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Mailänder Kardinal rügt den Präsidenten von Comunione e Liberazione

13. Juni 2012 in Weltkirche, 17 Lesermeinungen
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Durch Vatileaks wurde ein Brief des Präsidenten an Papst Benedikt bekannt, in dem er die beiden früheren Mailänder Kardinäle als zu liberal kritisiert hatte


Mailand (kath.net/CC) Der Vatileaks-Skandal hat jetzt auch einen Konflikt zwischen der Erzdiözese Mailand und der Bewegung Comunione e Liberazione (Gemeinschaft und Befreiung) ausgelöst: Der Mailänder Erzbischof Kardinal Angelo Scola (siehe Foto) hat den Präsidenten der Bewegung gerügt, weil dieser sich in einem Brief an Papst Benedikt über die beiden früheren Mailänder Erzbischöfe beklagt hatte. Der Brief war vertraulich und erst durch ‚Vatileaks’ öffentlich geworden.


Der Gründer der weltweiten katholischen Erneuerungsbewegung Comunione e Liberazione, Luigi Giussani (1922-2005), war ein Priester aus der Erzdiözese Mailand, wo die Bewegung ihren Anfang nahm.

Der derzeitige Präsident der Bewegung, der spanische Priester Julián Carrón, hatte in einem Brief an Benedikt XVI. eine „tiefe Glaubenskrise“ in der Erzdiözese Mailand beklagt. Die Vorgänger Scolas, die Kardinäle Carlo Maria Martini und Dionigi Tettamanzi, hätten liberalen Theologen weiten Raum gegeben, die ein Klima des Dissenses vom kirchlichen Lehramt gefördert hätten.

Kardinal Scola, seit einem Jahr Oberhirte der ambrosianischen Diözese, hat diese Kritik vor dem Priesterrat in Mailand öffentlich zurückgewiesen und dem „reichen Erbe“ der Lehre seiner Vorgänger seine Wertschätzung ausgesprochen. Er kündigte an, dass seine Mitarbeiter mit den örtlichen Verantwortlichen von Comunione e Liberazione zusammentreffen würden und die „notwendigen Klärungen“ einholen würden. Kardinal Scola war mit der Bewegung eng verbunden, sagte jetzt aber gegenüber Journalisten, dass er nun nicht mehr aktiv involviert sei.

Foto: (c) www.chiesadimilano.it



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Lesermeinungen

 Waldi 13. Juni 2012 
 

@Kathole und @Mysterium Ineffabile,

ich entschuldige mich ehrlich und in aller Form für meinen auf ein Missverständnis beruhenden Kommentar. Ich habe mich selbst negativ bewertet und bedanke mich ohne jede Ironie für den Hinweis auf diesen Fehler. Danke.


5
 
 girsberg74 13. Juni 2012 
 

@ Friedemann Bach

Stimmt, die Zeiten haben sich geändert.

Jetzt muss man den Referenten und Dienstleuten von Bischöfen gehorchen und ihnen Ehrfurcht darbringen.


1
 
 Kathole 13. Juni 2012 
 

@Waldi

Da haben Sie etwas mißverstanden: Nicht die papsttreue Bewegung \"Comunione e Liberazione\" (CL), sondern die Mailänder Amtsvorgänger von Kardinal Angelo Scola, \"die Kardinäle Carlo Maria Martini und Dionigi Tettamanzi, hätten liberalen Theologen weiten Raum gegeben, die ein Klima des Dissenses vom kirchlichen Lehramt gefördert hätten\".

Der derzeitige Leiter von CL, der spanische Priester Julián Carrón, hätte vielmehr genau die „tiefe Glaubenskrise“ in der Erzdiözese Mailand dem Papst gegenüber beklagt, die von diesen Amtsvorgängern Scola\'s im erzbischöflichen Hirtenamt verursacht worden wäre.


4
 
  13. Juni 2012 
 

@Waldi

Bitte noch mal lesen: Ich glaube, Sie haben da etwas missverstanden.


2
 
 Kathole 13. Juni 2012 
 

@Friedemann Bach: Hier die angefragten Kriterien, aufbauend auf LG 25 des II. Vat. Konzils (Forts.)

\"... Das letzte Konzil hat klar gelehrt: Nur die \"Bischöfe, die in Gemeinschaft mit dem römischen Bischof lehren, sind von allen als Zeugen der göttlichen und katholischen Wahrheit zu verehren.\" (LG 25). Aufmerksames Mitdenken ist gefragt.\"

www.padre.at/irrtum.htm


3
 
 El Greco 13. Juni 2012 
 

Folgen von Vati-Leaks

Höchst befremdlich, wie sich ein Kardinal öffentlich zu einem Dokument äußert, das infolge eines Lecks bekannt wurde. Da sieht man, welche negativen Folgen die \"Transparenz\" zeitigt.

