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Pfälzischer Shaolin-Tempel in der Kritik

23. Mai 2011 in Aktuelles, 7 Lesermeinungen
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Verabreicht ein asiatischer Kampfsport-„Orden“ Stockschläge „zur Abhärtung“? – Der Kampf dient als Mediationsmethode - Kritiker: Menschen werden zu Waffen gemacht


Otterberg (kath.net/idea) Ein buddhistischer Shaolin-Tempel im pfälzischen Otterberg ist in die Kritik geraten. Sie richtet sich vor allem gegen den dort praktizierten Kampfsport. Das Training sei „überhart“ und der Umgang mit den Teilnehmern respektlos, so Kritiker. Der Name Shaolin bezeichnet einen buddhistischen Mönchsorden, dessen Muttertempel in der zentralchinesischen Provinz Henan liegt. Weltberühmt wurden die Mönche durch ihre Kampfkunst, das Shaolin Kung Fu, das auch Thema von Hollywood-Filmen wurde.

Leiter des pfälzischen Tempels ist Monroe Coulombe alias Abt Shi Heng Zong. In seinem Orden leben 14 Mönche und Novizen. Die jüngsten sind 16, die meisten knapp über 20 Jahre alt. Im vergangenen Jahr nahmen über 600 Gäste die Angebote des Tempels in Anspruch. Für den Abt ist Kung Fu kein Kampfsport: „Es ist eine Methode der Geistesschulung.“ Der Buddhismus wolle vom Leid befreien und zur Erleuchtung – zum Erkennen der Wirklichkeit und zu unendlichem Mitgefühl – führen. Dazu verwende er die Meditation als Hilfsmittel, damit Menschen ganz in der Gegenwart ankommen. Der Kampf sei eine sehr wirksame Form der Meditation, denn „man ist nie mehr im Hier und Jetzt als beim Kampf“.


Wer sich für das Ordensleben entscheidet, unterwirft sich einem durchstrukturierten Tagesablauf und einer harten körperlichen Ausbildung zum Kampfmönch. Mit der Aufnahme in den Orden entscheidet man sich zur Ehelosigkeit, zum ganzen Einsatz für Shaolin, zum Gehorsam gegenüber seinem Meister und zum Leben mit einem monatlichen Taschengeld von 50 Euro. Ein Austritt sei jederzeit möglich, und „es gibt Fluktuation“, sagt der Abt.

Abt: Bis zu 80 Prozent Abbrecher

Der Kung Fu-Sportler Gerd G. (Name ist der Redaktion bekannt) berichtete gegenüber idea von seinen Erfahrungen in dem Tempel. Der 41-Jährige, der seit zwölf Jahren Kung Fu trainiert, hatte sich zu einem einwöchigen „Klosterleben auf Zeit“ angemeldet und nahm gemeinsam mit anderen Gästen am Training der Mönche und Novizen teil. Das „überharte“ Training hat nach seinen Worten auf die körperliche Verfassung des Einzelnen keine Rücksicht genommen. So seien allen Teilnehmern „zur Abhärtung“ mit einem Stock die Oberschenkel blau geschlagen worden. Mehr über die Verbindung von Kung Fu und Buddhismus habe er bei seinem Aufenthalt nicht erfahren. Außer ihm seien vier der zwölf Teilnehmer in den ersten beiden Tagen abgereist. Dass die Abbrecherquote für das „Klosterleben auf Zeit“ bei bis zu 80 Prozent liegt, bestätigte der Abt. Darauf würden die Teilnehmer vorher deutlich hingewiesen. Alternativ biete der Tempel eine Wochen-Retreat an, bei der das Training weniger hart und der Situation der Teilnehmer stärker angepasst sei.

Wozu braucht man „eisenhartes“ Training?

Der katholische Berater für Religions- und Weltanschauungsfragen Herbert Busch (Mönchengladbach) fragt sich, wozu in Deutschland ein „eisenhartes“ Kung Fu-Training nötig ist. Es stamme aus einer Zeit, in der sich Mönche in China ohne Waffen mit Stöcken und ihren Fäusten gegen marodierende Banden behaupten mussten. Kung Fu sei erst im Laufe der Zeit zu einer Form der Meditation geworden. Die Kampfkunst ziehe besonders junge Menschen an, die ihre körperlichen Grenzen ausloten wollten. Wer „Menschen zu einer Waffe macht“, der müsse sich vor allem danach fragen lassen, was er für deren emotionale Stabilität und für ihren Charakter leiste. Außerdem müssten alle, die sich den Tortouren einer Ausbildung zum Kampfmönch unterzögen, in späteren Jahren mit körperlichen Folgeschäden rechnen.


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