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| ![]() 'Merkel hat konservativen Flügel der eigenen Partei vernachlässigt'25. Jänner 2017 in Interview, 22 Lesermeinungen Hugo Müller-Vogg, Journalist und früherer FAZ-Mitherausgeber, im KATH.NET-Interview: Neben Wolfgang Bosbach gibt es noch andere CDU-Politiker seiner Richtung, die sich in der CDU allenfalls als Geduldete betrachten. Von Petra Lorleberg Berlin (kath.net/pl) Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Generalsekretär gingen zu lange davon aus, die Bürgerlich-Konservativen hätten ja gar keine andere Wahl, als die CDU zu wählen. Deshalb haben sie den konservativen Flügel in der eigenen Partei vernachlässigt und nicht ernst genommen. Angela Merkel war beispielsweise nicht bereit, mit dem konservativen Berliner Kreis auch nur zu reden. Darauf weist der Journalist und frühere FAZ-Mitherausgeber Hugo Müller-Vogg im KATH.NET-Interview hin. Müller-Vogg hat erst vor wenigen Monaten sein Buch mit Gesprächen mit dem CDU-Politiker Wolfgang Bosbach herausgebracht. kath.net: Herr Dr. Müller-Vogg, eine Mehrheit unserer Medien lässt kaum ein gutes Haar an Trump man möchte schon fast scherzen: Dabei hat er doch wirklich Haare genug. Wie erleben bzw. bewerten Sie die Berichterstattung? Dr. Hugo Müller-Vogg: Die meisten deutschen Medien haben republikanische Präsidentschaftskandidaten und Präsidenten wie Nixon, Reagan, die beiden Bushs, McCain oder Romney grundsätzlich negativ dargestellt. Deshalb haben die Demokraten in Umfragen bei deutschen Bürgern immer weitaus besser abgeschnitten als bei ihren eigenen Landsleuten. So besehen praktizieren die meisten unserer Medien gegenüber Trump business as usual. Müller-Vogg: Die klassischen Medien können auch in Amerika die politische Diskussion nicht mehr kontrollieren, haben ihre Türwächterfunktion weitgehend eingebüßt. Dennoch kann Trump bei einem Krieg gegen die Zeitungen und die großen TV-Networks nur verlieren. kath.net: Wie ist Ihre eigene Haltung und Erwartung gegenüber dem Experiment Trump? Müller-Vogg: Ich hätte ihn sicher nicht gewählt. In seiner Antrittsrede hat er auf erschreckende Weise deutlich gemacht, dass er sich nicht als Führer der freien Welt sieht, sondern allein als Sachwalter amerikanischen Wirtschaftsinteressen. Wenn Europa da nicht zusammenrückt, wird es gefährlich für uns. Müller-Vogg: Die US-Wirtschaft ist international viel zu sehr verflochten, als dass Trump das Land von Importen völlig abschotten könnte. Falls er BMW aus Mexiko hoch besteuert, kann BMW sein US-Werk mit 8000 Arbeitsplätzen schließen. Bei einem Handelskrieg können wir alle nur verlieren, werden wir alle ärmer. Die Lage ist also komplizierter, als Trump redet. Aber negative Folgen für unsere Teile Exportwirtschaft sind dennoch nicht auszuschließen. Müller-Vogg: Ganz nüchtern und pragmatisch. Er ist der demokratisch gewählte Präsident der USA; er denkt in deals. Also: dealen wir mit ihm. Müller-Vogg: Wir haben es meines Erachtens eher mit einer Parteien-Verdrossenheit zu tun und weniger mit einer Politik-Verdrossenheit. Aber richtig ist: Die gegenwärtigen Herausforderungen Trump, Brexit, islamistischen Terrorismus, Putins Zündeln wecken das Interesse an Politik. Wenigstens das ist ein Plus. Müller-Vogg: Wolfgang Bosbach steht da nicht allein. Es gibt noch andere CDU-Politiker seiner Richtung, die sich in der CDU allenfalls als Geduldete betrachten. Angela Merkel und ihr Generalsekretär gingen zu lange davon aus, die Bürgerlich-Konservativen hätten ja gar keine andere Wahl, als die CDU zu wählen. Deshalb haben sie den konservativen Flügel in der eigenen Partei vernachlässigt und nicht ernst genommen. Angela Merkel war beispielsweise nicht bereit, mit dem konservativen Berliner Kreis auch nur zu reden. Die Etablierung der AfD ist auch ein Ergebnis dieser Politik. Zwei Mitbegründer der AfD, Alexander Gauland und Konrad Adam, kommen aus dem Berliner Kreis. Allerdings kann und darf die CDU meiner Meinung nach kein Angebot an die völkischen und rechtsradikalen AfD-Wähler machen. Müller-Vogg: Es ist höchste Zeit, dass die CDU konservativen Wählern klar macht: Wir bekennen uns zu unseren drei Wurzeln der christlich-sozialen, der liberalen und der konservativen. Müller-Vogg: Die CDU hat ja schon vor einiger Zeit begonnen, die Politik der offenen Grenzen vom September 2015 zu korrigieren. Die SPD hat immer gebremst, ist letztlich aber eingeschwenkt. Die Asylpakete I und II oder das Integrationsgesetz dass alles waren Unions-Forderungen, die von SPD und Teilen der Grünen zuerst bekämpft und dann doch mitgetragen wurden. Nach dem schrecklichen Anschlag vom Breitscheidplatz wird die Große Koalition auch mit Blick auf die AfD diese Politik verstärkt fortsetzen. Das heißt: Die Regierung wird darauf drängen, die Maghreb-Staaten zu sicheren Herkunftsländern zu erklären, sie wird Abschiebungen forcieren, sie wird viel mehr in die Sicherheit investieren (Videoüberwachung, Aufstockung der Sicherheitskräfte) und die Grenzkontrollen verschärfen. Das alles kommt spät aber besser spät als gar nicht. kath.net-Buchtipp Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern: - Link zum kathShop - Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus: Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected] Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected] Alle Bücher und Medien können direkt bei KATH.NET in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus (Auslieferung Österreich und Deutschland) und der Provini-Buchhandlung (Auslieferung Schweiz) bestellt werden. Es werden die anteiligen Portokosten dazugerechnet. Die Bestellungen werden in den jeweiligen Ländern (A, D, CH) aufgegeben, dadurch entstehen nur Inlandsportokosten. Titelblatt des Buches Wolfgang Bosbach/Müller-Vogg ´Endspurt´ Foto (c) Laurence Chaperon Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | ![]() Mehr zuPolitik
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