Bistum Würzburg: Zwei Lutheraner in einem katholischen Gemeinderatvor Minuten in Deutschland, keine Lesermeinung Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
St. Michael in Schweinfurt: Erich Ruppert und Thomas Wagner wollen aber nicht katholisch werden
Schweinfurt / Hannover (kath.net/idea) Eine römisch-katholische Gemeinde in Bayern hat sich in einer sehr heiklen Frage weit nach vorne gewagt: Dem Pfarrgemeinderat von St. Michael in Schweinfurt gehören zwei Lutheraner an. Erich Ruppert und Thomas Wagner hatten bei der Wahl im März 170 und 162 von insgesamt 300 Stimmen erhalten, berichtete die Katholische Nachrichten-Agentur. Ruppert ist Soziologieprofessor und Stadtrat der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Er arbeitet als Umweltbeauftragter in der Gemeinde mit. Wagner leitet seit Jahren den Bibelkreis. Er wurde bereits vor vier Jahren in den Pfarrgemeinderat gewählt. Niemand von den knapp 1.200 Gemeindemitglieder habe etwas dagegen gesagt. “Für mich gibt es nur ein Vorbild, nämlich die Bibel”, so Wagner. Für die beiden Lutheraner kommt ein Übertritt in die römisch-katholische Kirche nicht in Frage. “Katholisch oder evangelisch ist egal, wir wollen an den Grenzen keinen Anstoß nehmen”, so Ruppert. Die bischöfliche Satzung im Bistum Würzburg sieht vor, daß nur Katholiken Sitz und Stimme im Pfarrgemeinderat haben. Gemeindepfarrer Roland Breitenbach: “Mir ist die Einheit wichtig, wobei Einheit für mich Buntheit und Vielfalt bedeutet.” Der Vorsitzende des Diözesanrates, Norbert Baumann (Schweinfurt), sagte auf idea-Anfrage, die Wahl von zwei Pfarrgemeinderäten, die nicht der katholischen Kirche angehören, sei zwar satzungsrechtlich nicht gedeckt. Bisher gab es vom Bistum Würzburg keine Bestrebungen, diese Wahl anzufechten.
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