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Corona-Virus eine Strafe Gottes für das sündhafte Tun der Menschen?

13. April 2020 in Deutschland, 33 Lesermeinungen
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kath.net dokumentiert die Predigt von Bischof Rudolf Voderholzer im Hohen Dom zu Regensburg vom Ostersonntag in den Zeiten der Corona-Beschränkungen


Regensburg (kath.net)
Liebe Schwestern und Brüder, hier im Regensburger Dom und überall dort, wo Sie uns zugeschaltet sind über Internet oder Fernsehen! In ein paar Wochen ist hoffentlich alles vorüber, dann kann das Leben wieder seinen nor-malen Verlauf nehmen. So denken manche, und so hört man es gelegentlich. Nein, liebe Schwestern und Brüder im Herrn! Ein gedankenloses und folgenloses „Weiter wie bisher“ wird es wohl nicht geben, und darf es auch nicht geben. Zu gewaltig ist der Einschnitt, ist die Lektion, die der gesamten Menschheit in diesen Wochen von der Corona-Pandemie erteilt wird, da mittlerweile weltweit fast zwei Millionen Menschen infiziert wurden – offiziell bestätigt, die Dunkelziffer dürfte um ein mehrfaches höher liegen – und bereits über 100.000 Menschen mit oder an den Folgen dieser Virus-Infektion gestorben sind, die bei schwerem Verlauf die Lunge, unser wichtigstes Atmungsorgan, angreift.

Zu den vielen zum Teil gravierenden und schmerzlichen weil lebensbedrohlichen und exis-tenzgefährdenden Folgen gehört nicht zuletzt, dass wir als Christen erstmals in der Ge-schichte nicht gemeinsam in der Versammlung der Kirche Ostern feiern können. Was lernen wir daraus? Liebe Schwestern und Brüder, ich maße mir nicht an, hier und heute eine umfassende Deutung zu geben oder schon gültige Antworten zu formulieren. Aber ich möchte, gerade auch von Ostern, vom Fest des Lebens her, ein paar Fragen stellen, die sich mir in den letzten Tagen immer deutlicher aufgedrängt haben. Gemäß dem Wort des Apostels sollen wir ja als österliche Menschen „suchen, was droben ist“ und von dorther Licht bringen in die Dunkelheiten unserer Gegenwart (vgl. die Lesung aus dem Kolosser-brief).

Da ist zunächst das ganz grundlegende Thema, das viele gläubige Menschen derzeit um-treibt: Ist das Corona-Virus eine Strafe Gottes für das sündhafte Tun der Menschen? Ge-rade die Texte, die wir in den zurückliegenden Tagen aus dem Alten Testament, aus dem Umfeld von Israels Ringen mit der größten Katastrophe seiner Geschichte, dem babylonischen Exil, gelesen haben (vgl. etwa aus Jer 16), legen nahe, dass Gott sein Volk bestraft, die Menschheit bestraft für Ungehorsam und Unglauben. Aus dem Gesamtzeugnis der Hei-ligen Schrift und der Überlieferung der Kirche wäre ich dennoch vorsichtig mit einer sol-chen Formulierung. Denn gerade auch das Alte Testament spricht von Gott oft sehr anthropomorph, also in menschlichen Vorstellungswelten. Aber auch das wird etwa vom Pro-pheten Hosea schon reflektiert (vgl. Hosea 11,9). Gott ist Gott und kein Mensch, der von Stimmungen oder gar Kränkungen abhängig wäre. Und wir brauchen uns als Menschen nicht einbilden, wir könnten Gott beleidigen oder ihn zum strafenden Richter in einem menschlichen Sinne degradieren.

Ist es nicht vielmehr so, dass wir uns selbst bestrafen, wenn wir uns nicht an den Lebens-weisungen Gottes orientieren? Wiederum biblisch gesprochen: „Wer sündigt, ist der Feind seines eigenen Lebens“ (Tob 12, 10). Oder, etwas salopper und drastisch bildhaft mit der alten Lebensweisheit gesagt: „Wer zum Himmel spuckt, trifft sich selbst.“ Vielleicht ist die Menschheit als ganze gerade dabei, sich die eigene Spucke aus dem Gesicht zu wischen. Verzeihen Sie diese etwas unappetitliche Rede, noch dazu, wo noch nicht einmal für das Pflegepersonal genügend Gesichtsschutzmasken vorhanden sind.

Papst Franziskus hat in seiner Predigt vom 27. März 2020 der Deutung unserer Krise diese Richtung vorgegeben, wenn er dem himmlischen Vater gleichsam stellvertretend für die (westlich-zivilisierte) Menschheit folgendes Schuldbekenntnis vorträgt: „In unserer Welt, die du noch mehr liebst als wir, sind wir mit voller Geschwindigkeit wei-tergerast und hatten dabei das Gefühl, stark zu sein und alles zu vermögen. In unserer Ge-winnsucht haben wir uns ganz von den materiellen Dingen in Anspruch nehmen und von der Eile betäuben lassen. Wir haben vor deinen Mahnrufen nicht angehalten, wir haben uns von Kriegen und weltweiter Ungerechtigkeit nicht aufrütteln lassen, wir haben nicht auf den Schrei der Armen und unseres schwer kranken Planeten gehört. Wir haben unerschro-cken weitergemacht in der Meinung, dass wir in einer kranken Welt immer gesund bleiben würden.“ Soweit der Papst, der wohl mit Recht die gegenwärtige Krise im Licht seiner Enzyklika „Laudato si“ deutet.

