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Lohmann: Frau Bundeskanzlerin Merkel, wir teilen Ihre Sorge!5. Juni 2014 in Deutschland, 6 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Martin Lohmann schreibt offenen Brief an deutsche Bundeskanzerlin: Sie äußerten Ihre Sorge, Europa könne zu sehr christliche Werte verlieren- Lohmann kritisiert die Abschmetterung des europaweiten Bürgerbegehrens One of us
Berlin/Bonn (kath.net) Das schreibt Martin Lohmann, Vorsitzender des Bundesverbandes Lebensrecht, Theologe und Chefredakteur von K-TV, in seinem offenen Brief an die deutsche Bundeskanzerin Angela Merkel. kath.net dokumentiert den Brief im Wortlaut Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, zuletzt auf dem Katholikentag in Regensburg äußerten Sie Ihre Sorge, Europa könne zu sehr christliche Werte verlieren. Für die Äußerung dieser Sorge sind Ihnen viele Menschen, denen ein wertebewusstes und so gesehen auch wert-volles Europa am Herzen liegt, dankbar. Denn es gibt genügend Gründe, sich hier ernsthafte Sorgen zu machen. Als Vorsitzender des Bundesverbandes Lebensrecht (BVL), in dem sich christliche Lebensschutzgruppen verschiedener Konfessionen in ökumenischem Engagement für eine humane Grundlage der Gesellschaft einsetzen und für ein Europa ohne Abtreibung und Euthanasie werben, wende ich mich an Sie, weil auch wir diese Ihre Sorge teilen. Auch wir gehören zu den Unterstützern des europaweiten Bürgerbegehrens One of us, das mit mehr als 1,9 Millionen mündigen Bürgern eindringlich und mit guten Argumenten die Europäische Kommission aufforderte, keine Forschungsgelder zu Lasten des Lebens durch so genanntes Embryonenmaterial auszugeben.
Leider haben die Verantwortlichen In Europa dieses wertvolle Anliegen schlichtweg abgeschmettert und für nicht wichtig erachtet. Knapp zwei Millionen Bürger Europas fühlen sich hier nicht ernst genommen und empfinden diesen Umgang mit einem so entscheidenden Anliegen, das etwas mit Gewissen und Gewissenhaftigkeit zu tun hat, als Arroganz von Ignoranten. Und bei einer so großen Zahl von Befürwortern eines gewissenhafteren Umgangs mit dem Lebensrecht lässt sich wohl kaum von einer verschwindenden Minderheit sprechen was aber bei grundsätzlichen Fragen ohnehin kein Ausschlusskriterium sein dürfte. Es ist ein Skandal, dass so viele Menschen, die sich aktiv mit Herz und Geist für ein humanes Europa einsetzen und von ihrem Mitspracherecht Gebrauch machen, so herzlos abgelehnt werden. Es ist nicht gut, wenn sich (so viele) engagierte Bürger sorgenvoll und verantwortungsbewusst als überzeugte Demokraten in Europa zu Wort melden, um dann respektlos von Europa beiseite geschoben zu werden. Wie wichtig ist Brüssel die Demokratie, wenn Demokraten mit einem sehr wichtigen Anliegen derart missachtend abgewiesen werden? Wie ernsthaft war der im Vertrag von Lissabon geäußerte Wunsch nach mehr demokratischer Mitsprache der Bürger? Daher bitte ich Sie im Namen vieler Lebensschützer: Setzen Sie sich im Sinne Ihrer Sorge für ein menschenwürdiges Europa dafür ein, dass das wenig wertschätzende Wegdrücken dieses für alle Menschen wichtigen Anliegens nicht das letzte Wort bleibt. Machen Sie bitte deutlich, dass der Schutz des menschlichen Lebens von Anfang an bis zu seinem natürlichen Ende eine eminent grundlegende Aufgabe aller Menschen guten Willens für eine allen Menschen dienende humane Grundlage unseres Europas ist. Mit freundlichen und hoffnungsstarken Grüßen Ihr Martin Lohmann Vorsitzender
Marsch für das Leben in Berlin 2011 - Martin Lohmann, Vorsitzender Bundesverband Lebensrecht
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Lesermeinungen | J. von Prackwitz 10. Juni 2014 | | | Die Sorgen der Frau Merkel Wie blauäugig muß man eigentlich sein, solchen Worthülsen auch nur das geringste Gewicht beizumessen?
Sehr verehrter Herr Lohmann, Frau Merkel treibt nur eine einzige Sorge um, und das ist ihr Machterhalt! Dafür spricht sie gerne zu passenden Gelegenheiten und ganz nach dem Auditorium, welches sie anzusprechen hat, von christlichen Werten. Wenn diesen Worten, die ja in Regenburg nicht zum ersten Mal aus ihrem Munde zu vernehmen waren, auch nur die geringsten Taten folgen würden, so wäre das ja schön. Doch wer daran glaubt, dem ist wohl nicht zu helfen. Hier ging es einzig und allein um ein paar Kreuzchen mehr auf dem nächsten Stimmzettel. Und prompt hat Volker Kauder in dasselbe Horn geblasen, es macht sich ja so gut bei der schrumpfenden Klientel der gläubigen Christen. | 2
| | | J. von Prackwitz 10. Juni 2014 | | | Wie wertvoll ist ein Wort von Frau Merkel? Seit 2005 regiert sie dieses Land, doch von einer Verteidigung christlicher Werte ist weit und breit nichts zu sehen! Es ist wieder typisch: Auf Katholikentagen und ähnlichen Veranstaltungen werden große Töne gespuckt, aber von Taten keine Spur! Merkel hat ihre Sprüche schneller vergessen als sie sie ausgesprochen hat!! | 2
| | | 5. Juni 2014 | | | Damals und heute. "Von dieser Überzeugung her haben die Widerstandskämpfer gegen das Naziregime und gegen andere totalitäre Regime gehandelt und so dem Recht und der Menschheit als ganzer einen Dienst erwiesen. Für diese Menschen war es unbestreitbar evident, daß geltendes Recht in Wirklichkeit Unrecht war. Aber bei den Entscheidungen eines demokratischen Politikers ist die Frage, was nun dem Gesetz der Wahrheit entspreche, was wahrhaft recht sei und Gesetz werden könne, nicht ebenso evident. "
auf http://www.bundestag.de/kulturundgeschichte/geschichte/gastredner/benedict/rede/250244
Auch heute kann sich kein Politiker und Abgeordneter anmaßen, einer bestimmten Gruppe von Menschen das Lebensrecht zu entziehen und jemandem die Entscheidung per Gesetz zu überlassen, ob er jemanden ermordet oder nicht, wie das im Falle der Abtreibung geschieht.
Ein solches " Recht" ist Unrecht und niemand kann sich auf ein Unrecht berufen um einen anderen zu ermorden.
Liebe Grüße und GOTTES SEGEN.
Josef | 3
| | | Nummer 10 5. Juni 2014 | | | Sie sind klasse, Herr Lohmann, danke! Super, vielen Dank! Gelobt sei Gott, dass es Sie gibt. Ich bin Ihnen sehr, sehr dankbar! | 3
| | | girsberg74 5. Juni 2014 | | |
Lieber @Vergil,
sehr herzlichen Dank für Ihre Empfehlungen.
Ich kann die von Ihnen gesetzte Dringlichkeit (für die laufenden politischen Prozesse) generell aber die Wichtigkeit der Gedanken von Robert Spaemann nur unterstreichen. | 4
| | | 5. Juni 2014 | | | Wie wertvoll ist ein Wert? [dazu Robert Spaemann] Robert Spaemann sagt: Es ist ständig von „Werten“ die Rede, aber dieser Begriff ist in seiner heutigen Verwendung durch und durch vom Relativismus initiiert. Schon die Rede von „unseren Werten“ oder von „christlichen Werten“ usw. ist relativistisch. Sie suggeriert ja, dass Werte in Wertungen gründen statt umgekehrt Wertungen in Werten.
---
Ich empfehle dringend Robert Spaemanns Essays zur Zweideutigkeit der Rede von Werten, online unter:
1
http://www.cicero.de/weltb%C3%BChne/europa-ist-kein-werteverbund/36505
2
http://archiv.iwm.at/index.php?option=com_content&task=view&id=157&Itemid=285
3
http://www.hoye.de/toleranz/toleranz-13.pdf | 5
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