Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  2. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  3. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  6. Der Traum vom gemeinsamen Ostern – Chancen und Probleme
  7. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  8. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  9. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  10. Missbrauchsvorwürfe: Abt von westschweizer Kloster tritt zurück
  11. Deutsches Bildungs- und Familienministerium schafft Gender-Sternchen und großes Binnen-I ab!
  12. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  13. Erneuert Euer ‘JA zu Gott und seinem heiligen Volk’
  14. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  15. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird

Papst will Indigenen-Figuren bei Messe im Petersdom zeigen

26. Oktober 2019 in Aktuelles, 62 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Wiener Kardinal Schönborn ordnet Statue als "pro life" ein - Kurienkardinal Koch erinnert: Inkulturation sei sehr wichtig, sie müsse aber einhergehen mit einer kritischen Purifikation


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat sich für den Diebstahl indigener Holzfiguren aus einer Kirche in Rom entschuldigt. "Dies ist in Rom geschehen, und als Bischof von Rom bitte ich jene Menschen um Verzeihung, die durch diese Geste beleidigt wurden", sagte er laut anwesenden Journalisten am Freitagnachmittag zu Beginn der Synodensitzung. Am Montag hatten zwei Männer die Figuren gestohlen, in den Tiber geworfen und ein Video davon ins Netz gestellt.

Die vier Holzfiguren, die kniende schwangere Frauen darstellen, seien von Carabinieri unbeschädigt aus dem Tiber geborgen worden, so der Papst. Dem Vorschlag, die Figuren am Sonntag während der Synoden-Abschlussmesse im Petersdom aufzustellen, wolle er nachkommen, so Franziskus. Die Darstellungen seien Teil einer Randveranstaltung der Synode und "ohne götzendienerische Absicht" in der Kirche ausgestellt gewesen, so Franziskus.

Die Darstellung der schwangeren Frauen, mit anderen symbolischen Gegenständen indigener Alltagskultur vor einem Seitenaltar in der Kirche Santa Maria in Traspontina aufgebaut, waren manchen Katholiken ein Dorn im Auge. Auf verschiedenen Websites wurden sie als heidnische Symbole und "Fruchtbarkeitsgöttinnen, Götzen oder Patchamama" bezeichnet.

Nach Aussage der bolivianischen Kulturexpertin Tania Avila haben die hölzernen Darstellungen keine feste Bedeutung. Allein dies sei eine typisch westliche Vorstellung. Das amazonische Symbol-Ensemble in der Traspontina-Kirche sei eine Weise, "gemeinschaftliches Leben mit der Natur darzustellen", so Avila. Die geraubten Figuren symbolisierten "das Leben selber, dass wir lebendig sind, und das Leben, das nach uns kommt".


Schönborn: Statue ist "pro life"

Zur Entwendung der Holzfiguren bezog auch Kardinal Christoph Schönborn im Interview mit "Kathpress" am Samstag deutlich Stellung: "Dieser Akt war skandalös und empörend" betonte er und verwies darauf, dass er als dienstältester Kardinal während der Synode in der ersten Reihe und somit unmittelbar gegenüber einer indigenen Statue gesessen sei, die eine schwangere Frau zeigt. Die Statue sei für ihn Ausdruck für die Sensibilität der Indigenen für die Heiligkeit des Lebens, für die sich die katholische Kirche dezidiert einsetze, erklärte der Kardinal, und sagte: "Wer 'pro life' ist, sollte in dieser Statue ein deutliches Zeichen für das Leben sehen." Selbst wenn man sich durch die Statue einer nackten schwangeren Frau provoziert fühle, sei das noch lange keine Rechtfertigung, sie in den Fluss zu werfen.

Im Blick auf die Frage, wie die Kirche mit nichtchristlichen Kulturen und religiösen Ausdrucksformen umgehen solle, verwies der Wiener Erzbischof auf den kürzlich heiliggesprochenen Kardinal John Henry Newmann und dessen theologische Studien. Demnach habe die katholische Kirche in anderen Religionen immer Anknüpfungspunkte für die Verkündigung des Evangeliums gefunden. "In allen Religionen gibt es Elemente, die gereinigt, aufgenommen und christianisiert werden können", so Schönborn.

