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Das Leben im Glauben – die Rechtfertigung und das Gesetz

29. September 2021 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
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Franziskus: die Rechtfertigung durch den Glauben unterstreicht den Vorrang der Gnade, die Gott ohne Unterschied allen anbietet, die an seinen Sohn glauben. Das mosaische Gesetz: unwiderrufliche Gabe Gottes, es ist ‚heilig’. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) „Denn ich bin durch das Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich für Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt worden. Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir. Was ich nun im Fleische lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat“ (Gal 2,19-20).

Generalaudienz mit Pilgern und Besuchern in der Aula „Paolo VI“. Papst Franziskus setzte seine Katechesenreihe zum Brief des Apostels Paulus an die Galater fort. Der neunte Teil stand unter dem Thema: „Das Leben im Glauben“.

In seinem Brief an die Galater spreche der Apostel Paulus eine theologische Frage an, die ihm sehr wichtig sei: die Rechtfertigung des Sünders. Auf unserem Weg, die Lehre des Paulus besser zu verstehen, stoßen wir heute auf dieses schwierige, aber wichtiges Thema. Es habe viele Diskussionen zu diesem Thema gegeben, um die Auslegung zu finden, die am besten mit den Gedanken des Apostels übereinstimme, und wie so oft „gab es sogar gegensätzliche Positionen. Sowohl im Galaterbrief als auch im Römerbrief betont Paulus, dass die Rechtfertigung aus dem Glauben an Christus kommt“.

Die Rechtfertigung – so sage der Katechismus – löse den Menschen von der Sünde, die der Liebe zu Gott widerspreche, und reinige sein Herz (Nr. 1990). Die Rechtfertigung komme von Gott. Denn durch den Tod Jesu „hat Gott die Sünde vernichtet und uns endgültig die Verzeihung und das Heil zugesagt“. Paulus habe immer sein Bekehrungserlebnis auf dem Weg nach Damaskus vor Augen. Früher habe er gemeint, gerecht zu sein, wenn er die verfolge, die nicht an den Gott Israels glaubten.


Die so gerechtfertigten Sünder „werden von Gott angenommen und mit ihm versöhnt“. Es sei wie eine Rückkehr zu der ursprünglichen Beziehung zwischen dem Schöpfer und dem Geschöpf, bevor der Ungehorsam der Sünde dazwischengekommen sei. Die von Gott gewirkte Rechtfertigung „ermöglicht es uns also, die durch die Sünde verlorene Unschuld wiederzuerlangen. Wie findet die Rechtfertigung statt? Die Beantwortung dieser Frage führt zur Entdeckung einer weiteren Neuheit in der Lehre des Paulus: die Rechtfertigung aus Gnade“

Christus zeige ihm, dass es nicht auf unsere Anstrengungen ankomme, sondern auf die Gnade Gottes, um gerettet zu werden. Sicher sei es für unser geistliches Leben wesentlich, die Gebote Gottes zu beachten: „sie bereiten den Weg, sich der Liebe Gottes zu öffnen, die uns erlaubt, auf konkrete Weise zu lieben“. Der Glaube gebe uns Licht, um das Wirken der Gnade in unserem Leben und in der Geschichte zu erkennen. Er zeiget uns die Verantwortung auf, mit Gott in seinem Heilswerk mitzuarbeiten: „Wir sind gerufen, zu bezeugen, wie groß Gottes Liebe ist“.

Für den Apostel habe der Glaube einen allumfassenden Wert. Er berühre jeden Augenblick und jeden Aspekt des Lebens des Gläubigen: „von der Taufe bis zum Abschied von dieser Welt ist alles vom Glauben an den Tod und die Auferstehung Jesu durchdrungen, der das Heil schenkt. Die Rechtfertigung durch den Glauben unterstreicht den Vorrang der Gnade, die Gott ohne Unterschied allen anbietet, die an seinen Sohn glauben“.

Daraus dürfe aber nicht geschlossen werden, dass das mosaische Gesetz für Paulus keinen Wert mehr habe: „es bleibt im Gegenteil eine unwiderrufliche Gabe Gottes, es ist – wie der Apostel schreibt – ‚heilig’ (vgl. Röm 7,12). Auch für unser geistliches Leben ist es unerlässlich, die Gebote zu halten, aber auch hier können wir uns nicht auf unsere eigene Kraft verlassen: die Gnade Gottes, die wir in Christus empfangen, ist grundlegend. Von ihm erhalten wir die unentgeltliche Liebe, die uns wiederum befähigt, konkret zu lieben".

