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Türkei: Syrisch-orthodoxes Kloster 'wiedereröffnet'

9. Juni 2011 in Chronik, 6 Lesermeinungen
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Traditionsreiches Kloster Mor Augin soll wieder spirituelles Zentrum werden


Ankara (kath.net/KAP) Im Südosten der Türkei, im Tur Abdin, ist vor wenigen Tagen ein Kloster der syrisch-orthodoxen Kirche "wiedereröffnet" worden. Das Kloster Mor Augin wurde im 4. Jahrhundert gegründet, in der Blütezeit lebten dort mehr als 350 Ordensmänner. Mor Augin war ein bedeutendes spirituelles Zentrum, von dem aus Klöster bis in den Irak hinein gegründet wurden. Vor hundert Jahren lebten dort noch zwölf Mönche, 1970 starb der letzte.

Seither stand das Kloster leer, der Großteil des weitläufigen Gebäudekomplexes am Südhang des Berges Izlo verfiel. Seit wenigen Tagen lebt der Mönch Yoken Unfal wieder im Kloster. Er hoffe, so P. Yoken im "Kathpress"-Gespräch vor Ort, dass sich Mor Augin bald wieder zu einem spirituellen Zentrum der Region entwickeln werde.


Die Einführung von P. Yoken fand kürzlich im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes mit rund 300 Teilnehmern statt, dem der Bischof des Tur Abdin, Timotheus Samuel Aktas, vorstand. In einem Schreiben begrüßte auch das Oberhaupt der syrisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Ignatius Zakka I. Iwas, die neue spirituelle Initiative im Tur Abdin.

P. Yoken wurde 1975 im Tur Abdin geboren und wanderte 1989 mit seiner Familie - wie auch viele andere Christen - nach Westeuropa aus. In den Niederlanden absolvierte er die Schule, bevor er 2000 zum Studium ins syrisch-orthodoxe Patriarchat nach Damaskus ging. 2004 wurde er zum Mönch und 2005 zum Priester geweiht. Schon im April 2010 bestellte ihn Patriarch Ignatius Zakka I. Iwas zum neuen Abt des Klosters Mor Augin.

Bisher lebte der neue Abt allerdings im Kloster Mor Gabriel, von wo aus er tagsüber mit einigen Mitarbeitern nach Mor Augin fuhr, um notwendige Renovierungsarbeiten durchzuführen. Wie er im "Kathpress"-Gespräch erläuterte, sei zuerst die Hauptkirche gesäubert und notdürftig eingerichtet worden. Dann habe man einige noch im relativ guten Zustand befindliche Räume als Aufenthalts- und Schlafzimmer, Küche und Bad eingerichtet.

Neben der Hauptkirche sind die Krypta und die Marienkirche die vordringlichsten Gebäude, die wieder hergestellt werden müssten. Die türkischen Behörden haben 2008 die schmale Bergstraße zum Kloster asphaltiert und im Vorjahr eine Stromleitung verlegt.

Der Gründer des Klosters, Mor Augin (+ 363) war ein Mönch und Wundertäter aus Ägypten. Er wird in der syrisch-orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt und gilt als der Begründer des klösterlichen Lebens im Tur Abdin und als dessen zweiter Missionar.

Im Tur Abdin, einst ein blühendes Zentrum der syrisch-orthodoxen Kirche, leben heute nur noch etwas mehr als 2.000 Christen.

Copyright 2011 Katholische Presseagentur, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten.


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Lesermeinungen

 Hadrianus Antonius 12. Juni 2011 
 

Große Freude!

Es freut sehr daß im Tur Abdin, \"dem Berg der Knechte\", diesem \" Altem Zentrum des Christlichen Glaubens\", ein leeres Kloster wieder besiedelt wurde.
Die monastische Tradition ist ein Leuchtpunkt für die dort stark unter Druck stehende orientalische Christen.
Mor P. Yoken Unfal sei für sein großes mutiges Vorhaben gedankt; ich wünsche viel Mut und Beharrlichkeit.
Möge der Herr hier zum Wollen auch das Gelingen dazutun.
Deo gratias!


1
 
 Evalyne 11. Juni 2011 
 

ja und halt die EU-Aufnahme

da gibt man sich vorübergehend tolerant


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 Wulfspirit 10. Juni 2011 
 

es ist Wahlkampf in der Türkei

mehr nicht. Ein einzelner Mönch kann schneller wieder \"entfernt\" werden als ein ganzes, seit Jahrhunderten funktionierendes Kloster.


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 Aegidius 10. Juni 2011 
 

Die uns hier mitgeteilten Tatsachen sprechen aber zumindest nicht gegen die Hoffnung auf neues christliches Leben dort und auch nicht gegen die Annahme, daß es in der türkischen Verwaltung und Regierung auch gutwillige Menschen gibt ... Den Pessimismus und Ärger laßt uns doch für eindeutigere Fälle aufheben.


0
 
 Evalyne 9. Juni 2011 
 

ganz Ihrer Meinung, Martyria,

nur weil die Strasse asphaltiert u Strom verlegt wurde und nun ein einzelner Mönch dort \"hofft\", heisst das noch gar nix. Wer weiss, was die türkische Regierung mit dem Gebäude vorhat.


0
 
 Martyria 9. Juni 2011 

Hintergründe?

Wenn man die Auseinandersetzungen um das Kloster Mor Gabriel mitverfolgt hat, dann nimmt es doch Wunder, dass ein orthodoxes Kloster so \"ohne weiteres\" wieder eröffnet und noch dazu zu einem spirituellen Zentrum werden soll. Wer hat denn da die türkischen Behörden geschmiert, damit das möglich geworden ist? *g* Im Ernst: Der türkische Staat als genehmigungspflichtige Instanz misst entweder mit zweierlei Maß, oder es braucht noch ein paar Infos, die im Artikel nicht genannt werden.


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