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Was darf man noch sagen?

2. Oktober 2018 in Kommentar, 19 Lesermeinungen
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Meinungsfreiheit ist nur noch zum Schein gewahrt. Toleriert wird nur, was sich innerhalb eines bestimmten Korridors bewegt. Wer diesen überschreitet, wird beschimpft und ausgegrenzt. Gastkommentar von Giuseppe Gracia/Blick.CH


Chur (kath.net/Blick.CH) Kürzlich ist mein neues Buch «Das therapeutische Kalifat» erschienen. Eine These darin lautet: Teile unserer Elite treten heute mit dem moralischen Anspruch von Heilpädagogen auf, die sich für den sozialen Zusammenhalt zuständig fühlen. Sie sind gegen alle öffentlichen Voten, die ihrer Meinung nach diesen Zusammenhalt gefährden und negative Emotionen im Volk wecken. Die Gefahr dabei: Der Wettbewerb der politischen Überzeugungen wird ersetzt durch einen Wettbewerb der Moralapostel. Das mag gut sein für Politiker und Meinungsmacher, welche die Anstrengung des Debattierens und vertieften Argumentierens meiden, aber es ist schlecht für die Demokratie.


Meine Tante Angela-Maria meint, dass ich übertreibe, aber ich weiss: Sie geht kaum je wählen und misstraut den Medien. Mich erreichen seit Erscheinen des Buchs Stimmen, die mir die Verbreitung rechtspopulistischer Verschwörungstheorien vorwerfen, wo doch unsere Gesellschaft schon genug gespalten sei. Das ist genau mein Punkt: Statt die Reife zum Widerstreit, zum politischen Ringen um Ansichten und Weltdeutungen, sollen wir lieber unsere polarisierten Seelen therapieren und auf ein kollektives Gefühlsmanagement setzen.
«Diese Macht tyrannisiert nicht, sondern belästigt, bedrängt und verdummt.»

Natürlich gibt es bei uns Meinungsfreiheit. Aber diese Freiheit wir immer mehr zur Freiheit von Patienten, im Rahmen eines bestimmten Gesinnungskorridors. Die Grenzen dieses Korridors kann jeder selber testen, dazu muss man auf Facebook oder Instagram nur etwas Kritisches zum Islam, zum dominierenden Genderdiskurs oder gegen Abtreibung publizieren – sogleich wird man eingedeckt mit Begriffen wie Hate Speech, Rassismus, Sexismus.

Der Politiker und Publizist Alexis de Tocqueville hat diese Entwicklung schon 1835 vorausgesehen, im Werk «Über die Demokratie in Amerika»: «Über den Bürgern erhebt sich eine beachtliche Vormundschaft, welche die Aufgabe übernimmt, das Behagen aller Bürger sicherzustellen und über ihr Gedeihen zu wachen. Diese Vormundschaft ist absolut, ins Einzelne gehend, pünktlich, vorausschauend und milde (...) Diese Macht tyrannisiert nicht, sondern belästigt, bedrängt und verdummt.»

Giuseppe Gracia (51) ist Schriftsteller und Medienbeauftragter des Bistums Chur. Sein Buch «Das therapeutische Kalifat» ist im Fontis Verlag, Basel, erschienen . In seiner BLICK-Kolumne, die jeden zweiten Montag erscheint, äussert er persönliche Ansichten


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