektiv auch nur irgendwie böse gemeint.

Es ist die - von Poster @chriseeb74 in denkbar respektvollen Worten ausgedrückte - Ansicht ernsthafter und wohlwollender(!) Beobachter, dass die \"Personalpolitik\" im weitesten Sinne der Schwachpunkt des gegenwärtigen Pontifikats ist.

Dies zu leugnen hilft weder Kirche und Papst, dies zu benennen ist kein Angriff.

Das Problem hat jetzt ein Ausmaß angenommen, das nicht mehr ignoriert werden kann, weil es den Ertrag der geistig-geistlichen Initiativen von Papst Benedikt bedroht.

Immerhin hat man den Eindruck, dass die Kurie den Ernst der Lage erkannt hat und es erste Maßnahmen gibt.


4
 
 chriseeb74 16. Juli 2012 
 

@placeat tibi

Sie haben die Situation nicht verstanden.
1. Paul Badde hat hier Interna, die normalerweise hinter verschlossenen Türen gehalten werden öffentlich ausgeplaudert. Warum wohl??
2. Es gibt hier einige Benutzer, die über ein gewisses Insiderwissen verfügen und dem Papst weder etwas unterstellen, noch ihm Böses wollen. Im Gegenteil!!
Vielleicht sollten Sie ein wenig \"zwischen den Zeilen lesen\".


1
 
 placeat tibi 16. Juli 2012 
 

Anmaßung

Also daß sich jetzt einige rausnehmen, der Papst hätte sozusagen den mutmaßlich involvierten Personen ansehen müssen,daß sie sich so unfaßbar illoyal verhalten würden, ist anmaßend. Selbst, wenn ihm hier und da irgendwelche Eifersüchteleien zu Ohren gekommen sein sollten, wer wollte daraus solche Schlüsse ziehen?
Ich nehme auch an, fast jeder hier hat es schon einmal erlebt, daß er von vertrauten Menschen völlig überraschend verraten wurde und vorher rein gar nichts darauf hindeutete.
Und nun dem Papst noch generell ein \"schlechtes Händchen\" für Personalentscheidungen zu unterstellen, ist, gelinde gesagt, unverschämt.


9
 
  16. Juli 2012 
 

@chriseeb74

Zitat:
„Papst Benedikt ist ein großartiger, hochintelligenter und gelehrter Papst, der die Kirche des 21. Jahrhundert prägt und weiter prägen wird. Aber er hatte und hat nicht immer das richtige Gespür für personelle Entscheidungen, sei es in seinem persönlichen Umfeld, sei es in der Weltkirche.“

Ich fürchte, Sie haben Recht. Ein großer, guter Mann, die Personalpolitik gehört aber nun einmal auch zum Papstamt. Und darin …

Beten wir für die Kirche und den Papst. Und besonders für einen hintergangenen und verletzten Menschen namens Joseph Ratzinger.


2
 
 M.Schn-Fl 16. Juli 2012 
 

@veruschka

Ich glaube, dass kein Papst so sehr seine wichtigen Ansprache selber geschrieben hat wie Benedikt XVI. vor allem, wenn es sich um Theologie und um Glaubensaussagen handelte. Es mag sein, daß er Ansprachen zu Katastrophen und politischen Ereignissen seinen Mitarbeitern überlassen hat und dann nur noch den eigenen Schwerpunkt eingefügt hat.
Die Aussage Baddes, daß Kardinal Sardi zuständig für die Papstansprachen war, heißt noch lange nicht, dass er sie auch geschrieben hat.
In diesen Zuständigkeitsbereich fällt auch die Verbreitung und Platzierung der Papstansprachen.


2
 
  16. Juli 2012 
 

heißt: \"Kardinal Sardi war für die Papstansprachenzuständig\" -ist das eine höfliche Umschreibung von: \"Der hat die Ansprachen verfasst?\". Obwohl er theologisch anders dachte als der Papst? Ich weiß, dass für Politiker deren Sekretäre die Texte verfassen, ist ja logisch, das ginge sich gar nicht anders aus. Aber ich habe Papstansprachen immer für was Authentisches gehalten? Danke, wenn das jemand erklären kann.


1
 
  16. Juli 2012 
 

Es ist alles noch schlimmer

Und ausgerechnet auch noch Frau Stampa. Es gab 2005 einen Papst Benedikt/Joseph Ratzinger- Bildband von Kai Dieckmann (Bild-Zeitung) und Peter Seewald.
Darin ist auch Ingrid Stampa mehrmals abgebildet, und ich wunderte mich, daß diese Frau die Haushälterin des Kardinals Ratzinger und neuen Papstes sein sollte. Denn sie schien mir so wesensfremd von ihm zu sein.

Mich wundert aber manches nicht mehr. Was im Vatikan passiert, ereignet sich in kleinerem Maße in den Ordensgemeinschaften und den bischöflichen Ordinariaten: Eifersucht, Neid und Mißgunst, Mobbing- und immer schön lächeln. Das sollen Christen sein, gar Vorbilder? Oh wie schlimm.


1
 
 spesalvi23 16. Juli 2012 

Tugenden

Ich denke, Papst Benedikt ging und geht immer vom Besten eines jeden Menschen aus.
Er selbst hat ja über Jahrzehnte perfekt verkörpert was Loyalität, Aufopferung, Bescheidenheit, Dienstbereitschaft und Unbestechlichkeit ausmacht.
Leider fehlt ihm ein Kardinal Ratzinger.... Manchmal denke ich, nur in diesem Fall, hätte ich gegen einen menschlichen Klon nichts einzuwenden.
Man müsste halt, anstelle von Dokumenten, die Päpstliche Haarbürste aus dem Apartment entwenden... ;-))


4
 
 chriseeb74 16. Juli 2012 
 

Leider, ich betone dies...

ausdrücklich kommt Paul Badde mit diesem Artikel wohl der Wahrheit sehr nahe. Warum und was ihn dazu bewegt diese Interna nun zu veröffentlichen kann ich nicht einschätzen und beurteilen.
Einen Aspekt möchte ich allerdings noch hinzufügen:
Papst Benedikt ist ein großartiger, hochintelligenter und gelehrter Papst, der die Kirche des 21. Jahrhundert prägt und weiter prägen wird. Aber er hatte und hat nicht immer das richtige Gespür für personelle Entscheidungen, sei es in seinem persönlichen Umfeld, sei es in der Weltkirche.
Die Vatileaks-Affäre wird ihm hoffentlich diesbezüglich die Augen geöffnet haben und ihn zukünftig vorsichtiger und bewußter bei personellen Besetzungen handeln lassen. Ich meine dies sehr wohlwollend, denn ein Papst oder Bischof kann noch so populär und mitreißend sein, wenn sein Umfeld (Kurie, Ordinariate etc.) nicht mitziehen. Weltliche Institutionen machen der Kirche in dieser Hinsicht viel vor!!


3
 
 M.Schn-Fl 16. Juli 2012 
 

@Vanilla

Weil wir nicht in die Herzen anderer Menschen schauen können, verbietet uns der Herr über Personen zu richten.
Der heilige Paulus aber fordert uns auf, die Taten von Personen zu beurteilen und - wenn sie böse sind - diese aus unsere Mitte zu entfernen. Das steht auch schon im Evangelium.
Deshalb ist es nützlich und gut, wenn ein so treuer Journalist wie Paul Badde darüber informiert. Das ist keine Verurteilung der Person als solche sondern ein ans Licht bringen böser Taten und persönlicher Schwächen und kann den Betroffenen helfen, zu einem wirklich geistlichen Leben zu kommen.
Denn das offenbart sich hier: ein schrecklicher Mangel an geistlichem Leben.


6
 
 speedy 16. Juli 2012 
 

wer steckt hinter der Eifersucht? nur der Teufel!
wer freut sich am meisten darüber? der Teufel-
hinter alledem steckt der teufel-
Gott beschütze unseren hl.vater benedikt 16 vor der wut des teufels, Gott schenke Papst benedikt16,gesundheit und ein langes leben un d segne ihn, und beschütze ihn allezeit


5
 
 aragorn1 16. Juli 2012 
 

Wie ist es Jeus ergangen?

Einer seiner engsten Vetrauten hat ihn verraten. Ein anderer verleugnet. Fast alle haben ihn verlassen als er sie am meisten brauchte ....


5
 
 AngellNo 16. Juli 2012 
 

Fragt sich, wie lange dieses Drama unser Heiliger Vater ohne gesundheitliche Folgen verkraften wird.


5
 
 Christa 16. Juli 2012 

Eifersucht und Neid

ist das Übel für alles Böse in der Welt.
Da haben eventuelle Drahtzieher leichtes Spiel. Bisweilen dachte ich es wird viel Klatsch und Tratsch geschrieben. Aber aus der Feder von Herrn Badde ist es für mich glaubwürdig. Der heilige Vater ist zu bedauern, wir müssen alle für ihn beten.


4
 
 placeat tibi 15. Juli 2012 
 

Was wäre so außergewöhnlich daran?

Es sind doch so oft die kleinen menschlichen Leidenschaften, die verblenden, die Dramen und Tragödien auf größerem Terrain Tür und Tor öffnen.
Wenn sich das so auflösen ließe, so leid und so weh es mir tut, daß Personen involviert sind, die der Hl. Vater liebt und denen er vertraute, wäre es nicht besser, wenn es denn schon leider geschehen ist, als wenn sich tatsächlich irgendeine der Komplottheorien bewahrheitet hätte?
ich hoffe und bete jedenfalls, daß es nicht zu große seelische Wunden schlug, und möglicherweise entstandenes Mißtrauen innerhalb des Vatikans bereinigt werden kann!


5
 
 edithusluxus 15. Juli 2012 
 

Tiefe Enttäuschung

Es ist tieftraurig was im Vatikan alles zu Lichte kommt. Intrigen bis zum Hals. Verrat bis ins Herz. Wem soll Benedikt noch trauen????Wem??? Benedikt leidet ein unblutiges Martyrium.


4
 
  15. Juli 2012 
 

@Fouquet

Ja, Sie haben eigentlich recht: dem Ganzen kann man eigentlich nur mit Ironie begegnen.


3
 
  15. Juli 2012 
 

Tiefe Enttäuschung

Nun ist mein Weltbild zusammengebrochen, denn ich dachte bisher, im Vatikan lebten und wirkten durch die Zeiten hindurch nur heiligmäßige Personen.


3
 
  15. Juli 2012 
 

@Evalyne

Sie haben es erfasst.


5
 
  15. Juli 2012 
 

Wenn es so weiter geht

dann ist jeder Kinofilm über den Papst, sei es \"Ein Papst büchst aus!\" oder sonstige fragwürdige Filmchen, schon durch die Wirklichkeit übertroffen. Wie kommt man denn jetzt auf Eifersüchteleien im Vatikan? Also ich weiss nicht.


1
 
 Evalyne 15. Juli 2012 
 

Jedoch nicht auszuschliessen,

dass auch hinter dieser Eifersucht noch jemand steht, der sich ihrer bedient, um dem Papst / der Kirche zu schaden.


5
 

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