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Der Papstbrief zum Missbrauchsskandal – ein gutgemeinter Anfang

20. August 2018 in Kommentar, 42 Lesermeinungen
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Das Wort „Bischof“ kommt im Papstbrief nicht vor, das Wort „Kardinal“ nur am Rande - Bischöfe und Kardinäle werden de facto weiterhin nicht suspendiert, auch wenn sie unter begründeten Verdacht kommen. kath.net-Kommentar von Petra Lorleberg


Stuttgart-Vatikan (kath.net/pl) Das Wort „Bischof“ kommt im „Schreiben von Papst Franziskus an das Volk Gottes“ zum Thema innerkirchlicher Missbrauch vom 20.8.2018 nicht vor. Das Wort „Kardinal“ kommt zweimal vor (einmal wird „Kardinal Ratzinger“ mit der Karfreitagsmeditation 2005 erwähnt, ein weiteres Mal wird in einer Fußnote ein Schreiben an einen Kardinal als Quelle genannt). Das Wort „Priester“ kommt viermal vor. Das zentrale Wort zur Beschreibung von Tätern und von stärker Tatverdächtigen ist „Kleriker“.

Eine suboptimale Terminologie, denn es handelt sich nicht zuletzt um einen Bischofs- und Kardinalsskandal. In Chile sind bisher fünf Ortsbischöfe wegen des kirchlichen Missbrauchsskandals zurückgetreten, weitere Rücktritte scheinen nicht unwahrscheinlich. Gegen zwei chilenische Kardinäle laufen starke polizeiliche Ermittlungen. Die Büros der chilenischen Bischofskonferenz wurden in einer Razzia durchsucht. Im US-Bundesstaat Pennsylvania stehen in sechs von acht Diözesen rund 300 Kleriker und Ordensleute namentlich unter Verdacht, außerdem sind klare Vertuschungsstrukturen zu erkennen. Kardinal Theodore Kardinal McCarrick, emeritierter Erzbischof von Washington D.C., wurde vom Vatikan Mitte Juni 2018 gemaßregelt und darf sein Amt nicht länger öffentlich ausüben. Gegen ihn liegen Behauptungen vor, dass er in größerem Umfang Seminaristen in sein Bett geholt habe und ihnen dann leichteren Zugang zu kirchlichen Karrieremöglichkeiten verschafft habe. Ein Aufbau eines entsprechenden Netzwerkes durch Opfer, die dann Nutznießer wurden, ist nicht völlig auszuschließen.


Auch bezüglich der Missbrauchsopfer ist die Terminologie suboptimal. Schon der zweite Satz des Papstschreibens greift zu kurz, da hier nur Missbrauch an „Minderjährigen“ beschrieben wird: „das Leiden …, das viele Minderjährige wegen sexuellem wie Macht- und Gewissensmissbrauch seitens einer beträchtlichen Zahl von Klerikern und Ordensleuten erfahren haben“. Wir wissen aber von vielen Angriffen auf die Keuschheit von Priesteramtskandidaten in den Priesterseminaren – hier handelt es sich keineswegs um „Minderjährige“. Auch wird nicht nach heterosexuellen und homosexuellen Missbrauchstaten unterschieden, im Gegenteil wird dieses Thema komplett vermieden.

Der allererste Fokus unserer Kirche muss natürlich auf den Missbrauchsopfern und ihrem Leiden liegen. Sie haben schwerste Schäden davongetragen, viele von ihnen bleiben ein Leben lang von ihren Missbrauchserfahrungen gezeichnet und entstellt, manche haben infolge der Vorgänge sogar ihr Leben verloren.

Der zweite Fokus muss aber auf der Entfernung aller Missbrauchstäter sowie Missbrauchs- und Vertuschungsstrukturen aus unserer Kirche liegen. Wenn ein Kleriker unter den begründeten Verdacht gerät, Missbrauch begangen oder vertuscht zu haben, muss er von seinem Dienst völlig suspendiert werden, solange, bis seine Schuld oder Unschuld auch rechtsstaatlich geklärt ist. Das gilt auch für Bischöfe und Kardinäle. Dass dem allerdings nicht so ist, mag der Fall von Kardinal Ricardo Ezzati Andrello, Erzbischof von Santiago de Chile, belegen. Trotz starker staatlicher Ermittlungen ist er uneingeschränkt als Erzbischof und Kardinal im Amt. Weder ist er bisher suspendiert noch hat er für sein Erzbistum einen Koadjutor an die Seite gestellt bekommen. Weitere Namen von Kardinälen könnte man hier nennen, deren Suspendierung überfällig wäre. Die katholische Kirche ist hierarchisch strukturiert, es ist Aufgabe der Leitung, Suspendierung, Maßregelung und Amtsenthebungen durchzuführen. Sprich: das genau ist Aufgabe des Papstes und der Vatikanbehörden. Bisher geschah hier deutlich zu wenig. Und wenn überhaupt etwas geschah, dann musste vorher ein unglaublich starker Aufschrei durch die Medien gehen.

Angesichts der skandalösen Vergehen katholischer Geistlicher ruft Papst Franziskus zu Fasten, Buße und Gebet auf, tatsächlich ein altbewährtes spirituelles Heilmittel der Kirche. Doch mag sich der eine oder die andere fragen: Wer genau wird fasten, büßen, beten? Jene Geistlichen, die ins Kreuzfeuer von Missbrauchs- und Vertuschungsvorwürfen geraten sind? Werden wir echt zerknirschte, womöglich öffentliche Buße von ihnen erleben, werden wir am Bildmaterial sehen, dass sie tatsächlich auch körperlich fasten? Oder werden manche der Täter weiterhin wie Maden im Speck in ihren kirchlichen Privilegien leben und die kleinen Gläubigen werden für sie fasten und büßen? Wäre dies aber nicht genau jener „Klerikalismus“, den Papst Franziskus in seinem Schreiben eigentlich anprangert?

Wir hatten in den letzten Jahrzehnten in unserer Kirche einen Graben zwischen konservativen und progressiven Katholiken, unter dem gläubige Katholiken beiderseits dieses Grabens sehr gelitten haben, wie mir Freunde und Vertraute aus beiden Lagern immer wieder erzählt haben. Wir müssen in der Kirche nun aufpassen, dass wir nicht einen noch weitaus schmerzhafteren und gefährlicheren Graben eröffnen: jenen zwischen den Klerikern und den Laienchristen. Denn derzeit sind Laienkatholiken aus beiden kirchlichen Lagern in großer Gefahr, das grundsätzliche Vertrauen in die kirchliche Leitung zu verlieren. Was aber DIES für unsere Kirche bedeuten würde, möge sich jeder selbst beantworten.

Für das Papstschreiben insgesamt möchte ich positiv sagen: Es ist immerhin ein guter Anfang, Heiliger Vater. Nun müssen Taten folgen, unbedingt auch von Ihnen! Denn wir sind bekanntermaßen keine demokratisch organisierte Gemeinschaft, sondern hierarchisch organisiert – das Gesetz des Handelns liegt also beim Vatikan. Bitte suspendieren Sie schnell, wo Kardinäle und Bischöfe unter ernstzunehmenden Missbrauchs- oder Vertuschungsverdacht geraten sind. Zuallererst zugunsten der Opfer – aber Sie haben Verantwortung auch gegenüber uns Laienchristen, denen sonst das Vertrauen in die kirchliche Hierarchie verloren geht.

Der Autorin auf Twitter folgen!

Archivfoto Papst Franziskus



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Lesermeinungen

 Kostadinov 23. August 2018 

egal ob Nickname oder richtiger

PF ist in der Hauptverantwortung jetzt und liefert nur Soziologengewäsch.

"Jeder ist schuld" mea non-culpa von Papst Franziskus... schrieb am Montag einen mit Einheitsbrei (Pablum) gefüllten Brief, in dem er allen die kollektive Verantwortung für die Verbrechen und die Vertuschungen zuwies.

https://www.washingtonpost.com/opinions/the-con-man-in-the-cardinals-cap/2018/08/22/f7e60518-a57e-11e8-97ce-cc9042272f07_story.html?noredirect=on&utm_term=.ecac031bf7d3


3
 
 Hadrianus Antonius 23. August 2018 
 

An Frau Lorleberg Betr. Rebus

Sehr geehrte Frau Lorleberg,
Haben Sie schon den Rebus gelöst?
Kein Witz- nur eine höfliche Nachfrage.


1
 
 Hadrianus Antonius 22. August 2018 
 

Aufheulen

Die Aussagen von Hans Josef sind typisch für die Herrscherkaste in einer Diktatur, wo die Schwächen und Fehler der Regierenden Unmut und Widerstand bei den Unterdrückten auslösen.
Typisch für den Peronismus wird hier die Botschaft mit dem Überbringer der Botschaft verwechselt.
Und in dem jetzigen Schlamassel vom "Heiligen Vater" zu sprechen, st doch reine Hohn:
die Verunglimpfung der Opfer von Barrios im Flugzeug auf der Rückreise Chile war abscheulich, die Verleugnung von Benachrichtigung durch die Opfer eine eklatante Lüge, die Fotomontage mit dem Brief v. Papst Benedikt XVI um Franziskus'dünne Bändchen anzupreisen ein würdeloses Getrickse.
Hans Josefs Klagen erinnern mich an den damaligen Minister Guttenberg während seines Auffliegens (auf Youtube noch mit Geheule).
Pasquinati haben übrigens nie einen richtigen Absendernamen (siehe auch INFO ;-) )


5
 
  22. August 2018 
 

SpatzIn Der Hand 2.

