Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  2. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  3. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  4. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  5. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  6. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  7. CSU-Chef Söder an die Linken: "Es ist nicht radikal, für christliche Werte einzutreten"
  8. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“
  9. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  10. "Solches Gedankengut führt immer in die Hölle des Totalitarismus!"
  11. Legal töten?
  12. Ein guter Tag für die Demokratie!
  13. Kann ein Mensch eine Sache sein?
  14. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  15. Bistum Fulda – stark engagiert beim ‚Christopher Street Day‘

Berg-Karabach: Kirchen fordern Neuverhandlung des Waffenstillstands

15. November 2020 in Aktuelles, 1 Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


100 armenische Organisationen aus ganz Europa neuerliche Verhandlungen - Aktueller Waffenstillstand "nicht nur für die armenische Bevölkerung von Berg-Karabach, sondern auch für Armenien gefährlich".


Wien (kath.net/ KAP)

Rund 100 armenische kulturelle, politische und religiöse Organisationen aus ganz Europa fordern in einem gemeinsamen Schreiben am Samstag die Neuverhandlung der Waffenstillstand-Vereinbarung in der umkämpften Region Berg-Karabach (Artsach). In dem offenen Brief appelliert u.a. die Armenisch-Apostolische Kirchengemeinde Österreich, dass die Co-Vorsitzenden der OSZE Minsk Gruppe - bestehend aus Frankreich, Russland und den USA - gemeinsam an einem neuen Waffenstillstand arbeiten sollen. Armenische Truppen sollten in der Verhandlungszeit in der Region Artsach bleiben können, um die Sicherheit der armenischen Bevölkerung zu gewährleisten, so der Vorschlag.

Kern des aktuell gültigen Waffenstillstands ist der Einsatz von rund 2.000 russischen Friedenssoldaten in Berg-Karabach, die die Einhaltung der Waffenruhe überwachen sollen. Diese Vereinbarung sei "nicht nur für die armenische Bevölkerung von Berg-Karabach, sondern auch für Armenien gefährlich", heißt es in dem Schreiben der armenischen Organisationen, NGOs oder Kirchengemeinden aus fast allen EU-Staaten sowie aus Großbritannien, der Schweiz und Norwegen.


Laut der aktuellen Vereinbarung müssen armenische Truppen aus Berg-Karabach circa 70 Prozent des Gebietes abgeben, darunter auch die Verbindung zur Republik Armenien. Lediglich ein Korridor verbindet Armenien und Berg-Karabach, den die russischen Truppen für fünf Jahre überwachen werden. Für die armenischen Organisationen sei jedoch noch unklar, ob die armenische Bevölkerung in ihre Häuser zurückkehren könne. Aktuell verließen viele ihre Häuser und ihre Gebiete. Über 100.000 Menschen sollen derzeit auf der Flucht sein. Unklar sei zudem, was mit armenischen Kulturgütern passieren werde, heißt es.

Kritik üben die armenischen Organisationen auch daran, dass mit dem aktuell geltenden Waffenstillstand weder die Sicherheit der armenischen Bevölkerung gewährleistet sei, "noch ist ein echter Frieden möglich". Nur eine Neuverhandlung der OSZE Co-Vorsitzenden und mit französischer Beteiligung könne garantieren, dass der Waffenstillstand gerecht ist, so das Schreiben.

Das Schreiben kritisiert auch, dass das Selbstbestimmungsrecht der Bevölkerung in der umkämpften Region Berg-Karabach in der jetzigen Waffenruhe nicht angemessen berücksichtigt werde. Dies verstoße "gegen ihre Menschenrechte und lässt viel Raum für eine erneute aserbaidschanische Aggression", mahnen die armenischen Organisationen. Zudem würden sich die armenischen Binnenvertriebenen "inmitten einer globalen Pandemie einer humanitären Krise" befinden.

In Berg-Karabach, einer Enklave in Aserbaidschan, leben überwiegend christliche Armenier. Völkerrechtlich gehört die Region im Südkaukasus zum mehrheitlich islamischen Aserbaidschan, von dem es sich aber 1991 losgesagt hatte. International ist das nicht anerkannt.

Am Freitag haben auch Österreichs Bischöfe auf einen dauerhaften Frieden im Südkaukasus in der umkämpften Region Berg-Karabach gedrängt. In einer veröffentlichten Erklärung zum Abschluss der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz rufen sie zum einen zur verstärkten Hilfe für die Kriegsopfer und Flüchtlinge auf. Zum anderen hoffen die Bischöfe sehr, dass der nun ausgehandelte Waffenstillstand hält und verweisen in der Erklärung u. a. auch auf die Rolle der OSZE für den Frieden in der Region.

 

Copyright 2020 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Armenien

  1. Armenien: Katholikos kritisiert "barbarische Akte" Aserbaidschans
  2. Armenien: Mehr als 30.000 Kinder unter den Karabach-Vertriebenen
  3. Salzburger Armenologin Dum-Tragut: Dramatische Situation in Armenien
  4. Vatikan erinnert an Armenier-Verfolgung
  5. Weltkirchenrat in Sorge um christliches Erbe von Berg-Karabach
  6. Karabach: Armenischer Patriarch fordert internationales Eingreifen
  7. Wieder Festmesse in historischer armenischer Kathedrale

Krieg

  1. Ukraine: Bischof von Charkiw berichtet von Raketenangriffen auf Schulen und Kindergärten
  2. Russlands Krieg gegen Ukraine ist kein gerechter Krieg, eine mögliche NATO-Intervention auch nicht
  3. Ukraine: Gebete im Luftschutzkeller
  4. Myanmar: „Das Morden muss sofort aufhören"
  5. Myanmar: „Ich befürchte ein Blutbad“
  6. Karabach: Armenischer Patriarch fordert internationales Eingreifen
  7. „Pater Werenfried war überragender Europäer und Motor der Versöhnung“






Top-15

meist-gelesen

  1. "In diesem Bistum möchte ich nicht mehr Priester sein!"
  2. Bätzing fällt den Pro-Life-Bischöfen in den Rücken
  3. Zählt Miersch/SPD den Bamberger Erzbischof Gössl ernsthaft dem „rechten Mob“ zu???
  4. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  5. Sommerspende für kath.net - Eine Bitte an Ihre Großzügigkeit!
  6. Erzbistum Köln ungewohnt deutlich: „Joachim Frank – Ihre Berichterstattung ist menschenverachtend!“
  7. "Das ging ja gerade noch mal schief"
  8. „Schon Brosius-Gersdorfs Doktorvater ist mit gleicher Einstellung zur Menschenwürde durchgefallen“
  9. Liebes Bistum Bamberg, kommt jetzt Brosius-Gersdorf zum nächsten Marsch für das Leben?
  10. Bamberger Erzbischof Gössl: Nominierung von Brosius-Gersdorf ist „innenpolitischer Skandal“
  11. Bamberger Erzbischof Gössl wehrt sich gegen SPD-Angriff
  12. Der Papst trägt wieder elegante Schuhe - aber in Schwarz
  13. Jenseits der Linien, im Gehege des Heiligen. Über einen Streit, der nicht sein darf
  14. Ein guter Tag für die Demokratie!
  15. „Brosius-Gersdorf hat schon alles gesagt“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz