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Missbrauchsvorwurf: Ab Mittwoch Anhörung von Kardinal Pell26. Juli 2017 in Aktuelles, 17 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Nach australischen Medienberichten wird Pell am Mittwoch selbst vor Gericht erscheinen und sich nicht durch einen Anwalt vertreten lassen
Canberrra (kath.net/KAP) Kurienkardinal George Pell wird sich am Mittwoch in Melbourne vor Gericht verantworten. Der 76-Jährige frühere Erzbischof von Sydney und jetzige Präfekt des vatikanischen Wirtschaftssekretariats, der den Papst bei der Kurienreform berät, steht unter Missbrauchsverdachts. Pell war vor zwei Wochen in Sydney angekommen. Ende Juni hatte er angekündigt, in seine Heimat reisen zu wollen, um dort seinen Namen von allen Vorwürfen "rein zu waschen". Papst Franziskus hatte ihn zu diesem Zweck von seinem Amt als Finanzchef beurlaubt. Zuvor hatte die Polizei von Melbourne bekanntgegeben, ein Ermittlungsverfahren gegen Pell wegen des sexuellen Missbrauchs von Buben einzuleiten. Dabei gehe es um länger zurückliegende Missbrauchsvorwürfe. Es soll mehrere Kläger geben. Der Kardinal war bereits im Oktober 2016 in Rom von australischen Polizisten zu den Missbrauchsvorwürfen verhört worden. Zwei über 40 Jahre alte Männer beschuldigen ihn, sie in den 1970er Jahren in einem Schwimmbad in Ballarat sexuell belästigt zu haben. 2002 war Pell von einer Untersuchungskommission der Erzdiözese Melbourne vom Missbrauchsvorwurf aus Mangel von Beweisen freigesprochen worden. Ein Mann hatte Pell beschuldigt, ihn als Zwölfjährigen in einem Jugendlager sexuell missbraucht zu haben.
Kardinal Pell sieht sich auch mit Vertuschungsvorwürfen konfrontiert. Er soll als Pfarrer Priester in Ballarat (1976-80) und später als Erzbischof von Melbourne (1996-2001) an der Vertuschung von Missbrauchsfällen beteiligt gewesen zu sein. Vor der staatlichen Missbrauchskommission hatte er das stets energisch zurückgewiesen. Als Erzbischof von Melbourne hatte Pell aber auch erste Standards für den Umgang mit Missbrauchsfällen gesetzt. Die Vorwürfe sind besonders heikel, weil Pell eingeräumt hatte, dass Australiens katholische Kirche den Missbrauch von Kindern lange Jahre heruntergespielt habe. Vergangenes Jahr wurde er dann von drei australischen Polizeibeamten in Rom erstmals in eigener Sache verhört. Nach australischen Medienberichten wird Pell am Mittwoch selbst vor Gericht erscheinen und sich nicht durch einen Anwalt vertreten lassen. Wie lange die Anhörung dauert und wie konkret sie wird, ist offen. Copyright 2017 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich Alle Rechte vorbehalten
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Lesermeinungen | Bernhard Joseph 28. Juli 2017 | | | @Palüm Ich habe an anderer Stelle schon geschrieben, dass ich selbst früher schon eine Ohrfeige von einem Lehrer(in) bekommen und auch schon an den Haaren gezogen wurde und auch schon nach mir mit dem Schlüsselbund geworfen wurde.
Ehrlich gesagt, grundlos waren diese Ausfälle meiner Lehrer(in) nicht, ich hatte mir durchaus freches und störendes Verhalten im Unterricht erlaubt.
Klar war ich damals von der Ohrfeige nicht sonderlich erbaut, aber als eine Misshandlung im eigentlichen Sinne habe ich sie nicht empfunden und ich habe auch keinen größeren seelischen Schaden davongetragen.
Viel schlimmer waren die subtilen Repressalien von Lehrern, die sich für modern hielten und die z.B. mit extremen Notendruck arbeiteten.
Und nochmals, in der Kirche sieht es nicht besser aus als außerhalb der Kirche, in ihr wirken fehlbare Menschen und nur wenige sind Heilige. Das rechtfertigt natürlich nicht jedes Verhalten, aber es hilft, die Dinge ins rechte Lot zu setzen. | 4
| | | lakota 28. Juli 2017 | | | @Palüm Kurzer Gedanke: Sie werfen Abtreibung und Züchtigung in einen Topf und fragen, warum nicht für beides Barmherzigkeit gezeigt wird. Vielleicht, weil da ein großer Unterschied ist? Vielleicht weil in den 10 Geboten steht: Du sollst nicht töten - aber nicht, du sollst kein Kind züchtigen. | 3
| | | Zeitzeuge 27. Juli 2017 | | | Ich wurde vor über 50 Jahren aus der Schule entlassen, zu dieser Zeit wurde die körperliche Züchtigung praktiziert, auch ich erinnere mich an eine Ohrfeige meines Lieblingslehrers mit der Vorankündigung "auch du mein Sohn Brutus", er blieb aber mein Lieblingslehrer!
Bei den zahlreichen Klassentreffen wurde das Thema so gut wie nie erörtert, höchstens mit einem Grinsen"wisst ihr noch wie wir dem Rektor den Rohrstock mit blauem Isolierband zugeklebt haben"!
Das wir eine Entschädigung wegen der Züchtigungen von unserem Bundesland einfordern sollten, niemals hörte ich derartiges.
Leider sind m.E. die Gegenwartsprobleme an den Schulen viel größer, wie häufige Gewalt gegen Lehrer, der Schüler gegeneinander, sexueller Missbrauch/Belästigungen innerhalb der Schüler/innen, Drogenhandel-und Mißbrauch, jeder braucht nur die entsprechenden Stichworte zu googeln,
diese Zustände wären in meiner Schulzeit undenkbar gewesen, wann wird hier ernsthaft etwas unternommen, das sollte
m.E. das brennende Thema sein! | 5
| | | Alpenglühen 27. Juli 2017 | | | Tut mir leid, aber es geht im Artikel nicht um Prügel à la „Regensburg“! Kard. Pell soll sexuell übergriffig geworden zu sein, sexuelle Übergriffe vertuscht haben.
U. st. Links lassen aber erkennen, daß im Grunde ein Sündenbock gesucht wird: a) Der wirkl. Schuldige ist nicht zu kriegen,s. Art. 51417. b) Die RKK läßt sich nicht Gender-„weichspülen“.
http://www.theaustralian.com.au/opinion/editorials/abuse-victims-illserved-by-witchhunt-against-pell/news-story/8fd1652698d29f756dc1b940cc2832b0?nk=f0f29acc087d66262dea44fe34d9cf66-1501146714
http://www.couriermail.com.au/news/victoria-police-investigating-cardinal-pell/news-story/069f899ce71f1fc78eb6f1cb6ce63f6c?nk=f0f29acc087d66262dea44fe34d9cf66-1501147183
https://blogs.spectator.co.uk/2017/06/cardinal-pell-returns-australia-clear-name-chances-fair-trial/
http://www.heraldsun.com.au/news/opinion/andrew-bolt/cardinal-george-pell-is-the-victim-of-a-vicious-witch-hunt/news-story/29e8036f329dfee742adf48949ed8743?nk=f0f29acc087d66262dea44fe34d9cf66-1501148231
https://onepeterfive.com/destruction-cardinal-Pell/ | 4
| | | 27. Juli 2017 | | | @Bernhard Joseph Das mit den schwachen Menschen in der Kirche würde ich voll und ganz unterschreiben. Allerdings stößt die Schwachheit der prügelnden Erzieher*innen, Priester, Patres und Nonnen in der Kirche doch in einigen Kreisen auf eine sehr verschwenderisch praktizierte Barmherzigkeit. Andere Schwachheiten können sich dieser Barmherzigkeit nicht so sicher sein. Die Befürworter der Abtreibung beispielsweise. Nein, ich befürworte Abteibungen nicht. Aber ich sehe, dass da mit zweierlei Maß gemessen wird.
Auch Abtreibungen sind heutzutage gesellschaftlich legitimiert. Aber hier geht die Kirche den richtigen Weg. Genau so hartnäckig, wie wir heute die Abtreibung verurteilen, genau so hartnäckig hätte die Kirche in den vergangenen Jahrhunderten die Misshandlungen in der Erziehung anprangern und in den eigenen Reihen beseitigen müssen.
Dass Sie den moralisch Schwachen in der Kirche mit Barmherzigkeit, den moralisch Schwachen außerhalb der Kirche aber mit Härte entgegentreten, verstehe wer will. | 2
| | | lesa 27. Juli 2017 | | | Keine Theorie palüm: "Gesellschaftlicher Konsens?" Darüber hat man nicht theoretisiert. Aber jedenfalls waren das -zig "Vrtreter der Kirche" wie ein Heiliger Don Bosco und zig andere Heilige Männer und Frauen, die Einrichtungen gegründet und ihr Leben hingegeben haben, um Kinder in Sicherheit zu bringen vor der Verelendung. Wer krankhaft die Kirche anschwärzen will, anstatt selber beichten zu gehen, kann dies tun, aber es fällt letztlich auf ihn selbst zurück, denn diese leuchtenden Beispiele oder verborgene in der Nachfolge Christi begangene gute Taten im Laufe der Jahrtausende sind nicht zerstörbar. | 4
| | | chiarajohanna 26. Juli 2017 | | | Mein Gefühl sagt mir: Unschuldig | 3
| | | Katholicus 26. Juli 2017 | | | Abhörung Die Medien melden, dass heute die Anhörung stattfand. Kardinal Pell ließ eine Erklärung verlesen in welcher er seine Unschuld bezüglich sexueller Mißbräuche beteuerte. Eine Fortsetzung des Verfahrens wird am 6. Oktober 2017 stattfinden. Es gilt also weiter die Vermutung der Unschuld. Allerdings werden in den kommenden gut 2 Monaten die Spekulationen weiter gehen und ebenso die Beurlaubung. | 5
| | | 26. Juli 2017 | | | @ Bernhard Joseph Ich frage Sie jetzt mal ganz konkret, wie Sie Matthäus 18 interpretieren.
Weshalb durften Kinder in katholischen Einrichtungen, von katholischen Pfarrern, Lehrern etc. geschlagen, geohrfeigt, physisch und psychisch gequält, erniedrigt, bedroht und bloßgestellt werden (ich rede hier ausdrücklich nicht von sexuellem Missbrauch, denn da sind wir uns, denke ich, einig)- und das im Lichte von Matthäus 18?
Wenn man immer redet, dass Prügel bis zu den 70er-Jahren gesellschaftlicher Konsens war, würde mich interessieren, weshalb sich die Kirche damals offensichtlich uneingeschränkt dem gesellschaftlichen Konsens verpflichtet gefühlt hat, sich aber heute einem gesellschaftlichen Konsens bei der Ehe für alle, bei der Abtreibung oder bei Fragen der Verhütung strikt verweigert? Oder andersrum: Weshalb hat sich die Kirche damals mit dem Verweis auf das Evangelium nicht gegen den gesellschaftlichen Konsens gestellt? | 9
| | | Ehrmann 26. Juli 2017 | | | Anfang der 80erJahre Legalisierung der Pädophilie bei den Grünen- und dann in der EU die Frage nach lebenswertem Leben, wenn ein Mädchen bei einem Unfall ein Bein verlor -wirft es nicht ein grelles Licht auf den Beginn einer unheitvollen Entwicklung, wenn solche Debatten möglich waren? | 5
| | | lesa 26. Juli 2017 | | | Sanftmut @palüm: "Was hat die Kirche über Jahrhunderte getan?" Ihre Aufzählung, die der Frage folgt, ist verletzend pauschalisierend. Danke Bernhard Joseph für Ihre Differenzierung. Ihr Gedanke, Palüm, dass Lehrer im kirchlichen Dienst von vornherein, auch früher, gehalten gewesen sind, gemäß dem Vorbild Jesu zu agieren, ist aber durchaus richtig. Man sieht auch hier, wie sinnvolle Gesetze das Verhalten der Menschen stützen oder umgekehrt dazu verleiten, sich gehen zu lassen. Die Kinder spürten allerdings damals wie heute, vor allem die Einstellung, aus der heraus agiert wird. Und, wie Ottokar in einem posting feststellte, sollten die Ohrfeigen vor 50 Jahren verbal nicht mit sexuellem Missbrauch gleichgesetzt werden. Und vor allem bitte alle Kraft nicht für die Verbrechen von früher aufwenden, sondern dort kämpfen, wo Kinder HEUTE massiv gefährdet sind. Klar gehört Ihr Anliegen da mit dazu, aber da gibt es jetzt Gott sei Dank Schutz, in den seelischen Gefährdungen aber kaum. | 11
| | | Zeitzeuge 26. Juli 2017 | | | Thema verfehlt, ich hatte bzgl. Kardinal Pell lediglich gesagt, "bin mal gespannt", nicht mehr und nicht weniger!
