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| Türkei: Trauer um Hrant Dink wurde zum Glaubenszeugnis27. Jänner 2007 in Chronik, keine Lesermeinung Christliche Trauerfeier für den ermordeten Journalisten löste großes Medienecho aus. Istanbul/Wiesbaden (www.kath.net/ idea) Der Täter, ein arbeitsloser Jugendlicher, und seine nationalistischen Auftraggeber sahen in dem Journalisten einen Verräter des türkischen Vaterlandes. Auch Politiker und Staatsanwälte hatten Dink wiederholt vorgeworfen, mit seinen Äußerungen zum Völkermord an den Armeniern während des Ersten Weltkrieges das Türkentum beleidigt zu haben. Historikern zufolge kamen bei den Pogromen 1915/1916 etwa 1,5 Millionen Mitglieder der ältesten christlichen Nation um. Bis heute ahnden türkische Gerichte die Erwähnung der Massaker als Volksverhetzung. Dennoch wurde Dink in der Bevölkerung sehr geschätzt, weil er seine Forderung nach Aufarbeitung der Vergangenheit mit dem Wunsch nach Versöhnung zwischen Türken und Armeniern verband. Nach der Trauerfeier für Dink begleiteten mehr als 100.000 Menschen den Leichenwagen zum Istanbuler Friedhof. Orthodoxer Patriarch erbat Gottes Segen für die Türkei An der von den Fernsehsendern CNN und NTV übertragenen Trauerfeier nahmen mehrere Minister teil. Sie unterschied sich deutlich von anderen Beerdigungen prominenter Mordopfer, bei denen Angehörige in der Regel blutige Rache schwören. Dabei wurde deutlich, dass Dink zur christlichen Minderheit gehörte. In seiner Predigt rief der armenisch-orthodoxe Patriarch Mesrob II. auf Armenisch und Türkisch zu einem ehrlichen Dialog zwischen den Volksgruppen auf. Er verlas zentrale Abschnitte des Neuen Testamentes, in denen Jesus Christus als Erlöser und Versöhner für die Schuld aller Menschen charakterisiert wird. Im Schlussgebet erbat Mesrob Gottes Segen für die Türkei. Zu Beginn des Trauerzugs verlas die Witwe des Ermordeten, Rakel Dink, einen Brief an ihren Geliebten, in dem sie zahlreiche Verse aus dem Neuen Testament zitierte. Darin beschrieb sie ihre Gewissheit, dass sie ihren Mann im Himmel wiedersehen werde, und ihren Wunsch nach Versöhnung. Ausdrücklich erwähnte sie, dass sie nur mit der Hilfe Jesu Christi so etwas schreiben könne. Mehrere Tageszeitungen und Internetagenturen druckten die Rede teilweise oder in voller Länge ab. Das Missionswerk Orientdienst (Wiesbaden) wertete das Medienecho als Sensation. Große Teile der Bevölkerung hätten die christliche Botschaft erstmals unverkürzt gehört. Gott habe den schrecklichen Tod eines aufrichtigen Menschen dazu benutzt, damit die Türkei auf neue Weise das alte Evangelium hören kann. Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! LesermeinungenUm selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen. Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. | Mehr zuTürkei
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