Die Rechtfertigung füge uns in die lange Heilsgeschichte ein, die die Gerechtigkeit Gottes beweise: „angesichts unserer ständigen Verfehlungen und Unzulänglichkeiten hat er nicht resigniert, sondern wollte uns gerecht machen und tat dies aus Gnade, durch das Geschenk Jesu Christi, seinen Tod und seine Auferstehung“. Nähe, Mitleid, Zärtlichkeit, so erinnnerte der Papst: dies seien die Charakteristiken der Rechtfertigung. Das Licht des Glaubens lasse uns also erkennen, „wie unendlich die Barmherzigkeit Gottes ist, die Gnade, die zu unserem Wohl wirkt“. Das gleiche Licht lasse uns aber auch die Verantwortung erkennen, die uns anvertraut worden sei, um mit Gott an seinem Heilswerk mitzuarbeiten. Die Kraft der Gnade müsse sich mit unseren Werken der Barmherzigkeit verbinden.

Die Pilger und Besucher sowie die Zuschauer und Zuhörer aus dem deutschen Sprachraum grüßte der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Herzlich grüße ich die Pilger und Besucher deutscher Sprache! Heute erinnert die Kirche an die heiligen Erzengel Michael, Gabriel und Raphael. Auch sie sind Vermittler der Gnade Gottes. Vertrauen wir uns ihnen an, damit unsere guten Werke die Liebe Gottes vor der Welt sichtbar machen können. Der Herr segne euch und eure Familien.


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Lesermeinungen

 lesa 30. September 2021 

Die Erlösung muss aufgenommen werden in der gelebten Nachfolge

Lieber@Zeitzeuge: Danke für die Präzisierung. Der Heilige Vater betont zu Recht die Ursprungsliebe Gottes: Die geöffnete Tür, die niemand mehr schließen kann, das Wissen um die Möglichkeit der Umehr zu Gott, die Erfahrung der Vergebung kann eine Kraft werden, mehr und konkreter zu lieben. Das ist für unser Gottesbild wichtig. Aber dass die Liebe darin besteht, die Gebote zu halten, wie Jesus selber sagt, und dass sündigt, wer sich nicht hält und der ewigen Seligkeit verlustig gehen kann, bedarf gerade in unserer Zeit der ausdrücklichen Erwähnung.
"Christus, der Mensch gewordene Gott ist die einzige Chance für den Menschen, seine wahre und allein zugängliche Erlösung.Aber sie ist kein Zaubermittel. Nur im Mitgehen erschließt sie sich!"
(Benedikt XVI.)


2
 
 Zeitzeuge 29. September 2021 
 

Diese Predigt ist (erstaunlich für einen Jesuiten) dogmatisch unpräzise,

sofort fällt auf, daß die gewählten Begriffe eher
an Luther und nicht an das Konzil von Trient er-
innern, das bekanntlich Luthers Häresien eines
angebl. "sola fide" und "sola gratia" dogmatisch
definitiv verworfen hat und die Mitwirkung des
Menschen mit der Gnade sowie deren Vermehrung
durch gute Werke als Dogma definiert hat!

Bzgl. "Gesetz" muß unbedingt differenziert werden:

Die Zehn Gebote sind natürlich auch im Neuen und
Ewigen Bund für die Christen verbindlich, die
365 Verbote und 248 Gebote der Tora hingegen nicht; diese besitzen keine rechtfertigende
Wirkung vor GOTT, da es keine Rechtfertigung
ohne Jesus Christus und seine hl. Kirche, deren
Haupt er ist, gibt (Mk 16,16)!


6
 
 Stefan Fleischer 29. September 2021 

der Vorrang der Gnade, die Gott ohne Unterschied allen anbietet

Was dabei heute oft vergesse geht ist, dass Gott seine Gnade allen ANBIETET, aber niemandem aufzwingt. «Die Urteile des Herrn sind wahr, / gerecht sind sie alle!» . (Ps 19,10) Ich selbst sehe das als theologischer Laie so, dass Gottes Urteil immer wahr und gerecht ist. Daran ist nichts zu rütteln, für den Gerechten wie für den Sünder. Eine Sünde ist und bleibt eine Sünde. Meine Schuld bleibt meine Schuld. Gottes Urteil wird das ganz klar feststellen. Nach dem Urteil aber bietet er uns seine Gnade an. Er ist bereit, Gnade vor Recht walten zu lassen. «Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht / über ALLE, DIE IHN FÜRCHTEN.» (Lk 1,50) Hier liegt die Bedingung. «Anfang der Weisheit ist die Gottesfurcht, / die Kenntnis des Heiligen ist Einsicht.» (Spr 9,10) «Ich bin der Herr, dein Gott!» sagt er. Das dürfen wir nie vergessen.


3
 

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