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'Wir brauchen eine Praxis des religiös-existenziellen Helfens'

28. September 2017 in Interview, keine Lesermeinung
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Prof em. Heinrich Pompeÿ im FDK-Interview: Nicht wenigen Leitungen caritativer Dienste und Einrichtungen „fehlt es oft an einer ausgesprochenen Wertschätzung bzw. Sensibilität für die religiös-existentielle Grundlegung des caritativen Helfens“.


Freiburg (kath.net/Forum Deutscher Katholiken) Heinrich Pompeÿ, emeritierter Professor für Caritaswissenschaft und christliche Sozialarbeit der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wurde von der Zeitschrift „Der Fels“ vom „Forum Deutscher Katholiken“ zur kirchlichen Caritasarbeit interviewt.

Der Fels: Es gibt die Erfahrung, dass sich Einrichtungen der kirchlichen Caritas kaum von anderen Einrichtungen säkularer Träger unterscheiden.

Prof. Heinrich Pompeÿ: Jedes schwere Leid, so eine irreversible Behinderung, soziale Ausgrenzung als Migrant, Verlust eines geliebten Menschen, die Erfahrung, dass die Kräfte im Alter deutlich nachlassen etc., schlägt nicht nur äußere Wunden sozialer, physischer oder psychischer Art sondern verletzt stets auch innerlich und damit seelisch-existentiell, wie jeder Helfer weiß.

Solche Menschen können oft nicht mehr glauben, dass in ihnen und in ihrem Leben noch irgendetwas Gutes zu finden ist. Der verbliebene Lebensrest ist für sie nur grundschlecht. Sie fühlen sich „Gott-verlassen“, also verlassen von Gott, d. h. von allem Guten verlassen und ihr Glaube an den Beistand Gottes bricht zusammen. Somit können so Betroffene auch nicht mehr hoffen, dass ihnen die Zukunft gelingende Lebensmöglichkeiten schenken wird. Ihre Hoffnung hat kein Glaubensfundament mehr. Alle Lebenschancen und Lebensperspektiven sind für sie aus ihrer Sicht dahin. Ferner können schwer leidende Menschen sich und ihr Leben nicht mehr liebevoll annehmen. Am liebsten möchten sie ihr Leben wegwerfen, d. h. aus diesem Leben scheiden.

Aus diesem Grund ist es für so Verzweifelte Lebens-Not-wendig, dass Mitmenschen stellvertretend im Geist der Enzyklika „Deus caritas est“ den Dienst des Glaubens, Hoffens und Liebens für einen schwer Leidenden leisten und, wie Benedikt XVI. in diesem Zusammenhang sagt, dies mit Demut und Geduld tun (DCE 39). So geht es beim caritativen Dienst der heilenden und helfenden Nähe – insbesondere bei schwer Leidenden, z. B. bei einem irreversibel seelisch, sozial, materiell oder physisch angeschlagenen Menschen – konkret darum, den Glauben an das von Gott geschenkte Gutsein jeden Lebens (Gen 1,1-31) und damit den Glauben an das Gutsein dieses verzweifelten Menschen in das leid-volle, nicht mehr gelingen-wollende Leben eines solchen Menschen hineinzutragen. Für die helfenden Begleiter bedeutet das, stellvertretend an das tiefe Gutsein dieses leidenden Menschen zu glauben, da dieser – angesichts seines Leidens, seiner Lebenskatastrophe – nicht mehr an sich wie an sein Leben und damit an Gottes bleibende Präsenz in seinem Leben glauben kann. Insofern ist es entscheidend, dass der Helfer glaubwürdig ist, und bleibt. Ferner geht es in der christlichen Lebensdiakonie darum, gemeinsam mit dem Verzweifelten und seelisch Gebrochenen auf eine Lebensperspektive für ihn zu hoffen, die angefangen von kleinen, beglückenden Begegnungs- und Lebenserfahrungen der nächsten Stunden und des nächsten Tages bis zur Hoffnung auf die Erfüllung des irdischen Lebens bei Gott reicht. So geht es darum, nicht zu resignieren, sondern sich und den Leidenden Gott anzuvertrauen. Für die christliche Lebensdiakonie soll so der Satz des Petrus aus seinem Ersten Brief gelten (1. Petr 3,15): „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt, aber antwortet bescheiden und ehrfürchtig.“

Zudem trägt christliche Lebensdiakonie Liebe in nicht mehr liebenswerte Lebenslagen oder in lieblose Leidensexistenzen hinein: Caritative Lebensdiakonie nimmt den Leidenden mit Menschenfreundlichkeit an, auch wenn sich der Leidende selbst in dieser Situation nicht akzeptieren kann. Es gilt, den Ausgegrenzten und Leidenden trotz seines unliebsamen Lebensschicksals zu lieben, wie Christus den Leidenden besonders zugetan war. Es ist also notwendig und notwendend, dem Leidenden gegenüber liebenswert zu sein und zu bleiben.

Dies ist die Kernkraft, die spezifische Herzenskompetenz des von Benedikt XVI. herausgestellten „Dienstes der Liebe“ und zugleich die grundlegende Weise, den Glauben im helfenden Tun zu bezeugen, um die Menschen zu stärken und zu heilen. Denn stehen Menschen vor solchen unüberwindlichen, leidbeladenen Lebensgrenzen, dann sagen sie oft: „Wissen Sie, ich habe keine Kraft mehr, ich schaffe es nicht mehr …“. Ferner sagen sie: „Was soll das alles noch, es hat doch keinen Sinn mehr …“ Lebenskraft und Lebenssinnperspektiven brechen zusammen. Ihr Lebensurvertrauen ist tief angeschlagen. Ja, das Lebensurvertrauen kollabiert. Ein Lebensurvertrauens-Infarkt droht.


Das schließt eine gute Sach- und Fachhilfe nicht aus sondern ein, wie Benedikt XVI. hervorhebt. Glaube, Hoffnung und Liebe sind das Medikament zur Heilung des Lebensurvertrauens, d. h. der inneren Heilung. Bei schweren Leid-Erfahrungen können medizinische oder materiell soziale Hilfen nur nachhaltig wirken, wenn auch das Lebensurvertrauen geheilt wird. Dies schließt die barmherzige Versöhnung mit der eigenen Lebensgeschichte wie der vom Leid geprägten gegenwärtigen Situation ein. Aus dem Glauben, dass Christus als der unschuldig brutal Leidende im notleidenden Menschen präsent ist und der Mensch sich deshalb geborgen weiß, kann Kraft für das Tragen eines unveränderbaren Leidenskreuzes entstehen, wenn ein Mitchrist stellvertretend wie Simon von Cyrene das Kreuz treu und nahe mitträgt.

Das alles ist für nicht wenige Leitungen caritativer Dienste und Einrichtungen kein Thema. Es fehlt oft an einer ausgesprochenen Wertschätzung bzw. Sensibilität für die religiös-existentielle Grundlegung des caritativen Helfens. Entsprechende Kenntnisse werden seitens der Diözesanleitungen bei der Anstellung von Leitungskräften der Caritas auch nicht erwartet und gefordert. Ökonomische und organisatorische Kompetenzen besitzen bei der heutigen Einstellungspraxis Vorrang.

Der Fels: Zuweilen wird auch der Ruf laut, die Kirche solle sich aus der institutionellen Caritas (etwa kirchliche Krankenhäuser und Seniorenheime) zurückziehen und dieses Feld anderen Institutionen überlassen, weil ein religiöser Geist in diesen Einrichtungen nicht mehr gewährleistet ist. Wie schätzen Sie diese Forderung ein?

Prof. Heinrich Pompeÿ: Das hat Papst Benedikt XVI. in seiner prophetischen Freiburger Rede sehr klar angesprochen und auf die gefährliche Gleichförmigkeit der deutschen Caritas mit der Welt hingewiesen und zwar auf eine Gleichförmigkeit, die den Sendungsauftrag der Kirche und damit den Dienst zum ganzheitlichen Wohl der leidenden Menschen verstellt.
Es geht ihm nicht um die Abschaffung, sondern um die christliche Profilierung der caritativen Diakonie. Schaut man sich die meisten Dienste und Einrichtungen der Caritas der Kirche in städtischen Regionen an, so sind sie der Welt sehr gleichförmig geworden. Denn es ist kaum möglich, über 550000 Angestellte für eine spezifisch christlich geprägte Caritas in Deutschland zu gewinnen, die eine „tiefe Beziehung zu Gott“ kultiviert haben und so zu einer ganzheitlichen Zuwendung fähig sind.

Da eine ausdrücklich bewusst religiös geprägte Mitarbeiterschaft auf einen kleinen Rest zusammengeschrumpft ist, ereignet sich profilbestimmend eine spezifisch existentielle Hilfe aus dem Glauben in diesen Einrichtungen nicht mehr. Zudem ist von Repräsentanten der Caritas wie Vertretern der Praktischen Theologie seit Jahren zu hören, dass es kein spezifisch christliches „Mehr“ in der sozialen wie medizinischen Hilfepraxis der Kirche gibt. Bereits seit den 90er Jahren wird von den meisten Praktischen Theologen die These vertreten, dass ein fachlich qualifiziertes Hilfeverhalten hinreichender Ausdruck des christlichen Glaubens sei. Angesichts dieser Sicht lässt sich fragen, ob es für diese Hilfepraxis einer eigenen kirchlichen Trägerschaft bedarf, zumal Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt, paritätische Wohlfahrtsverbände bzw. private Träger etc. diese Dienste fachlich ebenso gut erbringen. Evtl. kann die kirchliche Trägerschaft von Krankenhäusern vertretbar sein, so lange die Kirche in diesen Einrichtungen Abtreibung, Sterbehilfe etc. untersagen darf, d. h. solange der europäische Gesetzgeber kirchlich ausgerichtete Einrichtungen erlaubt. Vereinfacht gesagt, ohne die Praxis des religiös-existentiellen Helfens besteht seitens der Kirche der einzige Grund ihres Engagements darin, soziale wie medizinische Dienste und Einrichtungen zu unterhalten, um gesellschaftspolitisch ein wichtiger Mitspieler des Staates zu sein. Dank der von den Kirchen erbrachten neutralen Dienstleistungen im Gesundheitsbereich und im sozialen Dienstleistungssektor und der damit verbundenen organisatorischen Entlastung des Staates bleibt das soziale Engagement der Kirche seitens des Staates zurzeit wohlwollend unangetastet. Beide Kirchen beschäftigen über eine Million Mitarbeiter.

Der Fels: Welchen Wert hat die ehrenamtliche Caritas in der Pfarrei heute, wie schätzen Sie ihre Zukunft ein?

Prof. Heinrich Pompeÿ: Ein Sprichwort sagt: Geteiltes Leid ist halbes Leid. In einer singularisierten Welt sowie angesichts der zunehmenden Auflösung der Großfamilienverbände, fühlen sich viele Menschen heute allein gelassen mit ihrem Leid. So sind Kurzaufenthalte in Krankenhäusern heute gängige Praxis. Da geschieht es, dass nach drei Tagen in einer Klinik sich z. B. die alleinerziehende kranke Mutter oder der allein lebende ältere Mensch plötzlich wieder in ihrer/seiner Wohnung vorfindet. Vielleicht kommt dreimal täglich die Helferin der Sozialstation für die medizinische Betreuung vorbei. Doch wie sollen die anderen täglichen Lebenserfordernissen bewältigt werden (Sorge für Kinder, Einkäufe, Reinigungen der Räume, administrative Dienste etc.). Wer ist bei ihnen, wenn Leid und Not sie seelisch existentiell erfasst sowie Ohnmacht und Verzweiflung sie überwältigt?

Der Fels: Welche Möglichkeiten sehen Sie, Menschen für eine solche Arbeit zu motivieren?

Prof. Heinrich Pompeÿ: Gott hat allen Menschen den natürlichen Hilfe-Impuls ins Herz gelegt, leidenden Mitmenschen zur Seite zu stehen. Doch wegen unserer Schwachheit, d. h. wegen egoistischer oder abweisender Haltungen (z. B. einen Notleidenden wegen seiner Hautfarbe, weil er verdreckt bzw. blutig ist, weil er als unsympathisch empfunden wird etc. abzulehnen ) hat Gott uns in seinem Sohn ein Beispiel gegeben, der gesagt hat, selbst die Feinde zu lieben und diesen zu helfen. Er will den natürlichen Impuls des Helfens verstärken. Und er kam ja auch selbst in der Armut eines Viehstalles zur Welt (Bethlehem), musste fliehen (Ägypten), erlitt die radikale psycho-soziale Verlassenheit und Verzweifelung (Gethsemani) und ertrug die Folterung und die physische brutale Ermordung am Kreuz (Golgatha). So begegnet der helfende Mensch in jedem Leidenden Christus persönlich, wie der Herr es auch selbst in der Endgerichtsrede hervorgehoben hat. Durch das Vorbild Christi und seine radikalen Identifizierung mit allen Leidenden werden die natürlichen Impulse des Helfens verstärkt. Da in den meisten Ländern der Welt die sozialen bzw. medizinischen Fachdienste in den Händen staatlicher Einrichtungen liegen, bieten Christen dieser Länder in ihren Pfarreien stattdessen für Leid- und Notgeplagte durch pfarrliche oder bruderschaftliche Gruppen menschliche Nähe und Treue an, sei es durch spezialisierte Fremd- oder Selbsthilfegruppen oder durch die Einladung zur schlichten Mitwirkung in Elternkreisen, im Kirchenchor, in einer Sport- oder Hobbygruppe der Gemeinde etc. Diese Hilfekultur ist z. B. im Nachbarland Frankreich die normale Praxis kirchlicher Caritas. Alle fachlichen Dienste werden dort staatlich oder durch private Dienstleister angeboten. Verstärkend sei hervorgehoben: Eine Gemeinde bzw. die Kirche insgesamt kann die Botschaft der Liebe Gottes zu den Menschen, insbesondere zu den Leidenden, nur erfahrbar verkünden, wenn sie die Liebe personal, also von Mensch zu Mensch wie auch als Gemeinschaft erfahrbar macht. Im dreifaltigen Gott bilden das Person-sein wie das Gemeinschaftsein eine Einheit. Es muss die personale caritative Zuwendung wie ebenso eine gemeinschaftliche Caritaserfahrung gegeben sein. Die gemeinschaftliche Caritas, im Sinne einer caritativen Beheimatung Leidbeladener, kann vor allem die Gemeinde mit Ihren Gruppen schenken.

Zur Motivierung sei noch gesagt: Wenn heute in den oft fragmentarischen und Stress geplagten Familien kaum caritative Gemeinschaftserfahrung erlebbar ist und auch kaum entsprechende Motivationen wachsen können, müssen pfarrliche Gruppen grundlegende Orte sein, um für die spirituell-caritative Solidarität zu sensibilisieren.

Der Fels: Sie haben als Professor der Caritaswissenschaft weltweite Kontakte. Ist das Problem des fehlenden religiösen Bezugs in der karitativen Arbeit ein speziell deutsches Problem, bzw. im deutschen Sprachraum?

Prof. Heinrich Pompeÿ: Es gibt kein Land der katholischen Universalkirche, in dem fachlich so hoch qualifizierte und so umfangreich verbreitete medizinische, psychologische, sozial-materielle Dienstleistungen angeboten werden, wie durch die Katholische Kirche in Deutschland. Sie ist der größte Dienstleistungsanbieter in Deutschland und hat über 550 000 Personen gegen Bezahlung sozial bzw. pflegerisch engagiert und sie expandiert personell weiter. Angesichts dieser Größenordnung ist es nachvollziehbar, dass die Kirche gar nicht so viele im Glauben praktisch verankerte und zu religiös-existentieller Hilfe fähige Christen für ihre fachliche person-bezogenen medizinisch-sozialen Hilfen finden kann.
Vermutlich weil Papst Benedikt XVI. diese Gefahr auch für die Caritative Diakonie der Weltkirche sah, erließ er zum Abschluss seines Pontifikats (2012) ein sog. Motu proprio für die rechtsverbindliche Verankerung der caritativen Diakonie der Weltkirche, der Bistümer und der Gemeinden. Er hebt dazu hervor: „Der Dienst der Liebe ist ein konstitutives Element der kirchlichen Sendung und unverzichtbarer Ausdruck ihres eigenen Wesens …, alle Gläubigen haben … die Pflicht ,… nicht nur materielle Hilfe zu bieten, sondern auch seelische Stärkung und Heilung.“ Ferner: „Gleichwohl ist es wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass ‚die praktische Aktion zu wenig bleibt, wenn in ihr nicht die Liebe zum Menschen selbst spürbar wird, die sich von der Begegnung mit Christus nährt.‘ (DCE, 34) Neben der organisierten materiellen Hilfe … ist das entscheidend Christliche am Dienst der Liebe die ‚seelische Stärkung und Heilung‘. Das bedeutet konkret: das materielle Helfen bedarf der spirituellen, existentiellen Ergänzung; denn Spiritualität verknüpft den Glaubensvollzug mit dem Lebensvollzug, d. h. verbindet existentiell Leib und Seele des einen und ganzen Menschen.“

Die Gefahr besteht, dass die religiöse Entkernung und Verflachung der sozialen wie gesundheitlichen Dienstleistungen auch weltkirchlich zunimmt. So beschränkt sich das neue Vatikanische Super-Magisterium zum ganzheitlichen Wohl des Menschen im Blick auf seine Dienste nur auf sozialethische Prinzipien. Diese spielen zwar unbestritten sozial- und gesundheitspolitisch sowie für Katastrophenhilfen und den Aufbau von Caritasdiensten- und einrichtungen eine grundlegende Rolle Die Individualethik, also die Verantwortung der einzelnen Person, und schon gar die existentielle bzw. spirituelle Dimension des Heilens und Helfens werden allerdings nicht ausdrücklich als Praxis bestimmend herausgestellt, und damit wird eine seit Johannes Paul II. von den Päpsten immer wieder angemahnte Dimension ausgeklammert. Diese einseitige Betonung der Christlichen Soziallehre als bestimmende Handlungstheorie des neuen Magisteriums könnte bewirken, dass ausschließlich die horizontale Hilfe, insbesondere das rein politisch-soziale Engagement auch in der Weltkirche favorisiert wird, während der religiös-existentielle Aspekt deutlich zu kurz kommt. Allerdings sei auch darauf hingewiesen, dass Papst Franziskus zumindest gleichgewichtig in seinen Ansprachen immer wieder die personale barmherzige Zuwendung zu den einzelnen Leidenden hervorhebt.

Der Fels: Was können wir von anderen Ländern lernen?

Prof. Heinrich Pompeÿ: Insbesondere die pfarrgemeindlich entfremdete Caritas der Kirche im Lebensraum der Gemeinde verstärkt wiederzubeleben. Es gilt die fachlich hoch qualifizierte, professionell gigantische Caritas in Deutschland viel stärker durch entsprechende caritative Beheimatungsmöglichkeiten in den gemeindlichen Lebensräumen zu ergänzen. In keinem Land der Universalkirche sind die Proportionen von caritativen Fachdiensten und karitativen Gemeindegruppen so ungleich wie in Deutschland.


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