Der andere Beitrag war eine Erinnerung an das 11-jährige Schweigen der Presse im Fall Odenwaldschule, nicht mehr und nicht weniger! | 10
| | | 26. Juli 2017 | | | @Zeitzeuge In der Bewertung der Vorkommnisse an der Odenwaldschule gebe ich Ihnen in allen Punkten recht. Ob das bei einer katholischen Schule auch so unter den Teppich gekehrt worden wäre, kann ich nicht beurteilen.
Andreas Huckele sagte in seiner Rede zur Verleihung des Geschwister-Scholl-Preises: "In welcher Welt wollen wir leben? Wollen wir es weiter hinnehmen, dass die Rechtslage und die Strukturen in unseren pädagogischen Einrichtungen die Täter schützen und nicht die Kinder? Oder wollen wir etwas anderes? Und was sind wir bereit dafür zu tun?"
Ich denke, damit hat er genau das umrissen, auf das es ankommt: den sexuellen und körperlichen Missbrauch von Kindern ächten und juristisch verfolgen, unabhängig davon, wo der Missbrauch geschehen ist. | 7
| | | Zeitzeuge 26. Juli 2017 | | | Medien und Berichterstattung Odenwaldschule! Darüber hatte ich hier auf dem Forum bereits an anderer Stelle einen Exkurs verfasst:
Andreas Huckele, Missbrauchsopfer (ca. 400 mal in 3 Jahren!) an der Odenwaldschule hatte sich bereits 1999
an die Presse gewandt.
Als einzigste Zeitung war die Frankfurter Rundschau bereit, einen Artikel über die schrecklichen Vorkommnisse zu veröffentlichen.
Und dann geschah - fast 11 Jahre gar nichts, kein Medienaufschrei, gar nichts! Offenbar wollte man die "Reformpädagogik" nicht diskreditieren,
das war anscheinend wichtiger als die Aufklärung der Missbrauchsvorwürfe.
Erst 2010, die Taten waren nahezu alle verjährt, der Haupttäter todkrank, nahmen sich die Medien des Skandals an!
Siehe auch das Buch von Andreas Huckele:
Wie laut soll ich dennoch schreien? 2011.
Wenn das damals eine katholische Eliteschule betroffen hätte, jeder ehrliche Zeitgenosse kann sich vorstellen, wie dann unsere Medien reagiert hätten, die hätten garantiert nicht 11 Jahre gar nichts getan! | 14
| | | 26. Juli 2017 | | | @Laus Deo Meines Wissens nach ist die Odenwaldschule keine Einrichtung der Kirche. Der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy ist kein Priester Dito der bayerische SPD-Landtagsabgeordnete Linus Förster, gegen den ermittelt wird. Er wurde im Dezember 2016 festgenommen. Die Debatte bei den Grünen um eine Legalisierung der Pädophilie Anfang der 80-er Jahre wurde von dem Politikwissenschaftler Franz Walter aufgearbeitet und veröffentlicht. Darüber berichteten nationale und internationale Medien groß. Vor allem über die Verwicklungen von Daniel Cohn-Bendit. Hinsweisen möchte ich Sie auf den Artikel aus der ZEIT vom 13. September 2016: "Schulen können gefährliche Orte sein".Und auf: "Mütter glauben ihren Kindern nicht" aus der ZEIT vom 14.6.2017. Da geht es um den sexuellen Missbrauch in Vereinen. Am 21.3.2017 berichtete die Stuttgarter Zeitung über einen Leonberger Sportverein, in dem ein Trainer wegen sex. Missbrauch von 10 Kindern verhaftet worden ist. | 9
| | | Zeitzeuge 26. Juli 2017 | | | Bin mal gespannt, wann hier im Forum die ersten "Vorverurteilungsrichter/innen" auftauchen! | 10
| | | Laus Deo 26. Juli 2017 | | | Nicht falsch verstehen, jeder Missbrauch ist eine.. schwer Sünde und es müssen Konsequenzen folgen, ABER es ist komisch, dass immer nur gegen die Katholische Kirche ermittelt wird obwohl wissenschaftlich erwiesen es pädophile Menschen in allen Berufsgruppen, in allen Klassen gibt. Mir scheint das einfach wieder mal ein Angriff von Unten auf die Heilige Kirche zu sein. Denn wenn mal so ein Vorwurf besteht, ist es für den Beschuldigten doch Unschuld sehr schwer den Ruf wieder los zu werden. Heute am Hochfest der Heiligen Eltern der Gottesmutter Maria, bitte ich die Heilige Anna und den Heiligen Joachim für die Kirche für die Familien und für die Bekehrung zu beten. Amen | 17
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