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| 'Ich musste reden, auch wenn meine Existenz damit auf dem Spiel stand'21. Juli 2016 in Buchtipp, 2 Lesermeinungen Leseprobe 3 aus dem Buch von Robert Kardinal Sarah: Gott oder Nichts Ein Gespräch über den Glauben Kisslegg (kath.net) Die politischen Gegner hatten kein Heimatrecht. Allein die Tatsache, eine bloße Kritik über das Elend des Volkes zu äußern, konnte zu einer Haftstrafe im Lager Boiro führen, in dem die Soldaten unsägliche Folterungen praktizierten, über die ich nicht sprechen möchte. Im Grunde genommen versank das Land in einer teuflischen Spirale und nichts schien den ideologischen Wahn von Sékou Touré aufhalten zu können. Trotz der Risiken fasste ich den Entschluss zu sprechen. Angesichts einer so dramatischen Situation konnte ich nicht schweigen. Mehrmals habe ich meinen Standpunkt über die Not des Volkes über die Angst oder die Lügen der Führungsebene und über die politische und katastrophale wirtschaftliche Verwaltung unseres Landes zum Ausdruck gebracht. Bei einer öffentlichen Ansprache habe ich sogar diesen Satz von mir gegeben, den Sékou Touré mir niemals verziehen hat: »Die Macht ruiniert jene, die nicht die Weisheit haben, sie zu teilen!« Für mich selbst argumentierte ich folgendermaßen: »Ich bin 35 Jahre alt. In Afrika ist das mehr als die Hälfte eines Lebens. Es gibt viele Kinder, die bei der Geburt sterben und unzählige Menschen, die ihr Leben mit 50 Jahren beenden oder sogar noch, bevor sie 20 Jahre alt sind. Ich sollte mich vom Herrn gesegnet schätzen, mein Alter erreicht zu haben. Nun ist es wichtig, dass ich mich ganz Gott und seinem Volk weihe. Was könnte man besseres erhoffen als einen Tod für Gott und die Verteidigung der Wahrheit, für die Würde der menschlichen Person und der Gewissensfreiheit! Man muss bereit sein, diese Erde für das Evangelium zu verlassen. Jesus ist gestorben, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen: Ich bin dazu geboren, sagte er, und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme (Joh 18,37).« Nach Hunderten von Stunden des Gebetes bin ich zu dem Schluss gelangt, dass das Schlimmste, das mir passieren konnte, der Tod war; mein Leben war nichts angesichts des schreienden Unrechts, der entsetzlichen Not und der unbeschreiblichen Schrecken, die ich täglich sah. Der Terror herrschte bis in die Familien hinein, in denen ein Vater fürchten musste, dass seine Kinder aus Opportunismus mit der Diktatur gemeinsame Sache machten. Ich musste also reden, auch wenn meine Existenz damit auf dem Spiel stand. Ich fasste daher den Entschluss, meine Homilien in der Kathedrale und die Neujahrsfeier zu nutzen bei der der Erzbischof dem Präsidenten traditionell alles Gute wünscht , um Anmerkungen über den Verfall des Landes zu machen. So formulierte ich ohne Provokation und mit einem großen Respekt einige Vorschläge, damit das Volk in den Genuss weniger beschwerlicher Lebensbedingungen kommen könnte. Ebenso appellierte ich an das Regime, den Guineern eine größere Freiheit zu gewähren. Großer kath.net-Lesetipp Bestellmöglichkeiten bei unseren Partnern: - Link zum kathShop - Buchhandlung Christlicher Medienversand Christoph Hurnaus: Für Bestellungen aus Österreich und Deutschland: [email protected] Für Bestellungen aus der Schweiz: [email protected] Cardinal Sarah: The man overseeing the charity works of the Church (Rome Reports 2013) Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! Lesermeinungen
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