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Worin muss ein Staatsoberhaupt Vorbild sein?

25. Februar 2012 in Kommentar, 19 Lesermeinungen
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Zur Debatte unter Linken wie Konservativen um Joachim Gauck. Ein Kommentar von Helmut Matthies / idea


Berlin (kath.net/idea) Schon wenige Stunden nachdem Joachim Gauck von allen demokratischen Bundestagsparteien als Kandidat für die Wahlen zum Bundespräsidenten nominiert worden war, ging die Debatte los. Linksorientierte Medien bemäkelten, seine Ansichten zu sozialen Fragen seien zu konservativ. In der einflussreichen „tageszeitung“ (taz, Berlin) schrieb der türkischstämmige Journalist Deniz Yücel, Gauck sei ein „reaktionärer Stinkstiefel“. Für konservative Christen wiederum sind seine ethischen Positionen zu liberal. Anhaltspunkt ist für sie sein Ehebruch. Gauck hatte sich nach 32 (!) Ehejahren von seiner Frau nach seinem Umzug von Rostock zur Stasi-Aufarbeitung nach Berlin 1991 getrennt. Seine langjährige Ehe war unter dem Druck des SED-Regimes zerbrochen. Seit 2000 ist er in einer Fernbeziehung mit einer 52-jährigen Journalistin aus Nürnberg liiert. Die Generalsuperintendentin der Berliner evangelischen Kirche, Ulrike Trautwein, macht es sich zu einfach, wenn sie sagt, das alles sei Gaucks Privatangelegenheit, in die man sich nicht einzumischen habe. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Norbert Geis hat schon recht, wenn er Pfarrer Gauck auffordert, seine persönlichen Lebensverhältnisse schnell zu ordnen. Gauck erklärte freilich bereits vor zwei Jahren, dass er im Fall seiner Wahl zum Präsidenten heiraten werde.


Man kann nicht alles in einer Person haben

Doch wer die Qualität eines Staatsoberhauptes vor allem daran bemisst, dass er eine ordentliche Ehe führt, sollte vorsichtig sein. Die bekanntesten Könige Israels (und Vorfahren Jesu) – David und Salomo – hätten dann bald ihre Ämter aufgeben müssen. Man kann leider auch im höchsten Amt der Republik nicht alles in einer Person haben: Glaubwürdigkeit in sämtlichen Bereichen, Charisma, rhetorisches Talent, kurzum: die Fähigkeit, ein 82-Millionen-Volk würdig zu repräsentieren.

Wie sich Richard von Weizsäcker verhielt

Nehmen wir als Beispiel Richard von Weizsäcker, der in der Wulff-Debatte als „Präsident aller Präsidenten“ gepriesen wurde. Er war und ist mit ein und derselben Frau verheiratet. Das ist heute zweifelsohne vorbildlich. Doch kein Bundespräsident hat sich zumindest der zweiten deutschen Diktatur im letzten Jahrhundert derart angebiedert wie er. Während Zehntausende in DDR-Gefängnissen saßen, weil sie anders als die SED dachten, und Tausende Christen kein Abitur machen konnten, weil sie sich weigerten, in kommunistischen Organisationen mitzuarbeiten, hat Weizsäcker beim Besuch Erich Honeckers 1987 in Bonn auch in kleiner Runde „kein Wort zu Menschenrechtsverletzungen in der DDR (gesagt), keine Frage zum Verhältnis zwischen Staat und Kirche oder zum Schießbefehl der Grenztruppen“ gestellt. Stattdessen habe er ein „klares Zugeständnis an Forderungen der SED“ gemacht. So die DDR-Protokolle. Altbundeskanzler Helmut Kohl schreibt dazu in seinen „Erinnerungen“: Weizsäcker „fiel unserer Politik geradezu in den Rücken ... das war eine einzigartige Entgleisung“. Anders ausgedrückt: Bundespräsident Weizsäcker hat seine unterdrückten Landsleute im Stich gelassen! Ein solches Verhalten erscheint mir verwerflicher als das fehlende Vorbild nach einer tragisch gescheiterten Ehe.

Warum Gauck der richtige Präsident werden könnte

Der parteilose Gauck hat dagegen Mut bewiesen vor und nach der friedlichen Revolution. Doch nicht nur deshalb sprechen sich fast 70 % der Bürger bei Umfragen für ihn als Bundespräsidenten aus. Noch wichtiger dürfte für sie sein, dass er Dinge anspricht, die das Volk bewegen, aber die fast kein Politiker heute mehr zu thematisieren wagt – aus Angst, von der „Politischen Korrektheit“ an den Pranger gestellt zu werden. Was hat Gauck denn Falsches gesagt, wenn er zu Sarrazin äußerte, der SPD-Politiker sei mutig und spreche Probleme an, die es nun mal gebe? Wäre „Deutschland schafft sich ab“ sonst zum meistverkauften Politik-Sachbuch überhaupt geworden? Ein großes Manko in Deutschland ist nicht fehlende Übereinstimmung im Bundestag, sondern zu viel, so dass die Zahl der Bürger wächst, die von der Politik keine Lösungen mehr erwarten. Wenn Gauck dieses fatale Desinteresse aufbricht und weiterhin Tabus anspricht, ist er genau der richtige Präsident.


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Lesermeinungen

 Dismas 27. Februar 2012 

Ich verstehe diese Diskussion hier nicht

Es ist doch nicht von der Rede, einen \"Heiligen\" für das BuPräAmt zu nominieren. Wenn einer in \"geordneten\" privaten Verhältnissen lebt ist er noch lange kein Heiliger, das wird auch nicht verlangt. Ich verlange von ihm auch keine \"römischen Maßstäbe\". Nein aber ein \"gschlampertes Verhältnis\" oder eine Maitresse ist zumal für einen (ehem)Pastor eigentlich nicht als \"geodrnetes Verhältnis\" einzuordnen. Auf keinen Fall ist damit irgendeine moralische Wende, er soll ja VORBILD sein, vertretbar. Sozusagen kommen wir ethisch in diesem Amt vom Regen in die Traufe.
Und wenn hier jemand David anführt? Ist er nicht umgekehrt oder hat er an dieser Frau festgehalten? Derjenige solle doch mal im AT nachlesen!! DAS macht nämlich den entscheidenden Unterschied aus: die BEKEHRIUNG und nicht das träge Verharren in Sünde! Und dann noch VORBILD sein wollen!


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 myschkin 25. Februar 2012 
 

Ungewöhnliches Arrangement

Wir wissen ja nicht, aus welchen Gründen Herr Gauck dieses ungewöhnliche Arrangement getroffen hat. Und es geht uns auch nichts an. Beim protestantischen Verständnis der Ehe und auch dem der deutschen Gesetzesgrundlage wäre eine Scheidung mit anschließender Neuverheiratung die absehbare Lösung gewesen. Gaucks aus welchen Gründen auch immer anders getroffenes Arrangement ist jedenfalls so individualistisch, dass sich dahinter vermutlich Gründe verbergen, die sehr privater Natur sind. Das möchte ich zumindest respektieren.


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 TOKOBI 25. Februar 2012 
 

Gauck als Präsident

Dass jeder Ehebruch eine schwerwiegende Verfehlung und moralisch in keiner Weise gesundzubeten ist, steht außer Frage.
Mir scheint die Diskussion aus einem anderen Grund in Schieflage zu geraten:
Unsere Demokratie lebt davon, dass man grundsätzlich die Wahl haben sollte zwischen mindestens 2 verschiedenen Möglichkeiten bzw. Personen.
Es tut unserer Diskussion hier nicht gut und auch unserer Gesellschaft nicht, wenn sich alle Parteien im Vorhinein auf einen Kandidaten einigen.
So wird nicht mehr die Frage diskutiert: Wer ist nun der Bessere? Sondern alle starren auf den Einen und es kommt, wie es kommen muss: „wer suchet, der findet“.
Immer wieder wird polemisiert, wir bräuchten einen Heiligen, nur:
selbst von denen war kein einziger ohne Sünde.
Diese Gnade finden wir nur bei der Heiligen Gottesmutter und bei Christus selber.
Tatsächlich sucht eine Demokratie nie den absolut Guten, sondern der relativ Besten.
Das ist ein Unterschied! Und so gesehen könnten wir


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 landpfarrer 25. Februar 2012 
 

@Moutonoir

Sie schrieben:
\"Die Erfahrungen in meinem persönlichen Umfeld in Sachen Liebe und Ehe lassen mich jedenfalls nicht so rigide den Stab über jemanden brechen, der das römische Ideal einer Ehe nicht erfüllt oder erfüllen kann.\"
--------
Nun, es handelt sich nach katholischer Lehre, der wir uns auf dieser Seite eigentlich verpflichtet wissen sollten, nicht um ein \"römisches Ideal\", sondern um eine verbindliche Auslegung der Gebote Gottes, die nicht nur für Katholiken und auch nicht nur für Christen gilt!
Was \"nicht erfüllen kann\" bedeuten soll, erschliesst sich mir ebenfalls nicht. Gott verlangt nichts Unmögliches, jeder Mensch erhält soviel Gnade, dass er Gottes Willen in seinem Leben erfüllen kann. Was wäre das für ein Gott, der Gebote aufstellt, die nicht erfüllbar sind! Dass dies oft ein \"steiler Weg\" ist, ist klar!


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 goegy 25. Februar 2012 
 

Man sollte die Messlatten nicht zu hoch setzen. Auch Staatspräsidenten sind Menschen mit Fehlern. Im Fall Gauck bedenke man, dass hinter jeder gescheiterten Ehe eine menschliche Tragödie steht, über die zu urteilen wir kein Recht haben. Wir müssen den Menschen in seiner Gesamtheit im Auge behalten. Es ist absolut unkatholisch, über andere, die wir nur via Informationen von dritter Seite kennen, irgend welche Zensuren abzugeben. Beten wir dafür, dass Gauck ein guter Präsident werde und Wulf die grossenteils unverdienten Hiebe von Seiten einer brutalisierten Medienhorde und öffentlichen Meinung positiv verarbeiten möge.
Wie man mit Wulf umging, war eine zum Himmel schreiende \"Schweinerei\" . Hoffentlich waren da keine Katholiken federführend mit dabei! Möge doch, trotz neuerdings absoluter protestantischer Dominanz, ein Hauch von katholischer Ethik in die deutsche Politik zurückkehren.


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 Ad Verbum Tuum 25. Februar 2012 

Maßstäbe?

Vielen Dank für diesen ausgewogenen Artikel.
Ich denke auch, dass ein Politiker, wie auch der zu wählende Bundespräsident, für die Nation, für die Gesellschaft spricht, und deswegen nicht streng nach einer bestimmten Religion bemessen werden darf ...
Und doch, stellen wir uns doch die Frage auch andersherum: wen hat er mit seinem Verhalten alles geschädigt? Ist Ehebruch nicht bereits unabhängig der Religion !!! ein gesellschaftliches Problem? Ist es Recht, stimmt es, dass ein Privatkredit schlimmer ist als ein Ehebruch mit all seinen Folgen?
Wie häufig wird der Justiz vorgeworfen, dass Straftaten gegen Eigentum um so viel konsequenter bestraft werden, als bei Straftaten gegen das Leben? Und sehen wir hier nicht die gleiche Reaktion der \"Allgemeinheit\"? Ich denke, dass Gauck diese Situation in die eine oder andere Richtung klären muss, eine Nicht-Entscheidung in Eheangelegenheiten kann m.E. auch in einer säkularen Gesellschaft nicht als Vorbild dienen.


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 Calimero 25. Februar 2012 
 

@ Moutonnoir

Ihrem Posting stimme ich zu.
Außer in einem Punkt. Ihre Pauschalkritik an der CSU ist voreilig ist in diesem Fall voreilig.

Für mich überraschend erklärt CSU Generalsek. A.Dobrindt am Mittwoch:
„Ob jemand und wie jemand verheiratet ist, und wann er heiratet, das ist eine ganze private Entscheidung. Diese Lebensverhältnisse müssen diejenigen Leute besprechen, die es angeht, sonst niemand, da geben wir überhaupt keine Ratschläge.“

Kaum zu glauben, aber er hat es so gesagt.

Norbert Geis\'s Einzelmeinung ist nicht CSU Parteilinie.


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 Wolfgang63 25. Februar 2012 
 

Vorbild

Zunächst: Hat der hier gelobte CSU-Politiker Geis auch seinen Vorsitzenden Seehofer wegen seines Privatlebens kritisiert oder verwendet er zweierlei Maß?

Gaucks Leistung als Präsident wird an den Maßstäben zu messen sein, welche für diese Aufgabe wichtig sind, nicht an den Maßstäben, welche Katholiken, Protestanten, Jehovas Zeugen oder andere religiöse Gruppen an sein Privatleben anlegen.

Ich kann nachvollziehen, dass auf Basis katholischer Maßstäbe sein Lebenswandel kritikwürdig ist. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass die Mehrheit katholischer Christen nicht nachvollziehen kann, warum ihre Maßstäbe an das Privatleben von Menschen von Nicht-Katholiken häufig als unmoralisch empfunden werden ... und doch ist es so.


1
 
 Herbert Klupp 25. Februar 2012 
 

Die anderen werden kritisieren

Bis auf die (anstehende?) Scheidung und Wiederverheiratung (bzw \"wilde Ehe\") haben wir Katholiken, wir Christen wohl kaum etwas zu kritisieren an einem Mann, der Charakter bewiesen hat, der (anscheinend) Rückgrat hat, und der ja schließlich noch gar nicht gewählt ist.

Vielleicht kann nach einem Jahr ein (vorläufiges) Urteil aus christlicher Sicht - ganz vorsichtig .- gefällt werden.

Nein, die Kritik kommt von woanders her. Nachdem die Grünlinken seine Präsidentschaft befürwortet haben - die Linkslinken waren schon immer dagegen - merkt die SPD-GRÜNE-ATTACK-usw-FRAKTION langsam, daß dieser Mensch einen Zug zur Wahrheit hat, auch wenn sie unbequem ist.

Da sich links von der CDU (sowie Teile derselben leider auch noch) alle daran gewöhnt haben, daß in Medien und hoher Politik stets ein PC-Sprech zu erfolgen hat - wer sich nicht daran hält bekommt den \"Eva-Herman-Maulkorb\" - werden sie sich bald wundern -. und entrüsten, und werden heftige gemeine Kritik übe


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 Moutonnoir 25. Februar 2012 
 

Säkular II

Die Erfahrungen in meinem persönlichen Umfeld in Sachen Liebe und Ehe lassen mich jedenfalls nicht so rigide den Stab über jemanden brechen, der das römische Ideal einer Ehe nicht erfüllt oder erfüllen kann. Im übrigen dürfte das bei einer säkularen Angelegenheit auch keine Rolle spielen; ein Bundespräsident hat andere Aufgaben, als der Öffentlichkeit eine eheliche Seifenoper zu bieten.
Und die CSU ginge mal besser daran, ihren eigenen Laden auszumisten. Ich wage zu behaupten, daß Herr Gauck seine persönlichen Verhältnisse wesentlich besser geordnet hat als manche der dort nun lauthals moralisierenden Schreihälse.


3
 
 Moutonnoir 25. Februar 2012 
 

Säkular I

Die Tatsache, daß nun plötzlich Kritik und Mäkeleien aus allen Ecken des politischen und gesellschaftlichen Spektrums auf den vor zwei Jahren noch durchweg als die Lichtgestalt gepriesenen Präsidentschaftskandidaten niedergehen, spricht meines Erachtens für Herrn Gauck und zeigt seine persönliche Unabhängigkeit. Man kann eben nicht jedermanns Liebling sein! Ich hoffe, daß er diese geistige Autonomie bewahren und sich nicht von irgendeiner Seite vereinnahmen oder sonstwie einlullen lassen wird.
Was nun Herrn Gaucks Ehe- und Liebesleben bzw. dessen Umstände anbelangt, bleibt es natürlich allen aufrechten (römischen) Katholiken unbenommen, ihn allein danach zu ver... - äh – beurteilen – soweit es der Öffentlichkeit überhaupt bekannt ist (denn die allerwenigsten dürften Herrn Gauck persönlich näher kennen). Als protestantischer Pfarrer wird ihn das katholische Verdikt wahrscheinlich ganz mächtig beeindrucken...
(Fortsetzung folgt)


4
 
 kaiserin 25. Februar 2012 
 

Das Problem hier ist:

Wollen wir ein Bundespresident oder einen \"Heiligen\"?...Denn ein \"heiliger Bundespresident\" ist eigentlich kaum noch zu finden!...Also!...


4
 
 EinChrist 25. Februar 2012 
 

Aber was soll das?

selbst wenn er wieder heiratet, lebt er in offenem Ehebruch. Durch die hochzeit wird es doch nicht besser. Im gegenteil.
Der katholische weg wäre es, die frau zu verlassen. Alles in allem eine schwere situation.


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 Interessiert 25. Februar 2012 
 

Wer nicht in seiner Ehe...

Die verborgenen Charakterzüge eines Menschen erkannt man an der Art wie ein Mensch sein Privatleben ordnet. Im Privaten lässt man seine Maske fallen. Darum sollten wir uns nicht über manche Fehler öffentlicher Personen wundern. Sie wären im Vorfeld schon erkennbar gewesen.


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 Philipp Neri 25. Februar 2012 

Vorbild

Vorbild zu sein hat auch damit zu tun glaubwürdig zu sein.
Als ehemaliger Pfarrer der evangelischen Kirche weiß er sicherlich den Wortlaut des sechsten Gebotes: \"Du sollst nicht die Ehe brechen\".

Unsere Kirchen verlieren auch deshalb immer mehr ihre Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit, da viele ihrer Mitglieder meinen, Gottes Gebote sind nur für die anderen da.
Wir alle aber sind aufgerufen den Glauben durch unsere eigene Glaubwürdigkeit zu bezeugen. Darin liegt eine große Verantwortung und auch eine Vorbildfunktion für uns alle!


2
 
 Noemi 25. Februar 2012 
 

dieser Sturm im Wasserglas,

der wohl noch als Nachwirkungen der Wulff-Affaire zu betrachten ist- hat sich ja schon wieder gelegt. Daß die Linken ihn so vehement ablehnen, ist auch klar. Einer, der trotz der üblichen Schikanen des DDR-Unrechtstaates mitsamt den Stasi-Praktiken zu seiner Überzeugung stand und dem Freiheitswunsch nicht nur seiner Gemeindemitglieder in der Rostocker Marienkirche und darüber hinaus mutig seine Stimme verlieh, ist ihnen eine ständige unrühmliche Erinnerung an ihre eigene Vergangenheit. Sowas hat keiner gern.
Ein Bundespräsident , der ihre Glorifizierungsversuche kommunistischer Regime ( Kuba, Nordkorea) bis hin zur Stalin-Ära sicher ständig durch seine Person stört, muß von ihnen abgelehnt werden.
Und wir dürfen ziemlich sicher sein, daß er sich auch nicht vor andere politische Karren spannen lassen wird.
Das, und daß er ein kluger und redegewandter Mann ist, ist schon Vorschußlorbeer genug und läßt hoffen.


3
 
 BergKarmel 25. Februar 2012 
 

Was für ein...

...hervorragender Kommentar!
Meinen herzlichsten Dank dafür - insbesondere auch für das überfällige Aufräumen mit dem Mythos, ausgerechnet \"Tag der Befreiung\"-Weizsäcker wäre der Inbegriff des perfekten Präsidenten gewesen.

Absolut zustimmungswürdig!


2
 
 Victor 25. Februar 2012 
 

Herr Gauck, 72, muß sich entscheiden

Herr von Weizsäcker war kein überragender Präsident. Er wurde sträflich überschätzt, schon seinerzeit; vor allem von den Medien.
Herr Gauck wird es schwer haben, etwa von Papst Benedikt XVI., der alles dafür macht, damit Ehe und Familie geschützt und wieder ins Recht gesetzt werden, empfangen zu werden. Der Papst, der schon Herrn Wulff als wiederverheiratet Geschiedenem die hl. Eucharistie verweigerte, wird diese Beziehung nicht tolerieren und noch weniger gutheißen.
Herr Gauck wird sich auch in anderen Ländern bzgl. seiner \"wilden Ehe\" blamieren, zumal als 72-Jähriger. Das geht nicht.


4
 
 Bernd katholisch 25. Februar 2012 
 

Der Bundespräsident muss nicht fehlerfrei sein.

An ein weltliches Staatsoberhaupt legt man zurecht gewisse Massstäbe an. Vielleicht sind diese mittlerweile durch die Wulff-Debatte schon zu hoch angesiedelt. Weizäcker war ein hervorragender Präsident .-allerdings antwortete er bei Maischberger auf die Frage. \" Glauben Sie an Gott?\" wie folgt: \"Dazu möchte ich mich nicht äussern\" Dabei war er in der Kirchentagsleitung engagiert... Ich hoffe, dass Gauck den Balanceakt zwischen den Forderungen nach \"pc\" aus der politischen Klasse und den politikskeptischen Volksmeinungen auf eine menschliche und überzeugende Art hinbekommt. Wenn das einer kann, dann er. Die Geschichte mit seiner Beziehung/Ehe finde ich nicht gut, aber da er nicht das Evangelium verkündigen soll, kann ich es noch tolerieren. Wenn er sie nun heiratet wäre es besser....


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