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Wir sind „wirklich in tiefe Schuld geraten“

13. März 2019 in Deutschland, 30 Lesermeinungen
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Bischof Bode bei Predigt in DBK-Messe: „Es geht um Missbrauch von Macht, um spirituelle Nötigung, wie der Papst sagt, und um sexualisierte Gewalt.“


Lingen (kath.net/DBK) kath.net dokumentiert die Predigt von Bischof Dr. Franz-Josef Bode (Osnabrück) in der Eucharistiefeier am 13. März 2019 in Lingen zur Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in voller Länge. Lesung: Jona 3,1–10; Evangelium: Lk 11,29–32

„Wo bleibt die Reue?“ titelte kürzlich eine große Wochenzeitung und meinte damit die katholische Kirche in der derzeitigen Auseinandersetzung um den Missbrauchsskandal.

„Wo bleibt eure Reue?“, so ruft Jona auf Geheiß des Herrn der Stadt Ninive zu in all den Sünden, die sie auf sich geladen hat.

Viele müssen den Eindruck gewinnen, dass es in unserer Kirche weltweit und vor Ort nicht anders zugeht als in Ninive. Wie sehr, liebe Schwestern und Brüder, sind wir wirklich in tiefe Schuld geraten durch unwiderrufliche Vertrauensbrüche, durch unklare Umgangsweisen, durch die Arroganz angemaßter Macht über Menschen und ihr Leben und durch manches steinharte Herz bei den Verantwortlichen?

Es geht um Missbrauch von Macht, um spirituelle Nötigung, wie der Papst sagt, und um sexualisierte Gewalt. Dem haben wir uns in diesen Tagen zu stellen. Und das mit Blick auf die Gestalt des Jona.

Jona wehrt sich zunächst gegen den Auftrag Gottes. Er möchte sich der unangenehmen Aufgabe der Entlarvung Ninives entziehen. Wie schwer fällt es uns, uns prophetisch der Schuld der Vergangenheit und der Gegenwart zu stellen und eine neue Zukunft zu bereiten?!

Ninive ist den Weg der Buße gegangen in Sack und Asche in allen Bereichen ihres Lebens, mit Mensch und Tier. Ninive hat dabei selbst den Propheten überrascht und ihn durch seine Umkehr missmutig gemacht, da Gott der Stadt Erbarmen schenkte.

Jesus sieht in seiner Generation noch größere Schuld und Sünde als in Ninive, weil diese Generation die Herausforderung des Jona noch nicht einmal versteht. – Ob Jesus nicht auch uns heute so ansprechen muss, weil wir uns dem Erforderlichen nicht genügend stellen und die Umkehr von Herzen aus Stein zu Herzen aus Fleisch nicht in der Tiefe vollziehen, oder besser: uns nicht in der Tiefe von Gott wandeln lassen von Stein zu Fleisch?!


Es ist derselbe Jesus, der später über die Stadt Jerusalem mit ihrem großen Tempel weinen wird: „Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was Heil bringt. So aber wird kein Stein auf dem anderen bleiben, weil du die Zeit deiner Heimsuchung nicht erkannt hast“ (vgl. Lk 19,41–44).

Manchmal habe ich in diesen Wochen das Gefühl, dass er – für mich sehr bedrückend – damit auch mich und uns meint als Verantwortliche für die Kirche, aber auch alle Mitbeteiligten am Aufbau der Kirche, und dass wir in der Gefahr sind zu verkennen, was uns zum Heil dient, das heißt: dass wir die Zeichen der Zeit so schwer im Licht des Evangeliums zu deuten verstehen.

Die Meinungen darüber, was uns zum Heil dient, sind in der Kirche gefährlich verschieden, manchmal widersprüchlich, auch wenn – und das ist entscheidend – in dem grundsätzlichen Willen zur Umkehr Einigkeit besteht.

Jesus verweist in dieser kritischen Lage ganz und gar auf seine Person: Hier ist mehr als Salomo, hier ist mehr als Jona. Die einzige Rettung aus der Misere ist die schlichte und doch schwere Annahme, dass Jesus wirklich mehr ist, mehr als von uns erwartet, und dass er uns mehr zumutet, als wir uns wünschen oder erdenken. Die einzige Rettung ist die Annahme, dass er immer noch größer und anders ist, als wir es uns vorstellen, dass sein Gott erst recht größer ist als unser Herz, dass wir deshalb immer auf dem Weg bleiben und dass unsere Gerechtigkeit größer sein muss als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, das heißt: weit größer als eine enge oder erstarrte Wahrnehmung der Wirklichkeit Gottes und der Menschen.

„Hier ist mehr als die Weisheit Salomos, hier ist mehr als die Predigt des Jona. Hier bin ich selbst, der Menschensohn, der neu in dieser Zeit, unter diesen Lebensbedingungen gefunden werden muss.“

Im Jahr 2010 gerieten wir als Kirche in eine Krise der Glaubwürdigkeit durch die aufgedeckten Gräueltaten in vermeintlich vertrauensvollen, seelsorglichen Beziehungen von Menschen. Im Jahr 2013 gerieten wir in die Krise der Glaubwürdigkeit durch den intransparenten und unklaren Umgang mit den Gütern, die uns anvertraut sind. In letzter Zeit geraten wir in die Krise der Glaubwürdigkeit dadurch, dass wir nicht genug hineinhören in den Willen Gottes, der sich in Schrift und Tradition zeigt, aber für unsere theologische Erkenntnis auch durch die Lebenswirklichkeit und die Geschichte der Welt, durch das, was das Konzil „Zeichen der Zeit“ nennt, die nicht mit dem sogenannten Zeitgeist zu verwechseln sind.

Kein Baum lebt allein aus der Wurzel, so entscheidend sie ist. Er lebt auch aus dem Austausch mit Licht und Luft, die um ihn sind, aus dem Klima, in dem er sich entfaltet. Deshalb sagt Jesus von sich: Hier ist mehr als Jona, der Prophet, hier ist mehr als die Weisheit Salomos. Hier ist mehr als die Zeichen der Vergangenheit und der Tradition. Hier sind der Weg, die Wahrheit und das Leben, das heißt: Wahrheit als lebendige Person, Wahrheit auf dem Weg und als sich entfaltendes Leben.

Wir sind erschüttert in der Glaubwürdigkeit dessen, was die Evangelischen Räte meinen:
• erschüttert in der Keuschheit, Echtheit und Lauterkeit der Beziehungen
• erschüttert in dem verantwortungsvollen Umgang mit Besitz
• erschüttert in dem Gehorsam gegenüber Gott und den Menschen in dieser Zeit, in der contemplatio dei et populi, zu der uns Papst Franziskus immer wieder ermahnt (vgl. EG 154)

Nur eine Kirche, die reinen Herzens ist, sich in die Karten schauen lässt und transparent ist, lauter und ohne Doppelmoral, die sich der Wirklichkeit stellt, wird Vertrauen wiedergewinnen.

Nur eine Kirche, die mit Besitz und Eigentum transparent und verantwortungsvoll umgeht, die der Option für die Armen dient und selbst einfach lebt und handelt, wird Vertrauen wiedergewinnen.

Nur eine Kirche, die hörfähig ist, die gehorsam gegenüber der Tiefe des Willens Gottes im Geist des Evangeliums, die horcht in die heutige Wirklichkeit und in ihr das wahre Menschliche entdeckt, das in den Herzen der Jünger Christi Widerhall finden soll, wie das Konzil in Gaudium et spes 1 betont, nur eine solche Kirche wird Vertrauen wiedergewinnen.

Eine Kirche also, in der wir Beziehungen und Leben teilen, Besitz und Eigentum teilen, Macht und Vollmacht teilen mit all den Getauften, Gefirmten, Beauftragten, Gesendeten und Geweihten, ja mit allen Menschen guten Willens. So werden wir gemeinsam Kirche sein im Haus der Schöpfung und der Menschheitsfamilie.

