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17. Juni 2015 in Interview, 5 Lesermeinungen
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„Wir brauchen tatsächlich eine Willkommenskultur: Für Flüchtlinge. Und für ungeborene Kinder!“ - Martin Lohmann unterstützt im kath.net-Interview die Aktion von Kardinal Woelki, 23.000 Glockenschläge für die gestorbenen Flüchtlinge ertönen zu lassen


Köln (kath.net) Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki ruft am kommenden Freitag zum Ökumenischen Gedenken für die 23.000 tödlich verunglückten Flüchtlinge auf. 23.000 Glockenschläge werden deshalb im Erzbistum erklingen. Die zentrale Veranstaltung beginnt auf dem Kölner Roncalliplatz um 19.30 Uhr. Martin Lohmann (Foto), Vorsitzender des Bundesverbandes Lebensrecht (BVL), unterstützt diese Aktion „aus ganzem Herzen“, wie er im kath.net-Interview bekennt. „Papst Franziskus hat die Unmenschlichkeit im Mittelmeer ja selbst mit der Abtreibung verglichen. Ich kann für mich nur sagen: Wer für das Leben ist, sollte es immer sein. Ohne Ausnahme“, sowohl bei den Flüchtlingen wie auch bei den ungeborenen Kindern. „Wir brauchen tatsächlich eine Willkommenskultur“, stellt Lohmann fest und plädiert für eine Ausweitung der Aktion.

kath.net: Herr Lohmann, Sie waren beim Pressetermin mit dem Kölner Kardinal im Glockenturm des Domes dabei. Direkt unter dem „Dicken Pitter“, der größten frei schwingenden Glocke der Welt, sprachen Sie auch mit Kardinal Woelki. Wie sehen Sie seine Aktion?

Martin Lohmann: Ausgesprochen positiv. Das ist wirklich eine sehr gute Idee, auf diese Weise auf das Schicksal der Flüchtlinge aufmerksam zu machen.

Denn wir brauchen tatsächlich eine Willkommenskultur, und es darf nicht sein, dass so viele Menschen ertrinken und elendig sterben, nur weil wir keinen Weg für sie finden ins Leben.

Ich glaube, niemand von uns kann sich so recht vorstellen, was in diesen Menschen vorgeht. Sie verlassen alles, lassen alles hinter sich, geben ihr letztes Hab und Gut irgendwelchen Schlepperbanden, die auch noch mit dem Elend anderer Menschen Kohle machen. Und dann geraten sie in Lebensnot, verlieren Angehörige oder ertrinken im Mittelmeer. Und wenn sie es schaffen, bis nach Europa zu kommen, sind sie vielfach alles andere als willkommen.


Ich gebe Kardinal Woelki Recht: Wir dürfen nicht wegschauen, wir brauchen das Ja zum Leben und zur Menschlichkeit. Wir brauchen – wie es Woelki sagte – schon allein aus demografischen Gründen eine Willkommenskultur. Aber auch aus Gründen der Humanität.

Dieser Weckruf des Kölner Kardinals ist gut und notwendig.

kath.net: Aber es wird auch kritisiert, dass derselbe Kardinal keine Glocken läuten lässt für die Ungeborenen.

Lohmann: Das ist richtig, aber das kommt sicher noch. Und da bitte ich einfach um Fairness. Wir können hier doch nicht allen Ernstes Lebensschutz gegen Lebensschutz ausspielen. Wenn der Kardinal zu einer Solidarität mit Flüchtlingen aufruft, heißt das doch nicht, dass er keine Solidarität mit den Ungeborenen hätte.

Lebensschutz ist immer unteilbar. Wenn man so will: in alle Richtungen! Wer für das Leben ist, muss es auch bei Flüchtlingen sein.

Papst Franziskus hat die Unmenschlichkeit im Mittelmeer ja selbst mit der Abtreibung verglichen. Ich kann für mich nur sagen: Wer für das Leben ist, sollte es immer sein. Ohne Ausnahme.

Ich bin als Lebensschützer dezidiert und selbstverständlich für das Lebensrecht der Flüchtlinge. Ich bin immer für das Leben! Ich bin, und da spreche ich für alle aus unseren Reihen, grenzenlos und ohne Unterschied für das Leben. Immer.

kath.net: Werden Sie am Freitag zu „23.000 Glockenschläge für Flüchtlinge“ in Köln sein?

Lohmann: Ja. Ganz klar. Als BVL-Vorsitzender will ich durch meine Anwesenheit zeigen, dass wir Lebensschützer immer für das Leben und immer für eine Willkommenskultur sind.

Jeder hat das Recht auf Leben! Punkt.

Und wir sollten uns schämen, wenn wir das für irgendeine Gruppe von Menschen nicht wahrhaben wollten. Lebensrecht ist unteilbar. Solidarität mit Flüchtlingen ebenso wie Solidarität mit noch nicht geborenen Menschen, die keine Stimme haben. Ich finde es großartig, das Rainer Maria Kardinal Woelki darauf aufmerksam macht.

kath.net: Der Kardinal hat gesagt, man dürfe die Flüchtlinge nicht vergessen. Nicht wegzuschauen, sei unsere Pflicht. Gilt das denn nicht auch für die Ungeborenen?

Lohmann: Ganz sicher. Da gebe ich Ihnen Recht. Und deshalb habe ich den Kardinal auch im Glockenturm darauf angesprochen, dass wir eine solche Aktion auch für die Ungeborenen brauchen. Da werden es aber dann mehr als sechs Millionen Glockenschläge sein müssen, allein im Blick auf Deutschland für die vergangenen Jahrzehnte.

Ich meinte zu ihm auch, dass alle seine guten Worte über und für die Flüchtlinge logischerweise eins zu eins auch für die Ungeborenen gelten. Und es wäre doch schön, wenn dann, weil bei so vielen Glockenschlägen als Weckruf in die Gesellschaft und die Politik das Bistum Köln allein überfordert wäre, sich alle Kirchen in ganz Deutschland daran beteiligen könnten: Für jedes Kind ein Glockenschlag!

Der Kardinal hörte sehr gut und mit nachdenklichem Kopfnicken zu und hat diesen Gedanken keineswegs zurückgewiesen.

kath.net: Wünschen Sie sich also eine – wenn ich so sagen darf – logische Fortsetzung der Glockenschlagaktion?

Lohmann: Ja, sehr sogar. Es wäre ein wundervolles Zeichen der Gesellschaft und in die Gesellschaft hinein, wenn ohne jeden Vorwurf an andere deutlich würde: Das Lebensrecht ist unteilbar und darf keine Grenzen kennen. Grenzenlos für das Leben der Flüchtlinge, aber auch grenzenlos für das Leben der Ungeborenen. Auch da gilt ja: Wir haben kein Recht, wegzuschauen.

Kardinal Woelki kann man also nur sehr dankbar sein. Alle, die sich jetzt für das Lebensrecht von Flüchtlingen einsetzen, sind auch beim Marsch für das Leben herzlich willkommen. Denn: Das Lebensrecht ist unteilbar. Ich bin hier wie dort dabei.

Link zum Marsch für das Leben am 19. September 2015

Auch Papst Franziskus unterstützt den Marsch für das Leben/Berlin: Papst verband sich mit den Teilnehmern des Marsches für das Leben 2014 im Gebet.

Erzbistum Köln: Am 19.6. werden 23.000 Glockenschläge für Flüchtlinge erklingen. Kardinal Woelki: ´Retten wir, wen wir retten können!´


Fotos: Kardinal Woelki erläutert im Glockenturm des Kölner Doms die Aktion ´23.000 Glockenschläge´ - Er steht vor dem ´Dicken Pitter´




Vollgeläut des Kölner Doms Ostersonntag 2015 - Den Anfang macht der ´Dicke Pitter´, die größte freischwingende Glocke der Welt


Archivfoto Martin Lohmann © Lohmann Media


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Lesermeinungen

 Aknarf 18. Juni 2015 
 

Danke nach Köln!

Eine prima Idee, Glocken für die vielen toten Flüchtlinge zu läuten, und damit an sie zu erinnern. Ein Akt der Würde und gleichzeitig eine Mahnung, diese Ungerechtigkeit zu bekämpfen. Hier könnte "eine begehbare Brücke" für all die gebaut werden, die sich für das Leben der Flüchtlinge einsetzen, aber gleichzeitig ungeborene getötete Menschen „vergessen“ oder verdrängen. Eine Einheit muss herbeigeführt werden: die Würde der Flüchtlinge, der ungeborenen Kinder und vieler weiterer Menschen in Not mehr. Alle sollten in das Boot „Lebensschutz“ aufgenommen werden. Bitte aber nicht die, welche diesen Brückenschlag zum ungeborenen Leben (noch) nicht gemacht haben, im Vorhinein verurteilen! Damit wird eher Schaden angerichtet. Auch sollte man die Bischöfe nicht unter Druck setzen, WIE sie sich für das ungeborene Leben einsetzen wollen/können.


1
 
 Wolff 17. Juni 2015 
 

Begrüßenswert, ABER...

Warum wird der gute Gedanke, am Fest der Unschuldigen Kinder, wenigstens mittags um 12, die Glocken 5 Minuten lang läuten zu lassen, in den Diözesen nicht allgemein durchgesetzt und ausgeführt? Ich habe es in meinen Pfarreien 27 Jahre lang getan und bin bei vielen Mitbrüdern auf mitleidiges Lächeln, ja Ablehnung gestoßen.
Bin gespannt, ob wenigstens ein Bischof in Berlin teilnehmen wird, aber die werden lieber in ihrem Mercedes wieder heimkutschiert werden, als dass sie die Anstzrengung eines lebensmarsches auf sich nehmen.
+Wolff


6
 
 wladimir 17. Juni 2015 
 

???

Der Letzte,der meines Wissens Kirchenglocken für die abgetriebenen Kinder in Deutschland läuten ließ,war der Bischof von Fulda,Johannes Dyba.Nach seinem Tode wurde diese Aktion,die bei den Katholiken des Bistums immer großen Anklang fand,von seinem Nachfolger Schick-heute Bamberg-eingestellt.Bezeichnend!Es muss niemand denken,dass sich in Zukunft daran etwas ändern wird.Warum werden Kirchenglocken-auch in Köln-nicht für die verfolgten und getöteten Christen in allen Teilen der Welt geläutet?Sind diese Brüder und Schwestern,die für ihren Glauben den Märtyrertod Tag für Tag erleiden ,aus dem Blickfeld verschwunden oder gibt es mittlerweile eine perverse Rangfolge in der Wertigkeit des Todes?Oder nur schlicht und einfach die Banalität es Dabeisein-Wollens?


7
 
 SpatzInDerHand 17. Juni 2015 

Mir gefällt die Glockenaktion des Erzbistums Köln für die

toten Flüchtlinge richtig gut! Und noch mehr wäre ich beeindruckt, wenn die prima Idee von Lohmann Wirklichkeit werden würde! Unsere christlichen Stimmen sind sehr stark, wir müssen uns nur entscheiden, sie auch wirklich einzusetzen.
Danke, Herr Lohmann!


7
 
 padre14.9. 17. Juni 2015 

Ja, so ist es, Herr Lohmann

"Der Kardinal hörte sehr gut und mit nachdenklichem Kopfnicken und hat diesen Gedanken keineswegs zurückgewiesen. "


3
 

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