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„Hoffnung der Welt“

23. Dezember 2019 in Buchtipp, keine Lesermeinung
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Guillaume d’Alançon im Gespräch mit Raymond Leo Kardinal Burke. Der Interviewband „ist wirklich ein aufbauendes Buch für die Laien in der Kirche“. Lesetipp von Hans Jakob Bürger


Linz (kath.net) Gerade noch rechtzeitig, um den weihnachtlichen Gabentisch der Katholiken zu bereichern, erreicht ein weiteres Gesprächsbuch mit einem der wichtigsten Kardinäle der Kirche den Buchhandel. Der Renovamen-Verlag veröffentlicht mit „Raymond Leo Kardinal Burke. Hoffnung der Welt“ die Gespräche, die Guillaume d’Alançon mit ihm führte und dabei wichtige und heute notwendige Themen anspricht.

D’Alançon ist Buchautor, Beauftragter für Familie und Leben des Bischofs von Bayonne sowie Gründer des Familienzentrums „Accueil Louis et Zélie“, das mit bereits 25 Standorten in Frankreich Familien und Einzelpersonen hilft, aus schwierigen Situationen herauszukommen.

In seinem Geleitwort erinnert Hw. Paolo D'Angona, Priester der niederländischen Diözese Roermond, daran, dass Kardinal Burke eine Freundschaft mit dem amerikanischen Jesuitenpater John Hardon (1914-2000) verband, der zu ihm gesagt habe: „Nur heroische Katholiken werden die heutigen Zeiten überleben.“ Dass Kardinal Burke ein solcher Hirte ist, steht heute außer Frage. Dies zeigt sich nicht nur in seinem Leben, sondern auch in solchen Worten, wie sie in diesem Buch in sechs Kapiteln die Leser begeistern, aufrütteln und befähigen mögen, selbst heroische Katholiken zu werden.

Dankbar kann man dem Kardinal für die Beantwortung persönlicher Fragen zu seinem Werdegang im 1. Kapitel sein. Bereits im 2. Kapitel führt das Gespräch hin zu den großen Krisen in der heutigen Zeit, besonders in der Kirche. Die Notwendigkeit der geistigen Erneuerung wird im 3. Kapitel besprochen und klargestellt. Denn: „Die Kirche muss wieder zu einer theozentrischen Perspektive zurückkehren. Wir müssen den wahren Sinn der heiligen Messe wiederfinden.“ Diese sei „ein Geschenk Gottes“ und nicht etwas, das von uns ausgehe, das wir uns „zusammenbasteln“. Gerade die Heilige Messe sei wirklich „ein Geschenk Gottes, das uns trägt und von Sünden reinigt, durch sie werden wir von Gott in der Heiligung unseres Lebens unterwiesen, sie lässt uns in Glaube, Hoffnung und Liebe wachsen“. Burke verlangt geradezu, dass wir auch wieder „das rechte Verhältnis zwischen dem Glauben und der Kultur, in der wir leben“ entdecken müssten.


Im 4. und 5. Kapitel geht es um die Verkündigung des Evangeliums und darum, wie die Familien und das Leben geschützt werden können. Beides sind Voraussetzungen für ein christliches Gemeinwohl.

„Alles in Christus erneuern“ lautet das 6. Kapitel. Darin geht es wesentlich um das wirkliche Apostolat der Laien und ihren Auftrag in der Kirche. Kardinal Burke möchte, dass sie sich „ihrer Sendung, um nicht zu sagen ihrer besonderen Berufung wirklich bewusst werden: der Berufung nämlich zur christlichen Aufbauung der zeitlichen Ordnung“. Diese bestehe darin, „Mentalität und Sitte, Gesetz und Strukturen der Gemeinschaft, in der jemand lebt, im Geist Christi zu gestalten“.

Das Buch von Kardinal Burke „Hoffnung der Welt“ ist wirklich ein aufbauendes Buch für die Laien in der Kirche, die ja keine Ersatzpriester sein können. Burke lässt sie nicht alleine, sondern stärkt ihre Berufung:

„Das Laienapostolat muss – dies ist das Wichtigste – aus der Quelle der heiligen Liturgie, aus Gebet und Frömmigkeit hervorgehen. Aus der Verbindung mit Christus in Liturgie, Gebet und Frömmigkeit empfangen wir nämlich erst den Antrieb und die Kraft, Christus zu den anderen zu bringen – vor allem in die eigene Familie, die unsere unmittelbare Gemeinschaft ist. Christliches Leben ist von Natur aus missionarisch. Wenn man die große Freude erfährt, die aus der Beziehung zu Christus erwächst, ist es unmöglich, diese nicht mit anderen teilen zu wollen.“

Der Kardinal erinnert an die heilige Therese von Lisieux, die sogar in ihrer Klosterzelle sich ihre große Missionarsseele bewahrt habe. „Sie dachte an Indien, an die Missionare, die das Evangelium an den Rändern der Welt verkünden.“ In diesem Sinne appelliert er: „Für uns allerdings ist das Missionsland hier, vor der Haustür, in einer Welt, die heute eigentlich nicht mehr christlich ist. Diese Welt hat sich verändert und wir müssen den banalen Alltag neu mit dem christlichen Geist erfüllen, die Wirtschaft, die Erziehung, die Politik, die Medizin.“ Hier sei das originäre Betätigungsfeld der Laien und hier könnten sie „zur Verwandlung der Welt beitragen“.

Für die vielen positiven Hinweise, wie die gegenwärtige kirchliche Krise überwunden werden kann, ist Kardinal Burke zu danken. Ebenso für seine Hinweise auf die Wichtigkeit der Ehrfurcht, mit der allein das hl. Messopfer gefeiert werden darf. Er ruft auf, die hl. Kommunion kniend und als Mundkommunion zu empfangen. Er erinnert an die Wichtigkeit der Verehrung des Allerheiligsten Herzens Jesu.

Auch der Begriff des Königtums Christi sei heute weitgehend vergessen, weil er nicht verstanden werde. Dabei sei dies ein grundlegender Begriff, denn irgendetwas beherrsche das Leben eines jeden Menschen. Gerade Orientierung sei wichtig, nämlich im Sinne des Jesuswortes: „wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz“. Das „Soziale Königtum Christi, meine Beziehung und meine Freundschaft zu Christus verleihen allen anderen Aspekten meiner Existenz Sinn und Richtung. Wir sagen, dass Christus durch sein durchbohrtes Herz herrscht. Das ist ein Königtum der Opferliebe“.

Die letzte Frage von Guillaume d’Alançon an Raymond Leo Kardinal Burke lautet: Was ist Ihre Hoffnung für die Kirche?

„Meine Hoffnung ist, dass die Kirche ihr Wesen als Braut Christi immer treuer verwirklicht: In ihrer Lehre, in ihrer Liturgie, in ihrem Gebet, in ihrer Frömmigkeit und in ihrem sittlichen Leben. Meine Hoffnung ist, dass jede Ranke des Weinstocks, dass jedes einzelne Glied an Christi Leib sich Christus immer inniger anschließt, dass es ihn kennt, ihn liebt und ihm dient, und dass dadurch die Herrlichkeit Christi unsere Welt erleuchte in Erwartung seiner Wiederkunft, bei der er die Schöpfung dem Vater zurückgibt, um so ‚einen neuen Himmel und eine neue Erde‘ zu schaffen.“

kath.net-Lesetipp
Hoffnung der Welt
Ein Gespräch mit Guillaume d'Alançon
Von Raymond Leo Kardinal Burke; Guillaume d'Alançon
Übersetzt von: Christa Nitsch
Taschenbuch
150 Seiten
2019 Renovamen Verlag
ISBN 978-3-95621-140-9
Preis Österreich: 14.40 EUR

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