Finden Sie es richtig, das man hier anonym schreiben kann in Bezug auf andere die hier in den Artikeln namentlich genannt werden, bei denen man weiß um wen es sich handelt ? Finden Sie es richtig, das man hier z. B den Heiligen Vater anonym beleidigen kann? Finden Sie es richtig das man hier überhaupt anonym quasi alles schreiben kann? Warum verlangt man nicht von den Kommentatoren, das diese sich zu erkennen geben? Warum ist man hier zu feige sich zu seinem Tauf-und Familiennamen zu bekennen? Ist es Ihrer Meinung nach angebracht als Christ sich somit selbst zu verleugnen aber gleichzeitig über andere herzuziehen, anonym zu kritisieren, zu beleidigen und sSonstiges? Und das alles unter dem Deckmantel der Anonymität? Mein Name ist weder SpatzInDerHand noch TaubeAufDemDach noch brauche ich mich hinter dem Namen eines Heiligen zu verstecken. Mein Name ist Hans Josef Stein. Es sollte jeder hier auf kath.net verpflichtet werden unter seinem wahren Namen zu posten, oder er sollte schweigen.


1
 
  22. August 2018 
 

@ Spatz in der Hand . 1.

Vielleicht tuen Sie ja etwas gegen den Missbrauch. Solche Behauptungen von Nickanonymen kann man nicht überprüfen. Vom Heiligen Vater bin ich überzeugt das er etwas tut.Sie haben hier auf kath.net die Anonymität gewählt, wie viele andere Kommentatoren hier auch . Warum wählt man die Anonymität wohl? Das was ich jetzt schreibe ist nicht gegen Sie persönlich gerichtet, sondern soll hier auf kath.net etwas eventuell bewegen! Anonymität wählt man meiner Überzeugung nach, wenn man zu feige ist mit seinem richtigen Namen hier zu posten. Anonymität wählt man , wenn man andere beleidigen, und verletzen will, ohne die Angst haben zu müssen, dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Anonymität wählt man, wenn man hinterhältiges plant. Anonymität wählt man um sein eigenes Süppchen kochen zu wollen und um andere anonym beeinflussen zu wollen unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit. Anonymität wählt man aus Angst. Anonymität wählt man, wenn man unter Verfolgungswahn leidet und und und und und


0
 
 Hadrianus Antonius 22. August 2018 
 

@Hans Josef zu @SpatzIn Der Hand und @Marianus

Bester @Hans Josef,
ich darf Ihnen versichern daß Paternosterknechtenbrigade schon unterwegs ist und für die Hl.Kath.Kirche und ihre Lehre à outrance (Gen. Galliéni vor Paris 1914) kämpfen wird.
Warum scheigt eigentlich der übergroße Teil des modernistischen Klerus und der Hierarchie bei dieser Auseinandersetzung?
(Sind die möglicherweise besser informiert als hier bei kath.net?)


6
 
 Bernhard Joseph 22. August 2018 
 

@Hans Josef

"Kritik kann auch zerstörerisch sein"

Durchaus richtig, nur kann Schweigen zu Missständen ebenfalls zerstörerisch sein.

Es kommt also auf den konkreten Kontext an, ob eine Kritik berechtigt ist oder nicht.

Im vorliegenden Fall reden wir über sexuellen Missbrauch, ein schweres Verbrechen, bei dem jede Art von Toleranz gegenüber den Tätern unangebracht, ja verwerflich ist. Wir reden in diesem Zusammenhang auch über eine real existierende Homo-Lobby, die Täter offensichtlich systematisch deckt. Jeder macht sich mitschuldig, der da wegschaut.

Ich sehe bei denen, die Sie hier angreifen, nichts Ehrenrühriges in der Kritik am Papst. Solange der Papst nicht eindeutig und klar diese die Kirche systematisch zerstörenden Seilschaften (Homo-Lobby) aus der Kirche eliminiert, muss(!) man den Papst für sein mangelhaftes Eingreifen kritisieren, denn sonst macht man sich mitschuldig auch an weiteren Opfern.

Ihre falsch verstandene Loyalität zum Papst stärkt gerade nicht das Ansehen unserer Kirche.


11
 
 SpatzInDerHand 22. August 2018 

@Hans Josef: Ihre Argumente gegen meine Positionen sind derart dünn,

dass man deutlich sieht: Ihnen gehen die Argumente schlichtwegs aus. Und was ich tue, um unserer Kirche in diesem riesigen Missbrauchsskandal zu helfen, das können Sie nicht wissen, da ich hier unter Nick poste und die Anonymität auch weiter bewahren werde. Seien Sie aber versichtert: an dem Platz, an dem ich stehe, tue ich soviel ich kann.


8
 
 Hadrianus Antonius 21. August 2018 
 

@Hans Josef Alea iacta est

Frau Petra Lorleberg hat vollkommen recht:
es ist die Pflicht jedes anständigen Christen um einen irrenden Geistlichen zu belehren; und wohl imbesonderen hier, wo Ihr "Heiliger Vater" von der Lehre der Hl. Katholischen Kirche noch weniger versteht als ein unmündiger Schuljunge.
Sie sind wie immer vorlaut und schlecht informiert.
Alea iacta est.


7
 
  21. August 2018 
 

Werter Marianus

Warum fahren Sie nicht unverzüglich nach Rom und bieten dem Heiligen Vater dort Ihre Mithilfe an? Hier werden Sie wohl nichts erreichen.


0
 
  21. August 2018 
 

@ benedetto 5

Nein ich stimme diesen nicht zu! Weil Sie sich anmaßt den Heiligen Vater wie einen unmündigen Schuljungen zu belehren und sich scheinbar nicht bewußt ist, mit wem Sie es zu tun hat. Auch ist der Heilige Vater bestimmt nicht auf ihr Wohlwollen angewiesen, was er wann, wo und wie schreibt. Sie könnte einfach mal schweigen und ins Gebet gehen.


0
 
  21. August 2018 
 

@ SpatzIn Der Hand

Warum fahren Sie nicht nach Rom und teilen das dem Heiligen Vater selbst mit? Vielleicht mit Unterstützern hier aus dem erlauchten Publikum? Das Sie ja scheinbar wissen, wie es gemacht werden soll, würde ich dem Heiligen Vater zumindest meine Dienste anbieten. So machen Sie sich doch dann, der unterlassenen Hilfeleistung wohl schuldig?Oder fahren Sie doch gleich nach Amerika mit Ihren Unterstützern und managen alles vor Ort!


0
 
 Hadrianus Antonius 21. August 2018 
 

An Petra Lorleberg: Rebus

Julio Cesar hat das Falsche getan und zu lange durchgehalten.
Onkel Mario hat sehr viel geschrieben und will jetzt schweigen.
Juan Pablo hat sehr viel gesehen.
Die "Gute-Lüfte-Zeitung" ist sehr interessant.
Der Flachs wurde gebunden.
Vier dicke Bücher schmecken nicht an Vermeer.
Bonne chance


4
 
  21. August 2018 
 

@ freya

Wenn Sie danach gefragt werden wollen?Tatsache ist für mich, das man denjenigen in die Hand spielt, die sowieso nichts mit der Einheit der Kirche am Hut haben, wie bisher der von Ihnen erwähnten Piusbruderschaft, Sekten und ähnlichen Gemeinschaften. Es scheint sich mittlerweile eine selbsternannte " Ich weiß alles besser wie der Heilige Vater" Kaste katholischerseits gebildet zu haben, die einfach alles besser weiß und sich auf Kosten des Heiligen Vaters profilieren will und natürlich auch ihre Anhänger hier sucht. Ich denke das es schon vorgekommen ist, das Kritik am Heiligen Vater geübt wurde, bevor er sich geäußert hat. Das sind dann die Superegos für mich, die dann vor lauter Selbstbeweihräucherung den lauten Knall nicht mehr gehört haben, den sie nach Durchbrechen der Schallmauer selbst ausgelöst haben. Das sind diejenigen für mich, die durch ihre Kritik dazu beitragen, das sich andere vom katholischen Glauben abwenden, nicht dazu kommen wollen. Kritik kann auch zerstörerisch sein


0
 
 Hadrianus Antonius 21. August 2018 
 

Nicht "Anfang" und nicht "gutgemeint" (2)

2. Es ist auch nicht "gutgemeint":
die sprachliche Verwaschenheit und Undeutlichkeit dieses Dokuments ("cfr. "suboptimal") und die Ablenkung weg von den Tätern und ihren Netzen ist abstoßend.
Hier findet ein Ablenkungsmanöver statt.
Wie in der Schlacht v. Midway (04.06.1942) Vizeadmiral Nagumo seinen Jagdfliegerschirm niedriger zog gg. die US-Torpedobomber, wird hier ein neblige Entlastungsversuch gestartet um von dem totalen Verrat an U.H. Jesus Christus an der Spitze abzulenken.
Typisch für die in solchen Schandtaten verstrickten Modernisten wird viel zu viel geschwätzt und geschrieben, womit dann am Ende ihr eigenes Verdikt geschrieben wird.