In diesem Sinne meine auch ich, dass die Corona-Krise in unseren Gesellschaften genützt werden sollte, einige grundsätzliche Dinge näher anzuschauen.
Mir drängt sich als erstes folgendes Paradox auf: Noch am Beginn der zurückliegenden Fastenzeit, am Aschermittwoch, hat das Bundesverfassungsgericht das Verbot organisier-ter Beihilfe zum Suizid gekippt mit Hinweis auf die überragende Bedeutung der Autonomie des Menschen. Keine vier Wochen später werden in unserem Land Grundrechte wie Ver-sammlungsfreiheit, Reisefreiheit, Freiheit der Religionsausübung auf vorerst unbestimmte Zeit in einer Weise beschnitten, wie es noch nicht einmal in Zeiten schlimmster Diktatur der Fall war. Am 10. April, es war der Karfreitag, hat das BVG den Erlass einer einstweiligen Anordnung gegen das Gottesdienst-Versammlungs-Verbot letztinstanzlich zurückgewie-sen. Damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich trage diese Entscheidungen mit, weil wir uns gerade auch als Kirche nicht mitverantwortlich machen dürfen für eine Situation, in der unser Gesundheitswesen zusammenbrechen würde. Meine Frage aber lautet: Lässt sich das Bundesverfassungsgericht nicht plötzlich doch auch noch von anderen Gesichtspunk-ten leiten als nur der Wahrung der grenzenlosen Autonomie des Einzelnen? Und bringt die gegenwärtige Krise die Rechts-Philosophie der grenzenlosen Autonomie nicht doch an ihre Grenzen?

Ich kann und will einer umfassenden Analyse der Herkunft und der Verbreitung und der Möglichkeiten der Bekämpfung des Corona-Virus nicht vorgreifen. Dazu wird aller wissen-schaftlicher Sachverstand aufgewandt werden müssen. Fest scheint jedoch zu stehen: Die Pandemie und ihre Auswirkungen sind die Folge einer Kette von Schuld und menschlichem Versagen, in der sich menschliche Hybris, Stolz, Leichtsinn und Profitgier zu einer unheilvollen Allianz verbinden.

Nein, liebe Schwestern und Brüder, Gott hat das Corona-Virus nicht geschickt. Das brauchte er nicht. Der Mensch hat es sich geholt und verbreitet in einer komplexen Ver-bindung vieler Elemente einer „Kultur des Todes“. Und nun leiden alle, und wie so oft trifft es die Ärmsten am schlimmsten. Die Zeit der Corona-Pandemie muss uns auch zur Zeit der Gewissenserforschung werden: Welche Elemente einer „Kultur des Todes“ haben mit dazu beigetragen, diese Situation heraufzuführen? Es geht nicht darum, Schuldige zu suchen, mit dem Finger auf andere zu zeigen oder sich selbst reinzuwaschen.

Das beste Vorbild, wie mit der gegenwärtigen Katastrophe umgegangen werden könnte, gibt mir eine Phase in der Geschichte Israels. Israel hat, in der Zeit nachexilischer Reform, die ihren kräftigen und auch normativen Niederschlag in der Bibel gefunden hat, die Zeit der babylonischen Gefangenschaft als Zeit der Besinnung, der Buße und der Umkehr be-griffen. Zu den beeindruckendsten Erkenntnissen seiner Besinnung gehört das Wort aus dem Zweiten Buch der Chronik im Alten Testament: „Dem Land wurden seine Sabbate ersetzt“ (2 Chr 36,21). Das heißt: Die Zeit der erzwungenen Ruhe im Exil wurde Israel zu einer Zeit, in der es all die Sabbate nachholen konnte, die es zuvor unter Missachtung der heilsamen Weisung Gottes verschleudert hatte. Der Sabbat steht dabei nicht nur legalistisch für die Ein-haltung bestimmter Ruhevorschriften und Verbote, sondern für ein Leben im Einklang mit dem Schöpfergott und seiner Schöpfung. Das ist ja der tiefste Sinn des ersten Schöpfungs-berichtes, den wir heute Nacht bei der Vigil zur Osternacht als erste der alttestamentlichen Lesungen wieder gehört haben: Die Schöpfung als das Sechstagewerk. Und auf die Er-schaffung des Menschen am sechsten Tag folgt der siebte Tag als Ruhetag. Der göttliche Ruhetag als Vorbild und Maß für den Menschen; Maß nehmend am Lauf der Gestirne, hat die Woche sieben Tage, eine halbe Mondphase, und einen Feiertag als Geschenk.

Durch die Auferstehung Jesu am ersten Tag der Woche hat, beginnend schon in neutesta-mentlicher Zeit, für die Christen der Sonntag den Sabbat als Wochenfeiertag abgelöst. Aber der Segen, der vom Sabbat ausgeht, die mit ihm verknüpften Sinngebungen, sie gelten auch für den christlichen Sonntag als Tag der Auferstehung. Ein Tag der Ruhe, der Ausrichtung auf Gott, der Versammlung und der Gemeinschaft. Sollen uns vielleicht tatsächlich jetzt die Sonn- und Feiertage wiedererstattet werden, die wir unachtsam und undankbar allen möglichen Aktivitäten und Beschäftigungen geopfert haben? Wo haben wir gerade auch als Kirche in einem ekklesiologischen Atheismus allzu sehr Gottes Wort und seine Weisung geringgeachtet?

Leonardo Boff, der bekannte Befreiungstheologe, hat vor ein paar Tagen in unserem aktuellen Zusammenhang gesagt. „Die Mutter Erde schlägt zurück.“ Er ist dafür viel gescholten worden. Ich gehöre nicht zu Boffs Anhängern, aber ich finde, dass in seiner Aussage doch auch ein Körnchen Wahrheit steckt. Und auch Papst Franziskus geht ja in diese Richtung.
Was wir, glaube ich, nicht brauchen, ist eine neue Mythologie der „Mutter Erde“, wie Boff sie zugleich vertritt. Das Gebot der Stunde scheint vielmehr ein anderes. Statt des alten Mythos der Mutter Erde brauchen wir einen neuen Logos der Natur als Schöpfung Gottes, und daraus entwickelt ein neues Ethos für den Menschen im Einklang mit dem Schöpfer und der Schöpfung.

Ich frage: Brauchen wir nicht eine neue, zeitgemäße Formulierung einer Naturrechtslehre, die ausgeht von einer größeren Wahrnehmung und Wertschätzung des von der Schöpfung vorgegebenen; Schöpfung neu zu denken, die eben nicht weitgehend ein Konstrukt des Menschen, sondern Gabe des Schöpfers ist. Papst Benedikt sprach vor dem deutschen Bun-destag in diesem Zusammenhang von einer Ökologie des Menschen. Das fängt an bei der Achtung der Positivität der Geschlechterdifferenz des Menschen, der von Gott als Mann und Frau geschaffen wurde. Hierher gehören alle Themen des Lebensschutzes, an seinem Beginn und in Alter und Hinfälligkeit. Das hat Konsequenzen für einen ehrfurchtsvolleren Umgang mit der Weitergabe des Lebens, Stichwort: Fortpflanzungsmedizin. Mehr Achtung, Ehrfurcht und Respekt auch vor der Wirklichkeit von Vaterschaft und Mutterschaft. Das muss letztlich auch Konsequenzen haben für eine artgerechte Tierhaltung und auch für gerechtere Preise für entsprechende landwirtschaftliche Produkte. Wir brauchen, so scheint mir, eine Reformulierung der Naturrechtslehre, die die Schöpfungsordnung und Erlösungsordnung aufeinander bezieht und daraus eine Antwort entwickelt auf die Katastrophe der Gegenwart.

Ostern, liebe Schwestern und Brüder, macht uns zu Lobbyisten des Lebens. Die Hoffnung auf das ewige Leben macht uns zu Lobbyisten einer umfassenden Kultur des Lebens. Danke, auch heute, allen die gerade jetzt in dieser Stunde im Einsatz sind im Dienst an bedrohten, kranken und sterbenden Menschen, in einem Krankenhaus, einem Altenheim, auf einer Palliativstation oder in einem Hospiz.

Im Exsultet, dem Lob der Kirche auf die Osterkerze heißt es im Blick auf Christus, den neuen Adam. „O glückliche Schuld, welch großen Erlöser hast du gefunden.“
Wenn wir die Krise, so schwer sie auch auf uns lastet, als Aufruf zur Gewissenserforschung nehmen, kann auch tatsächlich Segen und Heil aus ihr erwachsen. Und bitten wir um Gottes Geist, dass uns helfe, die Bitte der Oration des heutigen Ostersonntags wahr werden zu lassen: „Schaffe uns neu, o Gott, damit auch wir auferstehen und im Licht des Lebens wandeln“. Amen.


Foto: (c) Bistum Regensburg


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Lesermeinungen

 phillip 16. April 2020 
 

Strafe Gottes - Verdammnis - ewige Glückseligkeit

Ad @SalvatoreMio. Sie haben völlig Recht, dass diese eminent bedeutsame (für das ewige Leben) bedeutsame Thematik schon aus rein technischen Gründen in diesem Forum nur kursorisch angesprochen werden kann. Dieses, und noch sehr viele andere Themen wurden und werden von sich katholisch bekennenden und lehrenden Theologen seit vielen Jahren, ja Jahrzehnten nicht nur in der Verkündigung - und ja auch im Vorleben und Beispielgeben - geradezu sträflich vernachlässigt, sondern auch unter Bedachtnahme auf die Göttliche Offenbarung, die Lehre Christi und der Katholischen Kirche zur Freude des Widersachers, Beelzebubs, Luzifers, Diabolos, Fürsten der Finsternis, Fürsten der Welt, Allgemeinen Baumeisters Aller Welten geradezu entstellt, abgeändert, relativiert und ins Gegenteil verkehrt. Eine Reform ist daher dringend notwendig! Dass dies im und unter dem aktuellen Pontifikat erwartet werden kann, dafür habe ich rege Zweifel.


3
 
 SalvatoreMio 16. April 2020 
 

Strafe Gottes - Verdammnis - ewige Glückseligkeit

@philipp
Besten Dank für Ihrevielen Mühen! Sie haben sicher selbst festgestellt, dass dieses Thema hier gar nicht richtig behandelt werden kann, weil es zu umfassend und bedeutsam ist. - Aber ich hielte es für überaus wichtig, dass diese Fragen in den Sonntagspredigten ausgewogen angesprochen werden - was mir weithin zu fehlen scheint. Den Evangelien entnehmen wir doch, dass Jesus darüber sprach - und seine Worte: "Wer mein Fleisch ißt, hat das ewige Leben!" sowie sein Kreuzestod - das alles schreit danach, dass wir uns ernsthaft den Fragen "Strafe, Gerechtigkeit Gottes usw." diesen Fragen widmen - auch ohne "Corona-Zeit".


3
 
 Jurist 15. April 2020 
 

Egal, ob Strafe oder nicht

Strafe ist jedenfalls nie Selbstzweck, sondern dient zur Erziehung, Prävention, etc.
Und wenn Corona wenigstens irgendeinen positiven Effekt auf die Herzen der Menschen hat, wäre das ausgezeichnet


5
 
 phillip 15. April 2020 
 

Übel als Strafe Gottes, Rettung ohne eigenes Zutun, bloß aus Mitleid? 3)

… mehr die Gerechtigkeit wirksam. Ich meine, dass der Akt der Barmherzigkeit jedenfalls auch ein zutun des Einzelnen voraussetzt. Barmherzigkeit ist mE der Gerechtigkeit - sowohl in zeitlicher als auch materieller Hinsicht – vorangestellt. Das am jüngsten Tag zu erwartende Gericht wird der letzte Akt sein, in dem alle Menschen von Christus zusammengerufen werden und er sie voneinander scheiden wird, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken. Als Ausfluss der Gerechtigkeit wird sodann jedem das seine zugeteilt werden; die zu seiner Linken werden weggehen und die ewige Verdammung (Konsequenz, Lohn, Strafe, wie es den Taten entspricht) erhalten, die Gerechten – auch die, die noch zur rechten Zeit und vor dem Gericht eine Möglichkeit zur Reue und Umkehr zum Glauben wahrgenommen und Barmherzigkeit und damit eine Rechtfertigung erlangt haben - aber das ewige Leben in Gemeinschaft mit Gott und seinen Heiligen.


1
 
 phillip 15. April 2020 
 

Übel als Strafe Gottes, Rettung ohne eigenes Zutun, bloß aus Mitleid? 1)

Sünde und Schuld (malum morale) sind für mich ohne jeden Zweifel eine Folge der Freiheit des Menschen. Das moralisch (malum morale) und physisch Böse (malum physicum) muss um der Freiheit Willen als Teil der Schöpfung akzeptiert werden und sind weder ein vorsätzlicher noch fahrlässiger Schöpfungsfehler Gottes, sondern eben ein Zugeständnis an das Geschenk der Freiheit an den Menschen. Das physisch Böse bietet Chancen zur persönlichen Umkehr, zur Vervollkommnung, aber auch zur Verbesserung der Welt. Die Erfahrung des Übels soll die Welt im Sinne der Vervollkommnungsfähigkeit stets und ständig zu verbessern und damit bei sich selbst anzufangen. So dient das physisch Böse letztlich auch zur Besserung der eigenen Person, es wird zur Herausforderung für die eigene moralische Konstitution. Das physisch Böse als Strafe für Sünde und Schuld, die aus Freiheit resultiert, sehe ich folglich nicht in einer „gerechten Konsequenz“ im singulären Fall, also als Strafe, sondern in …


1
 
 phillip 15. April 2020 
 

Übel als Strafe Gottes, Rettung ohne eigenes Zutun, bloß aus Mitleid? 2)

…einer „notwendigen Konsequenz “ in einer nicht perfekten Schöpfung, die schon aus metaphysischen Gründen nicht perfekt sein kann. Die Zuschreibung des Leides, das wir im Laufe unseres irdischen Lebens erfahren, als Strafe für begangene Sünde ist unter diesen Aspekten mE daher Unsinn! Die Beantwortung der vom Poster „Wiederkunft“ an mich gerichtete Frage, ob ich meine, dass jene, die Gott nicht lieben, trotzdem alle aus Mitleid ohne ihr zutun gerettet würden, fällt mir nicht schwer. Ganz allgemein gesprochen: Ohne sein zutun wird niemand gerettet werden! Auf wen das im Einzelfall zutrifft, dh, wer von der ewigen Anschauung Gottes ausgeschlossen wird - die Abwesenheit Gottes hier tatsächlich als Strafe für sein irdisches Verhalten zu sehen -, wird wohl kein Lebender beantworten können, zumal jedem Menschen die Möglichkeit zur Umkehr noch zur Lebenszeit, und zwar solange bis „die Nacht einbricht“ aufgrund der Barmherzigkeit Gottes offen steht. Nach dem Tod, wird nur …


0
 
 lesa 15. April 2020 

Die Mutter Gottes hat dazu etwas zu sagen

@Wiederkunft: Das einzige, das wir zur Beantwortung Ihrer Frage sicher wissen ist das, was die Mutter Gottes in Lourdes, Fatima und anderen, (auch noch andauernden) Marienerscheinungen gesagt bzw. worum sie als liebende Mutter dringend bittet: Stellvertretendes Gebet und Opfer kann für andere einen Weg bahnen, der zur Rettung führt.


3
 
 Wiederkunft 15. April 2020 
 

@ pilipp

Und was ist mit allen anderen Menschen die ihn nicht lieben, die seine Gebote nicht halten? Lässt Gott Vater diese alle ins Verderben rennen? Oder meinen sie, dass sie trotzdem alle aus Mitleid ohne ihr zutun gerettet werden? Ich denke schon, dass ein guter
Gott seine Kinder zurecht weisen muss, damit keiner verloren geht!


3
 
 myschkin 14. April 2020 
 

Eine zukunfstorientierte Rede

Der Regensburger Bischof ist zur Zeit die intellektuelle Leitfigur des deutschen Katholizismus. Dank für seine Predigt: Die Vernunft hat naturrechtliche Auswirkungen. Wo die Menschen unvernünftig werden, schaffen sie Verstöße gegen die natürliche Ordnung. Konkret: Wer unappetitliche Sachen isst, darf nicht in alle Welt reisen. D. h.: Wenn China ein globalisiertes Land sein will, muss es seinen ekelhaften und unhygienischen Lebensmittelsektor zivilisierten Standards anpassen! Ansonsten wird die gesamte Menschheit Opfer der naturrechtswidrigen Zustände in Chinas Nahrungsmittelsektor. Die Folge? China muss solange als Quarantäneland gemieden werden, bis dort Hygiene gewährleistet ist. Die Menschheit insgesamt hat sich mit der Ausbreitung des Virus selbst bestraft, indem sie Chinas Laissez faire geduldet hat. Die Corona-Krise ist keine Strafe Gottes, sondern eine von den Menschen selbstgeschaffene und naturrechtswidrige Situation. Umkehr ist geboten.


3
 
 phillip 14. April 2020 
 

Coronavirus - Strafe – Zucht - Prüfung - Freiheit 1)

Wenn man die Strafe - die Freiheit gänzlich entziehend - als ein Übel ansieht, das eine Autorität (legitimer Gesetzgeber) jemandem solange androht oder an ihm sooft vollzogen wird, bis er das tut, was die Autorität von ihm will, das er tun oder unterlassen muss, dann scheidet Gott als strafender wohl aus, zumal Gott dem Menschen die Macht der eigenen Entscheidung=Freiheit eingeräumt hat; es wäre daher absurd zu glauben, dass Gott den Menschen solange mit Übel bedenkt (straft), bis er ihn liebt. Vielmehr ist er ein Gott, der die Menschen liebt, ihre Freiheit achtet, ihnen treu ist und die Möglichkeit gibt, ihn zu lieben und ihm aus freien Stücken Vertrauen zu geben. Gott hat eine ewige Glückseligkeit (Belohnung) verheißen, wenn wir ihn lieben, indem wir seine Gebote, die Lehre Christi achten und befolgen und insbesondere nach seinen Weisungen und seine Seligpreisungen leben. Die Göttliche Offenbarung spricht…


3
 
 phillip 14. April 2020 
 

Coronavirus - Strafe – Zucht - Prüfung - Freiheit 2)

…selbst in 46 Bibelversen von Belohnung; von einem Zwang (Strafe/Übel), damit wir unser irdisches Leben danach ausrichten und dorthin gelangen, ist nirgendwo die Rede und entspringt mE einer pervertierten menschlichen Auffassung. Dass Gott – auch unter dem Aspekt einer Zucht - Übel, Prüfungen und Versuchungen zulässt, gehört zu einer gesicherten Erkenntnis und bedarf hier keiner weiteren Erörterung.


3
 
 lesa 14. April 2020 

Mimosenhafte Ausklammerung der Wirklichkeit durch Glattbügeln der Sprache

@Lilia: Danke Ihnen und anderen. Man muss es nicht so sehr am Begriff "Strafe" aufhängen. Vielleicht einfach die damit verbundenen Ereignisse zur Kenntnis nehmen. Sie sind so, wie sie sind. Oder wollen wir die Bibel ad acta legen? Auch das neue Testament spricht von Züchtigung: einfach den Hebräerbrief lesen. Zucht (frühere Übersetzung) ist im Sinne von Erziehung gemeint. Zuchtlos - gibt es diese Eigenschaft heutzutage? Gibt es Zucht? Und wie sehen die Folgen aus?
Die Verflachung der Sprache klammert manchmal einen Teil der Wirklichkeit des Menschen aus. Geholfen ist ihm dabei nicht. Mimosen tun sich schwer, dem realen Leben standzuhalten. Darum will Gott uns stärken durch Erziehung oder Zucht, die positiv verstanden zu einer Charakterformung führt.


