Wolfgang Ockenfels: 'CDU das ist mehr als eine Profilkrise!29. Jänner 2010 in Deutschland, 4 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Professor für christliche Soziallehre: "Strategen im Adenauer-Haus und auch Frau Merkel sollten sich ihre anachronistische Wissenschaftsgläubigkeit abgewöhnen und nicht alles für das Evangelium halten, was ihnen einige Sozialwissenschaftler suggerie
Berlin (kath.net) Ich sehe die CDU in ihrer bisher größten Identitätskrise: Ihr fehlt es nicht nur an Profil! erklärt der bekannte konservative Wissenschaftler und Publizist Wolfgang Ockenfels in der am Freitag in Berlin erscheinenden Wochenzeitung "Junge Freiheit". Die CDU-Modernisierer operierten mit verwaschenen Manipulationsbegriffen wie Chancengesellschaft und bürgerliche Mitte, die Modernisierung erscheine als ein Prozeß, der an keine Grundsätze mehr gebunden sei, meint Ockenfels. Der Professor für christliche Soziallehre und Herausgeber der Zeitschrift Die Neue Ordnung veröffentlichte dazu im vorigen Jahr sein Buch Das hohe C. Wohin steuert die CDU?
Viele CDU-Mitglieder fühlten sich nicht mehr repräsentiert von dem, was die Modernisierer an der Parteispitze so von sich geben. Der CDU-Führung rät Ockenfels, weniger Wert auf Meinungsumfragen zu legen: Die Strategen im Adenauer-Haus und auch Frau Merkel sollten sich ihre anachronistische Wissenschaftsgläubigkeit abgewöhnen und nicht alles für bare Münze oder für das Evangelium halten, was ihnen einige Sozialwissenschaftler suggerieren. Die gerade von der CDU verabschiedete Berliner Erklärung hatte Ockenfels zuvor bereits wegen zu vielen wolkigen Aussagen und zu wenig inhaltlicher Präzision kritisiert. Im Gespräch mit der Zeitung unterstrich Ockenfels, daß der Arbeitskreis Engagierter Katholiken in der CDU, dem er angehört, größere Klarheit und Deutlichkeit, gerade in den Fragen, die aus christlich-konservativer Perspektive wichtig sind erwarte. Foto: (c) kathpedia
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Lesermeinungen | ChristNeu 29. Jänner 2010 | | | Mogelpackung Dieses \"C\", das für \"christlich\" stehen sollte, kommt mir eher wie eine Mogelpackung vor. | 1
| | | Cinderella01 29. Jänner 2010 | | | Recht hat er aber ... ... er denkt zu kurz. Der linke Mainstream hat ja nicht nur die CDU erfasst und überwältigt sondern ist heute die Basis der Gesellschaft. Das zeigt sich auch in der katholischen Kirche, wo viele Gläubige gerne die Sozialismusparolen der Linken nachplappern und denken das sei \"christlich\". Sie kennen den Unterschied zwischen christlicher Soziallehre (die ja auf dem Evangelium basiert) und den von den 68ern inspirierten Umverteilungsphantasien und Neidparolen nicht mehr. Inzwischen sind auch schon viele konservative Katholiken diesem linken Mainstream verfallen und bezeichnen sogar Menschen, die aus einem Buch von Notker Wolf zitieren als zutiefst \"unchristlich\". Wieso soll dann ausgerechnet die CDU als \"konservative Burg\" stehen bleiben und das konservative Fähnchen hochhalten, wenn das Konservative - so hat es zumindest den Anschein - innerhalb der Bevölkerung (leider auch in der Kirche) nur noch in ganz geringen Mengen vorhanden ist?
Man würde sich ja nicht nur dem permanenten Spott der Mainstream-Medien aussetzen, sondern könnte auch nicht mit dem Rückhalt aus Kirche und Bevölkerung rechnen. | 0
| | | Dismas 29. Jänner 2010 | | | Frau Merkel Prof. Ockenfels hat richtig analysiert. Geradezu eine Synthese dieses Bildes zeigt die Vorsitzende Merkel. Sie denkt ja nach eigenem Bekunden mal so, mal so. Also gleichsam ohne PRofil, wie eine Chamäleonkanzlerin und -vorsitzende | 1
| | | Tadeusz 29. Jänner 2010 | | | Recht hat er ...2 Punkte für Wolfgang :) | 1
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