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Gedenkfeier für Tote und Verletzte nach Amoklauf in Graz

21. Juni 2015 in Österreich, 5 Lesermeinungen
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"Gedanken und Gebete gelten jenen, die von diesem Anschlag betroffen sind und jenen, die helfend vor Ort sind"


Graz (kath.net/KNA/ps)
Bei einer ökumenischen Gedenkfeier am Samstagabend in Graz haben rund 600 Menschen der Toten und Verletzten des Amoklaufs gedacht. Unter den Trauernden waren der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl, der Apostolische Nuntius, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, und der ehemalige österreichische Caritaspräsident Franz Küberl. Der Propst der Stadtpfarrkirche, Christian Leibnitz, appellierte an die Anwesenden, trotz der schrecklichen Ereignisse zusammenzuhalten.

Bei einem Amoklauf in der Grazer Innenstadt waren am Samstagvormittag mindestens drei Menschen gestorben und 34 Personen teils schwer verletzt worden. Einige der Verletzten schweben nach Angaben der Polizei weiter in Lebensgefahr. Der 26-jährige Täter war mit einem Geländewagen durch die Fußgängerzone gerast und hatte wahllos Passanten überfahren. Zudem unterbrach er seine Fahrt nach Polizeiangaben, um ein Paar mit einem Messer zu attackieren. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer nannte die Tat «nicht erklärbar und unentschuldigbar».

Bischof Krautwaschl zeigte sich nach der Tat schwer erschüttert. «Wir können für das keine Worte finden, was heute in der Innenstadt von Graz passiert ist. Stehen wir auch in diesen schweren Stunden zusammen. Unsere Gedanken und Gebete gelten jenen, die von diesem Anschlag betroffen sind und jenen, die helfend vor Ort sind», zitierte die Presseagentur Kathpress aus einer ersten Stellungnahme des Bischofs von Graz-Seckau.


Wie die Polizei am Nachmittag mitteilte, kann eine politische oder extremistische Tat «absolut» ausgeschlossen werden. Es handele sich vermutlich um die Aktion eines «geistig verwirrten» Einzeltäters. Der junge Mann, der verheiratet sei und zwei Kinder habe, sei zuvor bereits als gewaltbereit in Erscheinung getreten. Die genauen Hintergründe für die Tat seien jedoch weiterhin unklar. Der Täter hatte sich nach Angaben der Einsatzkräfte nach seiner Amokfahrt in einer Polizeidirektion gestellt.

(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche mediale Nutzung und Weiterleitung nur im Rahmen schriftlicher Vereinbarungen mit KNA erlaubt.

Das Bistum Graz schrieb heute in einer Aussendung:

Gedenkfeier für die Opfer in Graz

Etwa 600 Menschen versammelten sich heute um 18 Uhr in der Grazer Stadtpfarrkirche um für die Opfer der Amokfahrt gemeinsam zu beten.

„In Solidarität versammeln wir uns alle, Politik und Kirchen, um gemeinsam für die Opfer zu beten“, begrüßt Stadtpfarrpropst Christian Leibnitz die etwa 600 Menschen, die zur ökumenischen Gedenkfeier gekommen waren. Gekommen war der rumänisch-orthodoxe Pfarrer Nicolae Liviu Vilcea. Viele von ihnen haben Blumen und Kerzen dabei.

Ein besonderes Gedenken galt dem 5-jährigen Buben, der seinen Verletzungen vor der Stadtpfarrkirche erlag. Stadtpfarrpropst Christian Leibnitz stand dem Vater bei, der vor der Kirche bei seinem toten Kind wachte.

„Eigentlich muss man verstummen bei so viel Not, aber wir spüren, dass wir in diesem Teilen von Trauer und Betroffenheit wieder Boden unter den Füßen finden“, so Leibnitz. Begleitet von Orgelmusik wurden die Teilnehmer der Trauerfeier eingeladen, eine Kerze zu entzünden und diese auf den Altar zu stellen. „In aller Dunkelheit entzünden wird das Licht des Glaubens und der Hoffnung“, so Leibnitz.

Unter den 600 Trauernden waren Bischof Wilhelm Krautwaschl, der apostolische Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, der zum Fest 400 Jahre Barmherzige Brüder gekommen war, und Caritaspräsident Franz Küberl. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Stellvertreter Michael Schickhofer sowie die Landesräte Christopher Drexler und Landtagspräsidentin Bettina Vollath, wie der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl kamen zur Gedenkfeier in die Grazer Stadtpfarrkirche.

Zum Abschluss bat Leibnitz um besonderen Segen für die Opfer, Angehörigen, die vielen Einsatzkräfte, wie auch jenen, die vor Ort erste Hilfe geleistet haben und weiterhin leisten. „Bleiben wir zusammen im starken Mut, dass auch bei solchen furchtbaren Ereignissen der Zusammenhalt in unserem Land spürbar bleibt“, sagte Leibnitz beim Abschluss der Gedenkfeier.

Foto: © Rainer Juriatti, Diözese Graz-Seckau


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Lesermeinungen

 argus 22. Juni 2015 
 

@ Richelius

Das Gebet für den Täter ist mir nicht gleich gelungen,ich habe es am heutigen Morgen aus einer Überzeugung heraus und nicht aus einem Muss heraus mit vollem Herzen machen können


1
 
 Richelius 22. Juni 2015 
 

Erinnerung

@argus
Als Christen müssen wir auch für den Täter beten...


1
 
  22. Juni 2015 
 

Der Teufel und die lachende Fratze

Ich bin erschüttert das ein Mensch zu solchen Taten fähig ist und dazu noch lacht!

In meiner Jugend hing in der katholischen Kirche ein Bild des jüngsten Gerichts. Heute sitzt die Fratze des Teufel in einem Auto, oder besucht eine Bibelstunde.


0
 
 argus 22. Juni 2015 
 

Das Gebet um und für die Opfer

und deren Angehörigen ist ein immerwiederkehrendes tiefes Bedürfnis


2
 
 argus 22. Juni 2015 
 

Es war die erlebte Gottesferne

Meine Frau und ich sind knapp entkommen.Das lachende Gesicht von ihm während er furchbares Leid verursachte werde ich nicht vergessen.Leider war ich so nahe dran um das Lachen sehen zu müssen.Die Hilfsbereitschaft der Mitmenschen war eine wunderbare Erfahrung.Der Schock ist gross.Das Gebet hilft immer wieder und daraus erlebe ich Erleichterung und Sicherheit.


3
 

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