Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Weihnachtsinterview von Bischof Bätzing kommt ohne Weihnachten aus
  2. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  3. War der Magdeburger Weihnachtsmarkt-Mörder doch ein Islam-Anhänger?
  4. Truthahn, Zahnschmerzen und die Schwiegermutter
  5. Kirchenbesucher sorgten für Eklat bei Christmette in Freiburg
  6. Österreichischer Verfassungsgerichtshof (VfGH) kippt Kärntner Veranstaltungsverbot am Karfreitag
  7. Heiliges Jahr der Hoffnung 2025. Geistliche Erneuerung und Verpflichtung zur Umgestaltung der Welt
  8. Stille Nacht, Heilige Nacht
  9. Wie tief kann eine evangelische Kirche noch sinken? - Weihnachtsmarkt mit Hamas-Symbolen!
  10. Ab 20. Januar ist Schluss mit 'Gender-Wahnsinn' in den USA
  11. Katholisches Bistum übernimmt 2025 „St. Johannes“ als vierte katholische Kirche in Stockholm
  12. Arianismus und Modernismus. Das Vergehen gegen die Wahrheit des Christentums
  13. Pasha Lyubarsky, Berliner Jude: „Fünf historische Fakten zu Jesus“
  14. Noel
  15. Immer wieder rührt die Schönheit dieses Evangeliums unser Herz an

Höret die Signale! Nicht nur in der SPD

24. Jänner 2018 in Kommentar, 5 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Eine Koalition als Offenbarungseid - Wer richtig hinhört, wird den eigentlichen Grund für das trotzige „Weiter-so:wir-allein-müssen-an- der-Macht-kleben-bleiben-können“ leicht erkennen: Die pure Angst vor Neuwahlen - Gastkommentar von Martin Lohmann


Berlin (kath.net) Sie ist intelligent, stark und entschlossen. Frech ohnehin. Aber: Sie ist auch verzweifelt. Kein Wunder. Denn Andrea Nahles, die Powerfrau der Sozialdemokraten, weiß ganz genau, dass ihre Partei in einer multiplexen Krise steckt. Das wurde auf dem Sonderparteitag der SPD in Bonn mehr als deutlich, ja, geradezu mit den Händen greifbar. Nicht nur das Gesicht der ehemaligen Juso-Chefin offenbarte ein Desaster einer ehemaligen Volkspartei, das über die Parteigrenzen hinweg kein Grund zum Frohlocken ist. Eher zur Sorge um unsere Demokratie. Am Ort der Bonner Republik verhinderte die wütende Verbalprovokateurin mit dem Charme einer perfekten Populistin zwar mit Quietschen und angeritzten Nerven, dass ausgerechnet hier die Berliner Politik die Grätsche machte.

Immerhin: Dort, wo einst ein Willy Brandt „mehr Demokratie wagte“, wagte die SPD die Debatte und den Dialog. So gesehen ist sie wesentlich weiter als die Union, wo genau das noch immer von der Helikopter-Raute übertüncht wird und sich niemand traut, einmal endlich mit der parteiinternen Klärung für die Zeit nach der Merkel-Dämmerung zu beginnen. In der CDU gibt es halt keine freche und begabte Andrea, die sich den schmerzhaften und zugleich notwendigen Blick über den Tellerrand der besitzstandswahrenden Opportunisten leistet. Aber für beide einst bedeutenden Volksparteien gilt heute: Sie suchen das gemeinsame Bühnenstück der bedeutungsschwangeren Selbsttäuschung im Koma des Nichts. Übrigens: Auf Kosten des Souveräns, der ihnen per Wahlentscheid im vergangenen Herbst das längst vorhandene Verdunsten der Souveränität eindrucksvoll diagnostizierte.


Die jetzt begonnenen Verhandlungen, zu denen es unter immer wieder artikulierter Beschimpfung des Souveräns, den man ja eigentlich treuhänderisch zu vertreten hat, offenbaren am Ende eine Koalition der vor lauter Selbstgerechtigkeit erblindeten Fußkranken, die nichts anderes leisten können als ein im Trance gefangenes „Weiter so“. Da wirkt der Spruch beim Sonderparteitag in Bonn, der über allen schwebte, schon fast wie ein zynischer Nachruf auf eine bundesdeutsche Demokratie. Von „neuer Politik“ kann nur im Zustand der Vollsedierung die Rede sein.

