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Koptische Kritik an gemeinsamer Erklärung von Franziskus und Tawadros3. Mai 2017 in Weltkirche, 2 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Nach Erklärung über gegenseitige Taufanerkennung warfen Mitglieder der koptischen Kirche Tawadros II. vor, er wolle die koptische Kirche der katholischen Kirche unterordnen Kairoer Priester Schroedel bestätigt die Kritik koptischer Bischöfe
Kairo (kath.net/Fides/red) Auf die gemeinsame Erklärung, die Papst Franziskus und der koptisch-orthodoxe Patriarch am vergangenen Freitag, den 28. April, in Kairo unterzeichneten gibt es unterschiedliche Reaktionen in den Reihen der koptisch-orthodoxen Kirche. Der Paragraph 11 der Erklärung, die am Rande des Papstbesuchs in Ägypten unterzeichnet wurde, bekräftigen der Papst und der Patriarch, dass sie sich ernsthaft darum bemühen werden, dass das Sakrament der Taufe, wenn es in einer der beiden Kirchen gespendet wurde, bei einem Übertritt in die andere Kirche nicht wiederholt werden muss, gemäß der heiligen Schriften und dem Glauben, wie er bei den drei Ökumenischen Konzilien in Nicäa, Konstantinopel und Ephesus festgelegt wurde.
Nach der Veröffentlichung der Erklärung warfen Mitglieder der koptischen Kirche dem koptischen Patriarchen vor, er wolle die koptische Kirche der katholischen Kirche unterordnen. Daraufhin teilte das koptische Informationszentrum in einer Verlautbarung mit, bei der Erklärung handle es sich nicht um ein formelles Abkommen über Neu-Taufen, sondern es müsse konstant im Rahmen des theologischen Dialogs zwischen der katholischen und der koptischen Kirche neu ausgelegt werden. Alle Ägypter, sowohl Christen als auch Muslime haben sich über den Papstbesuch in Ägypten gefreut und sich von ihm überraschen lassen, so der koptisch katholische Bischof von Minya Boutros Fahim Awad Hanna. Deshalb würde ich die polemischen Kommentare in den Medien eher als diabolisch bezeichnen und als Versuch, die positive Atmosphäre, die der Papstbesuch hinterlassen hat, zu untergraben. Die Erklärung ist unmissverständlich und ein wichtiger Schritt für die Zukunft. Papst Tawadros hat mit Zustimmung der Synode seiner Kirche unterzeichnet. Die Kritik aus gewissen Kreisen war vorhersehbar. Nun müssen wir auf dem von Papst Franziskus und Papst Tawadros vorgezeichneten Weg gemeinsam voranschreiten. Auch der deutsche Auslandsseelsorger Msgr. Joachim Schroedel bestätigte die Sorgen von koptischer Seite. Im Interview mit dem Kölner Domradio stellte er fest: In der Erklärung, die zwischen Tawadros II. und dem Heiligen Vater geschlossen worden ist, heißt es, sie sind ernsthaft bestrebt, die Taufe nicht zu wiederholen. Er selbst habe, so der Pfarrer der deutschen Gemeinde in Kairo, aus ganz hoher Quelle, nämlich im Priesterseminar von einem Kardinal erfahren, dass eben diese Situation noch nicht erreicht ist. Seiner Darstellung nach sind die Bischöfe, die die Synode der koptisch-orthodoxen Kirche bilden, sind mehrheitlich noch dagegen, nur Papst Tawadros II. spreche dafür. Hier gelte es, noch einen Weg zu bewältigen, man müsse jetzt sehen, wie sich das in der Praxis anlasse. Schroedel dämpfte deshalb die aktuelle Euphorie bei diesem Thema, die er auch seitens der Presse beobachte, stellte Schroedel gegenüber dem Domradio fest. Papst Franziskus in Ägypten - Höflichkeitsbesuch beim Kopten-Papst Tawadros II.
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Lesermeinungen | SCHLEGL 6. Mai 2017 | | | @Zwiefalten Da haben Sie sich jetzt aber sehr geirrt! Sie verwechseln die Folgen des Konzils von Ephesus (431) mit dem Konzil von Chalcedon (451)! Der Titel Theotokos war für die Ostsyrer (irrtümlich Nestorianer genannt), heute Assyrer,sehr ANSTÖSSIG, weil es so schien, als ob die Gottesmutter den EWIGEN GOTT geboren hätte! Mit den Kopten (ebenso der Westsyrern, auch irrtümlich Jakobiten genannt, sowie den Armeniern) ging es um die 2 Naturen in Christus. Die undifferenzierte Sprache der Kopten unterschied nicht klar genug zwischen PERSON und NATUR! Außerdem lastete der Steuerdruck des byzantinischen Kaisers schwer auf Ägypten! Erst die Wiener Gespräche in der vom berühmten Kardinal Dr. Franz König begründeten Stiftung "Pro Oriente" erwiesen das vorliegende Problem als Sprachproblem, aber nicht als dogmatisches Hindernis!Übrigens hat Alexandria mit Rom keine schlechten Erfahrungen gemacht, sehr wohl aber mit Byzanz!Msgr.Erzpr. Franz Schlegl | 0
| | | 5. Mai 2017 | | | Miaphysiten Natürlich hat die koptische Kirche ein sehr berechtigtes Interesse daran, nicht von Rom vereinnahmt zu werden. Alexandria hat in dieser Hinsicht sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Es gab in Ägypten gute Gründe, gegenüber dem Titel "Gottesgebärerin" skeptisch zu sein, weil dieser Titel im ägyptischen Kontext schlichtweg mißverständlich war (es war auch der Titel der heidnischen Göttin Isis) - Byzanz und Rom haben diese Bedenken einfach "weggebügelt".
Es hat über ein Jahrtausend gedauert, bis diese Frage von Byzanz anerkannt wurde. | 0
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