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CDU-Spitzenpolitiker beantworten Frage nach dem Lebensschutz

28. November 2018 in Prolife, 12 Lesermeinungen
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Bei der CDU-Regionalkonferenz in Böblingen werden die Bewerber um den CDU-Parteivorsitz, Annegret Kramp-Karrenbauer, Jens Spahn und Friedrich Merz, mit der Frage nach dem „C“ im Parteinamen konfrontiert. Von Petra Lorleberg


Böblingen (kath.net/pl) „Was mich mit China heute als Christdemokratin umtreibt, ist die Tatsache, dass wir heute die Nachricht erhalten haben, dass zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte sich ein chinesischer Forscher an die Stelle von Gott gesetzt hat. Er hat am menschlichen Erbgut herumexperimentiert und genetisch manipulierte Kinder erschaffen.“ Dies kritisierte die CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer bei der CDU-Regionalkonferenz in Böblingen/Baden-Württemberg bereits in ihrem Eingangsstatement. „Das darf nicht Standard in dieser Welt werden und nur, wenn wir das durchsetzen, dann können wir das verhindern.“ Dies stehe auch in der Verantwortung der „christlichen Demokraten in Europa und in Deutschland“, erinnerte Kramp-Karrenbauer, die sich bereits seit Jahren immer wieder positiv zu Lebensschutzthemen äußert. Die anwesenden 2.000 CDU-Mitglieder aus Baden-Württemberg, unter ihnen viele Mandatsträger, reagierten mit spontanem Applaus. „Wenn wir wollen, dass unser Wertesystem – das europäische Wertesystem –, die Würde des Menschen, die Gleichberechtigung von Frauen, die Bewahrung der Schöpfung der Standard überall in der Welt ist, dann brauchen wir ein starkes Europa, ein starkes Deutschland, eine starke CDU.“ Bei den bundesweit insgesamt acht CDU-Regionalkonferenzen stellen sich mit Annegret Kramp-Karrenbauer, Jens Spahn und Friedrich Merz die drei chancenreichsten Kandidaten um das Amt des CDU-Parteivorsitzenden vor.

In der ausführlichen Fragerunde, die den Einzelstatements der drei Kandidaten folgten, fragte Tobias Kirn aus dem CDU-Kreisverband Böblingen: „Was bedeutet für Sie persönlich das ‚C‘ in der CDU, insbesondere auch im Zusammenhang mit dem Lebensschutz?“


Darauf antworteten die drei Kandidaten:

Friedrich Merz: Das „C“ stehe für das christliche Menschenbild und „den transzendenten Bezugsrahmen“, dies beinhalte auch das Wissen, „dass wir nur die vorletzten Antworten auf dieser Welt geben und nicht die letzten. Dass wir als Christen trotzdem sagen, es können bei uns alle mitarbeiten, Christen und Nichtchristen, aber alle auf einem gemeinsamen Wertefundament, das von unserer christlich-abendländischen Tradition und Kultur geprägt ist und das bindet uns. Dies bindet uns auch bei Fragen etwa des Lebensschutzes.“ Zur „aktuellen Diskussion“ (Merz bezog sich auf die Diskussion um die Abschaffung des §219a StGB) erläuterte er: „Wir haben viele, viele Jahre um die Frage des Lebensschutzes gerungen und Kompromisse gefunden, die verträglich und erträglich sind.“ Doch die „Werbung für Abtreibung – es handelt sich immer noch um Straftaten, die dann allerdings unter bestimmten Bedingungen straffrei gestellt werden – schließt sich nach meinem christlichen Menschenbild aus. Information ja – Werbung nein.“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn stieg in seiner Antwort gleich auf ein Beispiel aus dem Bundesgesundheitsministerium ein und verwies dazu auf die Entscheidung des Deutschen Bundestages, dass es keine organisierte Sterbehilfe geben soll. Doch gebe es nun Anträge, dass „eine uns nachgeordnete Behörde Menschen Medikamente zur Selbsttötung geben soll“. Bei der Suche nach Kriterien für die Sterbehilfe fühle er sich allerdings bei der Vorstellung „echt unwohl“, wenn „Beamte oder Minister in einer politischen Weisung Kriterien dafür festlegen, bis wann Leben lebenswert ist. Bei mir ist Lebensschutz die entscheidende Frage am Anfang des Lebens wie am Ende des Lebens – und das auch aus christlichem Verständnis – dass wir an keiner Stelle staatlicherseits irgendwie ein Werturteil darüber abgeben, was Leben ist, wann Leben beginnt, wann es endet und vor allem, was noch als lebenswert gilt.“ Eine staatliche Feststellung zu diesen Fragen führe sehr schnell auf die „schiefe Bahn“.

Annegret Kramp-Karrenbauer bezeichnete das „C“ von den Buchstaben des Parteinamens als den herausforderndsten und unbequemsten, „denn es stellt uns auch viele Fragen“. Sie nahm in ihrer Antwort auch den Gedanken der „Bewahrung der Schöpfung“ hinein und kritisierte, dass man dieses Thema zu sehr „den Grünen“ überlasse. Doch es treibe sie sehr um, dass „in einer Gesellschaft, die so wohlhabend ist wie unsere“, so viele Eltern nach der „schweren Diagnose, dass ihr Kind aller Wahrscheinlichkeit nach mit einer Behinderung auf die Welt kommt“, etwa bei Down-Kindern, „sich heute zu 90 Prozent nicht mehr in der Lage sehen, dieses Kind auf die Welt kommen zu lassen“. Sie fragte: „Was sagt das über unsere Gesellschaft, über unseren Staat aus, was sagt das über uns als C-Partei aus, wenn wir nicht mehr in der Lage sind, Menschen zu ermutigen, auch solche Kinder ihr Leben leben zu lassen.“ Diese Frage „darf uns als C-Partei nicht ruhen lassen“.

Als Teilnehmerin bei dieser Regionalkonferenz vermittelte mir der spontane und gezielte Applaus der baden-württembergischen CDU-ler den Eindruck, dass der Lebensschutz in der CDU weiterhin auf viel Unterstützung der Aktiven vor Ort bauen kann. Außerdem fiel mir positiv auf, dass diese Pro-Life-Frage aus dem großen Pool der von 200 schriftlich eingereichten Teilnehmerfragen (Angabe der Veranstalter) überhaupt ausgewählt wurde und vor dem Plenum gestellt werden durfte.

Petra Lorleberg auf Twitter folgen!

Die CDU-Regionalkonferenz in Böblingen/Baden-Württemberg - Die Veranstaltung in voller Länge


Foto: Blick aus den Zuschauerrängen bei der Regionalkonferenz Böblingen


Pressefoto (c) CDU Deutschland


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Lesermeinungen

 11.07 30. November 2018 
 

Typisch Wahlkampf, bloß nicht zu konkret werden um keine Stimme zu verlieren


2
 
 Sol 28. November 2018 
 

Unterstützung des Lebensschutzes? II

Wie stehen diese drei katholischen Kandidaten hierzu?
Bischof Dyba hatte das staatliche Beratungssystem als "System zum Töten" bezeichnet. Leider erkenne ich weder unter diesen Kandidaten noch unter anderen Politikern die Absicht, durch gesetzliche Korrekturen, einen wirksamen Lebensschutz zu gewährleisten.


3
 
 Sol 28. November 2018 
 

Unterstützung des Lebensschutzes ?

Von den Antworten der Kandidaten zum Lebensschutz bin ich enttäuscht. Leider ist die Frage nach dem Lebensschutz auch zu allgemein gehalten. So hätte ich mir gewünscht, wie die Kandidaten zu der Forderung des Bundesverfassungsgerichts stehen,daß die Wirksamkeit der Beratungsscheinregelung regelmäßig durch die Politik zu überprüfen ist. Diese Überprüfung,die bis heute noch nicht durchgeführt wurde, hatte schon Helmut Kohl verhindert.(Die damalige Familienministerin Nolte wollte sie durchführen.)Auch nachfolgende Regierungen sind bis heute dieser Forderung nicht nachgekommen. Die Politik verweigert diese überprüfung, weil sie eine gesetzliche Korrektur für einen wirksamen Lebensschutz zur Folge haben müsste.Dieses Jahr wurde den "Christdemokraten für das Leben" (CDL) in der CDU der Status als Sonderorganisation entzogen. Was sagen die Kandidaten hierzu? Frau Merkel hat die Gründung eines "Arbeitskreises engagierter Katholiken" in der CDU zu verhindern gewusst.


2
 
 Ebuber 28. November 2018 
 

Jens Spahn weiß nich, wann Leben beginnt?

Er sagt:...dass wir an keiner Stelle staatlicherseits irgendwie ein Werturteil darüber abgeben, was Leben ist, wann Leben beginnt,.... Für einen Mann, der Merkel-Nachfolger werden möchte, ist es schon traurig, dass er anscheinend noch nicht begriffen hat, wann das menschliche Leben beginnt. Wer gibt ihm da Nachhilfe-Unterricht?


11
 
 garmiscj 28. November 2018 

Nichtssagend

Die üblichen sinnentleerten Pseudophilosophien. Leider ist das "C" im Parteinamen fast schon so deplatziert wie in den meisten deutschsprachigen Bistümern und Diözesen. Von Jens Spahn habe ich mir mehr erwartet. Wenn Frau Kramp-Karrenbauer von Frau Merkel protegiert wird, dann ist das eigentlich kein gutes Zeichen. Wäre ich Deutscher, würde ich Herrn Merz favorisieren.


4
 
  28. November 2018 
 

ENTMUTIGEND, feige und lächerlich

Jedes Jahr werden hier zu Lande ca. 200.000 Kinder ermordet.
Es fehlen bald Millionen von Arbeitern und Fachleuten, um unser Sozial- und Rentensystem einigermaßen zu erhalten.
Es kommt aber keiner hier im gemütlichen Lande auf die Idee, eine volkswirtschaftliche Berechnung des Schadens durch den millionenfach erfolgten Mord anzustellen.
Statt dessen investiert man nun seid 2015 jährlich um die 30 Milliarden, um fast ausschließlich auf männlich-muslimische Zuwanderer zu setzen, die zudem alle schwul orientiert sein müssten um hier überhaupt einen Partner zu finden.
Eine Elternpatenschaftsprämie von 2000 € im Monat dagegen kostet für 200 TSD Kinder jährlich 4,8 Milliarden.
Sorry, hab ich vergessen.Das können wir uns ja nicht leisten ist doch die jahrzehnte gedroschene Begründung.
Wie armselig sind wir geworden.


11
 
  28. November 2018 
 

Das sind sowohl von Dr. Merz als auch von AKK

sehr gute Stellungnahmen.
Man kann von den politischen Repräsentanten auch nicht mehr verlangen, überhaupt da sich die Amtskirche in D auch nicht eindeutig in dieser Frage positioniert.


4
 
 7.Oktober1571 28. November 2018 
 

Mich ermutigen

die Aussagen der drei Kandidaten nicht. Keiner von ihnen hat sich eindeutig für den Lebensschutz der ungeborenen Menschen ausgesprochen. Ermutigend sind ihre Aussagen allein für die Abtreibungsbefürworter in unserer Gesellschaft, deren Anzahl stetig wächst. Herr, erbarme dich!


9
 
 M.Schn-Fl 28. November 2018 
 

Ja zum Lebensschutz

Ich darf an folgende Ereignisse erinnern. Als Thomas Schührer und sein "Durchblick" vor Jahren die Fötus-Aktion im Saarland und in Trier machten,
(man erinnere sich an die "10Wochen alten Plastikföten" für jeden Haushalt),
empörte sich der Pressesprecher der Diözese und erklärte, dass das Bistum Trier dies Aktion ablehne und verurteilt. Damals hat AKK als Innenministerin diese Aktion aber energisch verteidigt. Der Bischof von Trier hat daraufhin seinen Pressesprecher öffentlich korrigiert und erklärt, dass das Bistum diese Aktion nicht ablehne oder missbillige. Als sie Ministerpäsidentin war, hatte ich auf einer CDU-Kreiskonferenz ein Gespräch mit ihr. Sie sagte mir damals, dass sie entsetzt und enttäuscht wäre über die Leisetreterei der DBK in Sachen Lebensschutz.


21
 
 Guiseppe 28. November 2018 
 

Das ist leider zu wenig - zu halbherzig!

Friedrich Merz sagt: „Wir haben viele, viele Jahre um die Frage des Lebensschutzes gerungen und Kompromisse gefunden, die verträglich und erträglich sind.“

Die sog. Fristenlösung ("rechtswidrig, aber straffrei") ist niemals verträglich oder erträglich.

Jens Spahn verabschiedet sich de facto vom aktiven Lebensschutz: "… dass wir an keiner Stelle staatlicherseits irgendwie ein Werturteil darüber abgeben, was Leben ist, wann Leben beginnt, wann es endet und vor allem, was noch als lebenswert gilt."

Annegret Kramp-Karrenbauer sieht in der Beseitigung noch nicht geborener möglicherwiese behinderter Kinder immerhin ein gesellschaftliches Problem: "Diese Frage „darf uns als C-Partei nicht ruhen lassen“". Da fehlen aber konkrete und entschlossene Antworten.

Kurzum: Die obigen Kandidaten sind in Sachen Lebensschutz zu zurückhaltend, zu vorsichtig und zu indifferent.


18
 
 SpatzInDerHand 28. November 2018 

Ermutigend! Ich dachte schon, ich müsste bei der CDU alle meine Hoffnungen

auf ein Ja zum Lebensschutz de facto begraben... aber noch ist das nicht nötig. Ja, nun hoffe auch ich, dass den Worten Taten folgen und dass trotz der aktuelle Nöte in der Koalition davon nicht noch weiter abgegangen wird!! Gottes Segen wünsche ich dafür!


12
 
 Marloe1999 28. November 2018 

Was sonst.

China - was sonst. Gottlose, kommunistische Heiden! Ich finde es gut, dass die CDU das „C“ offensichtlich doch noch nicht ganz begraben hat. Allerdings bin ich erst vollends überzeugt, wenn der dann amtierende Parteichef/ die amtierende Parteichefin den Worten auch Taten folgen lässt.


5
 

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