Ob die Vorgänger liberal waren oder nicht, ist doch sekundär. Vielmehr ist zu schauen, welche Früchte ihre Arbeit in der Diözese getragen hat. Und da kann der Beobachter unterschiedlicher Meinung sein.


2
 
 Waldi 13. Juni 2012 
 

Die dunkle Kehrseite der Liberalisierung!

\"Die Vorgänger Scolas, die Kardinäle Carlo Maria Martini und Dionigi Tettamanzi, hätten liberalen Theologen weiten Raum gegeben, die ein Klima des Dissenses vom kirchlichen Lehramt gefördert hätten\".
Da kommen hohe Würdenträger nach langer Zeit endlich zur Erkenntnis, dass durch diese Comunione e Liberazione liberale Glaubensinterprätationen freigesetzt wurden, die die Kirchenlehre der privaten Beliebigkeit ausgesetzt haben. Die \"Kleinen\" an der Basis haben seit Jahrzehnten schon das Desaster gemerkt, das nun auch die \"Großen\" mit großer Verspätung erkannt haben. Das Versäumnis wird, wenn überhaupt, nur äußerst schwer zu korrigieren sein, denn dieser religiöse Schlendrian ist bereits bis in die kleinsten Pfarrgemeinden vorgedrungen und treibt die tollsten Stilblüten!


3
 
 Kathole 13. Juni 2012 
 

@Friedemann Bach: Hier die angefragten Kriterien, aufbauend auf LG 25 des II. Vat. Konzils

\"Jeder Katholik hat sich in jedem Punkt dem Lehramt des Heiligen Vaters (und der mit ihm verbundenen katholischen Bischöfe) zu unterstellen. Lehrt nun ein Bischof in bestimmten Punkten der Glaubens- und Sittenlehre nicht in Einheit mit dem Heiligen Vater, so darf einem solchen Bischof in diesen Punkten niemand folgen! In meiner Haltung ist also nicht zweierlei Maß, sonder es ist vielmehr die ernste Frage an den Kritiker zu stellen: Wie sollte ein Katholik an der Lehre des Heiligen Vaters festhalten und gleichzeitig bestimmte Irrtümer seines Ortsbischofs annehmen können? Logisch zu Ende gedacht ergibt sich aus einer solchen unkatholischen Schizophrenie ein inhaltsleerer blinder Gehorsam, ohne darauf zu achten, ob die Lehre eines Bischofs oder Priesters auch mit den Inhalten des universal gültigen Katechismus der Katholischen Kirche (= \"Weltkatechismus\") übereinstimmt. Diese Übereinstimmung darf und muß jeder Katholik - ob Priester oder Laie - prüfen, zu seinem Heil, gerade heute

www.padre.at/irrtum.htm


5
 
 Kathole 13. Juni 2012 
 

@Marcus_ Nicht jeder guter Theologe ist auch ein standfester Hirte

Ich habe vor einiger Zeit damit begonnen, -mit Gewinn- Angelo Scola\'s Buch \"Das hochzeitliche Geheimnis\" zu lesen, so wie ich vor etwa 25 Jahren auch schon Beiträge der Theologen Walter Kasper und Christoph Schönborn in der Zeitschrift \"Communio\" mit Gewinn gelesen habe. Doch waren sie später als Hirten auch so gut?

Beiden letztgenannten Theologen ist gemeinsam, daß deren Wirken als Hirten einer (Erz)Diözese, angesichts der hohen Erwartungen, die aus ihrem theologischen Wirken heraus bestanden, dann doch sehr ernüchternd oder gar enttäuschend war bzw. ist.

Bei Kardinal Angelo Scola scheint es in Venedig noch ohne große häretische innerkirchliche Pressure-Groups abgelaufen zu sein, sodaß er seine Bewährungsprobe als standfester Hirte noch nicht wirklich abgelegt hatte. In Mailand scheint er nun dem Druck seines von den Vorgängern im Amt geprägten Klerus sehr schnell erlegen zu sein. Die Leitung der CL-Bewegung hingegen scheint standfester zu sein.

kath.net/detail.php?id=34200


2
 
 M.Schn-Fl 13. Juni 2012 
 

Kardinal Scola

Es gab schliesslich für den Heiligen Vater gute Gründe, ausgerechnet Kardinal Scola nach Mailand zu entsenden, eben weil er Communione und Liberatione nahe steht (hoffentlich nicht stand) und nicht zu den laxen Bischöfen gehört. Wir wollen hoffen und erbeten, dass er nun nicht vor der veröffentlichten Meinung zurückweicht sondern den nötigen Widerstand bietet. Man kann auch so sich vor seine Vorgägnger stellen - was er als der jetzige Erzbischof natürlich muss - ohne gleich das Kind mit dem Bade auszuschütten.


1
 
 M.Schn-Fl 13. Juni 2012 
 

Der Teudel weiss wo es sich lohnt und wo man ansetzen muss.

Er ist der grosse Verwirrer und zu seiner bewährtesten Taktiik gegen die Kirche gehört nun mal, die Menschen gegeneinander aufzuhetzen und das ganze dann mit Verrat zu würzen.
Das Traurige an der Geschichte ist eben, daß viel zu viele Menschen in der Kirche dieses Spiel nicht durchschauen und dem bösen Feind immer wieder auf den Leim gehen.
Beten wir, dass Kardinal Scola und die größte Laienbewegung Italiens sich einigen und dieses Spiel schachmatt setzen.


3
 
  13. Juni 2012 
 

Merkwürdig

Es ist merkwürdig, dass sich der Mailänder Erzbischof zu derartigem veranlasst sah.

Wie kann es sein, dass man sich bei seinen Äußerungen auf ein gestohlenes VERTRAULICHES Dokument bezieht, in dem sich vor der Ernennung eines Bischofs eine wichtige Persönlichkeit äußerte, die nach ihrer Meinung gefragt wurde? Das ist ein mehr als unkorrektes Vorgehen, sozusagen die Fortsetzung eines Vertrauensbruchs.


4
 
 kathi 13. Juni 2012 
 

Brief

Da ist ein Brief vertraulich und kommt auf kriminelle Art und Weise an die Öffentlichkeit. Ich sehe gar keine Veranlassung etwas zu kritisieren oder gut zu finden, wenn es als v e r t r a u l i c h eingestuft ist.


5
 
 Friedemann Bach 13. Juni 2012 
 

Mit großem Genuß lese ich, wo @kathole bei den Bischöfen den Daumen hebt und wo er ihn senkt.

Mir persönlich, lieber Kathole, wäre geholfen, wenn Sie eine Schwarze Liste der bösen Bischöfe veröffentlichen würden oder ein Punktesystem einführen nach folgenden Kriterien: Romtreue - Liturgieverhalten - Dogmensicherheit - Unnachgiebigkeit bei Reformern etc.

Kathole, Sie stehen wirklich für eine moderne Kirche. Früher musste man gehorchen und den Bischöfen Ehrfurcht darbringen (ich gehöre noch zu dieser Generation): Sie stehen für die neue Generation, wo man Bischöfe schonungslos kritisieren und aburteilen kann, wenn sie den Gläubigen nicht mehr zusagen.


6
 
  13. Juni 2012 
 

Was gibt es da zu \"rügen\"? Stimmt es etwa nicht, was P. Carron geschrieben hat?

Kardinal Martini hat dringenden Bedarf, seine Lehren zu überdenken und zu revidieren, bevor er sein letztes Wort spricht.

Die Affäre ist aber auch ein guter Anlaß, daß sich Communione e Liberazione selbst überlegt, wie rechtgläubig man dort ist und auf welchen theologischen Fundamenten man aufbaut.
Nicht alles ist Gold, das glänzt.

Die \"Erneuerungsbewegungen\" sind auf diesem Gebiet überhaupt ambivalent.


2
 
 Kathole 13. Juni 2012 
 

Was ist denn mit Kardinal Angelo Scola los?

Daß Kardinal Carlo Maria Martini gerne den Zeitgeist umarmt und dabei sogar mit der Häresie kokettiert hat, ist doch nicht wegzudiskutieren (s. Link). Was soll denn nun die reichlich gekünstelte Aufregung des neuernannten Erzbischofs von Mailand? Was ist denn plötzlich in ihn gefahren?

kath.net/detail.php?id=35794


7
 
 Marcus, der mit dem C 13. Juni 2012 
 

Hier ist aber Kardinal Scola zu rügen

meiner Meinung nach. Hw. Carrón hat jedes Recht, seine Meinung privat dem Papst schriftlich mitzuteilen. Man muß nicht seiner Meinung sein, aber eine öffentliche Rüge auf eine nur durch Geheimnisverrat öffentlich gewordene, private Meinungsäußerung ist falsch. Daher gibt es auch keinen Bedarf an \"notwendigen Klärungen\" was danach klingt, als wolle man einen Widerruf erzwingen, oder die Bewegung sonst auf die schwarze Liste setzen.


4
 

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