5
 
 Hadrianus Antonius 21. August 2018 
 

Nicht "Anfang" und nicht "gutgemeint" (1)

Sehr geehrte Frau Lorleberg,
In Ihrem lesenswerten Artikel möchte ich den Titel kritisieren:
Weder ist es ein "Anfang" und "gutgemeint" ist es auch nicht.
1. Die gewaltige Pest des organisierten und institutionalisierten Mißbrauchs ist mindestens 50 Jahre, schon nachweisbar in progressiven Milieus um das 2.Vat.Konzil herum und allgemein bekannt seit den frühen '90er Jahren (cfr. @Liberaler hier auf kath.net 21.08.2018).
Die Bekämpfung lauft im Vatikan von besonders Treuen schon seit 1997 (Card.Ratzinger, Sekr. Clemens)
PFranziskus hat von seinem Erscheinen auf der Loggia geblundert, sabotiert (Rauswurf der Assistenten v. Kard. G. Müller) und gegenteilig agiert (Fall Don Mercedes, Barros usw.) wo es nur ging.
Sein Kommentar zu Mario Batt. Ricca (domus Sta. Marta), mit einem "sehr jungen Mann in dem Aufzug der Nuntiatur in Montevideo): "Who am I to judge?".
Diabolische Relativierung in purster Form.


7
 
 Michmas 21. August 2018 
 

Der Gärtnr

Musste übrigens auch über ihre Empfindungen Lächeln.Sie haben es verstanden.


2
 
 Labrador 21. August 2018 
 

Aus dem Report der Grand Jury

Die Schwester eines Opfers, der Bub wurde in den 60-igern von einem Priester missbraucht bezeugte 1994 folgendes Ereignis Nachdem dem der Vater vom Missbrauch seines Sohns erfuhr: My father "went to the rectory with a shotgun and told Father Paone that he better leave town."

So eine deutliche Antwort würde ich mir vom Papst erwarten! Schon klar, dass er das nicht mit einer shotgun tun kann, aber er könnte ebenso ausdrucksstark, kurz und klar antworten.

PS.: Schon klar, das der Vater aus heutiger Sicht noch verantwortlicher hätte handeln können, wenn der Paone angezeigt hätte ...
Mir geht es aber darum, mit einem Bespiel zu zeigen, wie entschlossenes Handeln aussieht, das eine nicht zu missverstehende Botschaft trägt.


9
 
 Federico R. 21. August 2018 
 

Die Eigenaussage von p.Franziskus ...

... als „der Papst vom Ende der Welt“ (Ende der Zeiten?) kann man auch unter dem Aspekt bestimmter Stellen aus der Geheimen Offenbarung sowie der Gerichtsreden des Herrn verstehen. Die Zeichen der Zeit recht zu deuten und nicht zur Rechtfertigung etwa irgendwelcher sexueller Freizügigkeiten oder gar Revolutionen wäre christlich-katholisch in bestem Sinn. Auch die Visionen der sel. Anna Katharina Emmerick können ernstzunehmende Hinweise auf die derzeitige Situation in der Kirche sein: Sie sah zwei Kirchen – eine dunkle, eine wahre -, zwei Päpste, drohende Protestantisierung der katholischen Kirche... Nicht von der Hand zu weisen und nicht der Offenbarung unseres Herrn widerspechend. - Darum: Gebet, Versöhnung mit Gott, Buße, Lobpreis (Empfehlung von Mituserin @Einsiedlerin an anderer Stelle). Aber: das letzte Wort spricht natürlich der Herr selbst.


5
 
 wedlerg 21. August 2018 
 

Der Papst schützt seine Umgebung

Der Kommentar trifft alles, was ich zum Thema denke exakt.

Ich würde es noch deutlicher sagen: Der Papst bleibt bei einer vagen Ebene stehen. Nicht dass alles falsch ist, was er sagt. es fehlt nur das, was wirklich die Ursache ist: sexuelle Ausschweifungen und Homosexuelle Praktiken haben in der Kirche nichts verloren, schon gar nicht in Seminaren.

Der Papst kokettiert mit Leuten, die Homonetzwerke schützen oder verharmlosen, er schützt bereits mehrfach homosexuelle Missbrauchstäter und verschleiert Fakten. Warum wohl wurde über die Homoorgien im Vatikan letztes Jahr nicht berichtet und warum hat Vatikannews maßgeblich diesen Fall vertuscht? Weil der Täter, ein Prälat, ein Protege von Kardinal Francesco Coccopalmerio war - eben jener Coccopalmerio der Amoris Laetitia verteidigte und dem Papst in allen wesentlichen Fragen auf die Schulter klopfte.

Lieber nimmt Franziksus alle in Sippenhaft, um die zu schützen, die ihm nahestehen: Maradiaga, Barros, Daneels, Don Merzedes, etc.


16
 
 SpatzInDerHand 21. August 2018 

"Gutgemeinter Anfang"... "gutgemeint" ist das Gegenteil von "gut"... :(


15
 
 padre14.9. 21. August 2018 

Das Thema Homosexualität in der Kirche

wird total ausgeblendet. So wird das nichts. Papst Franz zaudert, er muß stark sein. Hl. Franziscus „Francesco, geh und baue meine Kirche wieder auf, weil sie zerfällt"


19
 
 Bernhard Joseph 21. August 2018 
 

Ein guter, weil treffender Kommentar von Frau Lorleberg

In ihrem Kommentar arbeitet Frau Lorleberg genau die Punkte heraus, die man am Papstbrief kritisch hinterfragen muss, will man der Schwere des Missbrauchs in der Kirche und der damit zusammenhängenden nötigen Aufklärung gerecht werden.

In der Tat fällt am Papstbrief eine gewisse Vagheit auf, was die Benennung von Verantwortlichen in der Kirchenhierachie und vor allem der Täterstruktur anbetrifft.

Offenbar scheut der Papst immer noch davor zurück, den Zusammenhang von homosexuellen Neigungen und Missbrauch in der Kirche deutlich anzusprechen. Dies mag daran liegen, dass gerade die Bischöfe und Kardinäle, die seinem allgemeinen Kurs in der Kirche nahe stehen bzw. diesen vertreten, selbst eine höchst unrühmliche Rolle in der Aufarbeitung des Missbrauchs in der Kirche gespielt haben und immer noch spielen.

Papst Franziskus läuft - und das ist das Absurde - selbst Gefahr, einem Klerikalismus zu verfallen, der die Verantwortlichen für Vertuschung vor Konsequenzen zu bewahren sucht.


17
 
 Kostadinov 21. August 2018 

Der Brief laviert sich um das eigentliche Thema rum...

...und das ist das Ausmisten der Hierarchien. Rod Dreher bezeichnet den Fokus auf die Opfer sogar als PR-Stunt, weil es die Täter aus dem Fokus nimmt.
https://www.theamericanconservative.com/dreher/pope-francis-failed-letter-abuse/

Kardinal Maradiaga wird in Dublin zum Thema sprechen: Papst Franziskus' Revolution der Zärtlichkeit - das klingt für mich wie eine Verhöhnung der Opfer, ebenso der Seminaristen in Honduras, und by the way unter Maradiagas Ägide hat sich die katholische Bevölkerung in Honduras einfach mal halbiert. Um mit Rod Dreher zu schliessen: So lange der im Amt ist, wirst du wissen, dass des Papstes Worte leer sind...


15
 
 SpatzInDerHand 21. August 2018 

@Hans Josef: Papst Franziskus ist jetzt fünf Jahre im Amt -

und jetzt kocht ein derartiger Vertuschungsskandal in gleich mehreren Staaten hoch. Ja, mir kann da durchaus die Idee kommen, dass man es besser machen könnte! Mir ist beispielsweise in Chile viel zu lange gezögert worden, um unter Verdacht geratene Bischöfe zu suspendieren (und nun sind bereits 5 zurückgetreten). In den USA laufen die Vorwürfe gegen McCarrick bereits seit Jahren und leider kann man sie nicht vom Tisch fegen, erst vor wenigen Wochen zog der Vatikan den Kardinal mal wenigstens oberflächlich aus dem Verkehr.

SO GEHT DAS NICHT, werter Hans Josef. Das kann sich keine Institution erlauben, wenn sie nicht will, dass das in sie gesetzte Vertrauen völlig verloren geht. Die Kirche muss sich ja ernsthaft fragen lassen, ob sie hier buchstäblich über Leichen geht!

Da kann auch ich den Papst nicht mehr verteidigen - ich bin von Herzen papsttreu, aber über Leichen gehe ich nicht!


17
 
 Marianus 20. August 2018 

Werter Hans Josef!

Es geht hier vorrangig nicht um die Person des Heiligen Vaters. Wir haben es bei diesem fortdauernden Skandal mit systematischem Missbrauch primär an männlichen Opfern durch Mehrfächtäter zu tun, die sich in einem Netzwerk Gleichgesinnter in der Kirche eingenistet und organisiert haben. Zum eigenen Schutz vor Strafe und zum unendlichen Schaden der Opfer und der Kirche.
Vgl.:
http://www.theologisches.net/files/2012%20-%20Theolog%20-%2009%20+%2010.pdf
Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um den Fortbestand der Heiligen katholischen Kirche. Die braucht in stürmischen Zeiten wie dieser einen starken Nachfolger Petri, der sich mit den richtigen Beratern umgibt, sich selbst in der Sache klar und unmissverständlich positioniert und mit starker Hand angemessene Entscheidungen fällt. Zum Wohle der Kirche Christi & gegen Satan und seine Instrumente!! Deren Zerstörungswerk in Teilen der Kirche erschreckend weit fortgeschritten ist, wie wir am Beispiel Chiles und jetzt Pennsylvanias sehen.


17
 
 Marianus 20. August 2018 

Dieser Kampf gegen den Missbrauch in der Kirche

ist primär ein spiritueller Kampf gegen das Zerstörungswerk Satans und die, die sich in homosexuellen Netzwerken organisiert und zu seinen Instrumenten haben machen lassen. Der aktuelle Skandal in den USA kann auch als alarmierender Beleg dafür gelten, wie tief und umfänglich Satan in die Kirche eingedrungen ist.
Lasst uns offensiv diese organisierten Netzwerke anprangern, nicht zuletzt gegenüber der säkularen Öffentlichkeit! Gegenüber den modernistischen, in Politik & Medien herrschenden Eliten, die seit Jahrzehnten mit aller Kraft Homosexualität und ihre Lobbies gesellschaftsfähig zu machen streben. Halten wir ihnen vor Augen, was ihre missratenen Ziehkinder angerichtet haben und täglich neu anrichten! Dass es in der großen Mehrheit der Fälle Homosexuelle sind, die hauptsächlich für die unsäglichen Verbrechen " an diesen Kleinen" verantwortlich sind. Und die dafür sorgen, dass diese Verbrechen für die Täter folgenlos bleiben und für die Opfer zum lebenslangen Trauma werden.


10
 
 Marianus 20. August 2018 

Danke, liebe Petra Lorleberg, für diesen starken Kommentar!

dem ich in Gänze zustimmen möchte. Unschätzbar wichtig, dass kathnet als katholisches Laienmedium uns Laien argumentative Orientierung bietet, was auch mit Hilfe des Forums gelingt. Denn wir Laien sind es, die im Kreis von Familie, Freunden und Kollegen unseren Glauben bekennen und die Kirche Christi tagtäglich zu verteidigen haben. Was in Zeiten dieses nicht enden wollenden Skandals einem Kampf gegen Windmühlenflügel gleichkommt.
Die Kirche leidet am Missbrauchsskandal wie an einem Krebsgeschwür, das nur durch angemessene chirurgische Eingriffe zu heilen, sprich zu entfernen ist!! Damit sind die homohäretischen Netzwerke gemeint, in die Priester genauso verstrickt sind wie verantwortliche Hierarchen, die über viele Jahrzehnte weggesehen, gedeckt, verleugnet und vertuscht haben, wenn sie nicht selbst sich des Missbrauchs Abhängiger schuldig gemacht haben.


21
 
  20. August 2018 
 

@Hans Josef

Sie machen ja tatsächlich Fortschritte: Ihr erster Post ohne die Floskel "Zugewandter von Pius"!
Herzlichen Glückwunsch!


8
 
 girsberg74 20. August 2018 
 

Wodurch unterschieden?

Kein Brief wäre vielleicht besser gewesen als einer, der letztlich in Weichzeichnungen doch in die Nähe des Vertuschens gerät.


12
 
  20. August 2018 
 

völlig unzureichend

Damit meine ich den Papst! Er hat sich von der LGBT und den Feministinnen vor den Karren spannen lassen. Ich denke, er wird bald unter dem Druck der Laien zurück treten...


4
 
 Diadochus 20. August 2018 
 

@Hans Josef

Wonach sieht's denn aus? Außer großen Worten hat der Heilige Vater nichts gemacht. Es kann nur besser werden. So wie der Brief geschrieben ist, wird leider nichts geschehen. Es hätte schon längst etwas passieren müssen, allein es fehlt der Wille, warum auch immer. Da gibt es nichts zu beschönigen.


11
 
  20. August 2018 
 

Große Worte

von einigen hier, die wieder alles besser machen würden wie der Heilige Vater.


2
 
 Der Gärtner 20. August 2018 

@ Michmas

Danke für Ihren Humor. Da haben Sie mich zu einem spontanen Lachen gebracht.
Wenn ich mir die Liste ansehe, stelle ich fest, dass annähernd die Hälfte selber involviert ist. Ansonsten wohl eher Klub der Radfahrer. Sie wissen schon, ... und nach unten treten.Ob ausgerechnet Kardinal Marx etwas an den Strukturen ändern möchte, weiß ich nicht. Seine politisch korrekten Äußerungen sprechen wohl eher dagegen. Da müsste er sich ja mit dem ganzen linken Geschwerl in Berlin anlegen.


