Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der alte und künftige römische Ritus
  2. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  3. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  4. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  5. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  6. Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papst-Beerdigungen festgelegt
  7. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  8. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  9. Christbaum für Petersplatz: Proteste gegen Fällung uralter Tanne - "Anachronistisches Massaker"
  10. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  11. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  12. ARD zeigt Kabarettistin mit schweren Impfschäden nach Corona-Impfung
  13. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!
  14. Mit allen Mitteln gegen das Recht auf Leben
  15. Alle Macht den synodalen Räten?

Ein italienischer Kunstkenner – der nächste Papst?

7. März 2013 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Benedikt XVI. hat die letzten geistlichen Betrachtungen seines Pontifikats Kardinal Ravasi anvertraut. Dem Kultusminister des Vatikans wird so eine seltene Ehre zuteil. Er ist ein Nachfolgekandidat. Von Paul Badde (Die Welt)


Vatikan (kath.net/Die Welt) Als Johannes Paul II. im Jahr 2000 einen Priester suchte, der in dem Jubeljahr die Exerzitien der Buß- und Fastenzeit für die Kurie leiten sollte, wählte er François Xavier Nguyen Van Thuân, den ehemaligen Erzbischof von Saigon, für die Aufgabe aus und bat ihn, über die Hoffnung zu sprechen - nachdem der Mann für seinen Glauben 13 Jahre in den Kerkern des Vietcongs gesessen hatte, davon neun Jahre in Einzelhaft.

Als Van Thuân am 16. September 2002 starb, beweinte der Papst den Kardinal aus Vietnam im Petersdom wie einen Bruder. Van Thuân hatte schon zu Lebzeiten die Aura eines Heiligen – und er hatte alles, um den seligen Johannes Paul II. als Nachfolger zu beerben.

Das lässt sich von Gianfranco Kardinal Ravasi (70) aus der Lombardei noch nicht sagen, obwohl Papst Benedikt XVI. auch ihm schon vieles anvertraut hat.

Ravasi ist Kultusminister des Vatikans, und er ist der Priester, der in diesem Jahr vor der Kurie die Fastenexerzitien leiten soll, zum letzten Mal im Pontifikat Benedikts XVI. Auch das Thema hat ihm der Papst wieder selbst vorgegeben. Ravasi soll eine Woche lang über das "Antlitz Gottes" sprechen.

Die Exerzitien haben am Montag begonnen; das war in Italien der Festtag des seligen Guido di Pietro aus Fiesole (1386–1455), der in der Kunstgeschichte besser unter seinem Namen Fra Angelico bekannt ist. Denn der "engelgleiche" Mönch und Maler an der Schwelle zur Renaissance hat in seinem spektakulären Werk nicht nur wundervolle Heiligen- und Engelbilder, sondern auch einige der schönsten Christusporträts überhaupt hinterlassen.


"Gesicht Gottes" als Siegel des Pontifikats

Doch auch das schönste Meisterwerk Fra Angelicos war nur eine Kopie des Originals vom "wahren" Porträt Christi, vor dem Benedikt XVI. am 1. September 2006 als erster Papst nach 479 Jahren wieder die Knie gebeugt hat, als er nach Manoppello in die Abruzzen zu einem rätselhaften Schleierbild gepilgert kam, das über 800 Jahre lang der Schatz der Päpste Roms gewesen war. Nur im Gebet und Schweigen holte er die "Vera Ikon" an dem Tag wieder in die Kirche und die Geschichte zurück.

Spätestens seit diesem Tag ist die Rede Benedikts XVI. vom "Gesicht Gottes" zum Siegel seines Pontifikats geworden. In den letzten sieben Jahren hat er nicht aufgehört, das "Antlitz Gottes" quasi als Alleinstellungsmerkmal der Christenheit zu preisen und freizulegen. In seiner Predigt zum Beginn des Jahres 2013 am 1. Januar hat er es 16 Mal erwähnt, in seiner Generalaudienz am 16. Januar nahm er den Begriff 25 Mal in den Mund.

Jetzt hat er dem "Gesicht Gottes" die letzten geistlichen Betrachtungen seines Pontifikats gewidmet und dieses Herzensthema Kardinal Ravasi anvertraut, dessen Meditationen am Montag vor der Kurie in der Cappella Redemptoris Mater im Vatikan mit den Worten begannen: "Welches ist das erste Antlitz, mit dem Gott sich zeigt? Die erste Offenbarung Gottes liegt im Wort. Gott sagte: ,Es werde Licht', und es wurde Licht. Die Schöpfung ist ein hörbarer Akt, ein Wort. Es ist eine menschliche Realität, extrem fragil."

Einzigartige Bewährungsprobe für Ravasi

Bis zum Samstag noch wird der hochgebildete Kunstkenner und Kardinal das Ohr und Herz des Papstes und vieler Kardinäle in Rom besitzen. Bis dahin kommt im Vatikan nicht alle, aber doch die meiste Arbeit zum Erliegen. Es ist eine einzigartige Bewährungsprobe für den weltgewandten Priester, der seit Jahren wie kaum ein anderer im Vatikan den Kontakt zu Künstlern und Intellektuellen aus aller Welt sucht.

Im Herbst 2009 lud er über 250 von ihnen zu einem außerordentlichen Treffen mit dem Papst in die Sixtina ein, wo er bald zu den 117 gehören wird, die den Nachfolger Benedikts XVI. wählen werden, obwohl der alte Papst dann immer noch lebt. Und im Vatikan rätseln in diesen Tagen viele, was es bedeuten mag, dass der Papst, der kaum je einen unbedachten Schritt unternommen hat, Gianfranco Ravasi nun das Privileg der letzten Exerzitien anvertraut hat. Ob er will oder nicht, der Norditaliener wird vielen Kardinälen bei dieser Gelegenheit auch sein eigenes Herz zur Prüfung offenlegen.

Der Theologe ist Mitglied der Bibelkommission und beherrscht ein Dutzend an antiken und modernen Sprachen. Er ist Autor zahlreicher Bücher. Er war langjähriger Kommentator der Lesungen zum Sonntag im italienischen Fernsehen. Er ist Präsident für die reichen Kulturgüter der katholischen Kirche und der Kommission für christliche Archäologie.

Schon 2007 verfasste er für Benedikt XVI. die Meditationen für den Kreuzweg am Kolosseum, der ihn auch selbst in Sankt Peter zum Bischof geweiht hat. An Ehrungen und Auszeichnungen fehlt es ihm nicht. In den Exerzitien wird er vielen Anwesenden auch zeigen, was die Weltkirche an den Italienern hat – und in den Überlegungen bestärken, ob sie noch einmal einen von ihnen als Nachfolger des Papstes aus Deutschland auf dem Stuhl Petri sehen wollen.

kathTube-Kurzvideo: Cardinal Gianfranco Ravasi, biblical scholar passionate about culture and dialogue (Rome Reports)


Foto Kardinal Ravasi: (c) Catholic News Agency


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Waldi 7. März 2013 
 

Ich wünsche dem neuen Papst,

wer es auch immer sein wird, dass es ihm mit Gottes Hilfe gelingen möge, die hohen, geistigen und mystischen Schätze der katholischen Kirche, bis in die kleinsten Pfarrgemeinden hinein, wieder aufleuchten zu lassen, worum auch Papst Benedikt XVI. unermüdlich bemüht war, aber dem viele die Gefolgschaft sträflich verweigert haben. Ich möchte, dass der gegrölte Kampfruf der Sekte, "Wir sind Kirche", nicht als Privatbesitz von diesen geistigen Tieffliegern beansprucht wird, sondern im Gehorsam mit dem Stellvertreter Jesu Christi auf Erden, ohne Ausnahme, für die ganze katholische Weltkirche als katholisches Bekenntnis gilt. Und dazu werden wir auch auf den großmäuligen und abtrünnigen Schüller mit seiner Pfarrerinitiative für unser Seelenheil getrost verzichten können!


1
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Konklave

  1. Hat Kardinal Dolan auf das nächste Konklave Einfluss genommen?
  2. Kardinal Sandri wird Leiter eines möglichen Konklave
  3. US-Jesuitenmagazin bringt Insider-Informationen aus dem Konklave
  4. Kandidat der Verzweiflung: Ein Barbar aus dem Norden
  5. Strengste Geheimhaltung und verschlossene Türen
  6. Kardinal Dolan widerspricht Konklave-Aussage des Scalfari-Interiews
  7. Bergoglio im Präkonklave: 'Es gibt zwei Kirchenbilder'
  8. Papst bei seiner Wahl: 'Ich vertraue auf Gottes Barmherzigkeit'
  9. Bergoglio hatte im Vorkonklave eine programmatische Rede gehalten
  10. Zeitung: Bergoglio erhielt über 90 Stimmen







Top-15

meist-gelesen

  1. Heiliges Jahr - Große ROMREISE zu OSTERN 2025 - 9 Tage - Mit Assisi, Loretto, Manoppello und Padua
  2. JETZT ANMELDEN - Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Der alte und künftige römische Ritus
  5. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  6. Unmittelbar vor der Todesspritze: Niederländerin (22) sagt NEIN zur Euthanasie
  7. „Das Wunder der Welle“
  8. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  9. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  10. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  11. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  12. Covid-Impfung verweigert – Katholikin erhält 12,7 Millionen Dollar nach ungerechtfertigter Kündigung
  13. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  14. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  15. JESUS statt 'synodales Gerede' - Ein Geheimrezept (nicht) nur für Bischöfe!

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz