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Bischof Overbeck entschuldigt sich für KZ-Äußerung über Transitzonen

4. November 2015 in Deutschland, 16 Lesermeinungen
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Mehrere Unions-Politiker hatten die Äußerungen des Essener Bischofs scharf kritisiert.


Essen (kath.net/KNA) Der katholische Sozialbischof Franz-Josef Overbeck (Foto) hat sich für seine Äußerung zu den umstrittenen Transitzonen für Flüchtlinge entschuldigt. Der Essener Bischof hatte am Dienstagabend in Mülheim an der Ruhr gesagt, Flüchtlinge müssten sich in den exterritorialen Zonen vorkommen «wie in Konzentrationslagern». Hier würden Menschen, die ihr Leib und Leben retten wollten, gefangen gehalten. Es sei ein «Fehler» gewesen, «einen Begriff aus der dunkelsten Zeit der deutschen Geschichte in den Zusammenhang der aktuellen politischen Diskussionen zu rücken», erklärte Overbeck am Mittwochabend.


Seine Wortwahl habe «viele Irritationen und Verletzungen ausgelöst», die ihn «sehr nachdenklich und betroffen» machten. «Dieser unangemessene Vergleich» habe viele Menschen verletzt. Overbeck erklärte, es sei ihm ein «großes Anliegen, dass wir trotz des großen Flüchtlings-Zustroms und der damit verbundenen Herausforderungen gemeinsam um Lösungen ringen, die die Würde eines jeden Menschen schützen».

Am Mittwoch hatten unter anderem mehrere Unions-Politiker die Äußerungen des Bischofs scharf kritisiert. Der innenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, der CSU-Politiker Stephan Mayer, nannte es «vollkommen unangemessen», die mit Billigung des EU-Parlaments vorgesehenen Transitzonen mit der Vernichtungsmaschinerie des Nazi-Regimes in Verbindung zu bringen.

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Volker Ullrich schrieb im Kurznachrichtendienst Twitter: «Wer von Kirchensteuer profitiert, hat eine Verpflichtung in Bezug auf eine sensible und wahrheitsgemäße Wortwahl.» Der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Bareiß nannte die Äußerung «in jeder Hinsicht daneben». Transitzonen seien ein wichtiger Beitrag, um Flüchtlingsströme zu steuern und zu begrenzen.

(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 Helena_WW 5. November 2015 
 

Wenns gestattet ist zwei Kommentare von FAZ - Redakteuer Jasper von Altenbockum als link

zum Thema Transitzonen und der kontroversen Diskussion darüber als Diskussionsbeilage

http://www.faz.net/aktuell/politik/kommentar-zur-fluechtlingskrise-wie-im-kz-13894196.html

http://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/kommentar-ueber-die-spd-und-transitzonen-wer-sind-die-hetzer-13890056.html


0
 
 alfons.schaefers1 5. November 2015 
 

Bischof Essen, Konzentrationslager

Der kritisierte Vergleich mit KZs fiel nach einem Bericht des Bistums Essen in einem Streitgespräch mit VK Gabriel: "Bischof Overbeck wandte sich entschieden gegen den Unions-Vorschlag der Transitzonen, in denen Flüchtlinge vor ihrer Einreise zunächst interniert werden sollen. Er lehnte aber auch das Konzept der Einreisezentren ab. Overbeck warnte vor „Zündeleien in den Parteipolitiken“ und forderte, konsequent das bestehende deutsche Asylrecht anzuwenden." Der Bischof scheint danach vollkommene Bewegungs- und Reisefreiheit für die Flüchtlingsmassen zu fordern. Deutschland ist ein Rechtsstaat, eine ungebremste, unkontrollierte Einreise kann er nicht hinnehmen, im Interesse der öffentlichen Sicherheit und Ordnung als Grundwert unserer VerfGO. Unangemessen war daher, den Plänen der Union freiheitsfeindliche Absichten zu unterstellen, angesichts der christlichen Willkommenskultur gerade in Bayern. Empfehle dazu Bi Ov. Lektüre der Leitartikel von Albert Schäffer in der FAZ. AS Bonn


5
 
 Helena_WW 5. November 2015 
 

Großeinsatz gegen internationale Schleuserbande, man möge mal dazu Stellung nehmen und reflektieren

auch Herr Bischof Overbeck
"Die Bundespolizei ist am Mittwochmorgen mit einer Großrazzia gegen mutmaßliche Schleuser vorgegangen. Kopf der Bande soll ein Libanese aus Essen sein.
...
Neben Akten und mutmaßlich gefälschten Passdokumenten stießen die Beamten dann neben mehreren Kartons mit gefälschter Markentextilware und unversteuertem Tabak tatsächlich auch auf diverse Waffen, daruner Macheten, Schwerter, Messer, Munition für Handfeuerwaffen und eine Laserzieleinrichtung für ein Gewehr.
...
Der deutsche Auslandsgeheimdienst habe bei seinen Anlaysen der Vorgänge auf den Fluchtrouten in Afghanistan „eine hochprofessionelle Schleuserstruktur ausgemacht, deren Netzwerk über die Türkei bis nach Griechenland, Italien und Frankreich reicht“, zitierte die Nachrichtenagentur dpa den BND-Präsidenten
... „Clans, Milizen und Terrorgruppen sind die Profiteure der Stunde.“
"
Quelle:http://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/grosseinsatz-gegen-internationales-schleusernetz-13892931.html


3
 
  5. November 2015 
 

Vergleich eklatant daneben

Bischof Overbeck wollte sicher auf eine menschenwürdige Behandlung hinweisen und drängen. Allerdings hat er die verabscheuenswürdige Sache mit den KZ's
im Eifer des Gefechts wohl nicht zu Ende gedacht.


2
 
 Chris2 5. November 2015 
 

Grundgesetz

@ Kurti Nicht nur manche Bischöfe kennen offensichtlich das Grundgesetz nicht. Selbst manche, die es besser wissen (und schützen) sollten, setzen sich einfach über unsere Verfassung hinweg. Mal sehen, ob die dementsprechenden Anzeigen vor Gericht Erfolg haben...


5
 
 Tisserant 5. November 2015 

@JohnPaul
Vollkommen richtig!

Ullrich hat Bischof Overbeck damit mit anderen Worten den altbekannten Satz, noch einmal verdeutlicht: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing!


5
 
 goegy 5. November 2015 
 

In dieser komplizierten Lage, auf die niemand vorbereitet ist, wird sich noch manche(r) in der Wortwahl vergreifen. An solchen kleinen Fehlern sollte man niemanden aufhängen. Es ist verdammt schwierig, alles richtig zu machen.

Wir alle wissen - mit dem Herz - dass man die Flüchtlinge mit einem Maximum von Gastfreundschaft empfangen sollte. Mit Einsatz des Gehirns erkennt aber jeder vernünftige Mensch, dass dies leider - bei dieser Massenzuwanderung - weder administrativ noch kostenmässig möglich sein wird.
Die organisatorische Abwicklung muss bei diesen Dimensionen geradezu"militärisch" straff erfolgen, sonst läuft alles aus dem Ruder. Härten sind unausweichlich.
Edle Absichten und Kritiken von sog. "Gutmenschen" sollten trotzdem nicht nur negativ gewertet werden.


4
 
  5. November 2015 
 

Profilneurose

Bischof Overbeck scheint ein unstillbares Bedürfnis zu haben, in der Öffentlichkeit von ganz vielen Menschen wahrgenommen zu werden.
Früher sorgte er (mit lehramtlich falschen) Äußerungen zur Homosexualität für Aufsehen, seit neuestem beackert er das Feld der Flüchtlingspolitik, durchaus zum Leidwesen seiner "Schafe".
Wer schon in seinem ureigensten Metier Schwächen zeigt, sollte erst recht mit Bewertungen in politischen Detailfragen vorsichtig sein.


9
 
  5. November 2015 
 

Wann endlich sind solche Leute in der Lage

diese unsäglichen KZ-Vergleiche bleiben zu lassen. Was hat eine Transitzone mit einem KZ zu tun. Der Mann sollte sich erst mal informieren wie das ganze Problem aussieht, bevor er sich äussert. Deutschland kann nicht alle Asylbewerber aufnehmen, weil die meisten gar kein Asyl bekommen, denn sie kommen aus sicheren Drittländern. Mal Nachhilfe nehmen beim Grundgesetz § 16.


15
 
 Chris2 5. November 2015 
 

Es gibt Bischöfe,

von denen man leider nur selten konstruktive Redebeiträge hört. Ob jetzt auch gegen Bischof Overbeck eine Fatwa wegen Verharmlosung der NS-Verbrechen verhängt wird? Aber das darf man ja, wenn man nur auf der "richtigen" Seite steht...


9
 
 HX7 5. November 2015 
 

Guter Rat ist dringend Notwendig

Verehrter Herr Bischof.Bitte informieren Sie sich auf dem Blog von Johannes Hartl über diese Thematik. Dort bekommen Sie ein christliches Statement. Wenn Sie damit nicht einverstanden sind, können Sie gern der Kirche den Rücken auch in finanzieller Hinsicht kehren und gehen.


12
 
 hortensius 5. November 2015 
 

Geschmacklos

Ist die Kenntnis über die KZs, über die Märtyrer-Priester in Sachsenhausen, Buchenwald und Dachau schon so gering, dass man einen so geschmacklosen und leider in den linken Medien so willkommenen Vergleich äußern muss?


20
 
 CkH 5. November 2015 
 

@Gipsy

Ich wohne in Erding, hier entstand ein "Warteraum Asyl" für 5000 Menschen, erweiterbar auf 7500, mitten im Fliegerhorst, umgeben von Stahldraht und mit militärischer Abschirmung.
Bischof Overbeck hat nicht gesagt, dass dies "Konzentrationslager" (die übrigens auch die USA für die Japener gebaut haben u.ä.) sind, sondern dass sich die Menschen dort fühlen könnten "wie in Konzentrationslagern".
Und das kann ich bei den Erfahrungen hier sehr gut nachvollziehen. Würde ich kein Wort verstehen, von dem was man versucht mir zu vermitteln und ich würde dann bei Nacht in ein militärisches Gelände gebracht werden. Ja ich hätte auch Angst, und ja ich würde fürchten, dort nicht mehr rausgelassen zu werden wenn ich das in meiner Heimat so erlebt habe.


4
 
 JohnPaul 5. November 2015 

«Wer von Kirchensteuer profitiert, hat eine Verpflichtung zur Wahrheit"

Da hat Herr Ullrich den wichtigsten Punkt angesprochen, den die Bischöfe verstehen. Gut, dass er nicht mit dem Wort Gottes argumentiert hat; das wäre bei deutschen Bischöfen unter Umständen nicht so wirkungsvoll ... :-(


21
 
 Gipsy 5. November 2015 

@ Stefan Fleischer

solche Vergleiche werden in Zukunft, auch dem ein oder anderen über die Lippen kommen."Man" sieht die vielen Menschen, die kurzfristig oder vielleicht auch mittelfristig ,in Sammelunterkünften ,ziemlich eng untergebracht werden müssen, weil es nicht anders geht um sie zu registrieren. Solche o.g. Vergleiche sind natürlich absolut falsch, denn damals wurden Menschen gefangen ,gefoltert und langfristig ,ohne Hoffnung auf Freiheit ,meist mit einem geplanten und gewollten tödlichen Ausgang in Lagern eingesperrt . Hier und heute kommen Menschgen freiwillig und müssen lediglich für eine kurze Zeit in Sammelunterkünften verweilen und für sehr viele ,gibt es einen glücklichen Weiterverlauf. Herrn Bischof Overbeck hat dies wohl auch erkannt, nach seinem unangemessenen Vergleich. Er hat sich entschuldigt und nun sollte es auch gut sein.


12
 
 Stefan Fleischer 5. November 2015 

Als Weihnachtsgeschenk

für unsere Politiker, Kirchenführer, all unsere Lieben und uns selber schlage ich eine Goldwaage für Worte vor, damit kein politisch unkorrektes Wort mehr in der Öffentlichkeit auftauchen kann. (Dies zum Schaden für unsere Medien und deren sensationslüsternen Leser.)


16
 

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