So erfahren die Menschen: Hier ist mehr als die Weisheit der Weisen und Klugen, der Maßnahmen und Planungen und erst recht der Schwarz-Weiß-Lügen der Populisten und Simplifizierer. Hier ist mehr als Gesetze, Gebote und Verbote, mehr als ethische und moralische Anforderungen allein. Hier geht es um den Menschen als Person, weil es um Gott als Person geht, dessen Ebenbild der Mensch ist bis in die Tiefe des Gewissens.

So erfahren Menschen, dass hier Gott gegeben wird, was Gottes ist, das heißt: dass Gott gedient wird und nicht Gott gespielt wird, und deshalb dem Menschen gegeben wird, was des Menschen ist, der ja selbst der Weg der Kirche ist, wie Papst Johannes Paul II. es uns auch heute nachdrücklich sagt.
Heute werden wir uns an unserem Studientag intensiv mit wesentlichen Fragen der Kirche befassen:
• mit ihrem priesterlichen Dienst und Leben, mit der Lebensform und der Lebenskultur der Priester und der Verantwortlichen
• mit den Strukturen der Macht und der Versuchung zum Klerikalismus, mit dem Missbrauch von Macht und Vollmacht
• mit Fragen der Sexualmoral und der Bewertung und Wertschätzung verantwortungsvoller und bindungsbereiter Beziehungen zwischen Menschen, die dem obersten Maßstab der Liebe gerecht werden.

Es geht also wiederum um eine lautere, transparente, glaubwürdige Kirche in Hinblick auf Beziehungen, Macht und Besitz.
Bitten wir Gott in aller Demut und in gläubiger Gelassenheit an diesem wichtigen Tag um das, was wir auch im Tagesgebet erbeten haben in dieser österlichen Bußzeit: „Herr, sieh auf die Hingabe deines Volkes. Gib, dass wir uns in Zucht nehmen in jeder Hinsicht und durch gute Werke im Geist neu werden.“

Ja, im Geist neu werden, das möge Gott uns heute schenken. Amen.

Archivfoto Bischof Bode (c) Bistum Osnabrück


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Lesermeinungen

 Hadrianus Antonius 14. März 2019 
 

Zu wenig

kard. Schönborn hat mitten in einem enormen Haufen Geschwafel dann doch etwas Richtiges gesagt:
"Dieser Mißbrauch ist das Ant-Evangelium".
Das ist richtig, sowohl für was betrifft den Inhalt des Evangeliums, als auch für die Folgen beim Kirchenvolk (Schmerzen und gesunde abkehr von dieser Pest).
Was Schönborn und jetzt auch Bode geflissentlich weglassen, ist das die Bischöfe durch die Tolerierung und Vertuschung (wenn nicht durch das Selbstbegehen) des Mißbrauchs gegen ihre wichtigste Aufgabe fundamental verstoßen haben.
Das erste munus ist die Verkündigung, und wohl des Evangeliums.
Diese Typen an der Spitze haben massal Hochverrat an Unseren Herrn Jesus Christus begangen.
Das ist Apostasie.
Und das hat natürlich Folgen für ihre Organisation, und wohl sakral-fundamentale.
Die Sukzession kommt da in schwerster Bedrängnis.
Abu Dhabi folgend kann die natürlich irgendwo anders sein...


4
 
 Freude_am_Glauben 14. März 2019 
 

@lesa:

Ja, schrieb schon zur Fastenpredigt vom Kölner Kardinal:

DANKE für diese klaren Worte!
"Glauben heißt: darauf Antwort geben, mit sich, nicht nur mit dem Mund, sondern mit seinem eigenen Leben." !!!

Mögen alle sich in Lingen versammelnden Bischöfe diese Woche als ZEUGEN auftreten. Untereinander und vor der Welt!

Wahrer Gott, erleuchte sie! Und alle ihre Zuflüsterer!

Beten hilft! IMMER!


4
 
 lesa 14. März 2019 

Gott gibt keine Steine, sondern den Hl. Geist denen, die ihn darum bitten

@Freude_am_Glauben:Danke für Ihren Kommentar. Vielleicht hat das Gebet dazu verholfen. Man braucht solche Solidarität - in mehrfacher Hinsicht.


6
 
 Konrad Georg 13. März 2019 
 

Ich bin mit 67 in Rente gegangen,

dann habe ich mich fürs Internet reif erklärt. Das ist jetzt 9 Jahre her. Seit 9 Jahren weiß ich von Zuständen in Seminaren.

Die schwersten Schäden an der Kirche hat ein weitgehend verwahrloster Klerus verursacht. Bitte die zwei Bedeutungen von verwahrlost bedenken.

Nach dem Konzil ist die Wahrheit unter die Räder gekommen, deshalb mußten die Treuen in der Seelsorge behindert, schikaniert und bekämpft werden. Der Zölibat war plötzlich unter Dauerinfragestellung und Promt gaben bis 78 32000 Priester ihr Amt auf.

Wenige Jahre zuvor kam es zur Woodstockisierung. Die Verbrechen mehrten sich stark.


5
 
 Freude_am_Glauben 13. März 2019 
 

@lesa: Messerscharf formuliert, Danke!

"orientierungs - beraubende Gerede"

Klasse!

"Genau dieses orientierungsberaubende Gerede, das mit veranlasst hat, dass keiner mehr zwischen Gut und böse unterscheiden kann."

Schließe mich Ihnen voll an!

Und schmunzele leise vor mich hin...

Beten hilft! Immer!


11
 
 girsberg74 13. März 2019 
 

Zurücktreten oder Martyrium!

Begründung: Die sehr umfängliche Predigt behandelt wirklich alles, also nichts Einzelnes wirklich. Eine intellektuelle Zahlungsschwierigkeit; keine Anmutung und erst recht keinen Anspruch auf geistige Führung und Gefolgschaft der „Gläubigen“.

Martyrium bedeutet hier, die christliche Botschaft, und davon nur zum Beispiel den Lebensschutz, unverkürzt zu verkündigen, gegen das Gelärme des Zeitgeistes. Als er dazu um 1999 eine besondere Gelegenheit bekam und Erzbischof Johannes Dyba in Fulda zum „Fest der unschuldigen Kinder“ Kirchenglocken läuten ließ, war Osnabrück nicht dabei; wobei man zur Ehrenrettung von Bode sagen muss, dass Dyba im deutschen Episkopat auf einsamem Posten stand. Bode aber konnte seine Nichtbeteiligung hier verständlich unter das Volk bringen. Was Bode nicht selbst tat, gegen den Spruch aus Rom 1999, das taten seine Leute unter der Hand; es wurde deswegen niemand von den Fleischtöpfen gestoßen.

Es ist immer die Glaubwürdigkeit der christlichen Botschaft!


8
 
 winthir 13. März 2019 

"wir sind erschüttert"

ja, und ich auch. ich spreche lieber über mich selbst, als dieses komische, vereinnahmende, und (meiner Meinung nach) abfälschende "wir" zu benutzen.

Natürlich sind mir mehrere Mißbrauchsfälle und Übergriffigkeiten persönlich bekannt - auch solche, die es nicht bis in die Presse geschafft haben.

Doch: Die Dimension dieser Verbrechen hat mich entsetzt.

Und: Die Bischöfe tun jetzt so, als hätten sie erst jetzt davon erfahren (ja - das haben wir doch alles nicht gewußt?)

Gäbe es eine "Scheinheiligsprechnung" - ich wäre der erste, der sich dafür einsetzen würde.

winthir.


7
 
 lesa 13. März 2019 

Bitte aufhören, bitte aufhören, bitte aufhören!!!

Jeder Analphabet, der aus hirnorganischen Gründen das ABC nach jahrelangen Bemühungen nicht erlernt, kostet mich tausendmal weniger Geduld als eine solche Bischofs-Predigt. Das muss ich offen zugeben.

Keine Silbe von Umkehr zu Gott und den zehn Geboten. Statt dessen genau jenes Gefasel von "Liebe", die mit der Offenbarung Gottes darüber, was Liebe ist, nur soviel zu tun hat, als dass sie das Gegenteil darstellt.

Genau dieses orientierungsberaubende Gerede, das mit veranlasst hat, dass keiner mehr zwischen Gut und böse unterscheiden kann.
Verzeihung, Herr Bischof, aber - Sie sollten mit solchem Geschwafel aufhören!
Aber auch ich habe zu wenig gebetet um den Heiligen Geist für die Bischöfe.

Mea culpa. Jetzt gehe ich zur Buße, auch für diese unangenehme Äußerung beten, auch für diesen Bischof.


16
 
 Philipp Neri 13. März 2019 

Ehrliche Erklärung notwendig!

Man sollte von den deutschen Bischöfen verlangen, dass endlich Ross und Reiter für diese Missbrauchskrise offen genannt werden!
Und vor allem auch bekennen und dazu stehen, dass man in der Vergangenheit in vielfältiger Weise geschlafen hat, wenn in den Seminaren ungeordnete Verhältnisse bekannt wurden.
Und dass man es zudem zugelassen hat, dass sich eine zersetzende Lehre durch ungeordnetes Denken und Handeln ausbreiten konnte, weil man entsprechende Theologen nicht in die Schranken gewiesen hat!
Man sollte sich auch entschuldigen bei denjenigen, die schon seit Jahren diese Zustände angeprangert und beschrieben haben!
Und vor allem sollte man sich Jesus als die eigentliche Wahrheit wieder vor Augen führen, der sich nicht gescheut hat, die Heuchler und Händler aus dem Tempel zu treiben!
Unsere Kirche muss wieder zu einer betenden Kirche werden!


12
 
 schlicht 13. März 2019 
 

Geschwafel

Ich kann diese ewig langen unkonkreten Predigten nicht mehr hören/lesen. Die entscheidenden Punkte werden immer weggelassen und dann wird die Schuld auch noch auf uns mitübertragen...
Für Bischof Bode und Kardinal Marx ist Homosexualität ja keine Todsünde mehr vermutlich in der Hoffnung, dass auch Völlerei aus dem Index gestrichen wird, oder ist sie das schon???


15
 
 Pilgrim_Pilger 13. März 2019 
 

Die politische Korrektheit rettet die Kirche nicht

Solange keiner der Bischöfe kristallklar die hauptsächliche Ursache des Missbrauchs also die Homosexualität benennt, bleibt alles gesagte wertlose Makulatur.


21
 
  13. März 2019 
 

"Kein Baum lebt allein aus der Wurzel - so entscheidend sie ist.

Er lebt auch aus dem Austausch mit Licht und Luft, die um ihn sind, aus dem Klima, in dem er sich entfaltet.'

Mit diesen Worten bringt B. Bode zum Ausdruck, dass die Kirche nicht nur aus der Tradition heraus lebt, sondern, dass sie sich auch der zeitgeistigen (Um)Welt anpassen muss, um überleben zu können!
Was aber, wenn die Luft verschmutzt, das Klima vergiftet ist, der Baum vom sauren Regen getränkt und vom Borkenkäfer zerfressen wurde?!


11
 
 SpatzInDerHand 13. März 2019 

WIR sind in tiefe Schuld geraten??? WIR bestimmt nicht!

WIR wollten vielmehr Jesus nachfolgen, dann mussten wir feststellen, dass Wölfe unsere Hirten waren! WIR sind ebenfalls Opfer - indirekte - des klerikalen Missbrauchs!