13
 
 Diadochus 20. August 2018 
 

Offener Brief

Ein offener Brief würde nichts bringen. Der Papst hat schon die Dubia nicht beantwortet. Ich glaube auch nicht, dass er mit dem Amt überfordert ist. Der Papst ist sich seiner Macht sehr wohl bewusst und benützt diese, so wie es ihm gefällt. Die (kath.) Homomafia, so es denn tatsächlich eine gibt, wird nicht auffliegen. Sie haben einen starken Beschützer und Fürsprecher.


18
 
 Michmas 20. August 2018 
 

K9-Rat

Der K9 Rat könnte doch Papst Franziskus unter Druck setzen und als Wortführer vielleicht Kardinal Marx?


4
 
 antonius25 20. August 2018 
 

Fliegt die Homomafia jetzt auf?

Die Wölfe, vor denen Papst Benedikt XVI. geflohen ist? Wird die Kirche gereinigt, oder muss es erst noch schlimmer kommen?

Bei allem dürfen wir nicht vergessen: Wir Gläubigen, die Priester, Bischöfe, selbst der Papst: Wir sind Sünder und handeln wie solche. Die Kirche aber ist heilig, die reine, unbefleckte Braut Christi! Unser Abscheu vor der Sünde und den Sündern, den Vergewaltigern und den Vertuschern, ihrem Netzwerk bis in höchste Ränge der Kirche: All das darf nicht unsere Liebe zur Kirche und zu Christi überschatten!


20
 
 Federico R. 20. August 2018 
 

Vom anderen Ende der Welt

Franziskus – der Papst, der „vom anderen Ende der Welt“ nach Rom gekommen ist. Und er will nicht gewusst haben, was in seinem Heimatkontinent Südamerika und im benachbarten nordamerikanischen Kontinent so alles an zutiefst Schändlichem abgelaufen ist? In politischen/sozialistischen Angelegenheiten zeigt er sich doch immer ganz gut informiert. Irgendwie nicht zu fassen. Der honduranische Kardinal Maradiaga, Bergoglios Freund und erster Berater, lässt grüßen - den Papst vom anderen Ende der Welt...


24
 
 Stephaninus 20. August 2018 
 

@nazareth

volle Zustimmung. So ein Brief müsste her. Möglichst viele Länder einbeziehend.

Warum werden die Probleme nicht klar beim Namen genannt. Es ist nicht "nur" Missbrauch an Minderjährigen sondern auch an anderen, es scheinen eigentliche Netzwerke zu bestehen und die Führung hat versagt.

Es ist zum verzweifeln. Dem Kommentar von Frau Lorleberg stimme ich vollauf zu.


20
 
 edith7 20. August 2018 
 

Gute Idee

@nazareth
Ihre Idee eines offenen Briefes der Gläubigen an den Heiligen Vater gefällt mir.
Da würde ich zum Beispiel gern anbringen, dass ich seine Metaphorik von den "Gliedern" am Leib Christi im Zusammenhang mit sexuellen Missbrauchstätern nicht so gelungen finde.
Außerdem könnte man ihn anregen, eine EXTERNE, UNABHÄNGIGE Kommission zur Untersuchung von Missbrauchsvertuschung im Vatikan einzusetzen.


11
 
 nazareth 20. August 2018 
 

Ein offener Brief..

Schön wäre es wenn es einen offenen Brief an den hl. Vater gäbe...klar und deutlich Leiden Schmerz,Trauer und Unverständnis der Gläubigen (da gehören ja auch der standhafte Klerus dazu),der ausspricht was in uns Gläubigen vorgeht und dass wir kompromissloses Handeln,Reinigen und Artikulieren einfordern in klarer Sprache. Wir glauben an unsere Kirche,wir bejahen unsere Hierarchie,aber heiligen muss sich jeder Mensch,der Sünde und dem Bösen Widerstand leisten sonst ist der ganze Leib krank. Wir wollen unser Gebet und Sühne zusagen und unsere Hoffnung auf Reinigung und Heilung...das würde ich gerne unterschreiben mit Millionen anderer Katholiken..uns allen würde bewusst dass jeder wichtig ist in diesem Leib. Ein Heiliger reformiert die ganze Kirche!


12
 
 M.Schn-Fl 20. August 2018 
 

Sehr guter Kommentar!

Ich stimme in jedem Punkt zu.
Man könnte wirklich verzweifeln, wenn der Blick auf Jesus einen nicht aufrichten würde.
Offensichtlich will der Herr seine Kirche reinigen und Petrus zeigt sich im Augenblick wieder als der große Zauderer.
Beten wir für ihn, dass er sich wieder fasst und seine Brüder und Schwestern stärkt.


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