Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Medien: Vatikan gab grünes Licht für 'Homo-Wallfahrt' zum Heiligen Jahr
  2. Merkel verteidigt ihre fatale Flüchtlingspolitik von 2015
  3. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  4. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024
  5. Der deutsche „Synodale Ausschuss“ kämpft mit neuen Schwierigkeiten
  6. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  7. Baden-Württemberg: Polizei schützt evangelischen Pfarrer, seine Familie und die Gottesdienstgemeinde
  8. Papst beim Rückflug von Korsika: „Haben Sie gesehen, wie viele Kinder da waren?“
  9. Nick Vujicic: Manche Kirchen sind wie ein Country Club
  10. Moschee unter Salafismus-Verdacht zitiert Koranstelle mit Aufforderung zur Tötung Ungläubiger
  11. Nach Beschädigung der Schwarzen Madonna/Einsiedeln: Strafverfahren wurde eröffnet
  12. Geschenk zum 88er: Autobiografie des Papstes soll verfilmt werden
  13. Der Schatten der verlorenen Autorität der Kirche
  14. Papst Franziskus: "Möge 2025 ein Jahr sein, in dem der Frieden wächst!"
  15. "Und das wäre natürlich furchtbar tragisch, lieber in Deutschland behalten, sicher ist sicher"

Effizientes Sterben

12. Dezember 2018 in Prolife, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Präimplantationsdiagnostik, Abtreibung, Sterbehilfe. Wir Menschen behandeln uns zunehmend wie ein Social-Media-Profil. Die Existenz verliert ihr Geheimnis. Gastbeitrag von Giuseppe Gracia/Blick.CH


Chur (kath.net/Blick.CH) Meine Tante Angela-Maria hat Verwandte in Holland. Dort ist es üblich geworden, dass schwer kranke Menschen ihren Sterbeprozess nicht unnötig lange hinnehmen, sondern dass sie lieber zielbewusst abtreten, mit einer chemischen Selbsttötung. Das ist budgetfreundlich und familienschonend. Wer diesen Weg wählt, organisiert meist auch gleich sein eigenes Leichenmahl und verabschiedet sich von den Gästen, bevor der Mediziner mit dem Giftbecher kommt.

Das erinnert mich an den 40 Jahre alten Science-Fiction-Film «Logan's Run» («Flucht ins 23. Jahrhundert»). Dieser präsentiert eine utopische Gesellschaft, in der alle Menschen gesund sind. Es gibt keine klassische Familie und keine Babys aus Liebe, sondern arrangierte Paarungsangebote und Laborkinder. Keine materiellen Sorgen! Der Haken: Wer dreissig wird, muss aufs «Karussell». Das ist eine rituell betriebene Maschine, welche die Leute mit Laserstrahlen exekutiert. Die Propaganda des Regimes lügt den Menschen vor, dass man auf dem Karussell «erneuert» wird, eine Art Hightech-Reinkarnation.


Raffinierte Propaganda

Heute, im 21. Jahrhundert, ist die Familie als Ort der unverzweckten, freien Beziehungen noch nicht ganz zerstört. Auch die klare Trennung von Sexualität, Beziehung und Babys haben wir noch nicht ganz durchgeführt. Und die Propaganda ist raffinierter: «Ich verwirkliche mich selbst, indem ich mich optimiere. Und wenn es nicht mehr geht, bringe ich mich freiwillig um.»

Das unerwünschte Leben kommt schon vor der Geburt mittels Präimplantationsdiagnostik und Abtreibung aufs Karussell. Und im Sterben sehen wir im Grunde nur noch den Abschluss einer Verwertungskette.

Wegwischen wie auf Tinder

Die persönliche Existenz ist kein Geheimnis mehr, mit einer geistigen Dimension, sondern wir behandeln uns selber zunehmend wie ein Social-Media-Profil mit klaren Funktionen. Wenn diese nicht mehr erfüllt werden oder uns eine Person nicht passt, dann möchten wir sie wegwischen wie ein Foto auf der Dating-Plattform Tinder.

So droht unsere technische Zivilisation ihr menschliches Gesicht zu verlieren. Oder frei nach Friedrich Dürrenmatt (1921–1990): «Das menschliche Wissen ist dem menschlichen Tun davongelaufen. Das ist unsere Tragik.»

Giuseppe Gracia (51) ist Schriftsteller und Medienbeauftragter des Bistums Chur. Sein Buch «Das therapeutische Kalifat» ist erschienen im Fontis Verlag, Basel. In seiner BLICK-Kolumne äussert er persönliche Ansichten.

Symbolbild: Sterbehilfe



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Mariat 14. Dezember 2018 

Ich war gerade auf einer Beerdigung

Die Verstorbene unserer Gemeinde, war noch jung an Jahren. Sie trug ihre Krankheit tapfer, ganz dem Willen Gottes ergeben. Die Angehörigen pflegten sie, bis zum Schluß. Sie starb mit einem lächeln im Gesicht. Ich denke, sie durfte wunderbares schauen.
So vorbereitet, ist es ein Zeugnis für den Glauben - und ein Trost für die Angehörigen - die ihr eine so würdige Beerdigung, mit vielen Kerzen, geschmückter Kirche, mit Rosenblättern um ihren Sarg - mit ihren Lieblingsliedern - und Schlußendlich mit unzähligen weißen aufsteigenden Luftballons auf dem Friedhof - an denen Wünsche hingen - bereitet haben.
Leben - Liebe - und Lachen; - war die Überschrift.
Wen wundert es, dass das Schlußlied: "Großer Gott, wir loben dich", war?
So war ihre Seele, ihr Herz.
Ich bin dankbar - dass ich dabei sein durfte - unter all den vielen, die Abschied nehmen durften.
Unvergeßlich, ja, das war es.
So sollte unser aller Leben enden.
Nicht durch einen Giftcocktail!
Ruhe in Frieden, gute Seele.


1
 
 girsberg74 13. Dezember 2018 
 

Genau!

@Mariat:
„Jede Minute, die ein Sterbender im normalen Sterbeprozess erleben darf, ist wichtig, für die Seele.“

Das ist das entscheidende Argument, das die Bischöfe – gleich welcher Sorte – nicht in ihre Überlegung einbeziehen, wenn sie, nächstenliebend getränkt, die „Hirntod“-Definition, also „Organspende“, empfehlen.

An sich gäbe es da für Bischöfe überhaupt nichts zu überlegen, wenn sie daran glaubten, dass es ein Jenseits gibt und dass der Tod, - genauer: das Sterben – in einem Menschenleben das wichtigste Ereignis ist; abgesehen von der Zeugung mit nachfolgender Geburt.


1
 
 girsberg74 13. Dezember 2018 
 

Mal keine Komödie

Giuseppe Gracia:
„Oder frei nach Friedrich Dürrenmatt (1921–1990): ‚Das menschliche Wissen ist dem menschlichen Tun davongelaufen. Das ist unsere Tragik.‘“

Das Thema ist mit Unwohlsein besetzt, alles weit weg; wird selbst in katholischen Vereinigungen kaum wahrgenommen. Das Völkchen merkt nichts.

Mein hauptsächliches Aufmerken gilt dem Umstand, dass Friedrich Dürrenmatt zitiert wird. Darf man diesen den Schweizern wieder zumuten, wo die entscheidende, die bürgerliche Schicht schon so schlecht mit seinen Komödien zurechtkam?

Nebenbei: Das Zitat könnte auch umgekehrt Sinn machen, indem man „menschliches Wissen“ mit „menschlichem Tun“ vertauscht.


0
 
 Mariat 12. Dezember 2018 

Geht es nur noch um das Töten?

Wer sind wir? Unser Leben - ein Geschenk von Gott - und NUR ER kann es wieder nehmen - wenn es an der ZEIT ist.
Wer Sterbende begleitet, bis zum letzten Atemzug, handelt in Liebe und im Gehorsam, Gott und dem Nächsten gegenüber!
Jede Minute, die ein Sterbender im normalen Sterbeprozess erleben darf, ist wichtig, für die Seele.
Alles andere ist in meinen Augen - Selbstmord. Wie geht es dieser Seele nach dem irdischen Tod, wenn sie ihr Leben hier, selbstbestimmt, verkürzt hat?
Ich denke nicht gut.


2
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Abtreibung

  1. Sprecher des US-Repräsentantenhauses will Subventionen für Planned Parenthood streichen
  2. US-Abtreibungszahlen sinken nach Aufhebung des Abtreibungsurteils ‚Roe v. Wade‘
  3. US-Präsident Biden zeichnet frühere Vorsitzende von Planned Parenthood aus
  4. Medien-Fake-News - Abtreibungsverbot ist nicht schuld am Tod einer jungen schwangeren Frau in Texas
  5. ‚The Satanic Temple’ eröffnet ‚Abtreibungsklinik’ in Virginia
  6. Kamala Harris: Keine Ausnahmen für Christen bei Abtreibung
  7. ‚Danke an die Regierung Biden/Harris. Mein Mann wird heute zum alleinerziehenden Vater’
  8. UK: Mann wegen stiller Gebete vor Abtreibungsklinik verurteilt
  9. Lebensschutz hat höchste Priorität für US-Bischöfe
  10. ‚Barbarisch’ – Kardinal Hollerich lehnt Abtreibung ab







Top-15

meist-gelesen

  1. EINLADUNG zur großen kath.net-Novene zur Muttergottes von Guadalupe - 4. bis 12. Dezember 2024
  2. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  3. DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  4. Medien: Vatikan gab grünes Licht für 'Homo-Wallfahrt' zum Heiligen Jahr
  5. Alexander Kissler: "Ich finde mittlerweile, @Pontifex schadet seiner Kirche"
  6. "Der Synodale Weg nimmt sich selbst nicht mehr ernst"
  7. O Sapientia, quae ex ore Altissimi prodiisti
  8. Paris: Die Dornenkrone ist zurück in Notre-Dame
  9. O Adonai, et Dux domus Israel
  10. Der deutsche „Synodale Ausschuss“ kämpft mit neuen Schwierigkeiten
  11. Als ein antiklerikaler Aktivist einen Bombenanschlag auf das Bild von Guadalupe verüben wollte...
  12. Heiliges Jahr - Mehrere heilige Pforten werden geöffnet
  13. Der Schatten der verlorenen Autorität der Kirche
  14. "Und das wäre natürlich furchtbar tragisch, lieber in Deutschland behalten, sicher ist sicher"
  15. "Wir wurden 24 Stunden von verschiedenen Geheimdiensten überwacht und ausspioniert"

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz