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US-Investmentfonds rücken von ESG Agenda ab – EU setzt weiter darauf

23. April 2024 in Chronik, 2 Lesermeinungen
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Für Investmentgesellschaften wie BlackRock und JP Morgan Chase spielen die ESG-Kriterien zunehmend weniger Rolle bei ihren Finanzentscheidungen.


Washington D.C. (kath.net/LifeSiteNews/jg)
Die Debatte um den Klimawandel wird nicht nur auf wissenschaftlicher Ebene geführt. Es geht auch um Geld und Politik und in diesem Bereich hat es eine Verschiebung gegeben, welche die Unterstützung für die Netto-Null Initiative zu gefährden droht. Sie könnte auch zu einer tiefen wirtschaftlichen und politischen Kluft zwischen den USA und Europa führen, schreibt David James in einem Beitrag für LifeSiteNews.

Schätzungen über die Kosten für die Dekarbonisierung der Wirtschaft bis 2050 variieren. Goldman Sachs rechnet mit 80 Billionen US-Dollar, während die Bank of America 275 Billionen US-Dollar veranschlagt. Der Finanzsektor sah darin eine große Chance für Investitionen und entwickelte ein Kennzahlensystem für Unternehmen für die Berücksichtigung der ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance – Umweltschutz, Soziales, Unternehmensführung). Die Unternehmen sollten auf diese Weise in die Netto-Null-Initiative eingebunden werden, die auch Diversität, Gleichstellung und Inklusion (DEI, Diversity, Equality, Inclusion) umfasst. Unternehmen die dazu nicht bereit waren, drohten Nachteile im Markt und niedrigere Aktienkurse.

Dieser Trend kehrt sich jetzt um. BlackRock, JPMorgan Chase und State Street haben die Gruppe Climate Action 100+ verlassen, einen Zusammenschluss der größten institutionellen Anleger, der sicherstellen wollte, dass die Unternehmen, welche die meisten Treibhausgase verursachen, die notwendigen Maßnahmen gegen den Klimawandel setzen. Vanguard, ein weiterer großer institutioneller Anleger, hat Climate Action 100+ schon vor mehr als einem Jahr verlassen.


Die vier genannten Fonds verwalten Vermögen von ungefähr 25 Billionen US-Dollar, das ist ungefähr ein Viertel der weltweit institutionell angelegten Vermögen.

David James führt zwei Gründe für die Kursänderung an. Zum ersten war erwartet worden, dass sich die Aktienkurse der Unternehmen, die sich an den ESG-Kriterien orientieren, besser entwickeln als diejenigen der Unternehmen, die das nicht tun. Das hat sich nicht bestätigt. Die besseren Erträge waren bei den Unternehmen zu finden, welche sich nicht an den ESG-Kriterien orientiert haben.

Zweitens haben 16 Attorney Generals aus konservativen US-Bundesstaaten begonnen Fragen zu Climate Action und ESG Initiativen zu stellen. Andere Fondsmanager werden ebenfalls genauer unter die Lupe genommen. Nichts ist für einen Fondsmanager bedrohlicher als die Möglichkeit, dass Investoren ihre Einlagen abziehen. In diesem Fall geht es um die Pensionsfonds der Bundesstaaten. Larry Fink, der Geschäftsführer von BlackRock, sagt jetzt, der Begriff ESG sei nicht hilfreich. Fink war einer der stärksten Advokaten von ESG. In seinem Brief an die Geschäftsführer drohte er 2022 Unternehmen, die sich nicht daran orientieren wollten. 2024 verwendete er den Begriff ESG nicht mehr.

In Europa gehen die Uhren anders. Die Europäische Union will Nachhaltigkeitsberichte für alle mittleren und großen Unternehmen verpflichtend machen. Europäische Unternehmen sollen bis Ende des Jahrzehnts ein neues Buchhaltungssystem eingeführt haben. Der Schwerpunkt soll auf Daten über Klima, Verschmutzung, insbesondere Kohlendioxidemissionen, Biodiversität und sozialen Fragen liegen.

Ein Kommentator schreibt, dass die Europäische Kommission auf diese Weise von den Unternehmen verlangen kann, was sie will und sie für Verstöße dagegen bestrafen kann. Neben viel Bürokratie heißt das, dass mit dieser Initiative die operationale Kontrolle der europäischen Unternehmen übernommen werden soll. Europa bewege sich auf eine Art Klima-Sozialismus zu, kommentiert James.

Das bedeute nicht, dass die US-Regierung die Klimaagenda aufgegeben habe, schränkt James ein. Aber wenn die großen institutionellen Anleger ihre Richtung ändern, folgen die Unternehmen und meist auch die Regierungen.

Die Situation wird durch das Auftreten und die Ausweitung der BRICS-Allianz zusätzlich kompliziert. Saudi Arabien, der Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Äthiopien und Ägypten treten der ursprünglichen Gruppe von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika bei. Die Allianz wird bald einen größeren Teil der Weltwirtschaft repräsentieren als die G7.

Die BRICS-Staaten werden der westlichen Klima-Agenda nicht erlauben, ihre Politik zu bestimmen. Die meisten von ihnen sind entweder Verkäufer oder Konsumenten fossiler Brennstoffe. Indien und China weitern die Verwendung von Kohle aus, was westliche Versuche CO2-Emissionen weltweit zu reduzieren weitgehend gegenstandslos macht.

Die Hoffnung auf hunderte Billionen an Investitionsmöglichkeiten durch die Netto-Null Initiative war stets eine Erwartung, eine Spekulation. Das Ausmaß der Dekarbonisierung der Wirtschaft ist so groß, dass es ein logistischer Albtraum ist, wenn nicht unmöglich.

Ausgaben für Energie machen ungefähr ein Achtel des weltweiten Bruttosozialprodukts aus. Öl, Erdgas und Kohle machen 84 Prozent der weltweiten Energieproduktion aus. Das sind nur um zwei Prozentpunkte weniger als vor zwanzig Jahren. Zwar ist die Produktion erneuerbarer Energie gestiegen, der weltweite Energieverbrauch ist aber ebenfalls gewachsen.

Es war nie realistisch, sich völlig auf erneuerbare Energieformen zu verlassen. Angesichts der Änderung der finanziellen Dynamik stehen die Chancen für „Netto Null“ noch schlechter. Die Finanzseite ZeroHedge schreibt, dass sowohl DEI als auch ESG an der Wall Street zu einem formlosen Ende kommen. Finanzmärkte werden immer wieder von Modeströmungen verführt. Es sieht so aus, dass die ESG-Agenda ein weiteres Beispiel dafür ist.

 


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