Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Der alte und künftige römische Ritus
  2. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  3. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  4. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  5. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  6. Kardinal Eijk: „Wir müssen die katholische Sexualethik an die junge Generation weitergeben“
  7. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  8. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  9. Christbaum für Petersplatz: Proteste gegen Fällung uralter Tanne - "Anachronistisches Massaker"
  10. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität
  11. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  12. Mit allen Mitteln gegen das Recht auf Leben
  13. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  14. Alle Macht den synodalen Räten?
  15. Papst Franziskus hat neue Regeln für kommende Papst-Beerdigungen festgelegt

Der Zölibat und das Märchen vom Priestermangel

1. November 2019 in Spirituelles, 2 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Die Zölibatsdiskussion sind Ausdruck einer Geistlosigkeit. Wenn die Kirche der Versuchung widersteht, den Zölibat abzuschaffen, gibt es wieder einen Aufschwung bei den Priesterberufungen. Ein Gastkommentar von Ignaz Steinwender


Salzburg (kath.net)
Derzeit gibt es viele Schlagzeilen von der Amazonassynode. Bischöfe, so heißt es zum Beispiel, verlangen Priesteramt für verheiratete Männer. In der Zölibatdiskussion, die auf eine lange Tradition (im Grunde genommen seit dem Beginn) zurückgeht, wird sehr häufig der Priestermangel als Ursache für die Forderung nach verheirateten Priestern angeführt.

Am Beginn des 19. Jahrhunderts gab es in deutschen Diözesen wie z. B. in Baden Zölibatsstürme und Antizölibatsvereine. Professoren wandten sich 1828 an den Bischof und verlangten eine Aufhebung des Zölibates u. a. mit der Begründung, dadurch könne man den Priestermangel beheben. Der Theologe Adam Möhler hat sich tiefgreifend mit dieser Frage auseinandergesetzt und festgestellt, dass die Begründung dieser Forderung mit dem Priestermangel nicht stichhaltig sei. Er meinte, dass die Professoren durch ihre Geistlosigkeit (die Zölibatsdiskussionen sind auch Ausdruck dieser Geistlosigkeit) Verursacher des Priestermangels seien. Die Professoren beklagten einen Zustand, an dessen Zustandekommen sie ursächlich beteiligt waren. Möhler verfasste eine „Beleuchtung der Denkschrift“, in der er auf den biblischen Ratschlag einging, den Zölibat in der Alten Kirche und äußere Einflüsse heidnischen, jüdischen und gnostischen Ursprunges betrachtete. Im Abschnitt „Theologie des Zölibates“ geht Möhler auf die Freiheit des Einzelnen und der Kirche, den Sieg über Natur und den Sieg über den Zeitgeist ein.


Möhlers fundierte Ausführungen über den Zölibat veranlassten ihn zu der Ansicht, dass es wieder viele Priesterberufungen geben werde, wenn die Kirche in der Zölibatsdiskussion klar bleibe, den Versuchungen des Zeitgeistes widerstehe und generell am Zölibat festhalte. Seine Vorhersage ging in Erfüllung. Die Kirche ließ sich nicht vom Meinungsdruck beeinflussen, hielt stand, und es gab in der Folge wieder einen großen Aufschwung bei Priesterberufungen.

Die Ausführungen von Adam Möhler sind als Buch 2011 erschienen und können im Internet (Johann Adam Möhler, Vom Geist des Zölibates, Hrsg. und mit einem Nachwort versehen von Dieter Hattrup) nachgelesen werden.

In diesem Zusammenhang sind auch die Ausführungen des Heiligen Johannes Chrysostomus zum Tagesevangelium vom 29. Oktober über den Sauerteig interessant (Lk 13,18-21).

Der Herr erzählt dann das Gleichnis vom Sauerteig. „Wie der Sauerteig seine unsichtbare Kraft an die ganze Teigmasse weitergibt, so wird die Kraft des Evangeliums durch den Dienst meiner Apostel die ganze Welt verwandeln […] Sagt mir nicht: ‚Was können wir tun, wir zwölf elenden Sünder, angesichts der ganzen Welt?‘ Genau darin besteht der enorme Unterschied zwischen Ursache und Wirkung: der Sieg einer Handvoll Männer gegenüber der Menge ist es, der den Glanz eurer Macht aufstrahlen lässt. Verwandelt nicht der Sauerteig die ganze Masse dadurch um, dass man ihn – wie das Evangelium sagt – dem Teig untermischt, ihn darin geradezu versteckt? So werdet ihr, meine Apostel, indem ihr euch unter die Völkermassen mengt, diese mit eurem Geist durchdringen und über eure Gegner triumphieren. Während der Sauerteig in der Masse verschwindet, verliert er nicht seine Kraft. Im Gegenteil, er verändert die Natur des gesamten Teiges. So wird eure Verkündigung alle Völker verändern. Seid also voller Zuversicht“ […]

Christus ist es, der dem Sauerteig eine solche Kraft gibt […] Macht ihm also nicht zum Vorwurf, seine Jünger seien zu gering an Zahl: Es ist die Kraft der Botschaft, die groß ist […] Ein Funke genügt, um einige trockene Holzscheite in eine Feuersbrunst zu verwandeln, die dann sogar das ganze grüne Holz rings umher entzündet. (Hl. Johannes Chrysostomus, Priester in Antiochia und später Bischof von Konstantinopel, Kirchenlehrer)

Ignaz Steinwender ist Pfarrer und Dekan im Zell am Ziller in der Erzdiözese Salzburg



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 H.v.KK 6. November 2019 
 

H.v.KK

Schwerwiegender als der angebliche Priestermangel ist der Mangel an Glaube!!!!Gott sei Dank gibt es Heiligenkreuz!


1
 
 FIDES72 2. November 2019 
 

Die Mär vom Priestermangel..

Der derzeitige Priestermangel ist vielfach "hausgemacht", denn viele Priesterseminare betreiben schon seit Jahren eine Selektion ihrer (künftigen) Kandidaten, indem sie potentiellen Kandidaten "die Türe vor der Nase zumachen", weil diese nach ersten "Sondierungsgesprächen" mit dem Regens etc. nicht in das derzeit herrschende "politisch-korrekte" (d.h. ökologisch-humanitäre, links-grüne) Kirchen(denk)Schema passen !
Als fadenscheinige Begründung für die Ablehnung eines Kandidaten wird z.B. das "mangelnden Charisma" angeführt, welches der mögliche Kandidat angeblich nicht mitbringt, doch in Wahrheit scheitert die Aufnahme eines interessierten Bewerbers ins Priesterseminar schlichtweg daran, dass er von den "Oberen" für (zu) konservativ, traditionell und somit als "ewig-gestrig"und rückständig befunden wird und damit unerwünscht ist. Ende der Geschichte. Berufung hin oder her..


10
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Zölibat

  1. Schweizer Priester ließ sich kurz vor seinem Tod zivilrechtlich trauen
  2. Marketz möchte den Zölibat 'freistellen'
  3. Kurienkardinal Ouellet: "Viri probati" lösen Priestermangel nicht
  4. "Ich bin ein solcher verheirateter Priester“
  5. Kardinal Ruini gegen Priesterweihe für verheiratete Männer
  6. Schönborn: Grundform des priesterlichen Dienstes bleibt zölibatär
  7. Winibald Müller: Ende des Pflichtzölibats durch Synode eingeläutet
  8. Marx behauptet: "Zölibat wird nicht abgeschafft"
  9. Ratzinger-Schülerkreis fordert Beibehaltung des Zölibats
  10. Italienischer Priester mit sieben Kindern begeht 100. Geburtstag







Top-15

meist-gelesen

  1. Heiliges Jahr - Große ROMREISE zu OSTERN 2025 - 9 Tage - Mit Assisi, Loretto, Manoppello und Padua
  2. JETZT ANMELDEN - Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025
  3. Wenn der Erzbischof von München das Trump-Bashing vom Spiegel nachplappert
  4. Der alte und künftige römische Ritus
  5. Attacke auf die Schwarze Madonna im Kloster Einsiedeln
  6. „Das Wunder der Welle“
  7. Linke Abtreibungsagenda soll auf den letzten Ampelmetern umgesetzt werden
  8. 'Das einzige Argument, das uns bleibt, ist die Heiligkeit'
  9. Erlösung durch Jesu Kreuzestod: Nein Danke?
  10. Bischof von Speyer voll auf Zeitgeistkurs
  11. Kardinal Eijk: „Wir müssen die katholische Sexualethik an die junge Generation weitergeben“
  12. Covid-Impfung verweigert – Katholikin erhält 12,7 Millionen Dollar nach ungerechtfertigter Kündigung
  13. Wird mich das Tattoo heiliger machen?
  14. „Was, wenn Prof. Striet den Opfertod Christi leugnet und niemand zuhört?“
  15. Neuer Prediger des Päpstlichen Hauses relativiert kirchliche Lehre zur Homosexualität

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz