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Schwester Elisabeth und ihr Mörder - und weitere Essays. Leseprobe 6

20. August 2016 in Buchtipp, keine Lesermeinung
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Kleine Geschichten aus dem Alltag über Gott und die Welt. Ein neues Buch von Pfarrer Franz Zeiger. Leseproben auf kath.net jeden Samstag bis Ende August!


Linz (kath.net)
Da ist Schwester Elisabeth, die sich mit ihrem Mörder beim Pfarrer ein Stelldichein gibt. Oder Frau Anni, die Bäckerin aus der Kindheit des Autors, die er bei einem Besuch im Seniorenheim wieder trifft. Oder Erwin, der Totengräber und Philosoph, der eine überraschend einleuchtende Antwort auf die Frage nach dem ewigen Leben gefunden hat.

Es sind kleine Geschichten aus dem Alltag über Gott und die Welt. Kleine Geschichten - und doch sind sie groß. Gefühlvoll, manchmal mit einem Augenzwinkern, aber immer ohne Pathos erzählt Franz Zeiger Geschichten, wie sie das Leben schrieb. Und er entdeckt dabei immer wieder die Spuren Gottes.

Die in diesem Buch erstmals zusammengefassten Essays von Pfarrer Franz Zeiger sind im Laufe mehrerer Jahre teils als Kolumnen in Print- und Onlinemedien sowie als Beiträge des Virtuellen Advent- und Fastenkalenders der Pfarre Linz - St. Peter erschienen. Mit einem Vorwort von Klaus Luger, Bürgermeister der Landeshauptstadt Linz.

Der Reinerlös dieses Buchs kommt zur Gänze der Flüchtlingshilfe von Pfarrer Zeiger zugute.

Leseprobe 6:
Mich mag niemand!

Seit etwa 15 Jahren unterrichte ich Religion an einer großen Linzer Berufsschule. In dieser Zeit habe ich natürlich so manches erlebt. Von einem besonderen Erlebnis möchte ich Ihnen heute erzählen:

Es ging in der Stunde um das Gottesbild. Wir sprachen über unsere Vorstellung von Gott. Wer ist Gott? Wie ist Gott? Was bedeutet Gott für mich?
Gott ist wie ein Vater, Gott ist wie eine Mutter, Gott ist ein Freund, zu dem ich immer kommen kann, so und ähnlich lauteten die Aussagen der Schüler.
Da kommt ein Schüler zu mir nach vor und fragt mich leise: „Bitte darf ich rausgehen? Mir ist übel!“


Selbstverständlich entlasse ich den Schüler. Die Glocke ertönt, die Stunde ist aus. Auf dem Gang wartet der Schüler auf mich und sagt zu mir: „Herr Pfarrer, hast du kurz Zeit? Ich möchte dir etwas sagen.“ Gerne nehme ich mir die Zeit und wir kommen ins Gespräch. Er sagt: „Ich erzähl dir jetzt etwas, das ich noch nie jemandem erzählt habe.“ Und er erzählt alles von Anfang an. Aufgewachsen ist er bei seiner Großmutter. Die Mutter hat er einige Male gesehen, den Vater nie. Die Beziehung zur Großmutter war geprägt von Distanz und Kühle. Dann kam er zur Erstkommunionvorbereitung.

Die Religionslehrerin vermittelte den Kindern ein positives und befreiendes Gottesbild. Als er heim¬kommt, erzählt er freudestrahlend davon der Großmutter. „Du Oma, Gott hat mich lieb!“, sagt er. Da knallt ihm die Großmutter eine bittere Antwort entgegen: „Bilde dir nicht ein, dass irgendjemand dich mag. Allein durch deine Geburt hast du das Leben deiner Mutter zerstört und jetzt zerstörst du meines. Niemand liebt dich – auch nicht der angeblich so liebe Gott.“

Er versteht natürlich noch nicht die ganze Tragweite dieser Aussage, er ist noch ein Kind. Aber von diesem Moment an ist etwas in ihm zerbrochen. „Mich mag niemand. Mich kann gar niemand lieb haben!“ Wie Gift breiten sich diese Worte in seinem Leben aus. „Weißt du, Pfarrer, darum kann ich dieses Geschwafel von Gott, der ein guter Vater und eine gute Mutter ist, nicht mehr ertragen.“
„Mein Gott!“, denke ich, „was hat man diesem jungen Menschen für Grausamkeiten angetan.“

In der Folgezeit treffe ich mich öfter mit meinem jungen Freund. Ich versuche einfach zuzuhören. Er erzählt von gescheiterten Beziehungen und enttäuschten Freundschaften. Ich erzähle nichts von Gott – versuche einfach nur da zu sein.

Jede Schulzeit endet irgendwann und so haben sich unsere Wege schließlich getrennt. Ich weiß nicht, was aus meinem unglücklichen Freund geworden ist. Ich habe ihn später einfach vertrauensvoll in die Hände Gottes gelegt. Ich wünsche ihm, dass er gute Menschen trifft, die ihm durch ihr Leben und vielleicht durch ihre Freundschaft ein wenig vom Licht Gottes vermitteln.

Mein junger Freund, wo immer du jetzt auch bist – vielleicht erreichen dich diese Zeilen auf irgendeinem Weg. Ich habe dich nicht vergessen. Auch wenn du es vielleicht noch nicht annehmen kannst: Gott hat dich lieb! Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du dich irgendwann für diese Wahrheit öffnen kannst.

kath.net-Buchtipp
Schwester Elisabeth und ihr Mörder - und weitere Essays
Von Pfarrer Franz Zeiger
Taschenbuch, 202 Seiten
2016 Dip3 Bildungsservice GmbH
ISBN 978-3-903028-42-5
Preis 9,80 EUR

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