2
 
 bernhard_k 14. April 2020 
 

Strafe ...

Vielleicht können wir auch so formulieren: Gott lässt dieses Virus zu, damit ES uns bestraft ...


4
 
 Wiederkunft 14. April 2020 
 

Strafe Gottes

Strafe, ist vieleicht das falsche Wort, aber "Zurechtweisung Gottes", finde ich sehr passend. Ich vergleiche es in meinen Gedanken mit einer eltelichen Beziehung! Wenn ein Kind auf die Herdeplatte greifen möchte, wird es von seinen Eltern ermahnt, mit Geboten. wenn es im Geheimen doch hin greift, wird es sich schmerzlich verbrennen. Wenn es aber so dumm ist und aus diesem Fehler nichts daraus lernen will und weiter hin greift, wird der Vater es mit allen Mitteln und sogar Strafen verhindern, dass das Kind es nicht mehr tut. Was sonst ist die Aufgabe eines guten Vaters, seine Kinder vor ihrer eigenen Torheit zu beschützen! Würde ein Vater sagen: Du liebes Kind, du hast alle Freiheit dieser Welt, ich werde dich nicht zurecht weisen, ich schaue einfach zu, wie deine Hand verbrennt! Das wäre dann ein liebender Vater? Gott braucht auch Strafe, da seine unvernünftigen Kinder manchesmal nicht anders hören wollen!


3
 
 Konrad Georg 14. April 2020 
 

Gott ist Liebe, ja!

@ Lilia
Aber ER ist keine halbe Sache. Sein Wesen ist alle guten Eigenschaften und mehr: Allmächtig, allwissend, weise. Absolut!
Aber ohne Gerechtigkeit ist Gott nicht zu haben. Oder muß ich mir vorstellen, daß, wenn ich in den Himmel komme, ich auf die Vollversammlung der Leuteschinder wie Lenin, Stalin, Hitler und Mao treffe? Der Satanist Marx ist auch da.

Ich fürchte, das einseitige Gerede von Gott ist Liebe, ist so anziehend wie ein lästiger Kerl / aufdringliches Weib. Wo sind denn die Scharen der Gläubigen, die bald nach dem Konzil angefangen haben, alles leichter zu nehmen. Der als Geist des Konzils verkündete Unfug hat das bewirkt.


2
 
 gloria:olivae 14. April 2020 
 

Dieser Bischof ist einer der wenigen Lichtblicke in der dt. Kirche.


6
 
 gloria:olivae 14. April 2020 
 

@Stefan Fleischer

Der Bischof hat doch die Antwort schon gegeben. Der Menschen straft sich am Ende selbst, wenn er sich den Geboten Gottes verweigert.


3
 
 Gewitterwolke 14. April 2020 
 

Strafe Gottes

Ich habe an den Osterfeiertagen im katholischen Fernsehen den Film über Fatima gesehen. Dieser Film macht mich nachdenklich. Es gab Szenen in denen von einer Strafe Gottes gesprochen wurde. Die Seherkinder von Fatima hatten 1917 eine Höllenvision, sie sahen in die Hölle. Warum wird in unseren Predigten so wenig oder gar nicht über die Hölle gesprochen. Warum werden die Menschen nicht davor gewarnt? Vielleicht kann mir einer der hier anwesenden Theologen eine Antwort geben.


5
 
 Konrad Georg 14. April 2020 
 

Nicht aufregen!

Gott straft nicht? Dann sind wohl wir Sünder (als Autofahrer) an Erdbeben, Tsunami und Vulkanausbrüchen schuld.
Gott hätte leicht die Entstehung oder die Ausbreitung dieses Virus verhindern können. Hat ER nicht. Er verhindert auch nicht, daß in Deutschland ein Drittel der Gezeugten abgetrieben werden können, genau der Anteil, der zur Bestanderhaltung notwendig ist. (Nix mit 2000/Woche, sondern an die 1000/Tag.)
Wenn ich "kranke Erde" höre, kommt mir ideologische Schmalspur in den Sinn. Eine böse Erfindung des irren Club of Rome, die fleißig weiter gesponnen wird.
Wenn alle Menschen sich bemühen würden, nach den Zehn Geboten zu leben, hätten wir auf Erden fast paradiesische Zustände.

Heiliger Vater - Deine Aufgabe.


3
 
 Chris2 13. April 2020 
 

Stimmt nicht.

Hat der Politiker Reinhard Marx doch schon längst klargestellt. Der ohne Rückgrat auf dem Tempelberg, dafür aber mit besten Verbindungen nach ganz oben -
zumindest in Berlin. Und wenn M&M etwas sagen, muss es ja so sein, sagt der obrigkeitshörige deutsche Michel. Also alles weiter wie bisher...


2
 
 Lilia 13. April 2020 
 

DEUS CARITAS EST - GOTT ist die LIEBE

Alles was Gott tut oder zulässt ist Ausfluss Seiner reinen LIEBE - weil Gott gar nichts anderes sein kann als Liebe.
Und weil Gott GOTT ist, bleibt Er für uns nicht fassbar und unbegreiflich: "So hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch sind meine Gedanken über euren Gedanken und meine Wege über euren Wegen...".

Eines ist sicher: Gott ist VATER, Gott ist g u t - gut ist a l l e s was Er tut.
Oder auch: Gott ist VATER, der uns liebt - wenn Er nimmt und wenn Er gibt.

Und wie das AT schon weiß, züchtigt ein liebender Vater seine Kinder - um sie näher an sich zu ziehen.


5
 
 SalvatoreMio 13. April 2020 
 

„Wer sündigt, ist der Feind seines eigenen Lebens“ (Tob 12, 10).

Bischof Voderholzer will wohl in eher feiner Art zum Nachdenken bringen über diverse Themen, die derzeit kursieren, wie auch den Begriff "Strafe". Man könnte stattdessen auch Zurechtweisung, Züchtigung, Mahnung, sagen. Und es dreht sich dabei eigentlich um Liebeserweise, auch für das diesseitige Dasein.(Z. B. Straßenverkehrsvorschriften).Gott aber will uns retten für das ewige Leben und mahnt und warnt, aber wir sind taub. Ich habe den Eindruck, dass auch praktizierende Christen fast nurmehr an das schöne Diesseits denken und nicht an Auferstehung und Ewigkeit erinnert werden wollen. Darum ärgert es mich, dass selbst in der Kirche das Thema "Corona-Virus" weithin an erster Stelle steht! Karfreitag, Ostern - bedeutet doch: wir sollen Christus nachfolgen bis in den Tod - aber Er wird uns retten. Und so verweist Bischof Voderholzer auf das "Exsultet"! Christus, ist unser Licht, wir dürfen jubeln - auch heute!


4
 
 Ad Verbum Tuum 13. April 2020 

@Rolando

vielen Dank für Ihre Überlegungen zur Freiheit.
Man erkennt jetzt auch trotz der jahrzehntelangen Unterdrückung der Aktualtät des Todes - bleibt er existenzielle Angst die sich vermehrt in der Ersatzreligiin Gesundheit äußert. Und diese Religion vermag tatsächlich die Freiheit zu verdrängen.
Zum andern führt dies auch wieder vor Augen, dass der Mensch allzu häufig "zu seinem Glück gezwungen werden muss". Nur gutes Zureden hilft häufig nicht ... nur Strafandrohung - Euros & der Tod - führen zum breiten Nachdenken, Befolgen, Einlenken. Die Angst vor dem ewigen Tod war schon Vielen ein guter Glaubenslehrer.


7
 
 Elija-Paul 13. April 2020 
 

Ich meine mit

geistlichen Ursachen , daß Gott die Pandemie als Zurechtweisung zugelassen hat und die Kirche keinen Widerstand leistet, weil sie sich selbst schon geschwächt hat. Sie kann sozusagen nicht mehr den Arm des Herrn zurückhalten, weil sie keine Kraft mehr dazu hat. Die letzte Verfehlung war die Pachmamaidolatrie in ROM am Sitz des Petrus. Muß man noch mehr dazu sagen?


9
 
 Elija-Paul 13. April 2020 
 

Manches Gute

ist in der Predigt zu entdecken.
Aber offen gestanden: Papst Franziskus gehört da nicht hinein und auch Leonardo Boff nicht - bei ihnen finden wir eher Ideologien statt Wegweisung. Das sollte der Bischof eigentlich erkennen können. Auch sind andere geistliche Ursachen der Pandemie nicht erwähnt, nämlich der irrige Kurs der Kirche mit Amoris laetitia, welcher Sakrilegien fördert, Abu- Dhabi, welcher den Auftrag des Herrn verleugnet oder zumindestens böse relativiert, die Pachamamaidolatrie, welche eine Verletzung des ersten Gebotes darstellt. Man darf die Augen nicht verschließen vor diesen Dingen!


10
 
 ottokar 13. April 2020 
 

Natürlich darf Gott strafen und er tut es auch:

Gottesfurcht und Strafe Gottes sind Standartformulierungen unserer Sprache.Das alte Testament ist voll von Gottesstrafen.Die Ägypter betraft er, wegen der Knechtschaft der Israeliten in dem er das ägyptische Heer komplett mit Pharaon im zurückflutenden Roten Meer ertrinken lässt.Schrecklich, mich schaudert immer bei dieser Lesung. Dabei sind doch auch die Ägypter seine Geschöpfe,seine Kinder, die er lieben sollte? Wir haben anzuerkennen, nein wir müssen glauben,dass unser Herr und Gott tun und lassen kann , was er will und dass seine Entscheidungen weise und gerecht sind, auch wenn wir sie nicht verstehen.Er hat sich nicht an unsere Wertvorstellung zu halten, wie es der Synodale Weg gerne hätte. Gott wird uns in Versuchung führen, um uns zu prüfen, er kann uns von Bösem erlösen,wir haben zu akzeptieren, dass sein Wille geschehe, im Himmel und auf Erden.Auf seine Gnade sind wir angewiesen, um diese bitten wir.Oder glaubt da jemand tatsächlich Barmherzigkeit schliesst Strafe aus?


10
 
 Winrod 13. April 2020 
 

Ich verstehe immer noch nicht:

Warum soll Gott nicht (mehr ) strafen können?


11
 
 Sydney 13. April 2020 

Bischof Vorderholzer...

ist der wirkliche Glücksfall in dieser etwas anderen Osterzeit. Seit Gründonnerstag waren mir seine virtuellen Predigten aus dem Regensburger Dom stets Ermutigung und Stärkung im Glauben. Danke dafür! Den anderen, den Limburger "Glücksfall" möchte und werde ich nicht kommentieren...


6
 
 Stefan Fleischer 13. April 2020 

Was mich nach diesem Gottesdienst sehr beschäftigte

Beim apostolischen Segen am Schluss des Gottesdienstes gab der Diakon die Bedingungen zu Gewinnung des vollkommenen Ablasses bekannt. Im Ablass werden uns die Sündenstrafen erlassen. So wenigstens habe ich es aus meinem Religionsunterricht im Gedächtnis. Aber was sind diese Sündenstrafen, wenn Gott nicht straft?
Müssten wir also nicht wieder mehr und sorgfältig darauf achten, dass Liturgie und Verkündigung nicht wie zwei grundverschiedene Welten erscheinen? Diskrepanzen zwischen den beiden, selbst wenn nur der Eindruck einer solchen entsteht, sind doch Gift für die Glaubwürdigkeit unserer Kirche. Aber bitte, passen wir nicht die Liturgie unserer persönlichen Verkündigung an, sondern unsere Verkündigung der vorgegebenen Liturgie.
Oder müssten wir uns zuerst wieder in der Gottesfrage einig werden? Das aber bedingt, dass er wieder im Zentrum steht, nicht der Mensch, dass wir wieder ganz bewusst Gott lieben mit all unserer Kraft, und nicht zuerst uns selbst.


13
 
 lesa 13. April 2020 

Noch immer blind, taub und erbarmungslos verhärtet?

Danke für diese Predigt, wie die Menschen sie an diesem Osterfest 2020 brauchen!
Lieber@Rolando: Kaum zu glauben, wie verhärtet manche in der Dekadenz verharren und auch andere nach wie vor in den Sumpf treiben. Am Ende der Nachrichten gestern abend völlig perplex und enttäuscht (weil die Berichterstattung während all der Wochen menschlich engagiert und hilfreich war.) Nicht einmal eine solche Warnung des Himmels, uns durch die Kultur des Todes nicht wird zu zerstören, wird begriffen bzw. angenommen? Wie bockige Kinder: Grad extra? Welch ein Wahnsinn! Ausgerechnet zu Ostern eine Ankündigung eines Konzertes mit einem Sänger, der die Dekadenz geradezu verkörpert. Nichts gegen den armen Mann, aber von Medienverantowrtlichen hätte ich mir doch mehr Verantwortungsgefühl für die Mitmenschen, bzw. mehr Grütze im Kopf erwartet!


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 Rolando 13. April 2020 
 

Fortsetzung

In der „Zeit Online“ war ein Artikel letzte Woche, „Amerika lässt seine Armen sterben“, ich hab da ein wenig kommentiert. Erst war ich verwundert, das mein Kommentar, der die Ärmsten mit den Ungeborenen in Verbindung brachte, veröffentlicht wurde, dann aber bei vernünftigen Antworten während der Diskussion herausgenommen wurde, dann „technische Probleme“ auftraten, dann, ihr Benutzerprofil ist gesperrt. Ein Leser antwortete mir, „essen Sie eigentlich Fleisch,? Wenn ja, bitte den Mund halten“. Wenn die Augen nicht zum Sehen gebraucht werden, wird man sie zum Weinen brauchen. Beten wir um Sündenerkenntnis, Sündenbewusstsein, um wahre Reue und Umkehr, die Blindheit ist groß. Weisheit 12, 2.


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 Rolando 13. April 2020 
 

Gedanken zur Freiheit

Der Mensch lässt sich von Gott und seiner Kirche nichts sagen, er hört nicht darauf, hält das Wort Gottes, die rechte Verkündigung durch seine Kirche für rückständig, erzkonservativ oder mehr Ausreden, um die Ohren geschlossen zu halten. Er bestimmt selbst! ob er sein Baby leben lässt oder nicht, er bestimmt seinen Tod selbst! Doch wie sehr hört er jetzt auf Anordnungen, die seine eigene Gesundheit betreffen, er bleibt Zuhause, er hält Abstand, er lässt seine hochgelobte Freiheit, (Abtreibung, Euthanasie, „Ehe“ für alle, keine lästige Unterbrechung des Ausschlafens zwecks Meßbesuchs, usw.) bereitwillig, mit Zustimmung ein, was ja durchaus sinnvoll ist. Doch ist Anordnung Gottes durch seine Kirche nicht sinnvoll? Kann man sie nicht bereitwillig, mit Zustimmung befolgen, nutzt man bei Verfehlung die Vergebung, die ohne Bußgeld vergibt, wo der Vergebende bezahlt hat? Welche Freiheit wählt der Mensch? Wie würde man „Maßnahmen“ gegen Abtreibung oder Sterbehilfe sehen?


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 girsberg74 13. April 2020 
 

Wow!

Das ist ein Hirte, wie wir ihn brauchen.


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