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| Der Wahrheit die Ehre?14. Juli 2008 in Österreich, 1 Lesermeinung Eine Rezension von Dr. Josef Spindelböck über einen (vermeintlichen) "Skandal von St. Pölten" St. Pölten (kath.net/hippolytus.net) Das Hauptziel des Buches ist es, die ehemaligen Vorsteher des Priesterseminars Ulrich Küchl und Wolfgang Rothe zu rechtfertigen. Die gegen sie erhobenen Vorwürfe der aktiven Duldung von Homosexualität im Priesterseminar St. Pölten oder gar ihre eigene aktive Verwicklung darin entbehrten jeder Grundlage. Der ehemalige Apostolische Visitator und jetzige Diözesanbischof Klaus Küng wird beschuldigt, schon von Anfang an auf die Absetzung Kurt Krenns abgezielt zu haben und die Wahrheit nicht gründlich genug gesucht zu haben: "Wenn das Ziel der Visitation die Absetzung von Bischof Krenn war, mussten alle realen Sachverhalte im Sinne dieses Zieles verkehrt werden." (106) Auch österreichische Bischöfe und Teile der römischen Kurie hätten in einem üblen Spiel mitgewirkt; schließlich wird sogar der jetzige Papst Benedikt XVI. noch dafür verantwortlich gemacht, dass er die Entscheidungen von Bischof Küng in der Causa Rothe/Küchl durch ein am 5. Mai 2008 ausgefertigtes, in "forma specifica" approbiertes Dekret der Kongregation für den Klerus gutgeheißen habe und damit - so wörtlich der von Gabriele Waste formulierte Vorwurf - "'Un'-Recht im Zeichen nominalistischer Willkür" gesetzt habe (101 ff). Abgesehen von der kirchenpolitischen Absicht des Buches, welche als solche schon eine gewisse Einseitigkeit der Perspektive bedingt, finden sich im Buch zahlreiche Unrichtigkeiten. Unter anderem wird behauptet, der frühere Bischof von St. Pölten Kurt Krenn sei bis zum Zeitpunkt der Visitation voll leistungsfähig gewesen; erst sein erzwungener Rücktritt und die damit verbundene Isolation habe zum gesundheitlichen Einbruch geführt (99). Das hauptsächliche Kriterium bei der Eignungsprüfung der verbliebenen Seminaristen nach der vorübergehenden Schließung des St. Pöltner Priesterseminars sei es gewesen, ob sie zu Bischof Krenn halten würden oder nicht: Es ging "nicht um ein gründliches Auswahlverfahren, sondern nur darum, alle Bewerber, die zu Bischof Krenn stehen, nach Möglichkeit auszusondern." (32) Außerdem wird im Buch "Der Wahrheit die Ehre" durchgehend übersehen, dass gerade die Detailergebnisse der Apostolischen Visitation aus Gründen der Diskretion und des Persönlichkeitsschutzes nicht öffentlich-medial präsentiert werden konnten, sondern nur dem Heiligen Stuhl als Auftraggeber zur Kenntnis gebracht wurden, und insofern der im Buch vermittelte Eindruck auch trügen kann, als ob der damalige Visitator und jetzige Diözesanbischof Klaus Küng in der Sache falsch und ungerecht entschieden habe. Die Frage bezüglich dieses Werkes ist sowohl den mitwirkenden Autoren als auch dem Herausgeber zu stellen: "Cui bono?" Noch eine Schlussbemerkung: Aufgrund seiner kritischen Rezension zum von Reinhard Dörner herausgegebenen Buch Der Wahrheit die Ehre, das als Hauptbeitrag einen Artikel von Dr. Gabriele Waste mit dem Titel Die Kirche als Gefangene der Medien und ihrer eigenen Hierarchie enthält, erhielt der Rezensent bereits empörte Mails von Reinhard Dörner, Felizitas Küble und Gabriele Waste. Die letzte droht ganz direkt mit Vergeltungsmaßnahmen, so wörtlich im Schreiben an Josef Spindelböck: Wenn Sie mit Ihrer Polemik fortfahren, werden wir die Wohltäter von Kleinhain darüber informieren müssen, dass ein Mitglied dieser Gemeinschaft die Homepage von Bischof Krenn dazu benützt, gegen ihn Polemik zu treiben. Nein, nicht gegen Altbischof Krenn wird vom Rezensenten Polemik gemacht, der sich unbestreitbare Verdienste für die Kirche Österreichs und der Diözese St. Pölten erworben hat und der auch weiterhin Wertschätzung, Gebet und Unterstützung verdient. Nicht jedoch kann man dem Altbischof von St. Pölten helfen, wenn man seinen Nachfolger Bischof Küng angreift und auch den Heiligen Vater! Dr. theol. habil. Josef Spindelböck Reinhard Dörner (Hg.), Der Wahrheit die Ehre! Der Skandal von St. Pölten, Verlag Kardinal-von-Galen-Kreis e.V., Norderstedt 2008 Foto: (c) kath.net Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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