Inkulturation zu wenig kritisch

Auf welche Weise indigene Elemente in den Ortskirchen Lateinamerikas verknüpft werden bzw. wie die christliche Botschaft mit indigenen und anderen Kulturen in Dialog treten soll, war eines der bei der am Sonntag endenden Amazonien-Synode diskutierten Themen. Zu einer kritisch-selektiven Inkulturation hat Kurienkardinal Kurt Koch aufgerufen. Inkulturation sei sehr wichtig, sie müsse aber einhergehen mit einer Purifikation, also Reinigung, forderte Koch am Samstag im Interview mit "Kathpress". Davon habe er auf der Synode allerdings nur wenig gehört.

In diesem Dialog der Kulturen müsse man immer auch fragen: "Welche Elemente einer Kultur sind nicht zu übernehmen? Welche Elemente sind nicht mit dem Glauben zu vereinbaren und müssen kritisch unterschieden werden?", mahnte der Schweizer Kurienkardinal. Im Übrigen sei Inkulturation nicht nur ein Thema für Amazonien, sondern für die ganze Weltkirche.

Den Erfolg pentekostaler und evangelikaler Freikirchen in Südamerika führt Koch indes nicht darauf zurück, dass diese Elemente und Symbole indigener oder anderer Kulturen oft radikal ablehnen. Eher seien diejenigen Gemeinden interessant, die Elemente der jeweiligen Kultur der Menschen aufnehmen. Der aus Basel stammende Kurt Koch hat in seiner Funktion als Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen an der dreiwöchigen Bischofsversammlung teilgenommen.

Vergleiche dazu auch folgende kath.net-Artikel über die umstrittene Frauenfiguren:

Papst nennt die umstrittenen Figuren wörtlich "Statuen der Pachamama"!

- Armin Schwibach: Der Skandal der Zweideutigkeit und des Spielens mit dem Heidentum

- Petra Lorleberg: Rätselraten um die Bedeutung der umstrittenen Figuren nackter schwangerer Frauen – Vatikan schweigt



Copyright 2019 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Bischofssynode

  1. Das Schweigen der Synode zum Alten Ritus
  2. Bischof Barron in ‚offenem Widerspruch’ zum Abschlussbericht der Synode über die Synodalität
  3. Erzbischof Fisher/Sydney: Nicht alles dem Heiligen Geist zuschreiben
  4. ‚Verwirrt und verwirrend’ – Kardinal Zen äußert Bedenken zur laufenden Bischofssynode
  5. Mexikanischer ‚Dubia’-Kardinal: Synode hat keine lehramtliche Autorität
  6. Kardinal Zen befürchtet Manipulation der Synode über die Synodalität
  7. Bischof Bonnemain: Sexualmoral ‚kann und muss ... vertieft und weiterentwickelt werden’
  8. Bischof Bonnemain lässt die 'Schweizer Katze' aus dem Sack
  9. ‚Ideologie’, ‚Schisma’ – Kardinal Burke befürchtet radikale Veränderung der Kirche
  10. Bischof Barron: Synode wird Strategien zur Evangelisierung diskutieren






Top-15

meist-gelesen

  1. ‚Maria pride den Mantel aus‘ – Wie die 'Katholischen Jugend' der Diözese Linz Maria verhöhnt
  2. Oktober 2025 mit kath.net in MEDJUGORJE mit P. Leo MAASBURG
  3. Ein stiller neuer US-Trend: Katholische Pfarreien führen wieder Kommunionbänke ein
  4. Vermutlich hat sich Gott geirrt
  5. Synodalismus ist die Folge eines theologischen Irrtums
  6. Pfarrer protestiert gegen Abtreibungs-Aktivismus des BDKJ München
  7. Bischof Timmerevers will ‚neues Denken‘ der Kirche beim Gender-Thema
  8. Kardinal Burke: Zusammenhang lehrinhaltlicher und moralischer Irrtümer mit liturgischem Missbrauch
  9. Wenn die ganze Schönheit und Chance der Weltkirche in einer einzigen Pfarrgemeinde präsent wird
  10. Deutsches Familienministerium fördert Verein, der zum Mord an ‚reichen Menschen‘ aufruft
  11. 'Christus ist heute auf der Erde, lebendig auf tausend Altären'
  12. „Dieser Erwählung und Berufung könnt ihr nur mit der bedingungslosen Bereitschaft entsprechen…“
  13. „Wir waren schon zum Tode verurteilt, bevor die Atombombe erfunden wurde“
  14. Rote Karte mit Maria von Guadalupe
  15. Nach Anschlag mit 200 toten Christen in Nigeria: ZDF gibt Klimawandel die Schuld

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz