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| An Gottes Segen ist alles gelegen27. November 2019 in Spirituelles, 2 Lesermeinungen Wir sehen unverkennbar die Signatur einer spannungs- und konfliktreichen Zeit der Kirche in Deutschland. Doch was können ganz normale Katholiken heute tun? Geistliche Betrachtung von Thorsten Paprotny Hannover (kath.net) In diesen Tagen publiziert das Zentralkomitee der deutschen Katholiken eine Erklärung zu Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften. In jüngster Zeit haben auch Bischöfe und Theologen hierzulande darüber nachgedacht, wie etliche Publikationen auf dem Buchmarkt bezeugen. Kommentare, Kontroversen und Dispute werden folgen, Begeisterung ebenso wie Widersprüche. Dies alles gehört unverkennbar zur Signatur einer spannungs- und konfliktreichen Zeit der Kirche in Deutschland. Doch was können ganz normale Katholiken heute tun? Wir alle sind, so glaube ich, eingeladen und aufgerufen, uns zum Glauben der Kirche zu bekennen und uns die Schönheit des Schatzes hüten, der uns geschenkt ist. Nicht nur die heilige Kirche, auch die Sakramente hat Jesus Christus gestiftet. So ist auch die Ehe mitnichten eine Sache für Romantiker. Fantasievolle Schwärmerei und rauschhafte Verliebtheit mögen vergehen, aber die Zuneigung der Eheleute füreinander wächst und reift. Die Ehe blüht auf unter dem Schutz der Kirche, die katholische Familie ist die Hauskirche, ein Ort des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Die Ehe von Mann und Frau entspricht, wie die Kirche lehrt, Gottes Plan für seine geliebten Geschöpfe. Darum gehört nur die gegengeschlechtliche Ehe zur "Ökologie des Menschen" (Benedikt XVI.). Wir können uns die heiligen Sakramente nicht ausdenken. Aber wir dürfen sie achten, lieben, verehren, in rechter Weise disponiert gläubig annehmen, wahrhaft feiern und uns von innen her freuen, dass sie uns geschenkt sind. Das gilt auch und besonders für die Ehe. Die junge Katholikin Martha Klawitter hat, damals selbst auf die Ehe zugehend, vor einigen Monaten Bedenkenswertes hierzu in einem wertvollen Beitrag für die Hildesheimer Kirchenzeitung formuliert: Die Ehe ist ein Sakrament. Sie steht nicht unter Blütenblättern und ist auch nicht in Spitze gehüllt. Sie steht vor allen Dingen unter dem Kreuz. Wir sagen Ja zueinander und dieses Ja gilt auch dann noch, wenn wir Nein fühlen, wenn wir Gebete stammeln statt sie zu sprechen. An was werden wir uns klammern, wenn es einmal so kommt? Doch nicht an getrocknete Rosen und verstaubte Fotoalben. Diese klugen, aus dem Glauben geschöpften Gedanken atmen einen wahrhaft katholischen Realismus. Diese Perle über das Sakrament der Ehe verdiente einen gebührenden Platz in Büchern zur Ehekatechese. Ich selbst habe daraus mehr gelernt und geschöpft als aus vielen Traktaten zur Pastoral- und Moraltheologie heute. Auch, aber nicht nur die Diözese Hildesheim könnte mit solchen lichtreichen Texten für ein römisch-katholisches Verständnis der Ehe werben. Joseph Pascher, der liturgische Lehrer von Joseph Ratzinger in Freising, betont in Die Liturgie der Sakramente (erschienen im Verlag Aschendorff) im Jahr 1950: Wenn dieses Sakrament Zeichen von Tod und Auferstehung des Herrn ist, wenn die Brautleute in das Geheimnis dieser Erlösungswirklichkeit eintreten ähnlich wie der Getaufte, dann muß es naheliegen, die beiden nun zum eucharistischen Opfermahl zu führen. In seiner Opferhingabe hat der Herr das erhabene Urbild geschaffen, durch dessen von Christus begründete Nachbildung die Ehe Sakrament ist. Darum müssen die Männer ihre Frauen lieben wie Christus die Kirche. Denn er hat sich für die Kirche hingegeben. Er hat sich dem Vater für die Kirche geopfert. So steht die unmittelbare Liebe dieses Mannes zu dieser Frau in der tiefsten und letzten, alle anderen übersteigenden Liebesbeziehung zu Gott. In der Brautmesse, so Pascher, werde das Brautpaar, besonders aber die Braut gesegnet. Daran mögen wir uns erinnern. Pascher schreibt weiter: Der sakramentale Bund der Ehe lebt aus dem ewigen Leben, das vom Kreuze kommt. Vergessen wir also nie: An Gottes Segen ist alles gelegen. Dr. Thorsten Paprotny lehrte von 1998-2010 am Philosophischen Seminar und von 2010 bis 2017 am Institut für Theologie und Religionswissenschaft der Leibniz Universität Hannover. Er publizierte 2018 den Band Theologisch denken mit Benedikt XVI. im Verlag Traugott Bautz und arbeitet an einer Studie zum Verhältnis von Systematischer Theologie und Exegese im Werk von Joseph Ratzinger / Benedikt XVI. kath.net-Buchtipp Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern: Link zum kathShop Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus, Linz: Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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