Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Wolfgang Bosbach: „Ich habe die Stellungnahme des ZdK gelesen und bin einigermaßen fassungslos“
  2. Wie ein Kardinal zum linken Politiker mutiert
  3. „Mitten auf dem Limburger Domplatz“: „Brutale Schlägerei“ von rund 30 Afghanen
  4. Geköpfte Linzer Marienstatue - 31-jähriger Katholik muss im März vors Gericht
  5. Gruppenvergewaltigungen? Klamroth: „Das kann aber auch ein australischer Austauschstudent sein!“
  6. Kramp-Karrenbauer verlässt die linke 'ZdK-Titanic'
  7. Trump setzt weiteres Pro-Life-Zeichen und empfängt Down-Syndrom-Kind
  8. Bistum Dresden-Meißen wirbt mit Karl Marx für das Projekt Kulturkirche 2025
  9. Der USAID-Skandal - "Katholik" Biden - 600 Millionen US-Dollar für Abtreibung weltweit pro Jahr!
  10. Mann in mentalem Ausnahmezustand randaliert auf dem Hauptaltar des Petersdoms
  11. USA: Ab sofort keine Männer mehr im Frauensport!
  12. Das Herz des Pontifikats
  13. Kleines Mädchen begegnet Jesus im Allerheiligsten und ist völlig überwältigt
  14. Kontroverse um Migrationspolitik zwischen Vizepräsident Vance und US-Bischöfen
  15. Eine Welt ohne Gott ist eine Welt ohne Hoffnung. Nur Gott kann Gerechtigkeit schaffen

Pfarrer-Selbstverbrennung vor 23 Jahren: War 'Mobbing' der Grund?

vor Minuten in Deutschland, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Sächsische Landeskirche kritisiert tendenziöse Berichterstattung in den Medien


Falkenstein (kath.net/idea)
Ein sächsischer Pfarrer verbrannte sich vorden Augen der Gottesdienstbesucher vor dem Altar - dieses Ereignis vor mehrals 23 Jahren ist wieder neu in die öffentliche Diskussion geraten.Tageszeitungen wie "Die Welt" und "Berliner Morgenpost" berichteten inganzseitigen Artikeln über die Hintergründe der Selbstverbrennung desTheologen. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) widmete dem Fall am 24. Januareinen Fernsehbeitrag unter dem Titel "Das Feuer von Falkenstein". Der damals41jährige Pfarrer Rolf Günther hatte am 17. September 1978 während desGottesdienstes im Altarraum Benzin vergossen und seinen benzingetränktenTalar an den Altarkerzen entzündet. Es entstand ein Flammenmeer, dasRettungsversuche unmöglich machte. Während Günther verbrannte, entrolltesich ein Transparent mit der Aufschrift "Wacht endlich auf!". Die rund 300Gottesdienstbesucher konnten die Kirche unverletzt verlassen. Wenige Tagezuvor hatte die Mehrheit des Kirchenvorstandes den Pfarrer wegen"Nichtgedeihlichkeit" abgewählt.

Vorausgegangen waren Streitigkeiten überdie Frömmigkeitspraxis. Günther, der sich als "Soldat Christi" von Gott andiesen Ort gestellt sah, lehnte eine Versetzung ab. Er verfügte in seinemTestament, daß bei seiner Beerdigung kein Pfarrer dabei sein sollte. DieMedienberichte machen damalige Vertreter des "Volksmissionskreises"innerhalb der Falkensteiner Gemeinde maßgeblich für den Konfliktverantwortlich, insbesondere den früheren Gemeindepfarrer Helfried Gneuß.

Bis heute sei in Falkenstein nichts spürbar "von Mitleiden, Trauer,Einfühlung", so "Die Welt". Im früheren Umfeld Günthers herrsche eine "Mauerdes Schweigens", so die "Berliner Morgenpost".Kirchenhistoriker: Frömmigkeit und Amtsverständnis Günthers wurden nichttoleriertIn den Beiträgen kam unter anderen der ehemalige Zwickauer Dompfarrer EdmundKäbisch vom "Freundeskreis zur Erinnerung an Pfarrer Günther" zu Wort. DerKirchenhistoriker recherchiert seit 1992 den Freitod Günthers. Sein Fazitgegenüber idea: "Die Selbstverbrennung kann nicht als peinlicherinnerkirchlicher Betriebsunfall abgehandelt werden, denn es war Mobbing."Günther habe sein Christsein "fröhlich und begeistert gelebt". Seine Art derFrömmigkeit und sein Amtsverständnis seien jedoch nicht toleriert worden."Fromme und Eifernde" hätten ihm den Glauben abgesprochen. Seine Kritikerseien hinter seinem Rücken gegen ihn vorgegangen, um sich Mehrheiten zuverschaffen. Günthers Fehler sei es gewesen, daß er keine Anhängerschaft umsich geschart habe, um die Gemeinde nicht zu spalten. Er habe im Verhaltendes Volksmissionskreises Merkmale einer Sekte gesehen. Diese Strömung betonedie biblischen Gnadengaben wie Zungenreden, Prophetie, Krankenheilung durchGebet und die Befreiung von satanischen Mächten durch Exorzismus. Käbischzur Falkensteiner Gemeinde: "Der Teufelsglaube war verbreitet und auch dieNamen der Teufelsaustreiber waren bekannt." Der damaligen Leitung dersächsischen Landeskirche wirft Käbisch vor, Günther alleingelassen zu haben:"Die Amtskirche, die sich nach Mehrheitsbeschlüssen richtete und nicht mehrdas Evangelium in die Mitte stellte, war nicht seine Kirche. Sie sollte mitseiner Selbstverbrennung beginnen aufzuwachen."

Früherer Gemeindepfarrer: Aufarbeitung nicht im Rampenlicht derÖffentlichkeit

Pfarrer Gneuß wehrt sich gegen einseitige Darstellungen in den Medien."Verlierer" in dem damaligen Konflikt sei nicht nur Pfarrer Günther gewesen,"sondern wir alle mit ihm". Seit einigen Jahren fühlten sich immer wiederPersonen berufen, "diese Niederlage aufs Neue in die Medien zu bringen unddie Buh-Rufe auf die Überlebenden zu schmettern - diesmal auch alsFernsehfilm". Die Gemeinde in Falkenstein habe den Tod Günthers keineswegsunter den Teppich gekehrt, wie immer wieder behauptet werde. Gneuß: "Wirhaben miteinander darüber gesprochen, was wir für Fehler gemacht haben,haben Schuld bekannt, gebetet und geweint." Man sei sich aber einig gewesen,"daß diese Aufarbeitung unter uns zu geschehen hat und nicht im Rampenlichtder Medien." Daß er, Gneuß, zum "besonderen Sündenbock" gemacht werde, werdevor allem mit Behauptungen aus dem Tagebuch Günthers belegt. "Es macht michbetroffen, welch ein Feindbild gegen mich in Günthers Tagebuch zutage trittund was für Unwahrheiten dort von ihm behauptet werden", so Gneuß.

DerPräsident des sächsischen Landeskirchenamtes, Hans-Dieter Hofmann (Dresden),übt in einem Leserbrief an "Die Welt" scharfe Kritik an derBerichterstattung. Die Landeskirche widerspreche der "tendenziösen undrufschädigenden Charakterisierung" des im Ruhestand lebenden Pfarrers Gneußund der Darstellung der Volksmissionskreise in Sachsen durch Käbisch. DieSelbstverbrennung Günthers sei ein "tiefer und schmerzhafter Einschnitt fürdie Kirchgemeinde Falkenstein". Sie bemühe sich um Aufarbeitung: "Allerdingswird sie durch reißerische Berichterstattung in einem Maße bedrängt, dasdiesen inneren Prozeß immer wieder zurückschlägt." Der heute rund 400Mitglieder zählende "Volksmissionskreis Sachsen" sieht sich nach den Wortenvon Geschäftsführer Frank Robotta (Dresden) als eine geistlicheErneuerungsbewegung, "die im biblischen Sinne charismatisch" sei. Sie warnach dem Zweiten Weltkrieg entstanden und weiß sich mit der Landeskirche engverbunden.



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Kurios

  1. Kein Rassismus: US-Bischof verteidigt Priester
  2. Ermordung eines Missionars ‚gute Nachricht’ für ‚Satanisten’
  3. England/Wales 2017: Sieben Babys erhielten den Namen ‚Lucifer’
  4. Teddybären sorgen für Ärger in englischer Diözese
  5. Reuiger Dieb bringt Beichtstuhltür zurück
  6. 'Gott' ist kreditwürdig
  7. Polizei stellt falschen Kardinal nach Zusammenbruch im ICE
  8. No Joke! Händewaschen soll Welkulturerbe werden
  9. Verlorener Ehering taucht nach 16 Jahren an einer Karotte wieder auf
  10. Wein des Anstoßes






Top-15

meist-gelesen

  1. „Mitten auf dem Limburger Domplatz“: „Brutale Schlägerei“ von rund 30 Afghanen
  2. Wolfgang Bosbach: „Ich habe die Stellungnahme des ZdK gelesen und bin einigermaßen fassungslos“
  3. Kleines Mädchen begegnet Jesus im Allerheiligsten und ist völlig überwältigt
  4. Mann in mentalem Ausnahmezustand randaliert auf dem Hauptaltar des Petersdoms
  5. Kramp-Karrenbauer verlässt die linke 'ZdK-Titanic'
  6. Der USAID-Skandal - "Katholik" Biden - 600 Millionen US-Dollar für Abtreibung weltweit pro Jahr!
  7. Wie ein Kardinal zum linken Politiker mutiert
  8. Geköpfte Linzer Marienstatue - 31-jähriger Katholik muss im März vors Gericht
  9. Trump setzt weiteres Pro-Life-Zeichen und empfängt Down-Syndrom-Kind
  10. Gruppenvergewaltigungen? Klamroth: „Das kann aber auch ein australischer Austauschstudent sein!“
  11. Hartl: Die katholische Kirche in den Niederlanden hat „den missionalen Turnaround geschafft“
  12. Das Herz des Pontifikats
  13. Charles de Foucauld und der Sturz vom Gerüst
  14. Bistum Dresden-Meißen wirbt mit Karl Marx für das Projekt Kulturkirche 2025
  15. „Hi Jesus, ich bin heute so erschöpft!“

© 2025 kath.net | Impressum | Datenschutz