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Ägypten: Offenbar Mönchs-Verschwörung vor Mord an Bischof

14. August 2018 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
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Im Konvent des Makariosklosters gab es seit Jahren ein Schisma zwischen Anhängern zweier verschiedener theologischer Schulen


Kairo-London (kath.net/KAP) Im Zusammenhang mit der Ermordung des Abtes des Makariosklosters im Wadi al-Natrun, Bischof Epiphanios, hat Ägyptens Staatsanwaltschaft die Festnahme eines zweiten Mönchs für vier Tage angeordnet. Faltaous al-Makari wird Mordverschwörung vorgeworfen, wie ägyptische Medien und der Londoner "Guardian" am Sonntag berichteten. Der Festgenommene habe zuvor einen Suizidversuch unternommen und werde gegenwärtig in einem Krankenhaus in Kairo behandelt.

Der Mönch gab demnach zu, gemeinsam mit einem weiteren, am Samstag verhafteten und geständigen Ordensmann, Isaiah a-Makari, ein Mordkomplott gegen den Abt geschmiedet zu haben. Bei dem zweiten Verdächtigen handelt es sich um jenen Mönch, der bereits Anfang August von seiner Kirche wegen "unmonastischen Lebenswandels" in den Laienstand versetzt worden war.


Ägyptens Behörden vernahmen laut Medien im Zusammenhang mit den Untersuchungen mehr als 400 Mönche und Angestellte des Klosters. Nach ersten Autopsieergebnissen gehen die Ärzte davon aus, dass dem Bischof von hinten der Schädel eingeschlagen wurde. Der 1954 in Tanta geborene Epiphanios stand dem Kloster seit 2013 als Abt vor.

Wie der ägyptische Kirchenexperte Tamer Hendawi am Sonntag im Gespräch mit der Kairoer Zeitung "al-Arabiya" sagte, habe es im Konvent des Makariosklosters seit Jahren ein Schisma zwischen Anhängern zweier verschiedener theologischer Schulen gegeben. Die Auseinandersetzungen zwischen Konservativen und Progressiven seien in den Jahren 2006 bis 2012 am schlimmsten gewesen. 2006 war der charismatische Ökumene-Theologe und Makarios-Mönch Matta al-Meskin gestorben, der kirchenintern als Widersacher des konservativen Papst-Patriarchen Shenouda gegolten habe. Der Patriach starb 2012. Als der neue Papst-Patriarch Tawadros 2012 sein Amt antrat, bat der bisherige Abtbischof des Klosters seinen Rücktritt an und Epiphanios gewählt wurde."

Hendawi wies auch darauf hin, dass der vor zwei Wochen erlassene päpstliche Befehl, die Social-Media-Konten aller Mönche zu schließen, ein weiterer Beweis für den Konflikt sei: "Die Schließung war offensichtlich ein Mittel, um weitere Spannungen zwischen den beiden Lagern im Kloster zu vermeiden und zu verhindern, dass die Spannungen an die Öffentlichkeit gelangen."

Das koptisch-orthodoxe Kloster des heiligen Makarios des Großen liegt in der Sketischen Wüste zwischen Kairo und Alexandria. Es wurde im 4. Jahrhundert vom heiligen Makarios von Ägypten gegründet und ist seither ununterbrochen bewohnt.

Die Kopten sind die größte christliche Gemeinschaft in Ägypten. Sie führen ihre Anfänge auf den Evangelisten Markus zurück. Angaben über Mitgliederzahlen schwanken zwischen acht und elf Millionen unter den rund 94,5 Millionen Einwohnern Ägyptens. Zuletzt waren die Kopten wiederholt Ziel islamistischer Anschläge.

Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Foto: Symbolbild


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Lesermeinungen

 Einsiedlerin 14. August 2018 
 

Sehr traurig

...wenn es unter Mönchen so weit kommt, dass man den Vorgesetzten umbringen will. Gibt es bei den koptischen Mönchen kein Gehorsamsgelübde? Wozu tritt man überhaupt in ein Wüstenkloster ein, wenn man mit Spannungen nicht leben kann.


3
 

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