Was jetzt nur noch zählt ist das, was die Geschäftsführende Kanzlerin am Wahlabend treffend auszudrücken vermochte und womit sie andeutete, dass das Wichtigste für Deutschland und die Welt ist, dass Merkel Kanzlerin bleibt: An uns vorbei und ohne uns kann keine Regierung gebildet werden. Diesem Diktat musste sich nun auch jene Partei ergeben, deren erst vor Jahresfrist mit 100 Prozent Gefühl gewählter Vorsitzender in Bonn sein eigenes Ende für eine kleine Weile zu überleben mitleidsvoll gestattet bekam. Der als Messias gefeierte Würseler darf bei seiner politischen Beerdigung noch aktiv die Hauptrolle spielen. Die Nachfolgerin hat längst das Heft in der Hand, auch wenn sie klug genug ist, genau das nicht allzu deutlich zu zeigen. Auch hier ist die SPD echt weiter als die im Mutti-Wahn verklebte Union. Noch.

Für die in Bonn gewachsene und - wie man im WCCB-Kongresszentrum am Rhein eindrucksvoll erleben konnte - mögliche demokratische Streitkultur ist das visionärsfreie Festhalten an entleerten Parteihüllen auf Sicht fatal. Deutschland braucht vielleicht mehr als „irgendeine“ Regierung wieder erkennbare Inhalte in der Politik, die ja Dienstleister für Menschen und ihre Sorgen und Anliegen sein soll, weniger aber Schausteller übertünchter Ratlosigkeit. Es kann niemanden beruhigen, dass die Sozialdemokratie der Union vormacht, wie man jede politische Glaubwürdigkeit verspielt und sich das Kuscheln im Parallel-Universum gönnt.

Wer richtig hinhört, wird den eigentlichen Grund für das trotzige „Weiter-so:wir-allein-müssen-an- der-Macht-kleben-bleiben-können“ leicht erkennen. Es ist die pure Angst vor Neuwahlen, bei denen man weiter - man nennt das ja gerne so - abgestraft würde. Niemand scheint auf die Idee zu kommen, dass man für eine neue Zeit wirklich eine zukunftsmutige Politik braucht, zu der auch neue Köpfe gehören. Und niemand scheint wahrhaben zu wollen, dass Angst (vor Neuwahlen) nun wirklich ein denkbar schlechter Ratgeber ist. Wer Alternativlosigkeiten ausruft, darf sich nicht wundern, in der Alternativlosigkeit zu ersticken. Verbale Nebelmaschinen werden nur verzögern, nicht aber verhindern, dass es unumgänglich ist, die Politik vor dem inhaltlichen Nirvana zu retten.

Der politische Mehltau, den Schulz, Merkel und Seehofer so tapfer konservieren und hinter dem sie sich verstecken, muss bald dem mutigen Versuch nach echtem Profil weichen. Und dazu gehören dann Antworten auf die Frage, wofür eigentlich Union und SPD stehen. Und: Welche Köpfe für welche Inhalte für die Zeit nach den verdienten verbrauchten Köpfen des Gestern stehen. Es ist ja kein Zufall, eher ein eingestandener Offenbarungseid, dass man in dem Sondierungspapier vergeblich etwas sucht wie die die Stärkung von Ehe und Familie oder gar die Unterstützung von Müttern zum Wohle des Kindeswohls. CDU? Wofür steht die noch? Was unterscheidet sie von der SPD? Warum nicht eine Einheitspartei, die es faktisch ja längst gibt?

Mit den Jusos und ihrem ambitionierten Widersacher des selbstverschuldeten Glaubwürdigkeitsverlustes zeigen sich zumindest in der SPD schon mal Alternativen zu den erfolgsverwöhnten Anpasslern. Doch die suchen jetzt eine Koalition der Opportunisten, die alles andere als „groߓ sein kann. Andrea Nahles, die gerne mal „eins in die Fresse“ gibt und lautstark „blöde Dobrindts“ beschimpft, weiß das. Sie hat ein Ziel und ist alles andere als blöd. Sie kennt den katastrophalen Zustand ihrer Partei, den zu erkennen man in der Union noch einem gewohnten Verbot unterordnet. Höret die Signale - nicht nur in der SPD! Das als Theater in Berlin verkaufte Weiterleben auf der politischen Intensivstation ist nicht wirklich gut.

Martin Lohmann: Manche unserer Bischöfe mischen sich in Tagespolitik ein und wundern sich, wenn sie dann wie Tagespolitiker behandelt werden


Foto oben (c) Lohmann Media


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 ottokar 1. Februar 2018 
 

Und was denn wäre Ihre Lösung des Problems, Herr Lohmann?

Alles richtig was Sie schreiben, aber ich vermisse einen klaren Vorschlag , einen anwendbaren Ausweg aus der jetzigen Situation. Dass kein machbarer Ausweg möglich ist, das zeigt das verzweifelte Gesicht von Frau Nales.


0
 
 Konrad Georg 24. Jänner 2018 
 

Mag jemand darüber nachdenken?

Sind die völlig überzogenen Diäten plus Extra nicht als korrumpierend einzustufen?


7
 
 la gioia 24. Jänner 2018 
 

Macht, Macht und nochmals Macht ist die einzige Triebfeder unserer "Politiker"!
Mit unbeschreiblicher Ignoranz übergeht man den Wählerwillen und murkst nun weiter, zum Schaden des eigenen Volkes.
Es ist zum Davonlaufen...


14
 
 girsberg74 24. Jänner 2018 
 

Armseliges Schauspiel!

Und diese Leute gaben sich mal als Führer und Förderer für ein Land aus.

Und wir sind das glauben gemacht worden. Wo hatten wir unseren Verstand?

Eines aber haben diese Abgeordnenten mehrheitlich gelernt: die Fleischtöpfe der Gesellschaft zu umarmen und sich auf Biegen und Brechen an diesen Töpfen zu halten.

Einzig die Angst vor dem Mittelentzug bestimmt noch ihr Verhalten.


13
 
 Adamo 24. Jänner 2018 
 

Das Auftreten von SPD, FDP und Grünen

ist höchst anmassend und kann nur als das große Aufjaulen von Minderheiten verstanden werden. Sie tun aber so, als hätten sie die meisten Stimmen erhalten. Aber an den Balkendiagrammen kann jeder ihre mickrigen Wahlergebnisse sehen. Hätten sie eine bessere Politik vor der Bundestagswahl gemacht, so hätten sie auch mehr Stimmen erhalten! Jetzt treten sie aber auf "Wir sind die Stärksten" und verlangen Nachbesserung unserer Vorstellungen. Wie vermessen und ignorant sie auftreten, kann jeder täglich an ihren Forderungen erkennen.


11
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Politik

  1. Sprecher des US-Repräsentantenhauses will Subventionen für Planned Parenthood streichen
  2. Gründer der ‚Catholics for Harris‘: US-Demokraten haben ein ‚wachsendes Problem mit Gott‘
  3. Wirtschaft, Grenzsicherheit, Kriminalität waren Wählern wichtiger als radikale Abtreibungspolitik
  4. Lebensschützerin Lila Rose: ‚Ich werde Trump wählen’
  5. Deutsche Grüne - Angriff auf die Meinungsfreiheit im Wahljahr 2025
  6. Umfrage Pennsylvania: 85 Prozent der Atheisten wählen Harris, Tötung kleiner Kinder am wichtigsten!
  7. ‚Gesunden Knaben und Mädchen werden Genitalien und Geschlechtsorgane zerstört’
  8. Trump liegt bei Katholiken, die täglich zur Messe gehen, vor Harris
  9. Konservative, nicht Progressive, sind die wahren Verteidiger der Freiheit
  10. AfD ist unter Konfessionslosen in Sachsen die stärkste Partei







Top-15

meist-gelesen

  1. Große Baltikum-Reise mit kath.net - Spätsommer 2025 - JETZT ANMELDEN und PLATZ SICHERN!
  2. DRINGEND - Weihnachtsspende für kath.net - Wir brauchen JETZT Ihre HILFE für das Heilige Jahr 2025
  3. Weihnachtsinterview von Bischof Bätzing kommt ohne Weihnachten aus
  4. Tote und über 200 Verletzte bei Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  5. Kirchenbesucher sorgten für Eklat bei Christmette in Freiburg
  6. War der Magdeburger Weihnachtsmarkt-Mörder doch ein Islam-Anhänger?
  7. Truthahn, Zahnschmerzen und die Schwiegermutter
  8. Katholisches Bistum übernimmt 2025 „St. Johannes“ als vierte katholische Kirche in Stockholm
  9. Sweden: Catholic diocese to take over “St. John” as fourth Catholic church in Stockholm in 2025
  10. O clavis David
  11. Wie tief kann eine evangelische Kirche noch sinken? - Weihnachtsmarkt mit Hamas-Symbolen!
  12. Ab 20. Januar ist Schluss mit 'Gender-Wahnsinn' in den USA
  13. O Rex gentium
  14. Sr. Angela Maria Autsch - Der „Engel von Auschwitz“ starb vor 80 Jahren
  15. Arianismus und Modernismus. Das Vergehen gegen die Wahrheit des Christentums

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz