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Tod am Hindukusch11. August 2010 in Aktuelles, 7 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden
Die 35-jährige Daniela Beyer erforschte in Afghanistan die Sprachen kleiner Völker. Gemeinsam mit einem internationalen Team eines christlichen Hilfswerks wurde sie vergangene Woche ermordet. Von Tobias-Benjamin Ottmar.
Kabul (kath.net/idea) Gemeinsam mit einem Team der christlichen Hilfsorganisation "International Assistance Mission" (IAM) befand sich die Übersetzerin Daniela Beyer vergangene Woche auf dem Rückweg von einem medizinischen Einsatz im Nordosten Afghanistans nach Kabul, als sie in einen Hinterhalt gerieten. Dabei wurden neben der 35-jährigen Frau aus Chemnitz auch sechs US-Amerikaner, eine Britin sowie zwei Afghanen getötet. Lediglich zwei weitere Afghanen kamen mit dem Leben davon. Einer von ihnen soll sich mit den Worten gerettet haben, er sei Muslim. Wer für den Tod der zehn Hilfskräfte verantwortlich ist, ist unklar. Zwar bekannten sich die radikal-islamischen Taliban zu der Tat; es könnte sich aber auch um einen Raubüberfall handeln, so afghanische Polizeibehörden. Kath.net hat über den Angriff berichtet.
Schon im Studium wollte sie in ein islamisches Land Daniela wird 1975 in Chemnitz geboren und von ihrem Vater - der bis 2006 als Pfarrer tätig war - getauft. In den 1980er Jahren ziehen sie nach Wittgensdorf, wo sie 1989 konfirmiert wird. Nach ihrem Abitur studiert sie zunächst in Leipzig Englisch und Russisch, macht zudem noch einen Abschluss als Deutschlehrerin für Ausländer. Dem schließt sich ein theologisches Studium an der britischen Universität in Glocestershire an. Ein Dozent von ihr erkannte schon damals ihre großen Fähigkeiten: "Sie war sehr sprachbegabt. Schon während ihres Studiums war ihr klar, dass sie einmal in einem islamischen Land arbeiten will, um dort den Ärmsten zu helfen." Sie wollten nur helfen 2007 reist Beyer mit einer deutschen Organisation nach Afghanistan, wo sie zunächst die Landessprachen Dari und Paschtu erlernt. "Sie lernte extrem schnell", erinnert sich ihr Arbeitgeber. Ihr Ziel war es, die Sprachen der kleinen Volksgruppen in dem Land zu erforschen und den Menschen lesen und schreiben beizubringen. Anfangs macht sie das unter dem Dach von IAM - einem Projektpartner der Christoffel Blindenmission mit Sitz im hessischen Bensheim. Vor etwa einem dreiviertel Jahr beteiligt sich Beyer an der Gründung der Nichtregierungsorganisation SAMAR, um die Sprachforschung voranzutreiben. Im Juli wird sie schließlich von ihrer ehemaligen IAM-Kollegin, der britischen Ärztin Karen Woo, gebeten, bei einem Projekt mitzuarbeiten: Mit einem internationalen Team reisen sie in die Region Badachschan im Nordosten Afghanistans, um die dortige Bevölkerung medizinisch zu behandeln. Beyer hilft beim Übersetzen - zum letzten Mal in ihrem Leben. Sie hatte ein großes Herz "Sie war nicht leichtsinnig. Aber sie hatte ein großes Herz für die Menschen in dem Land", sagt ihr deutscher Arbeitgeber. Besonders für Frauen ohne Schulbildung. Auch der Gemeindereferent der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Wittgensdorf, Pierre Große, war von der jungen Frau beeindruckt: "Sie hatte ein brennendes Herz für Jesus." Vor ihrer Ausreise habe es einen Segnungsgottesdienst gegeben. Zuletzt sei sie vor etwa einem halben Jahr in der Gemeinde gewesen, um von ihren Erfahrungen zu berichten. Als nun am vergangenen Sonntag im Gottesdienst die Nachricht von ihrer Ermordung mitgeteilt wurde, war die Gemeinde geschockt. Spontan betete man für die Angehörigen, aber auch für die Täter. "So hat es uns Jesus schließlich aufgetragen", sagt Große. Demnächst soll Daniela nach Deutschland überführt und in Wittgensdorf beerdigt werden.
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Lesermeinungen | 10 14. August 2010 | | | Echte Märtyrer unserer Zeit sind das. Wie Bischof Padovese. Ich bekomme vor Ehrfurcht vor diesen Menschen eine Gänsehaut. \"Aus Liebe und unschuldig für andere sterben\". Das hat Jesus vorgelebt. | 0
| | | Herbert Klupp 12. August 2010 | | | Schade Schade daß kath.net jetzt doch auch (im Gegensatz zum ersten Artikel) in das \"Gutmensch-Sprech\" verfällt. \"Man weiß nicht ob das die Taliban waren\" ? \"Vielleicht waren es Räuber\" ?
Das wird doch alles nur gesagt, um uns zu verdummen. Die Fakten - und der Bekenneranruf - sprechen sowas von einer islamistischen Sprache !!!
Ja gut, die Taliban agieren \"nebenbei\" auch als Räuber - was solls ? | 1
| | | edithusluxus 12. August 2010 | | | Tod am Hindukusch Daniela Beyer hatte ein großes Herz.
Sie hat ihr Leben für andere hingegeben.
Es gibt keine größere Liebe, als der sein Leben hingibt für die anderen. all das tat Daniela Beyer.
Alle Hochachtung. w2JHsi | 1
| | | 12. August 2010 | | | @ kathi Es gibt offensichtlich Völker, die unterdrückt werden wollen. In diesem Fall einigt sie sogar die gemeinsame Sache gegen die atheistische Weltherrschaft des Kapitalismus. Ich vertraute lieber auf die Selbstheilungskräfte dieser Strukturen und würde mir wünschen, daß der Rest der Welt von außen vor ihnen geschützt wird. Stattdessen gehen wir rein und verordnen fremdes Kulturgut als Staatsraison. Das kann nur schiefgehen. | 1
| | | 11. August 2010 | | | Wer sein Leben hingibt für seine Freunde,hat die größte Liebe Anstatt Besserwisserei sollten wir uns bewusstmachen, dass hier ein Mensch heiligmäßig gelebt, und Jesus innig geliebt hat.
Der Auferstandene möge sie im Himmel selig sein lassen. Mögen wir zu solcher Liebe fähig werden. | 1
| | | Dominik Pallenberg 11. August 2010 | | | Sie wollte nur helfen Es sollte mittlerweile bekannt sein, daß Hilfe – gerade aus christlicher Nächstenliebe – in islamischen Staaten schnell als Missionierung mißverstanden wird. Das gilt erst recht, wenn im Namen der Hilfsorganisation der Begriff „Mission“ enthalten ist. Man sollte deshalb seine Hilfe unter einem neutralen Etikett offerieren – oder sie woanders anbieten. | 1
| | | kathi 11. August 2010 | | | Verstecken So lange die Einheimischen sich nicht von den Rebellen wie Taliban distanzieren, so lange sie diese Verbrecher auch noch verstecken, so lange wird es sehr schwer sein, den Menschen dort Hilfe zu bringen. Haben die Menschen denn wirklich schon vergessen, dass sie don den Taliban unterdrückt worden sind? | 1
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