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Europa möge sich stets aus seinen christlichen Wurzeln nähren!

23. Juli 2019 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
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Benedikt XVI. – Licht des Glaubens: Birgittas Heiligkeit macht sie zu einer herausragenden Gestalt in der Geschichte Europas. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) 23. Juli – Festtag der heiligen Birgitta von Schweden (* 1303 in Finsta, Schweden; † 23. Juli 1373 in Rom), Mitpatronin Europas: ihr Leben und geistliches Profil stellte Benedikt XVI. am 27. Oktober 2010 im Rahmen seiner Katechesenreihe über die großen Frauengestalten des Mittelalters in den Mittelpunkt seiner Katechese während der Generalaudienz. Dies bot dem Papst erneut die Möglichkeit, den europäischen Kontinent auf seine christlichen Wurzeln zu verweisen, eines der großen Themen seines Pontifikats.

Benedikt XVI. rief in Erinnerung, dass sein Vorgänger Johannes Paul II. die Heilige im Jahr 1999 zur Mitpatronin des Kontinents ausgerufen hatte. Sein Anliegen sei es daher, die Gestalt, ihre Botschaft und die Gründe auseinanderzulegen, „aus denen heraus diese heilige Frau der Kirche und der Welt auch heute noch viel zu sagen hat“.

Die Offenbarungen der heiligen Birgitta „sind vom Inhalt und Stil her sehr unterschiedlich. Manchmal zeigt sich die Offenbarung in Form von Gesprächen zwischen den göttlichen Personen, der Jungfrau Maria, den Heiligen und auch den Dämonen; auch Birgitta nimmt an diesen Gesprächen teil. Andere Male dagegen wird von einer besonderen Schau berichtet; wieder andere Male wird das wiedergegeben, was die Jungfrau Maria ihr über das Leben und die Geheimnisse ihres Sohnes offenbart.

Den Wert der Offenbarungen der hl. Birgitta, der manchmal angezweifelt wird, erläutert der ehrwürdige Diener Gottes Johannes Paul II. im Apostolischen Schreiben ‚Spes aedificandi’, wo er sagt, daß »die Kirche, als sie die Heiligkeit Birgittas anerkannte, die Authentizität ihrer inneren Erfahrung insgesamt billigte, auch ohne sich zu den einzelnen Offenbarungen zu äußern« (Nr. 5)“.


Benedikt XVI. zur heiligen Birgitta von Schweden bei seiner Katechese zur Generalaudienz am 27. Oktober 2010:

Liebe Brüder und Schwestern!

Im erwartungsvollen Vorfeld des Großen Jubiläums des Jahres 2000 hat der Ehrwürdige Diener Gottes Johannes Paul II. die hl. Birgitta von Schweden zur Mitpatronin von ganz Europa erklärt. Am heutigen Vormittag möchte ich ihre Person und ihre Botschaft vorstellen sowie die Gründe, aus denen heraus diese heilige Frau der Kirche und der Welt auch heute noch viel zu sagen hat.

Wir sind über die Ereignisse des Lebens der hl. Birgitta gut unterrichtet, da ihre geistlichen Leiter ihren Lebenslauf niedergeschrieben haben, um sofort nach ihrem Tod im Jahre 1373 ihren Heiligsprechungsprozeß einzuleiten. Birgitta wurde 70 Jahre zuvor geboren, im Jahre 1303, in Finsta, in Schweden, einer Nation im Norden Europas, die seit drei Jahrhunderten den christlichen Glauben mit derselben Begeisterung angenommen hatte, mit der die Heilige ihn von ihren Eltern empfing. Sie waren sehr fromme Menschen und gehörten adligen Familien an, die dem Herrscherhaus nahestanden.

Wir können im Leben dieser Heiligen zwei Phasen unterscheiden.

Die erste ist gekennzeichnet durch ihren Lebensstand als glücklich verheiratete Frau. Ihr Gatte hieß Ulf und war Landvogt einer bedeutenden Region des Königreichs Schweden. Die Ehe dauerte 28 Jahre, bis zu Ulfs Tod. Acht Kinder gingen daraus hervor, von denen die Zweitgeborene, Karin (Katharina), als Heilige verehrt wird. Das ist ein beredtes Zeichen für Birgittas Bemühungen um die Erziehung ihrer Kinder. Ihre pädagogische Weisheit wurde übrigens so sehr geschätzt, daß der König von Schweden, Magnus, sie für eine gewisse Zeit an den Hof bestellte, um seine junge Gemahlin, Blanche von Namur, in die schwedische Kultur einzuführen.


Unter der geistlichen Leitung eines gebildeten Ordensmannes, der sie in das Studium der Heiligen Schrift einführte, übte Birgitta einen sehr positiven Einfluß auf ihre Familie aus, die dank ihrer Gegenwart zu einer wahren »Hauskirche« wurde. Zusammen mit ihrem Ehemann nahm sie die Regel des Dritten Ordens der Franziskaner an. Sie verrichtete großherzige Werke der Nächstenliebe gegenüber den Bedürftigen und gründete auch ein Hospital. An der Seite seiner Gemahlin lernte Ulf, seinen Charakter zu verbessern und im christlichen Leben voranzuschreiten. Bei der Rückkehr von einer langen Pilgerreise nach Santiago de Compostela, die sie 1341 zusammen mit anderen Familienangehörigen unternahmen, reifte in den Eheleuten das Vorhaben heran, in Enthaltsamkeit zu leben; aber kurz darauf beschloß Ulf im Frieden eines Klosters, in das er sich zurückgezogen hatte, sein irdisches Leben.

Dieser erste Abschnitt von Birgittas Leben hilft uns, das besser schätzen zu lernen, was wir heute als wahre »Ehespiritualität« bezeichnen könnten: Gemeinsam können die christlichen Eheleute einen Weg der Heiligkeit beschreiten, gestützt von der Gnade des Ehesakraments. Nicht selten ist es – wie im Leben der hl. Birgitta und des Ulf – die Frau, der es gelingt, mit ihrer religiösen Sensibilität, mit Einfühlsamkeit und Sanftheit den Ehemann einen Glaubensweg beschreiten zu lassen. Ich denke mit Anerkennung an die vielen Frauen, die Tag für Tag auch heute noch ihre Familien mit ihrem Zeugnis des christlichen Lebens erleuchten. Möge der Geist des Herrn auch heute die Heiligkeit der christlichen Eheleute erwecken, um der Welt die Schönheit der Ehe zu zeigen, die nach den Werten des Evangeliums gelebt wird: Liebe, Zärtlichkeit, gegenseitige Hilfe, Fruchtbarkeit in der Zeugung und Erziehung der Kinder, Öffnung und Solidarität gegenüber der Welt, Teilnahme am Leben der Kirche.

Als Birgitta Witwe wurde, begann der zweite Abschnitt ihres Lebens. Sie verzichtete auf eine Wiederverheiratung, um tiefer mit dem Herrn vereint zu sein durch Gebet, Buße und Werke der Nächstenliebe. Auch die christlichen Witwen können also in dieser Heiligen ein Vorbild finden, dem sie folgen können. Nach dem Tod ihres Ehemannes ließ sich Birgitta, nachdem sie ihren Besitz an die Armen verteilt hatte, beim Zisterzienserkloster von Alvastra nieder, ohne jemals die Ordensweihe zu empfangen.

Hier begannen die göttlichen Offenbarungen, die sie ihr ganzes weiteres Leben hindurch begleiteten. Birgitta diktierte sie ihren Sekretären – ihren Beichtvätern –, die sie aus dem Schwedischen ins Lateinische übersetzten und in einer achtbändigen Ausgabe zusammenfaßten, die den Titel Revelationes (Offenbarungen) trägt. Zu diesen Büchern kommt ein Ergänzungsband hinzu, mit dem Titel Revelationes extravagantes (zusätzliche Offenbarungen).

Die Offenbarungen der hl. Birgitta sind vom Inhalt und Stil her sehr unterschiedlich. Manchmal zeigt sich die Offenbarung in Form von Gesprächen zwischen den göttlichen Personen, der Jungfrau Maria, den Heiligen und auch den Dämonen; auch Birgitta nimmt an diesen Gesprächen teil. Andere Male dagegen wird von einer besonderen Schau berichtet; wieder andere Male wird das wiedergegeben, was die Jungfrau Maria ihr über das Leben und die Geheimnisse ihres Sohnes offenbart. Den Wert der Offenbarungen der hl. Birgitta, der manchmal angezweifelt wird, erläutert der ehrwürdige Diener Gottes Johannes Paul II. im Apostolischen Schreiben Spes aedificandi, wo er sagt, daß »die Kirche, als sie die Heiligkeit Birgittas anerkannte, die Authentizität ihrer inneren Erfahrung insgesamt billigte, auch ohne sich zu den einzelnen Offenbarungen zu äußern« (Nr. 5).

Beim Lesen dieser Offenbarungen werden wir in der Tat vor Fragen gestellt, die viele wichtige Themen betreffen. Zum Beispiel wird immer wieder, mit sehr realistischen Einzelheiten, das Leiden Christi beschrieben, dem Birgitta stets eine besondere Verehrung entgegenbrachte, da sie in ihm die unendliche Liebe Gottes zu den Menschen erblickte. Kühn legt sie dem Herrn, der zu ihr spricht, diese bewegenden Worte in den Mund: »O meine Freunde, so zärtlich liebe ich die Schafe, daß ich, wenn es möglich wäre, noch einmal für jedes einzelne Schaf, um es nicht entbehren zu müssen, sondern wieder einzulösen, einen besonderen Tod sterben möchte, wie ich denselben schon einmal am Kreuze für alle erlitten habe« (Revelationes, Buch 1, Kap. 59). Auch die schmerzensreiche Mutterschaft Marias, die sie zur Mittlerin und Mutter der Barmherzigkeit machte, ist ein Thema, das in den Offenbarungen oft wiederkehrt.

Birgitta war sich bewußt, daß sie durch den Empfang dieser Geistesgaben die Empfängerin eines Geschenks besonders großer Liebe von seiten des Herrn war. Im ersten Buch der Offenbarungen lesen wir: »Du aber, meine Tochter, die ich mir erwählet … sollst mich von ganzem Herzen lieben … mehr als irgend etwas in der Welt« (Kap. 1). Im Übrigen wußte Birgitta wohl und war fest davon überzeugt, daß jede Geistesgabe dazu bestimmt ist, die Kirche zu erbauen. Eben aus diesem Grund waren nicht wenige ihrer Offenbarungen an die Gläubigen ihrer Zeit gerichtet, einschließlich der religiösen und politischen Obrigkeiten, in Form manchmal strenger Ermahnungen, ihr christliches Leben konsequent zu leben; sie tat dies jedoch immer mit Respekt und in voller Treue zum Lehramt der Kirche, insbesondere zum Nachfolger des Apostels Petrus.

1349 verließ Birgitta Schweden für immer und unternahm eine Pilgerreise nach Rom. Sie wollte nicht nur am Heiligen Jahr 1350 teilnehmen, sondern hatte auch den Wunsch, vom Papst die Approbation der Regel eines Ordens zu erlangen, den sie gründen wollte, benannt nach dem Allerheiligsten Erlöser und zusammengesetzt aus Mönchen und Nonnen unter der Autorität der Äbtissin. Dieses Element darf uns nicht verwundern: Im Mittelalter gab es Klostergründungen mit einem männlichen und einem weiblichen Zweig, die derselben Ordensregel folgten, in der die Leitung durch eine Äbtissin vorgesehen war. In der großen christlichen Überlieferung wird der Frau in der Tat eine eigene Würde und – stets nach dem Vorbild Marias, Königin der Apostel – ein eigener Platz in der Kirche zuerkannt. Dieser entspricht nicht dem Weihepriestertum, ist aber für das geistliche Wachstum der Gemeinschaft ebenso wichtig. Außerdem ist die Zusammenarbeit von geweihten Männern und Frauen, stets unter Achtung ihrer besonderen Berufung, in der heutigen Welt von großer Bedeutung.

In Rom widmete sich Birgitta zusammen mit ihrer Tochter Karin einem Leben des intensiven Apostolats und des Gebets. Und von Rom aus pilgerte sie zu verschiedenen italienischen Heiligtümern, insbesondere nach Assisi, der Heimat des hl. Franziskus, dem Birgitta stets große Verehrung entgegenbrachte. 1371 ging schließlich ihr größter Wunsch in Erfüllung: die Reise ins Heilige Land. Sie begab sich dorthin in Begleitung ihrer geistlichen Kinder, einer Gruppe, die Birgitta die »Freunde Gottes« nannte.

In jenen Jahren waren die Päpste in Avignon, fern von Rom: Birgitta bat sie inständig, zum Sitz Petri, in die Ewige Stadt, zurückzukehren.

Sie starb 1373, bevor Papst Gregor XI. endgültig nach Rom zurückkehrte. Sie wurde vorübergehend in der römischen Kirche »San Lorenzo in Panisperna« bestattet, aber 1374 brachten ihre Kinder Birger und Karin sie in die Heimat zurück, in das Kloster Vadstena, Sitz des von der hl. Birgitta gegründeten Ordens, der sofort eine beachtliche Verbreitung erfuhr. 1391 erfolgte die feierliche Heiligsprechung durch Papst Bonifatius IX.

Birgittas Heiligkeit, die von der Vielfalt der Gaben und Erfahrungen gekennzeichnet ist, die ich in diesem kurzen biographisch-geistlichen Abriß in Erinnerung rufen wollte, macht sie zu einer herausragenden Gestalt in der Geschichte Europas. Durch ihre skandinavische Herkunft bezeugt die hl. Birgitta, daß das Christentum das Leben aller Völker dieses Kontinents zutiefst durchdrungen hat. Als Papst Johannes Paul II. sie zur Mitpatronin Europas erklärte, wünschte er, daß die hl. Birgitta – die im 14. Jahrhundert lebte, als die westliche Christenheit noch nicht durch die Spaltung verwundet war – bei Gott inständig Fürsprache halten möge, um die langersehnte Gnade der vollen Einheit aller Christen zu erlangen. Für eben dieses Anliegen, das uns sehr am Herzen liegt, und dafür, daß Europa sich stets aus seinen christlichen Wurzeln nähren möge, wollen wir beten, liebe Brüder und Schwestern, indem wir die mächtige Fürsprache der hl. Birgitta von Schweden anrufen, der treuen Jüngerin Gottes und Mitpatronin Europas. Danke für eure Aufmerksamkeit.

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Lesermeinungen

 Karlmaria 29. Juli 2019 

Einen Kreuzestod für jeden einzelnen

Das sagt Jesus Christus auch bei anderen Gelegenheiten. Daraus sollten wir lernen dass es kein Problem gibt wo Gott Selbst nicht mit allem was Er hat uns helfen will. Das Hauptproblem ist doch dass der größte Teil der Menschheit zuerst immer selbst nach einer Lösung für alles mögliche sucht und erst ganz am Schluss vielleicht auch an Gott denkt.

Bei der Heiligen Brigitta denke ich immer an folgende Geschichte: Brigitta fragt Jesus Christus was sie tun könne um ihrem Mann zu helfen schneller aus dem Reinigungsort zu kommen. Jesus Christus sagt dein Mann ist doch schon bei Mir. Brigitta fragt erstaunt wie das so schnell möglich ist. Antwort von Jesus Christus: Immer wenn dein Mann gemerkt hat dass du schwanger bist hat er auf den Geschlechtsverkehr verzichtet.

Was wir daraus lernen sollen ist eigentlich die Aufgabe das Lehramtes.

Auf jeden Fall denke ich dass die Ehe nicht dazu gemacht ist um sich auszuleben. Wer mit dem Zölibat nicht zurecht kommt dem hilft die Ehe auch nicht sehr!


0
 
 Ihr Priester lasst uns nicht allein! 24. Juli 2019 
 

Die Liebe Jesu begreifen

"O meine Freunde,so zärtlich liebe ich die Schafe,daß ich,wenn es möglich wäre,noch einmal für jedes einzelne Schaf,um es nicht entbehren zu müssen,sondern wieder einzulösen,einen besonderen Tod sterben möchte,wie ich denselben schon einmal am Kreuze für alle erlitten habe."


3
 
 Adamo 23. Juli 2019 
 

In diesem Zusammenhang seien hier auch die Birgitta-Gebete erwähnt,

1. Die fünfzehn Gebete der heiligen Birgitta zum leidenden Heiland.

2. Die sieben Vaterunser 12 Jahre mit der Betrachtung des Leidens Jesu Christi.

Beides mit großen Verheißungen Jesu.

(Das Heftchen "Birgitta-Gebete" ist im Mediatrix-Verlag erhältlich und ist hochinteressant)


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