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| ![]() Was ist Barmherzigkeit? Eine Antwort auf Kardinal Kasper11. März 2015 in Weltkirche, 27 Lesermeinungen Kardinal Kaspers Auffassung von Barmherzigkeit sei theologisch nicht konsistent, kritisiert ein Priester der Erzdiözese Boston. New York (kath.net/jg) Walter Kardinal Kasper habe mit seinem Buch Barmherzigkeit: Grundbegriff des Evangeliums Schlüssel christlichen Lebens das Thema auf die Tagesordnung der katholischen Kirche gebracht. Sie spiele bei Papst Franziskus eine große Rolle, der das Buch des deutschen Kardinals gelobt habe. Dann analysiert Moloney die Kaspersche Position. Für diesen sei Barmherzigkeit eine pastorale Tugend. Sie bringe die Liebe und Christus den Menschen, wo immer diese gerade seien, referiert er die Position Kaspers. Pastoral und barmherzig sei für Kasper im Grunde genommen das selbe und pastorales Versagen sei ein Versagen in der Barmherzigkeit. Kasper sei der Ansicht, die theologische Tradition vernachlässige die Bedeutung der Barmherzigkeit, was eine pastorale Katastrophe sei. Daher bedürfe es einer neuen Theologie der göttlichen Barmherzigkeit. Die Barmherzigkeit sei als das fundamentale Attribut Gottes schlechthin zu denken, der gegenüber alle anderen göttlichen Attribute in gewisser Weise sekundär seien, zitiert Moloney die These Kaspers, die er in der Folge einer theologischen Kritik unterzieht. Die Tugend der Barmherzigkeit setze jemand voraus, welcher der Barmherzigkeit bedürfe, also einen Sünder oder jemand, der in irgend einer Weise unvollkommen sei. Innertrinitarisch übe der Vater keine Barmherzigkeit gegenüber dem Heiligen Geist, weil dieser genau so vollkommen sei wie der Vater selbst. Wäre die Barmherzigkeit für Gott so essentiell wie Kasper sie definiere, könne er nicht existieren ohne Barmherzigkeit zu üben. Da Gott sich selbst gegenüber nicht barmherzig sein könne, setze seine Existenz die Existenz von Sündern voraus, die seiner Barmherzigkeit bedürfen würden eine absurde Vorstellung, schreibt Moloney. Kasper habe sich offenbar nicht mit den Argumenten der theologischen Tradition gegen seine Position auseinander gesetzt. Nach klassischer Lehre sei die Gerechtigkeit ebenso ein Wesensmerkmal Gottes wie die Liebe. Gott ist die Liebe und Gott ist die Gerechtigkeit, schreibt Moloney. Gott ist auch die Wahrheit, könnte man hinzufügen. Liebe, Gerechtigkeit und Wahrheit müssen daher ohne Widerspruch miteinander denkbar sein. Am Ende seines Artikels weist Moloney auf einen interessanten Aspekt hin. In den siebziger und achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts hätten viele Experten die Ansicht vertreten, dass Kriminalität eine mentale Krankheit sei, die man therapieren und nicht bestrafen sollte. Therapie, Nachsicht, Reintegration und Rehabilitation standen im Mittelpunkt der Reformen des Strafvollzugs. Die Kriminalität erreichte bald einen neuen Höhepunkt und die Gesetze wurden schließlich wieder verschärft. Zur selben Zeit seien katholische Bischöfe dazu übergegangen, kanonische Strafen durch ähnliche Maßnahmen zu ersetzen. In den 1970-er Jahren seien Priester, die Kinder missbraucht hatten, in psychiatrische Behandlung gesandt worden, um dort geheilt und wieder in die Pfarrseelsorge integriert zu werden. Damit habe man den Priestern gegenüber Barmherzigkeit zeigen wollen. Sie sollten eine zweite Chance erhalten ohne ihre Reputation zu verlieren. Heute hingegen gebe es eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Personen, die Kinder missbraucht hätten und niemand sehe darin einen Mangel an Barmherzigkeit. Warum, so fragt Moloney abschließend, sei es für viele ein Skandal, wenn die Kirche Barmherzigkeit gegenüber einem Priester gezeigt hätte, der vor vierzig Jahren einmal ein Kind missbraucht habe, gleichzeitig aber wunderbar, wenn man gegenüber einem Mann, der vor vierzig Jahren seine Ehefrau und seine Kinder für eine jüngere Frau verlassen habe, barmherzig sei? Der aktuellen Debatte fehle ein klares Verständnis von Barmherzigkeit und Kardinal Kasper habe nicht zu einer Klärung beigetragen, kritisiert Moloney.
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