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Über das Reformationsgedenken hinaus27. Oktober 2017 in Spirituelles, 5 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Barmherzigkeit und Versöhnung müssen die Leitperspektiven des ökumenischen Weges gerade nach dem Jahr des Reformationsgedenkens sein. Von Bischof Heinz Josef Algermissen
Fulda (kath.net/pbf) Im Hohepriesterlichen Gebet bittet Jesus um die Einheit seiner Jünger, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast (Joh 17,23). Mit diesem Finalsatz kommt zum Ausdruck, dass die Einheit unter den Jüngern kein Selbstzweck ist, sondern im Dienst an der Glaubwürdigkeit der Sendung Jesu Christi und seiner Kirche steht und die Voraussetzung für das Zeugnis in der Welt darstellt. So hat das Zweite Vatikanische Konzil die Kirche als Zeichen und Werkzeug für die Einheit der ganzen Menschheit beschrieben, denn Christus, der Herr, hat eine einige und einzige Kirche gegründet (Dekret über den Ökumenismus Nr. 1). Von daher stellt sich uns Christen die bedrängende Frage, wie die Kirche diese wichtige Sendung wahrnehmen kann, wenn die Christen selbst untereinander nicht eins sind, sondern nach wie vor in voneinander getrennten Kirchen leben und den Skandal der Kirchenspaltung noch immer nicht überwunden haben. Diese Rückfrage stellt sich auch im Blick auf das Gedenken der Reformation, das in diesem Jahr begangen wurde. Denn die Reformation hat uns nicht nur die Wiederentdeckung des Evangeliums von der Rechtfertigung des Menschen durch Gnade und Glaube geschenkt. Weil die damit intendierte Reform der Kirche damals nicht gelungen ist, ist es vielmehr auch zur Reformation im Sinne der schließlich zerbrochenen Einheit der Kirche und zur Spaltung gekommen. Und im Anschluss daran haben im 16. und 17. Jahrhundert grausame Konfessionskriege stattgefunden, in denen sich Katholiken und Lutheraner bis aufs Blut bekämpft haben. Ich denke an den Dreißigjährigen Krieg (1618-1648), der das damalige Europa in ein Meer von Blut verwandelt hat.
Angesichts dieser tragischen Geschichte, in der der eine Leib Christi verwundet wurde und Christen im Namen der Religion Gewalt gegeneinander ausgeübt haben, haben wir allen Grund, Schuld offen zu benennen und Buße zu tun. Die Bekehrung der Herzen ist ein wichtiges Motiv zum geistlichen Ökumenismus, den das Zweite Vatikanum fördern will (vgl. Dekret über den Ökumenismus Nr. 8). Damit er eine ehrliche Chance hat, müssen wir jene Reinigung des geschichtlichen Gedächtnisses vollziehen, die Papst Franziskus anmahnt: Wir können Geschehenes nicht auslöschen, aber wir wollen nicht zulassen, dass die Last vergangener Schuld weiter unsere Beziehungen vergiftet. Die Barmherzigkeit Gottes wird unsere Beziehungen erneuern. Barmherzigkeit und Versöhnung müssen in der Tat die Leitperspektiven des ökumenischen Weges gerade nach dem Jahr des Reformationsgedenkens sein. Diese beiden Begriffe führen in die Mitte des christlichen Glaubens ein, dass nämlich Versöhnung ein Geschenk Gottes ist, das er allen Menschen und dem ganzen Kosmos anbietet. Indem wir uns von Gott in Christus versöhnen lassen, sind wir berufen, Gottes Versöhnung zu verkünden und für die Versöhnung unter den Christen zu leben. Die Liebe ist das innerste Herz allen ökumenischen Bemühens. In ihr stellen die legitimen Unterschiede zwischen den verschiedenen Konfessionen nicht mehr nur, wie in der Vergangenheit, Hindernisse dar, sondern sind auch eine Bereicherung im Glauben. Denn wahre Liebe löscht Unterschiede nicht aus, sondern führt sie ehrlich und versöhnt in eine tiefere Einheit zusammen. Wenn das zu Ende gehende Reformationsgedenken im Licht des Evangeliums der Versöhnung und von der Liebe Christi ein wirklicher Impuls war, nächste Schritte auf dem Weg der Einheit mutig zu wagen, würde ein Schaden für die heilige Sache der Verkündigung des Evangeliums (Dekret über den Ökumenismus Nr. 1) wesentlich abgebaut. So können wir gut in ein Gebet Martin Luthers einstimmen: Du ewiger, barmherziger Gott, du bist ein Gott des Friedens, der Liebe und der Einigkeit, nicht aber des Zwiespalts
Gib, dass wir zu deiner Einigkeit umkehren, deine eine, einzige, ewige Wahrheit suchen und von allem Zwiespalt abweichen. Archivfoto Bischof Algermissen
Foto (c) Bistum Fulda
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Lesermeinungen | Zeitzeuge 30. Oktober 2017 | | | Irrlehren weder "legitime Unterschiede", geschweige denn "eine Bereicherung im Glauben"!
Ich erinnere an meine "Ergänzung" des kath.net Beitrags "Augustiner sehen ihr früheres Mitglied Luther kritisch", die ich hier wohl jetzt nicht erneut zitieren muss!
Kritische Luther-Literatur bieten u.a.:
Theobald Beer: Der fröhliche Wechsel und Streit, Grundzüge der Theologie M. Luthers,
Paul Hacker, Konvertit: Das "Ich" im Glauben bei Martin Luther,
Berthold Wald: Person und Handlung bei Martin Luther
Zusammengefaßte Infos bieten die Bücher von Richard Niedermeier
Der Beitrag von Bischof Algermissen erinnert leider wieder einmal an "Gleichklang der Gegensätze", "versöhnte Verschiedenheit", er sollte bitte einmal klar und deutlich erläutern, was er denn wirklich unter "Einheit" versteht!
Eine Anektode:
Als Graf Leopold v. Stolberg vom Protestantismus zum kath. Glauben konvertierte empfing ihn später König
Friedrich II. u. sagte: "Ich hörte, er sei vom Glauben seiner Väter abgefallen!
Der Graf: Nein Majestät, ich bin zu ihm zurückgekehrt"! | 1
| | | christine.mm 28. Oktober 2017 | | | ff Mit Gott versöhnen bedeutet anzuerkennen,daß die Konsekration der Gestalten von Brot und Wein und der ausdrückliche Auftrag der gültigen Sündenvergebung n i c h t allen Jüngern übergeben sondern ganz besonders den Aposteln des Abensmahlsaales und nach der Auferstehung noch genauer dem Petrus. Auf ihm will Christus s e i n e Kirche bauen. Es ist also n i c h t Petrus der Eigentümer dieser Kirche, sondern a l l e i n Christus.
Wenn nun ein Nachfolger Petri die ihm übergebenen Sakramente ändert um abgespaltene Gemeinschaften einzulassen gleicht er einem unlauteren Schlüsselverwalter der Dieben das Tor öffnet um sich an den Schätzen Gottes zu vergreifen. Auch ich vergreife mich an der Eucharistie,wenn ich gegen die Vorgaben Christi IHN empfangen will. Und ich bin katholisch.
Vielleicht nimmt der Herr dieses mein Bekenntnis an. | 3
| | | christine.mm 28. Oktober 2017 | | | Zwei verlorene Beiträge Ich will's kurz nochmal versuchen.
Mit einer Entschuldigung vor Jahrhunderten begangener Massaker zwischen Glaubensrichtungen hat es so seine Probleme. Jetzt gerade bringen wir uns ja nicht um. Die inhaltlichen Gegensätze der heutigen Zeit bestehen aber weiterhin.Die Römische Kirche hat bis jetzt die Lehre noch nicht definitiv geändert.Es sind noch alle Sakramente unversehrt vorhanden,wie auch bei allen anderen in Apostolischer Sukzession stehenden Kirchen.Die Reformierte "Kirche" der Protestanten,die Luther u.a.als Gründungsväter angeben haben kein geweihtes,gesalbtes in ungebrochener Weitergabe stehendes Priestertum,das sie übrigens auch ablehnen.Der Verlust aller Sakramente,bis auf die Taufe,macht aus ihnen nur eine "Gemeinschaft".Sie beharren weiterhin darauf.Die Kirchen im Besitz (nicht im Eigentum!!!)aller Sakramente sind nicht deren Eigentümer.Sie sind Verwalter,der Eigentümer ist Gott und nur Gott.Alle Reformierten müssen sich daher mit Gott versöhnen !!! | 2
| | | Mindstormer 27. Oktober 2017 | | | Wiederholungen machen falsches nicht richtiger... Bin eben aus einer 2 wöchigen Wallfahrt im Hl Land zurück. Von "zerbrochener Kirche" kann nur im Zusammenhang mit der Ostkirche die Rede sein kann.
Die Protestanten sind einfach abgefallen auf Basis eines Psychopathen der auch nach dem "Turmereignis" (nix gebracht!), Zeit seines Lebens Angstzustände hatte.
Und WIR sollten uns entschuldigen?
Was haben wir überhaupt gemeinsam?
Der Bibel wurden 7 Bücher entfernt, viele Stellen gefälscht, Sakramente und an Apostel übertragene Autorität gelöscht, etc. etc... und die Liturgie, DAS Vehikel der Gottesanbetung bis zur Unkenntlichkeit „verkopft“ ... Gerade Letzteres wurde mir durch die Orthodoxie klar.
Unsere überlieferte Messe liegt so Nahe an der Orthodoxie wie die Neue Liturgie bei derjenigen, der Protestanten.
Da im Gegensatz zur Westkirche die Bischöfe der Ostkirche keine Kompromisse suchen, wird sich die Westkirche Entscheiden müssen mit welcher Seite sie sich versöhnt.
Keine Ökumene nach links UND rechts. Ostkirche sei Dank! | 2
| | | girsberg74 27. Oktober 2017 | | | Was genau sind legitime Unterschiede? Bezug aus der Meldung:
"In ihr stellen die legitimen Unterschiede zwischen den verschiedenen Konfessionen nicht mehr nur, wie in der Vergangenheit, Hindernisse dar, sondern sind auch eine Bereicherung im Glauben." | 2
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