20
 
 Maxim 13. März 2019 
 

Marienverehrung - Rosenkranz beten

Wie haben wir vor Jahren von einem Kardinal gehört: "Ich habe noch keinen guten Priester erlebt, der nicht auch ein inniger Marienverehrer war."
Aber wenn wir heute erleben müssen,dass Priester kaum noch Rosenränze in den Pfarreien mitbeten oder wenigstens ansetzen, dann wundert mich der Niedergang der Kirche nicht mehr.In unserer Pfarrei(2) (auch Nachbarpfa.) ist nie ein Priester beim Rosenkranz zu sehen. Einer stört(Okt.)sogar noch ständig, indem er ganz auffällig ohne Grund durch die Kirche in die Sakristei geht.
Ferner musste ich von einem anderen Priester erleben, dass er die ersten 12 Jahre in der Pfarrei keinen einzigen Rosenkranz mitbetete,nicht einmal einen "Sterbe"rosenkranz,dann wundert mich die Aussage von der Mutter Gottes in Schio nicht mehr."So viele Priester leben in schwerer Sünde."
Sprechen sie noch über die "Unbefeckte Empfängnis"? Wie viele empfehle in ihren Pfarreien(predigen)noch Marienwallfahrten?
Maria ohne Sünde empfangen, bitte für uns und unsere Kirche!


14
 
  13. März 2019 
 

Wer ist "wir"?

Wir als katholische Kirche sind bei den Missbrauchstaten überhaupt nicht in Schuld geraten.

In Schuld geraten sind (1.) NUR die Priester, die diese furchtbaren Taten begangenen haben und (2.)NUR die Bischöfe und Personalverantwortlichen, die diese Gräueltaten gedeckt und vertuscht haben. SONST NIEMAND!

DAS muss klar benannt werden!!!


20
 
 Kairos 13. März 2019 
 

Glauben ist ohne Glaubwürdigkeit nicht möglich!

Bischof Bode scheint mir einer der wenigen glaubwürdigen Akteuren in der aktuellen Missbrauchskrise zu sein, weil er eben erkannt hat, dass kaum noch jemand der Kirche in dieser Angelegenheit vertraut. Praktisch jede Begutachtung von außen hat der Kirche bescheinigt, dass sie hier als Organisation versagt hat, da sie den Opfern nicht geglaubt hat, sie zum schweigen übereden wollte und die Täter geschützt hat. Dieses Verhalten ist erstmal völlig unabhängig von den Tätern und ihren Motiven zutiefst verwerflich.
Die Kirche muss erstmal als Organisation ihre Glaubwürdigkeit wieder herstellen, denn selbst ohne einen einzigen homosexuellen Mitarbeiter in ihren Reihen, ist sonst das Grundproblem der organisatorischen Verantwortung und des fast totalen Glaubwürdigkeitsverlustes nicht gelöst.
Bischof Bode scheint einer wenigen zu sein, der das verstanden hat.
Und was ist Glaube ohne Glaubwürdigkeit schon wert?


4
 
  13. März 2019 
 

Unkeuschheit und Geilheit ...

... sind die Sünden, die in keiner offiziellen Verlautbarung derzeit genannt werden. Das begriffliche Weichspülen als "Machtmissbrauch" und "sexualisierte Gewalt" ist manchmal unerträglich.


21
 
  13. März 2019 
 

Dank und Hoffnung

Danke für die Dokumentation dieser hellsichtigen und tiefsinnigen Predigt hier!
Die Täter sind nie nur direkt und alleine verantwortlich! Immer muss man auch fragen, wie sie so geworden sind und welche Umstände solche Untaten (Machtmissbrauch bei der Verwaltung der Güter, bei sexuellem Missbrauch und in der Verstocktheit bezüglich der Zeichen der Zeit) ermöglichen.
"Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein."
Der verheißene lebendige Geist Geist Jesu Christi und des Vaters, der seine Kirche auch heute als Zeichen und Werkzeug für Einheit und Frieden in der Welt haben möchte, ist mehr als die Buchstaben der Tradition und größer als unser Herz und Verstand.
Er wird sein Werk mit oder ohne uns vollenden.
Übrigens, mit WIR waren wohl zunächst doch die Bischöfe gemeint auch wenn in der Anrede die Schwestern und Brüder genannt wurden. @Gandalf


4
 
 Philipp Neri 13. März 2019 

@Gandalf

Sollte man das nicht noch deutlicher mal herausstellen?
Diese Argumentationsweise von Bischof Bode würde ja bedeuten, dass tatsächlich die Strukturen der Kirche die Gewaltdaten mit ausgelöst haben.
Man sollte schon auch deutlich darauf aufmerksam machen, dass die jahrelangen Hinweise auf homosexuelle Praktiken in Priesterseminaren, vor denen schon viele in der Vergangenheit gewarnt hatten, bei den verantwortlichen Bischöfen nicht viel bewirkt haben. Man hat es einfach treiben lassen, damit die Zahlwn der Anwärter schön hoch blieben.
Man hätte diese konsequent aber hinausschmeißen müssen, wie Jesus es gemacht hat mit den Heuchlern im Tempel!

Auf die unzähligen Nachfragen von Gläubigen nach Anbetungsmöglichkeiten, die unerfüllt blieben, weil zeitliche und andere Gründe vorgeschoben wurden, sollten auch nicht unerwähnt bleiben!
Wo gingen die Bischöfe und Priester in der Vergangenheit hier mit gutem Beispiel voran?


14
 
 Bernhard Joseph 13. März 2019 
 

Bischof Schneider spricht wieder mal Klartext

www.lifesitenews.com/blogs/bishop-schneider-why-homosexually-inclined-men-shouldnt-be-in-seminary


10
 
 Bernhard Joseph 13. März 2019 
 

Bitte mal die wahre Ursache benennen

"Es geht um Missbrauch von Macht, um spirituelle Nötigung, wie der Papst sagt, und um sexualisierte Gewalt."

Ist Bischof Bode etwa entgangen, dass 80% der Opfer Jungs waren?

Warum kommt in seiner Predigt kein einziges Mal die Homosexualität der weitaus meisten Täter vor?

Könnte es sein, dass in einem Teil des Klerus, in dem gleichgeschlechtliche Neigungen toleriert oder gar noch gefördert werden, sexualisierte Gewalt zum prägenden Merkmal wurde?

Und was meint "spirituelle Nötigung"?

Ist es nicht schon eine spirituelle Nötigung bestimmte Neigungen als Ursache für Missbrauch nicht ansprechen zu dürfen?


16
 
 lakota 13. März 2019 
 

...die Worte hör ich wohl...

"In letzter Zeit geraten wir in die Krise der Glaubwürdigkeit dadurch, dass wir nicht genug hineinhören in den Willen Gottes, der sich in Schrift und Tradition zeigt".
Sehr geehrter Bischof Bode, mit Mohammed-Sprüchen und Homo-Segnungen wird das wohl nicht besser werden!


17
 
 Stephaninus 13. März 2019 
 

@Gandalf

Ja, die Täter, aber einschliesslich der Vertuschungstäter.


13
 
 Stefan Fleischer 13. März 2019 

Zeichen der Zeit

"In letzter Zeit geraten wir in die Krise der Glaubwürdigkeit dadurch, dass wir nicht genug hineinhören in den Willen Gottes, der sich in Schrift und Tradition zeigt, aber für unsere theologische Erkenntnis auch durch die Lebenswirklichkeit und die Geschichte der Welt, durch das, was das Konzil „Zeichen der Zeit“ nennt, die nicht mit dem sogenannten Zeitgeist zu verwechseln sind."
Zu Deutsch: Wir müssen uns am Willen Gottes orientieren, der sich in der Schrift und der Tradition zeigt, solange dieser nicht der Lebenswirklichkeit und der Geschichte der Welt widerspricht. Hier steckt meines Erachtens der Pferdefuss.


10
 
 Eliah 13. März 2019 
 

Werter Gandalf,

ich stimme Ihnen voll und ganz zu im Protest gegen diesen dreisten bischöflichen Versuch, die Schuld von den Verbrechern auf Unschuldige zu übertragen.


17
 
 ThomasR 13. März 2019 
 

@Marcus, der mit dem C

Ninive ist letztendlich auch völlig zerstört worden, nicht nur Sodom und Tempel von Jerusalem
Inzwischen gibt es selbst sogar keine Ruinen von Ninive mehr (zerstört von ISIS)
Umkehr von Ninive war leider nur vorübergehend.

Nur Übersetzung von päpstlichen Enzykliken, Vorschriften, Richtlinien und ihre fehlende Umsetzung bzw. keine Verfolgung der Umsetzung der Lehre der Kirche auf der Ebene der Diözesen und Pfarren bringt auch nur Untergang.

Die Zahlungsströmen innerhelb der Kirche erreichen weiterhin mehr Rücklagen und Ausbau der Bürokratie als Lebenschutz.

Liturgische Willkürlichkeiten (hinter ihnen gibt es stets menschliche bzw kirchenamtliche Unkenntnisse und Entscheidungen die liturgischen Vorschriften der Kirche (=Widerspruch) nicht zu beachten) schreien in vielen Pfarren nur noch um Gerechitkigkeit. Und Gerechtigkeit in Form von Priestermangel und tausenden Austritten ist tatsächlich gekommen.

Ein Bild von einer zerstörten Stadt liefert u.A. das 3 Fatimageheimnis.


8
 
 Gandalf 13. März 2019 

Ne, nicht WIR!

Für diesen Dreck sind die Täter direkt und alleine verantwortlich!


25
 
 MSM 13. März 2019 
 

Sprach 's ...

...und ohne es zu merken, gab er sich selbst das Urteil.

Eines Tages stehen auch dieser "Bischof" und seines Sinnes Gleiche vor dem Richterstuhl des Herrn. Dann möchte ich nicht mit ihnen tauschen.

"Weh euch, ihr Heuchler!", und "Weh dem, durch den der Menschensohn verraten wird!"


11
 
 Marcus, der mit dem C 13. März 2019 
 

Ninive als Beispiel ist die falsche Wahl

es geht um die Sünde Sodoms und nicht in erster Linie um Ninives Sünde. Aber dies zu ignorieren ist ja heutzutage politisch korrekt.


13
 
 ThomasR 13. März 2019 
 

auch Profanierung von 500 Kirchen und Kapellen* nach dem Jahr 2000 in Deutschland

*ofizielle Zahl verkündet vor Kurzem in Rom
bei kontinuerlich steigenden Kirchensteuereinnahmen ab dem Jahr 2000, BIldung der Pfarrverbunde (führt oft zur Trennung der Bindung mit eigener Pfarrrerei), Forderung des Priestermangels (z.B. über fehlende Umsetzung von Enzyklik Pastore dabo vobis, 1992, und Mißachtung der liturgischen Vorschriften) und fehlende bzw. nur minimale Zuleitung von Kirchensteuermitteln dem Lebensschutz, die die Gläubigen in Ihrer Entscheidung aus der Kirche auszutreten bestärkt haben, kann ausschließlich als Zeichen der Ausübung der Macht durch die Amstkirche gesehen hat.
Die Ninive ist letzendlich zerstört worden, da ihre Umkehr nur aäußerlich war.
Beim Klerikalismus heute handelt es sich momentan um Ausübing der Kirchenmacht gegen Glaubenserneuerung und gegen Erneuerung der Liturgie und der Kirche. Ich kenne z.B. keine Pfarre wo man die Gläubigen ofiziell im Pfarrblatt informiert hat, daß auch ihnen zusteht die Lesung der alten Messezu beantragen


10
 

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